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  • »Mibaner« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 83

Wohnort: Koblenz

Beruf: Sonderschullehrer i.R.

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1

Donnerstag, 16. März 2023, 19:23

Tankgleise


Hallo,


wer kann Angaben
machen, ab wann bei der Bundesbahn Epoche III bei Tankgleisen für
Dieselloks


betonierte
„Bodenwannen“ eingeführt wurden. Bilder der Eisenbahnstiftung
zeigen im fraglichen Zeitpunkt keine betonierten
Flächen unter den Gleisen. Vermutlich hat man in Kauf genommen, dass
Diesel ins Gleisbett eindringen konnte.







Gruß

Gerhard

2

Donnerstag, 16. März 2023, 21:03

Hallo Gerhard,


das war so der übliche Zustand in vielen Bw die ich kannte,


beide Bilder von der Eisenbahnstiftung
oft sah es aber so aus, Holzroste oder auch nur Bretter damit der Tankwart nicht ständig im Ölsumpf stehen musste. Hatte noch 1975 beim Horber Lokschuppen mit meinen Kollegen eine Zapfsäule so ins Schotterbett gestellt. Auffangwannen seien unnötig da die Anlage nur 3 Jahre gebraucht werde. Immerhin waren die zwei 100 000l-Tanks, die nur auf Schwellenstapel gesetzt wurden, schon Doppelwandig.
"eingeführt" wurden irgendwelche Auffangwannen erst ab Mitte der 70er Jahre und auch da nur unter Zwang der Landratsämter. Oft waren das dann zunächst nur Wannen aus vorgefertigten Blechen die dann vor Ort zusammengeschweißt wurden. Die Flüssigkeiten liefen in einen viel zu kleinen Ölabscheider der bei jedem Regenguss wieder "freigespült" wurde. Erst in den 80er Jahren wurde dann gehandelt, entweder baute man vernünftige Betonwannen oder die Tankstellen wurden abgebaut und die Bahnhofs-Köf vom örtl. Öllieferanten versorgt oder die auch gleich weggespart.
Natürlich gab es auch schon länger vorher in großen Diesel-Bw Tankstellen mit durchgängig betonierten Flächen aber das war nicht der Standard.
Im Modell ist eine Tankstelle mit Auffangwanne natürlich ein netter Blickfang.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

Beiträge: 381

Beruf: Triebfahrzeugfortbewegungskünstler i.R.

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3

Donnerstag, 16. März 2023, 22:53

Tankstelle

Hallo Gerhard,
Wie Michael schrieb,gab es in eineigen BWs betonierte Flächen an den Tankstellen.In Horb am Neckar hatten wir eine Behelfstankstelle nahe der Drehscheibengrube.Die zwei grossen Tanks waren auf Schwellenstapel aufgesetzt und die Zapfsäule auf einem normalen Betonfundament.Zweischen dem Gleis war nichts.
Ein TF von Freudenstadt hat mal mit einer 220 getankt,den Stutzen in den Tank gesteckt und den Grenzwertgeber angeschlossen.Dann ging er zum Vespern etwa 30 Meter ins Sozialgebäude.
Als er wieder kam waren fast 6000 Liter auf dem Zählwerk.Tankinhalt der Maschine ca 2700 Liter.Wo der Rest hingegangen ist kannst Du Dir denken.
Ein anderer TF ist mit eingestecktem Zapfschlauch weggefahren und hat die Tanksäule mitgeschleift.
Als die Tankstelle in Horb aufgelöst wurde wurde das Erdreich um die Tankstelle unter Aufsicht des Wasserwirtschaftsamtes abgetragen und auf eine Deponie gebracht.Das Loch war gösser 10 Meter tief bis kein verseuchtes Erdreich kam.
Gruss Wolfgang

4

Freitag, 17. März 2023, 07:08

Flüssigkeitsdichte Abfüllfläche an Tankstellen

Hallo zusammen,

gemäß dem §60 des Wasserhaushaltsgesetzes, welches im Mai 1991 in Kraft trat, müssen sämtliche Flächen, an denen es bei der Abfüllung von wassergefährdenden Flüssigkeiten, in unserem Fall also Kraftstoff, flüssigkeitsdicht ausgeführt sein und über entsprechende Abwasserbehandlungsanlagen (Leichtflüssigkeitsabscheider) entwässert werden. Daher gab es in dieser Zeit eine riesige Umrüstaktion an allen öffentlichen Tankstellen.

Da die Bundesbahn zu dieser Zeit jedoch noch eine Bundesbehörde war, unterlag sie noch nicht diesem Gesetz, sondern hatte gesonderte Regelungen, welche mir im Detail nicht bekannt sind. Aber anhand der Anlagen, die ich bis dahin gesehen hatte, gab es scheinbar überhaupt keine Regelung zum Schutz der Umwelt und des Grundwassers. (Die Angabe von Wolfgang mit dem 10 Meter tiefen Loch kann ich nur bestätigen, wir haben seinerzeit ein ähnliches Loch an LKW-Spur einer Autobahntankstelle in NRW ausgebaggert)

Da die Bundesbahn jedoch 1994 privatisiert wurde, fielen sämtliche behördlichen Privilegien weg und ab sofort galten alle Gesetze auch für die DB-AG.

Die untere Wasserbehörde Wuppertal (viele andere Wasserbehörden auch) hat unmittelbar nach der Privatisierung dem BW Wuppertal-Steinbeck eine Frist von 6 Monaten zur Umrüstung bzw. Schließung der Diesellok-Tankstelle gesetzt. Da zu dieser Zeit noch einige V100 dort stationiert waren, wurde es sehr dringend.

Wir haben innerhalb von wenigen Tagen den Auftrag erhalten, die Tankstelle flüssigkeitsdicht herzurichten. Dazu haben wir zunächst das Gleis auf etwa 30m Länge entfernt, dann vorgefertigte Betonwannen (B55) mit Gleisprofilträgern eingebracht und an den Stoßkanten mit einer ölbeständigen Dichtungsmasse abgedichtet. Anschließend wurde die Fläche um die Zapfsäule mit Beton (B35) hergestellt. Desweiteren haben wir noch einen Leichtflüssigkeitsabscheider (Koaleszenzabscheider) installiert. Diese Fläche und die Betonwannen wurden dann an den Abscheider angeschlossen und mittels Füllstandsmessgeräten elektronisch überwacht. Die Betonwannen wurden dann noch mit Laufgittern versehen. Hier noch 2 Fotos der Anlage.
»Piet« hat folgendes Bild angehängt:
  • TS1.jpg
»Piet« hat folgende Datei angehängt:
  • TS2.jpg (746,05 kB - 199 mal heruntergeladen - zuletzt: 4. März 2024, 14:40)
Viele Grüße aus Köln an alle Spur1-Freunde

und allzeit HP1

Claus-Peter Gehring

(Piet)

  • »Mibaner« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 83

Wohnort: Koblenz

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5

Freitag, 17. März 2023, 17:31

Tankgleise

Hallo,
ich danke für die Antworten, die meine Vermutungen bestätigte.

Gruß
Gerhard

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