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1

Donnerstag, 9. September 2010, 19:27

Premiere Fa. Hosenträger - Erste, komplett geschraubte Weiche

--- TEIL 1 ---

Hallo Einser,

zuerst mal eine kleine Vorgeschichte:
Ich bin ja noch nicht lange Einser. Genauer gesagt erst seit Anfang des Jahres. Da war ich das erste Mal beim Großspurstammtisch in Braunschweig und hatte dort auch mein persönliches Schlüsselerlebnis, Eddie Dreyer und sein Gleismaterial kennenzulernen. Ich war von Anfang an fasziniert von dieser Art des Gleisbaus und mir ging sofort durch den Kopf, welche Möglichkeiten sich mir da boten. Ich muss dazu sagen, ich bin ein "detailverliebter" Modellbahner. Die folgenden Tage habe ich viel im Netz bzgl. Spur 1 recherchiert und die Entscheidung für die Spur 1 war schnell gefallen. Auch den Weg von 1Pur zu gehen, stand für mich von Anfang an fest.

Inzwischen bin ich im Besitz ein paar, weniger sehr schöner Modelle wie z.B. dem Villach und der BR94 von KM-1, dem Tankwagen von Kiss (alle schon auf Pur umgerüstet, bis auf die 94er, aber die steht kurz vor der Vollendung) und auch die Montage der ersten Gleisjoche habe ich hinter mir.
Letzte Woche in Braunschweig war es dann soweit. Ich konnte meinen ersten Weichenbausatz von Eddie Dreyer in Empfang nehmen. Was mich besonders gefreut hat war die Tatsache, dass dieser Bausatz jetzt auch komplett geschraubt wird. So wie man es von den normalen Gleisen ja inzwischen schon kennt.

Ich möchte hier in den nächsten Tagen von dem Zusammenbau der Weiche berichten, von meinen Erfahrungen mit diesem Bausatz, wo es vielleicht Probleme gegeben hat und worauf man achten sollte.

Also los geht's...

Technischen Daten der Weiche:
EW 49-35-1:6,6 Fsch R in 1Pur
- Abzweigradius: 3.500mm
- Herzstückneigung: 1:6,6 -> ca. 8,6°
- Stammgleislänge: 830mm
- Gleiswechsel bei 125mm Gleismittenabstand: 1.351mm
- Gleiswechsel bei 140mm Gleismittenabstand: 1.450mm
- Gleiswechsel bei 156mm Gleismittenabstand: 1.556mm

Preis: 240 Euro + 25 Euro für die Schablone

Das sind die Einzelteile aus denen der Bausatz besteht:


Als erstes waren Vorarbeiten notwendig:
Mit einem Bastelmesser werden die Kanten von den Schwellen bearbeitet und mit einer Drahtbürste die Maserung herausgearbeitet. Danach werden die Schwellen noch gebeizt. Dazu habe ich die Schwellen in Nußbaum Dunkel ( Clou Nr. 168 ) kurz "eingelegt" und nachdem sie getrocknet waren, habe ich noch schwarz ( Clou Nr. 174 ) mit einem Pinsel aufgetragen. Dadurch bekommt man sehr schöne schwarz-braune Farbnuancen.


Die Messing-Bolzen werden brüniert (Klever Schnell-Brünierung) und die Rippenplatten werden in einer Dose mit Puder (Asoa Rost mittel) gegeben und einmal kräftig durchgeschüttelt.




Kleiner Hinweis: Alle Teile (Profile, Rippenplatten und Messingteile) habe ich vorher mit dem Universalreiniger CRC Quickleen gereinigt um Schmutz und Fettrückstände zu entfernen. Gerade das Entfernen der Fettrückstände ist für den Auftrag der Brünierung wichtig um ein gutes Ergebnis zu bekommen. Selbstverständlich habe ich dann nach der Reinigung nur noch mit Handschuhen (einfache Latex-Handschuhe) gearbeitet.

