Hallo Leute, liebe Dampflokführer,
ich war im früheren Leben Dampflokschlosser in der Lokeinsatzstelle Göschwitz, war auch noch kurz als Heizer unterwegs und habe Diesellizenzen bis zum U-Boot. Ich bin also sicher ein klein wenig bewandert, was Eisenbahn bedeutet
Ich hatte ja selbst was zum Thema Wasserschlag geschrieben, siehe ein paar Beiträge vorher. Natürlich gab es das und gibt es auch, wenn man die Zylinderhähne nicht bedient. Aber eins ist auch Fakt:
Bei kalten Temeraturen hat sicher fast jeder Lokführer beim Anfahren die Zylinderhähne bedient. Im Winter ist die Gefahr der Kondensatbildung im Zylinder immer gegeben. Aber im Hochsommer, bei einer Minute Aufenthalt ist das nicht unbedingt notwendig und wurde auch nicht so gemacht. Ich rede wie gesagt vom Plandienst, nicht vom Museumsbetrieb. Wenn man vorher scharf gefahren ist, ist der Zylinder samt Einströmrohr so heiß, dass da im Sommer nichts passiert. Das ist aber nicht mein Thema.
Es geht darum, dass die Zylinderentwässerung während der Fahrt eben nicht bedient wurde, das macht ja auch keinen Sinn. Und da geht sie eben auch los, das möchte ich nicht. Wenn ich beim Anfahren bewusst die Zylinderhähne betätige, ist das ja auch Teil des "Spiels" eben Dampflokführer in 1 zu sein. Deshalb habe ich mich ja nach Jahrzehnten H0-Dasein zu diesem Schritt entschlossen. Das ist fast wie bei der Großen
Und Zum Glück passiert ja auch nichts, wenn man es mal vergisst
Übrigens: Unsere Göschwitzer und Saalfelder Lokführer haben sich allerdings schon mal den Spaß gemacht, die Hähne während der Fahrt zu öffnen! Und zwar direkt neben den fotografierenden Eisenbahnfans, die dann manchmal einen riesengroßen Satz zur Seite mit entsetztem Gesicht gemacht haben
So, ich hoffe, dass Ihr mich verstanden habt. Und jetzt bitte keinen Streit über den Sinn oder Unsinn der Zylinderentwässerung bei jedem Anfahren. Das hat eben wirklich jeder gemacht, wie er es für richtig hielt.
Beste Grüße Holger Danz