Moin zusammen,
heute möchte ich mal über den Einsatz einer digitalen Kamera bei Modellbahnplanung und Anlagendokumentation ein paar Anregungen geben.
Digitale Bilder können bei folgenden Punkten hilfreich sein:
1. Positionierung von Gebäuden und Bäumen
Beim Bau meiner ersten Anlage war ein kleiner Bahnhof in einer Kurve vorgesehen. Der Standort des Empfangsgebäudes war dabei aufgrund der Platzverhältnisse mehr oder weniger vorgegeben. Als Hintergrund hatte ich auf blauen Zeichenkarton einige Bäume aufgemalt, deren Standorte sich für mich durch die Position des Gebäudes ergeben hatten. Was mir aber noch unklar war, war die Höhe des Daches am Empfangsgebäude und die Position von Bäumen vor dem Hintergrund.
Ich fertigte also ein Foto an und fügte mit dem Malprogramm Paint einige Teile hinzu. Hier kann man sicher auch mit anderen Mitteln arbeiten, aber mir genügte das (Bild 1).Ein geplanter Baum vor dem kleinen Bahnhofsvorplatz erwies sich als störend und wurde daher weggelassen. Das zweite Bild zeigt letztendlich das Ergebnis.
2. Auf- bzw. Abbauinformationen bei variablen Anlagenteilen
Auf der Anlage waren fast alle Teile abnehmbar. Dies diente zum einen dazu, dass man die Dinge bequem am Arbeitstisch erstellen bzw. bearbeiten konnte, zum anderen blieben diese „Einzeldioramen“ bei einem Abbau oder Umbau der Anlage erhalten. So war bei mir der Bereich hinter dem Hausbahnsteig zur Kulisse hin in drei Teile aufgeteilt. Links der Bahnhofsvorplatz, in der Mitte das Empfangsgebäude und rechts ein Landschaftsteil mit zwei Bäumen drauf. Die Platzierung der drei Teile erfolgte dabei von links nach rechts, der Abbau umgekehrt. Bild 3 zeigt einen Ausschnitt aus der Informationsreihe dazu.
3. Steckteile auf beweglichen Segmenten
Neben den permanent aufgebauten Segmenten des Bahnhofs gab es auch noch Streckensegmente, die bei Bedarf aufgebaut wurden. Fast alle Teile auf diesen Segmenten waren nur gesteckt. Damit ich die jeweiligen Teile den Segmenten zuordnen und an ihre Position bringen konnte, wurden entsprechende Fotos (Bild 4 und 5) angefertigt. Ich hoffe, dass hier keiner über die Bildtexte lacht, diese Bilder waren nie für eine Veröffentlichung vorgesehen.
4. Effektive Verstauung von beweglichen Segmenten
Die beweglichen Segmente mussten bei Nichtbenutzung irgendwo unter der Anlage gelagert werden. Nachdem ich hier durch Versuche die optimale Ausnutzung des verfügbaren Platzes ermittelt hatte, wurde dies mit ein paar Fotos festgehalten (Bild 6).
5. Dokumentation von Selbstbauten
Zu Beginn meiner Spur 1 Karriere arbeitete ich mit allem, was mir in die Finger fiel. Blechdosen, Jogurtbecher, Strohhalme, alles wurde erst einmal daraufhin untersucht, ob man daraus nicht was für die Eisenbahn machen könnte
. Auch solche Kleinigkeiten kann man schnell mit einem Digitalfoto festhalten, wie das siebte Bild zeigt.
6. Umbaumaßnahmen an Modellfahrzeugen
Dazu sei einmal als achtes Bild ein geöffneter Umbauwagen von Hübner gezeigt. Beim ersten Mal, da tut’s noch weh ... das Dach aufzukriegen. Beim nächsten Mal kann man dann gezielter vorgehen, weil man sich vor Abheben des Daches ansehen kann, wo diese Rastnasen gleich noch mal waren.
7. Virtuelle Phantasien
Zum Schluss noch etwas zum Spaß mit digitalen Bildern. Zum einen kann man seine Anlage oder Bauten virtuell vergrößern. Ich habe dies einmal mit meinem aus Platzgründen nur als Relief vorhanden Güterschuppen getan, um zu sehen, wie selbiger bei mehr Platz ausgesehen hätte (Bild 9).
Und dann kann man sich natürlich auch mal selber auf seiner Anlage verewigen
. Wer würde nicht gerne mal auf einer seiner Loks mitfahren (Bild 10) oder über seine Anlage wandern?
Der Grund, warum ich diese Dinge mit der Digitalkamera festgehalten habe, liegt einfach darin, dass über den Aufbau einer Anlage Jahre vergehen, in denen ja bekanntlich auch viele Gehirnzellen ihr Verfallsdatum erreichen......
Natürlich kann man das alles auch alternativ mit Zeichnungen festhalten, aber ein Bild mit einer Kamera ist schnell gemacht.
Und natürlich ist eine Kamera dafür geeignet, überhaupt den Aufbau und die Gestaltung einer Modellbahnanlage zu dokumentieren, was ich auch getan habe. Es gibt also noch einiges zu berichten.
Der Michel