Jetzt kann es losgehen mit der eigentlichen Bausatzmontage:
Zuerst werden die Schwellen in die Schablone eingesetzt und dann können die Kleineisen nach Bauanleitung mit den Bolzenschrauben befestigt werden. Die Schrauben werden noch nicht ganz festgezogen, da ja später noch die Profile eingezogen werden müssen.

Weichenhaupteil:


Weichenende:


Fortsetzung folgt...

Gruß
Marc

Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »br96« (12. September 2010, 10:44)


matze1287

unregistriert

2

Donnerstag, 9. September 2010, 20:02

Hi Marc,

das sieht ja super aus.....meine Weiche von Herrn Dreyer liegt noch unbearbeitet hier. Werd bald mal anfangen. Mir gefällt bei deinen Schwellen die unregelmäßige Maserung. Wie machst du das?

Gruß

Matze

3

Donnerstag, 9. September 2010, 20:10

Hallo Matze,

ich benutze eine sogenannte Feilenbürste. So eine wie hier.
Dadurch das die "Borsten" so kurz sind, kann man mit entsprechendem Druck leicht die Maserung heraus arbeiten. Aber Vorsicht, wenn man nicht aufpasst, hat man schnell tiefe Furchen im Holz.

Gruß
Marc

matze1287

unregistriert

4

Donnerstag, 9. September 2010, 20:21

Hi,

ja die benutz ich auch.....allerdings wird das bei mir immer sehr gleichmäßig. Bei dir sieht das sehr realistisch aus......teilweise eben so gesprungen.

Gruß

Matze

5

Donnerstag, 9. September 2010, 20:29

Also ich bürste die Schwelle bis zu Hälfte, dann drehe ich die rum und bürste die andere Hälfte.
Hast du denn schon auch mal eine Schwelle von der Weiche bearbeitet? Bei den Weichen wird ja Eichenholz verwendet und das hat ja auch von Haus aus eine andere Maserung. D.h. zwischen normalen Gleisjoch und Weiche habe ich auch einen Unterschied.

Gruß
Marc

matze1287

unregistriert

6

Donnerstag, 9. September 2010, 20:52

Von der Weiche hab ich noch keine Schwellen bearbeitet.....aber die andere Holzsorte erklärt wohl dann den Unterschied.
Eina Frage hät ich noch......und zwar wie lange legst du die Schwellen in nussbaum ein ?

Gruß

Matze

7

Donnerstag, 9. September 2010, 20:55

Ich tauche die Schwelle in die Beize so das alles bedeckt ist und dann hole ich sie auch gleich wieder raus. Während sie dann trocknet, kann man gut beobachten, wie die Beize sich in der gesamten Schwelle gut verteilt.

Gruß
Marc

matze1287

unregistriert

8

Donnerstag, 9. September 2010, 20:57

Ok.... ich anke dir. :)

Gruß

Matze

9

Freitag, 10. September 2010, 18:36

Weichenbau in "1pur"

Hallo Marc,

volle Hochachtung......sehr schön dokumentiert. Man spürt förmlich den Enthusiasmus, den Du entwickelst. So habe ich auch begonnen und.....
bin ja bekanntlich immer noch dabei. Ich werde "1 pur" nicht abschwören, auch wenn mal der ein oder ander "Ausflug" in andere Radsatzgeometrien erforderlich ist.

Ich freue mich immer wieder wenn der eine oder andere seine "1pur" Aktivitäten hier zeigt, viel gibt es ja hier leider noch nicht zu sehen, aber immerhin......

=)die Saat geht auf =)

Bin gespannt auf mehr ;)

Gruß Michael

P.S. Kassel ist ja nicht so weit weg von Rotenburg a.d. F.
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Spur1pur« (10. September 2010, 18:37)


10

Freitag, 10. September 2010, 20:26

--- TEIL 2 ---

Erst mal als Ergänzung:
Die Gleitplatten auf dem Weichenhauptteil (Rpg21, Rpg22, Glp17 und Glp19 auf den Schwellen 6-16) werden geklebt und geschraubt. D.h., unter den Bereich der eigentlich Gleitplatte kommt Sekundenklebergel drauf, die Gleitplatte wird in die vorgesehenen Bohrungen auf die Schwelle gesetzt und dann kommt noch die Bolzenschraube rein.

