Hallo Zusammen,
hier nun ein erster Baubericht meiner ersten Umbaulok für meine Höllentalbahn. Es handelt sich um die 1950 unter Verwendung von Teilen der kriegsbeschädigten E44 005 im Bw Basel für die SWDE umgebaute letzte 50Hz Versuchslok E244 22. Diese hatte ich für meinen ersten Umbau ausgewählt. Da ich mittlerweile fast fertig bin, hier ein kleiner Bericht darüber und ein paar Fotos. Mehr sind in meiner Galerie.
Grundlage ist die Maxi-E44 von Märklin. Das ganze Unterfangen geht auch nur mit dieser Lok, da sie den Vorteil hat, zusammengeschraubt zu sein. Man kann also die Seitenwände, die Fensterfront, die Vorbauten und das Dach einzeln bearbeiten – ein riesengroßer Vorteil! Außerdem kann ich an dem Zinkdruckgussgehäuse mit Wandungsstärke von ca. 2mm auch etwas runterfräsen, um die Optik der neuen Seitenwände zu erzeugen. Bei Messing mit Wänden von 0,5mm ist das unmöglich. Natürlich kann man auch die ganze Lok selbst bauen, aber das wäre mir persönlich zu aufwendig…
Einziger Nachteil der Maxi-Lok ist das Antriebskonzept. Mit je einem Motor wird immer die innere Achse eines Drehgestells angetrieben, die äußere nicht. Damit sind Haftreifen nötig – schade. Aber an den Antrieb traue ich mich nicht so richtig heran. Das Problem ist auch, dass die weiteren Loks, die ich umbauen werde, z.T. andere Drehgestell-Achsstände haben. Vielleicht würde ein Zahnriemen zum Antrieb der anderen Achse gehen, mal sehen. Zunächst lasse ich aber den Antrieb so. Ebenso habe ich den Decoder und den Lautsprecher belassen. Der Sound der Lok ist richtig gut und das Fahrverhalten hat mir Tobias mal eingestellt. Ist völlig in Ordnung so…
Die wesentlichen äußerlichen Unterschiede der Versuchslok zu der Serienlok von Märklin sind die Seitenwände und das Dach. Die habe ich auch zuerst verändert. Die Seitenwände wurden 1mm abgefräst dann die im Rapid-Prototyping hergestellten neuen Seitenwände augeklebt. Diese Herstellungsweise hat den immensen Vorteil, dass alle Niete, Schrauben usw. mit erstellt werden. Ein kleiner Nachteil ist, dass glatte Flächen nachbearbeitet werden müssen, aber das hält sich in Grenzen. Außerdem ist das Material wärmeempfindlich und verzieht sich schnell, so dass unbedingt ganzflächig (ich verwende Uhu plus 300) verklebt werden muss. Fensterausschnitte usw. im Märklin-Gehäuse müssen geschlossen werden. Einzig die kleinen Haken an der linken Seitenwand sind Messingteile. Ein paar Niete fehlen jetzt noch.
Das Dach wurde nahezu komplett abgeschliffen und ein neuer Dachaufbau aus dünnem Bronzeblech (hatte ich noch, Ms-Blech geht aber auch) hergestellt. Dieser bekommt gerade noch Nietreihen, Verschraubungen usw. Dazu demnächst neue Bilder. Die Lüftergitter stammen vom Gehäuse der Märklin-Lok. Weiterhin wurden die Laufbretter mit den Auflagen, die Isolatorenstützen und die Stromabnehmerhalterungen neu gefertigt. Die Stromabnehmer sind umgebaute Hübner E94 Pantografen. Der Hauptschalter ist auch von Hübner. Als letzte größere Aktion am Dach sind die Attrappen der Stromabnehmerantriebe in Arbeit.
Die Drehgestelle haben letztendlich mehr Arbeit gemacht als vorgesehen. Wichtig war mir da vor allem, die „Zutaten“ für die Telex-Kupplung zu entfernen. Außerdem mussten natürlich die E244-typischen Teile wie zusätzliche Sandkästen usw. dran. Da die Maschine keine Indusi besaß, wurden die Drehgestellblenden getauscht. Ich werde nach und nach alle 5 Loks bauen und so kann man da „Ringtausch“ machen. Außerdem hatte ich wegen der Sandkästen zusätzliche Blenden als Ersatzteil gekauft. Was mich noch störte waren die Innenseiten der Drehgestelle, also der Abstand dazwischen. Den habe ich natürlich auch verringert. Nun läuft die Lok natürlich nicht mehr 1020er Radius (geschweige denn 600er wie ursprünglich), aber im 2m Bogen gibt es keine Probleme. Dazu kommen noch jede Menge Kleinteile und vor allem auch neue Puffer. Im Moment fehlen nur noch die Tritte vorn an der Pufferbohle, die Schneepflüge und natürlich Bremsschläuche (Hegob) und Schraubenkupplungen.
Die Vorbauten der E244 22 sind nicht genau wie bei der Märklin-Lok, zumindest nicht der hintere. Dieser bekam die Luken von einem anderen Vorbau. Die Griffe an den Luken wurden natürlich bei beiden Vorbauten freistehend ausgeführt. Im Moment kommen noch zusätzliche Nietreihen dran.
Die Führerstand-Fensterfronten bekamen die für die E244 22 typischen Lüfterjalousien. Auch hier werden im Moment noch Niete ergänzt.
Am Hauptrahmen wollte ich zunächst eigentlich gar nichts machen außer dem Anbau der Hegob-Elektrokupplungen. Nach dem Vergleich mit Vorbildaufnahmen sind mir dann aber die Vorderseiten der Rahmen als nicht akzeptabel aufgefallen. Nun sind sie entsprechend geschlossen - sogar mit einem 4-Kantprofil als Abschluss. Das hat nicht mal die Kiss-E44! Was jetzt noch offen ist, ist der Ersatz der Führerstandstreppen. Hierzu werden gerade neue Trittstufen gelasert. das kostet zwar relativ viel Geld, ist aber vom Ergebnis her optimal. Die Tritte werden auch gleich für alle 5 Loks zusammen erstellt.
So, als Zwischenbericht soll das erst mal genügen. Die Bilder zeigen ja auch genug. Wenn ich die restlichen Teile dran habe, kommen noch mehr Fotos (vor dem Lackieren, damit man es gut sieht) und dann natürlich auch Bilder von der fertigen Lok.
Beste Grüße an Alle von Holger aus Jena
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Holger Danz« (24. Januar 2011, 08:32)