Die Bauanleitung verrät uns, dass man die zwei Rp18 auf dem Weichenende hinter dem Herzstück anpassen muss. D.h., aus einer Rp18 macht man mit einem Bastelmesser eine Rp18ai bzw. Rp18bi:


Jetzt geht es weiter mit dem Zusammenbau:
Der nächste Schritt besteht darin, die Schienenprofile einzuziehen und festzuschrauben. Mit Ausnahme der Federschienenzungen und des Herzstücks.
Man muss aufpassen, dass sich die Schwellen mit den Kleineisen dabei nicht verkannten. Es reicht schon eine ganz kleine Abweichung der Schwellenlage und man kann das Profil nicht mehr weiter schieben. Also: In der Ruhe liegt die Kraft ;)

Jetzt kommt der Moment wo man das Weichenhauptteil und das Weichenende aus der Schablone entfernen kann. Meine Vorgehensweise: Zuerst hebe ich die Schwellen an einer Seite hoch und kann dann das komplette Weichenteil zu mir, aus der Schablone ziehen. Aber auch hier bitte vorsichtig sein, denn trotz der festgezogenen Schrauben, kann man die Schwellen noch leicht hin- und herschieben.
Ich habe mich dazu entschlossen, dass Ganze so aufzubauen, dass erst die einzelnen Gleisteile (Gleisjoche, Weichen) separat mit Bodenplatte aufgebaut werden und später müssen dann die einzelnen Teile nur noch auf der Platte bzw. den Modulen/Segmenten zusammengesteckt und befestigt werden.
Als Grundplatte verwende ich 5mm Trittschalldämmung aus dem Baumarkt. Da drauf wird einfaches (billiges) Acryl gestrichen und die Weiche (oder das Gleis) drauf gelegt. Das Ganze etwas beschweren und für 24 Stunden zum Trocknen zur Seite legen.

Hier die Bilder des aufgeklebten Weichenhauptteils. Die Profile habe ich schon brüniert und mit Puder (Asoa Rost dunkel) behandelt, da man gerade im Bereich der Zungenspitzen nach deren Einbau nicht mehr so gut an das normale Schienenprofil drankommt.



Als nächstes habe ich mich an die Montage der Radlenker gemacht:

Zuerst wurden die Radlenker und die Innenseite der Profile brüniert. Dann wurden die Rippenplatten laut Anleitung noch bearbeitet. Auf Schwelle 53, 54 und 56 müssen die Schwellenschrauben entfernt werden. Auf Schwelle 52 und 55 zusätzlich noch die innere Klemmplatte und der seitliche Anschlag.

Hier auf dem Foto sieht man alle Teile für die Montage des Radlenkers und die bearbeiteten Rippenplatten:


Wichtiger Hinweis: Die Futterstücke nicht alle komplett vom Spritzling trennen. Auch wenn sie auf den ersten Blick gleich aussehen, sie sind es nicht! Also immer der Reihenfolge nach die Futterstücke einzeln trennen und montieren. Die Reihenfolge ergibt sich automatisch durch das Futterstück mit nur einem Loch.

Bei der Montage des ersten Radlenkers zeigte sich allerdings ein Problem:
Da ich in pur baue, beträgt die Rillenweite (am 4. Futterstück vom WA) nur 1,3mm. Durch die 3 Rippenplatten wo noch die Bolzenschraube vorhanden war, bin ich mit dem Radlenker nicht nah genug an das Profil herangekommen. Aber auch hierfür gibt es eine Lösung. Die Rippenplatten auf den Schwellen 53,54 und 56 werden genauso angepasst wie die Rippenplatten auf den Schwellen 52 und 55:


Und schon kann der Radlenker ordnungsgemäß montiert werden und die Rillenweite stimmt auch.
Den Fuß der Rippenplatten habe ich übrigens auch etwas gekürzt, damit später die halben Rp16 gut unter die Radlenker passen und verschraubt werden können. Hier müssen dann allerdings noch die Löcher vorgebohrt werden.

Hier das Bild des fertig montieren Radlenkers:


Fortsetzung folgt...

Gruß
Marc

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »br96« (15. September 2010, 07:01)


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11

Freitag, 10. September 2010, 22:00

Hallo Marc,

auch wenn 1 pur, noch nicht mal Finescale, für mch ein Thema ist - die Gründe sind vielfältig - ist das optisch allerdings allererste Sahne! Würde ich auch gern machen, wenn...

Dir mein höchstes Lob, das sieht Spitze aus. Eben wie bei der großen Eisenbahn. Weiter so!

Schöne Grüße von Holger
Beste Grüße Holger Danz

Zu meinem Avatar: Mein "Tigerkind" beim Kinderfest - im Hintergrund ihr Papi :-)

Peter24

unregistriert

12

Samstag, 11. September 2010, 15:45

RE: Premiere Fa. Hosenträger - Erste, komplett geschraubte Weiche

Guten Tag Marc,

Vielen Dank für die Erklärungen und Darstellungen zum Weichenbau in PUR 1.
Um ein bekanntes Zitat abzuändern:
" Sieht aus wie die Bundesbahn in groß, nur eben handlicher ",
will sagen, passt so besser in unsere Wohneinheiten...
Freue mich auf den - bebilderten, beschriebenen - Fortgang.

Gruß
Peter24

13

Samstag, 11. September 2010, 21:54

--- TEIL 3 ---

Bleiben wir noch beim Thema Radlenker. Nachdem der, wie im letzten Teil beschrieben, montiert ist, werden mit einer kleinen Flachzange Anfang und Ende des Radlenkers (wie im Original auch) weg gebogen.
Die Maße hierfür sind:
Rillenweite am Anfang des Radlenkers (Schwelle 52): 2,7 - 2,8mm
Rillenweite am Ende des Radlenkers (Schwelle 56): 2,4 - 2,5mm
Wichtig hierbei ist, dass die Rillenweite wirklich direkt am Anfang bzw. am Ende gemessen wird.
Zusätzlich wird auf der Schwelle 54 die halbe Rp16 montiert. Hierfür muss (nach der Positionierung der Rp) mit einem 0,8mm-Bohrer ein Loch in die Schwelle für die Bolzenschraube vorgebohrt werden. Die restlichen halben Rp werden erst nach abschließenden Tests mit Rollmaterial montiert. Evtl. muss der Radlenker noch nachjustiert werden.


Widmen wir uns jetzt wieder dem Weichenhauptteil und der Montage der Federschienenzungen.

Da die eigentlichen Zungen aus Messing gefräst sind, passen sie farblich nicht zu dem angelöteten Neusilberprofil. Mich hat das von der Optik her "gestört" und darum habe ich den kompletten Kopf der Zunge versilbert. Ich habe dafür die Anreibeversilberung Kolloplat-Nr. 6116 von Goldschmiedebedarf Fischer aus Pforzheim benutzt.

!!!!! ACHTUNG !!!!!
Nur auf eigene Gefahr!
Bei dem Umgang mit der Anreibeversilberung sind entsprechende Schutzmaßnahmen wie Atemschutz, Augenschutz, Handschutz und Belüftung zu treffen.
Das Zeug ist nicht ungefährlich. Auf dem Sicherheitsblatt wird als Zersetzungsprodukt Cyanwasserstoff = Blausäure angegeben.
!!!!! ACHTUNG !!!!!


Die Verarbeitung ist relativ einfach. Nach gründlicher Reinigung (CRC Quickleen, siehe weiter oben) wird mit einem Läppchen die Versilberung auf den Schienenkopf der Zunge aufgetragen. Es ist nicht notwendig die ganze Zunge zu versilbern, da später die Seiten sowieso brüniert werden.
Danach wird das Ganze mit Wasser abgewaschen.


Vor dem Einbau macht es Sinn den Zungenbereich zu brünieren, da man danach schlecht drankommt.


Jetzt können beide Federschienenzungen in die Rippenplatten eingezogen werden. Die Bolzenschrauben werden aber noch nicht festgeschraubt, da hier bei dem Einbau des Herzstücks noch nachjustiert werden muss.
Ich habe übrigens vor dem dem Einziehen der Federschienenzungen die Gleitplatten mit einem kleinen Pinsel und Teflon-Spray (PTFE-Spray von Klever) behandelt. Der Vorteil ist, die Flüssigkeit sieht man nach dem Antrocknen nicht mehr, es verklebt nicht und man hat trotzdem eine leichte "Schmierung".


Bemerkung am Rande: Die Möglichkeit der Nachjustierung durch die komplette Verschraubung sehe ich persönlich als riesigen Vorteil an. "Einmal fest und das war's" gibt es hier nicht. Man ist immer so flexibel, wenn was nicht passen sollte, es passend zu machen.

Die Stellstange kann jetzt auch montiert werden.
Reihenfolge der einzelnen Teile (von oben gesehen):
- Vierkantschraube
- Zunge
- Mutter
- Stellstange
- Unterlegscheibe
- Mutter
- Mutter

Ich habe die Stellstange, Schrauben und Muttern allerdings noch nicht farblich behandelt, da das Ganze für mich erst mal nur als "Provisorium" dient um die Weiche zu testen zu können.


Ich sehe auch gerade, dass ich die Stellstange falsch herum montiert habe. Die Aussparungen für die gedachte Verschlussklammer muss Richtung Weichenanfang zeigen.
:O :O

Im nächsten Teil geht es dann um die Montage des Herzstücks.

Fortsetzung folgt...

Gruß
Marc

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »br96« (15. September 2010, 07:01)


14

Sonntag, 12. September 2010, 11:48

Hallo Marc,

klasse Bericht bis hierher, schon mal Danke! dafür.

Sieht toll aus.

Oliver
Schöne Grüße vom Oliver.

Moderationen sind immer als solche gekennzeichnet! (neu in 2019)

15

Sonntag, 12. September 2010, 16:12

Hallo Einser,

erst mal möchte ich mich für euer Lob bedanken. Das motiviert natürlich weiter zu machen und natürlich auch weiter zu berichten.

Leider kann ich euch heute nur folgendes Bild präsentieren:


Was ist passiert???

Nun, heute war ja die Montage des Herzstücks an der Reihe und damit auch das Zusammenfügen von Weichenhaupteil (WH) und Weichenende (WE). Leider hat sich gezeigt, dass es nicht so passt, wie ich mir das vorstelle.
Meine Vermutung: Ich habe am Anfang einen Fehler gemacht. Und zwar habe ich die Weiche nur mit eingezogenen, seitlichen Profilen aus der Schablone genommen und mit Acryl auf die Trittschalldämmung geklebt und dass auch noch getrennt zwischen WH und WE. Schon durch das Aufkleben können leichte Verschiebungen entstehen und da ich mich im Pur-Bereich bewege, können mehrere solcher kleinen Verschiebungen im Zehntel-Bereich eben zu solchen Problemen führen. Aber man ist ja lernfähig.
Darum habe ich die Trittschalldämmung komplett entfernt und werde die Weiche jetzt komplett in der Schablone montieren. Und erst wenn das alles passt wird sie wieder (in einem Stück natürlich) auf die Trittschalldämmung geklebt. Wenn die Weiche nämliche einmal komplett montiert ist und funktioniert, können natürlich auch keine störenden Verschiebungen mehr auftreten.

Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und weiter berichten.
Also heißt es auch heute wieder: Fortsetzung folgt...

Gruß
Marc

ospizio

unregistriert

16

Dienstag, 14. September 2010, 22:19

Hallo Marc,

Auch von mir ein grosses Lob für diesen Thread.

ir geht es auch wie Matze,habe meine EW 190 in Pur noch eingepackt undungebaut daliegen.
Hebe mir das Bauen für die dunklere Jahreszeit auf.
Habe durch Deinen Thread nun viel Sachen dazugelernt,die ich noch gar nicht bedacht habe.

Gruss Wolfgang

17

Mittwoch, 15. September 2010, 07:00

Hallo Wolfgang,

das freut mich zu hören. Das war unter anderem auch der Grund, warum ich den Bericht hier so detailliert einstellen wollte.
Zum einen um zu zeigen, wie einfach der Gleisselbstbau mit Hosenträger-Material sein kann (was falsch machen kann man eigentlich nicht. Es lässt sich alles irgendwie immer noch korrigieren) und zum anderen, dafür ist so ein Forum ja da, meine gesammelten Erfahrungen und auch den ein oder anderen Tipp weiter zu geben. Ich finde, jeder kann von dem Wissen und den Erfahrungen der anderen nur profitieren.

Gruß
Marc

18

Mittwoch, 15. September 2010, 08:00

--- TEIL 4 ---

Ich war die letzten Tage natürlich nicht untätig und habe mich mal intensiv mit der Thematik der Herzstückmontage und dem Come-together der beiden Weichenteile auseinandergesetzt.
Für mich steht jetzt fest, dass ich zukünftige Weichen folgendermaßen montieren werde:
Zuerst wird die komplette Weiche (mit Ausnahme der Radlenker) in der Schablone vormontiert inkl. Herzstück und die notwendige Justage der vom Herzstück abgehenden Profile. Der Grund ist einfach: Ich habe, so lange ich mit der Schablone arbeite, die größtmögliche Flexibilität was die Justage angeht.
Im nächsten Schritt wird die gesamte Weiche aus der Schablone entfernt und auf eine passende Unterlage fixiert (bei mir Trittschalldämmung).
Danach folgen noch die Abschlussarbeiten wie der Test mit Rollmaterial inkl. evtl. notwendiger Feinjustage, die Montage der halben Rippenplatten, die komplette Brünierung der Profile (welche ja an manchen Stelle, bedingt durch die Montage, vorher noch nicht brüniert wurden) und schließlich das Einschottern.

Also, kommen wir noch mal zurück zu dem Punkt, wo ich die Unterlage wieder entfernt hatte. Ich hatte die Schablone am Übergang an den Übergängen passend zurecht geschnitten, dass diese in einem Stück zusammen passen. Dann habe ich die Schwellen wieder in die Aussparungen gelegt und die Herzstückmontage konnte beginnen:

Bevor das Herzstück in die Rp18 "eingezogen" wird, habe ich ein Kabel für die spätere Herzstückpolarisation angelötet.


Wichtig ist die Position der Herzstücks auf den vier Rp18. Das Herzstück liegt genau mittig zwischen den Rp. Das sollte auch die endgültige Einbauposition sein. (Siehe rot markierter Bereich auf folgendem Bild)


Hinweis: Diese Lage der Herzstücks dient als Ausgangspunkt für das verschieben der zwei Federschienenzungen und der zwei kurzen Profile nach dem Herzstück.

Allerdings kann man schon erkennen, dass sich die Montage der Iso-Laschen in dieser Position etwas schwierig gestaltet, da bei einem Loch die Bolzenschraube im Weg ist.


Ich habe einfach das Herzstück weiter nach rechts geschoben und konnte auf dieser Seite die 4 Iso-Laschen befestigen. Die 4 Laschen an den äußeren Profilen habe ich auch gleich festgeschraubt.


Danach habe ich das Herzstück entsprechend weit nach links geschoben um auch dort die Iso-Laschen zu befestigen.
Zum Schluss habe ich das Herzstück wieder in die richtige Position geschoben.


Weiter geht's jetzt mit dem Justieren / Verschieben der Federschienenzungen.
Ich wollte den Abstand zwischen den Profilen so gering wie möglich halten (Ziel war 0,5mm) und habe daher schon im Vorfeld mit zwei alten Profilen und Iso-Laschen rumgetestet.


Damit ich mein Ziel erreiche, war etwas Nacharbeit der Profile nötig. Die zwei schon gebohrten Löcher in den Federschienenzungen habe ich in zwei Langlöcher geändert. Da später die Lasche darüber liegt, sieht man das nicht. Die Funktion der Lasche, nämlich der horizontalen und vertikalen Ausrichtung zweier Profile zueinander ist aber trotzdem gewährleistet.
Als Abstandhalter zwischen den Profilköpfen habe ich einfach ein Stück Evergreen U-Profil (das hatte ich gerade rumliegen) in der Stärke 0,5mm genutzt.
Jetzt können die Federschienenzungen Richtung Herzstück "bis zum Anschlag" an die Abstandshalter geschoben werden.
Hinweis: Hierbei ist auch darauf zu achten, dass die Stellstange am Anfang parallel zu den Schwellen bzw. im 90°-Winkel zu den Backenschienen sitzt.
Bei mir hat sich aber gezeigt, dass ich den korrekten Sitz der Stellstange mit dem gewünschten Abstand von 0,5mm am Herzstück nicht "unter einen Hut" bringen konnte. Das Problem: die gebogene Federschienenzungen war insgesamt ein paar wenige Zehntel zu lang. Als Lösung habe ich mit einer Feile die "Überlänge" (bei mir waren es ungefähr 0,2mm) abgetragen.
Bei den zwei kurzen Profilen hinter dem Herzstück waren nur die Langlöcher notwendig, der Rest hat gepasst.

Das Ergebnis:


Zum Abschluss habe ich alles noch ausführlich mit der Schieblehre gemessen und zuerst mit einem Radsatz, dann mit einem Villach getestet.
Das alles problemlos funktioniert hat, war die Freude besonders groß.

Als nächsten Schritt habe ich noch die äußeren Profile auf den Rp18 (Schwelle 50 und 51) passend zusammen geschoben und alle Bolzenschrauben und Laschen auf diesen beiden Schwellen festgezogen.
Auch alle anderen Bolzenschrauben wurden wieder festgezogen, mit Ausnahme der Federschienenzungen und der zwei kurzen Profile. Evtl. braucht man, nach dem Befestigen der Weiche, hier noch die Verschiebbarkeit.

Die Weiche kann jetzt vorsichtig aus der Schablone gezogen werden. Die Trittschalldämmung wird mit Acryl eingestrichen und die Weiche darauf platziert. Schwellenlage noch mal überprüfen und ggfs. nachjustieren. Dann wird das ganze gleichmäßig beschwert und muss 24 Stunden trocknen.
Zum Beschweren eignen sich übrigens sehr gut 5mm Hartfaserplatten, welche auf die Weiche gelegt werden und einfache Pflastersteine (10x10) aus dem Baumarkt.

Fortsetzung folgt...

Gruß
Marc

19

Donnerstag, 16. September 2010, 10:16

Hallo Marc,
vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe ihn nur überflogen, aber wenn ich demnächst meine erste Weiche bekomme, dann lese ich ihn nochmal ausführlich, der Beitrag ist sehr anschaulich. Gruß aus MS, Ralf.
Eisenbahn-Modellbau in 1

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Freitag, 22. Oktober 2010, 12:03

Hallo (Marc),
habe auch mit meinem Bausatz (FS) angefangen und bin begeistert. Allerdings habe ich nur die Skizzen bei meinem Bausatz mit den Maßen und Anordnung der Kleineisen. Hast du eine Montage-Anleitung? Woher weißt du, daß man die Radlenker aufbiegen muß und die Maße? Oder hast du nachgefragt. Oder brauche ich das gar nicht (FS). Ansonsten ist beim ersten anschauen des Bausatzes alles plausibel und ich habe mir deinen Beitrag kopiert als Bastelanleitung, am WE gehts dann los mit dem Bau der gleichen Weiche in FS allerdings als einfacher Gleiswechsel mit zwei gegenüberliegenden Weichen. Ralf.
Eisenbahn-Modellbau in 1