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Dienstag, 31. Januar 2023, 23:57

Ich wünsche dem Museum sinkende Einkünfte als Lohn für diese Maßnahme.

Hallo Harald,

das legt dann der Steuerzahler wieder drauf :-(
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

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Mittwoch, 1. Februar 2023, 13:44

Erst wenn der Letzte das Licht ausmacht, ist es vorbei!

Vielen Dank für die positive Resonanz zur Berichterstattung und der regen Teilnahme.

Ich habe das Dankeschön an die Mitglieder des MEHEV weitergegeben, ohne deren Unterstützung diese Dokumentationsreihe in dieser Art nicht möglich gewesen wäre. So möchte ich mich hier an dieser Stelle insbesondere bei Vorführer Tobias Matthiessen, der jeden meiner Wünsche in die Tat umsetzte, um die Züge ins rechte Licht zu fahren und bei Hans-Dietmar Schäding ganz herzlich bedanken, den ich wie eine Zitrone ausgepresst habe, wenn es um die Geschichte des Vereins und die zur Verfügungstellung historischer Fotos ging.

Wie ihr lesen könnt, ich kann's noch nicht lassen.

Solange mir die Administratoren hier nicht den "Saft abdrehen" oder mich sperren ;), mach ich weiter, um noch über die
Dekade der 80er, 90er, 2010er und 2020er zu berichten.

Darüber hinaus möchte ich natürlich alle Interessierten weiter auf dem Laufenden halten, wie es mit dem MEHEV weitergeht und wo letztendlich die Reise der Spur 1 Anlage hingeht oder was nach dem Abbau davon noch übrig sein wird.

Manche von Euch haben es vielleicht im Hamburger Abendblatt gelesen:

https://www.abendblatt.de/kultur-live/ar…geschichte.html

Ich will damit aber keine neue Diskussion lostreten, sondern mich auf Fakten beschränken.

Eins kann ich hier versprechen, es wird von Seiten des Vereins alles Erdenkliche getan, um die Anlage zu retten, in welcher Form auch immer. Aus gut unterrichteten Quellen weiß ich, dass auch viele Liebhaber, Sympathisanten und Gönner der Anlage nichts unversucht lassen, das Unheil abzuwenden. Ich selbst habe auch "Brandbriefe" an die Hamburgische Kulturstiftung, die Hamburger Behörde für Kultur und das Miniatur Wunderland geschrieben und um Unterstützung gebeten.

In diesem Sinne, erst wenn der Letzte das Licht ausmacht, ist es vorbei!

Bleibt also weiter neugierig, was im Leben des Vereins und der Anlage noch so kommt.

Es grüßt euch herzlich

Andreas

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Sonntag, 5. Februar 2023, 14:34

Der Countdown - Eine Zeitreise in die 80er Jahre – Vom Ende der Altbau-Elloks bis zum ICE, Teil 1

Willkommen in den 80er Jahren!

Schön, dass Ihr wieder mit dabei seid!

Dazu wieder ein geschichtlicher Exkurs. Wen das nicht interessiert, kann gerne den kursiv geschriebenen Textteil überspringen.

Die 80er sind geprägt durch die Ära Kohl und dem "kalten Krieg", der "Barschel-Affäre" und mit dem Mauerfall wird das Ende der DDR eingeläutet.


Die 80er Jahre waren ein Jahrzehnt des Umbruchs: Großstädte voller Punks, Deutschland singt „Ein bisschen Frieden“, der Zauberwürfel erfreut sich insbesondere Anfang der 1980er Jahre großer Beliebtheit und 1983 beginnt die fast 40 Jahre andauernden "Pause" von ABBA.

Meilensteine der 80er Jahre waren
  • 1980: 19. Juli, in Moskau beginnen die Olympischen Spiele. Als Reaktion auf den Einmarsch der damaligen Sowjetunion in Afghanistan gab es einen Boykott von 30 Staaten, darunter auch die Bundesrepublik
  • 1981: 14. Februar, feiert "Wetten, dass ..?" mit Moderator Frank Elstner seine Premiere im ZDF und avanciert schnell zur beliebtesten Show im deutschen Fernsehen
  • 1981: 29. Juli, Traumhochzeit in der St. Paul's Cathedral: Charles und Diana geben sich das Ja-Wort. Die Hochzeit ist eines der medialen Ereignisse der 80er Jahre. Mehr als 750 Millionen Zuschauer verfolgen weltweit die Zeremonie vor dem TV
  • 1982: 24. April, mit „Ein bisschen Frieden“ gewinnt die 17-jährige Nicole als erste Deutsche den Grand Prix Eurovision
  • 1982: 1. Oktober, nach einem Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt beginnt die Ära Helmut Kohl, die ganze 16 Jahre anhalten wird
  • 1982: 1. Oktober, Verkaufsstart des ersten kommerziell erhältlichen CD-Spielers in Japan zum Listenpreis von ca. 2.300 DM
  • 1983: 21. September, kommt das erste kommerzielle Handy für 4.000 Dollar auf den amerikanischen Markt
  • 1984: 1. Januar, geht in Deutschland der erste Privatsender "Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk" (PKS), die genau ein Jahr später unter dem Namen SAT.1 den bundesweiten Sendebetrieb aufnimmt, auf Sendung
  • 1984: 28. Mai, beschließt der Vorstand der Deutschen Bundesbahn das Projekt HGV, das vorsieht, neu gebaute Schnellfahrstrecken bereits ab ihrer Inbetriebnahme im Hochgeschwindigkeitsverkehr mit bis zu 250 km/h zu befahren
  • 1984: 1. August, die Anschnallpflicht tritt in der Bundesrepublik in Kraft. Wer beim Autofahren jetzt nicht den Sicherheitsgurt anlegt, der muss 40 DM Bußgeld zahlen, wenn er erwischt wird
  • 1985: 7. Juli, gewinnt Boris Becker als erster Deutscher die Wimbledon Championships und wird mit 17 Jahren zum bis heute jüngsten Wimbledonsieger im Herreneinzel. Das Rasenturnier gewinnt er dreimal
  • 1985: 26. November, der InterCityExperimental wird der Öffentlichkeit vorgestellt
  • 1986: 26. April, Reaktorunfall im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl. Weite Teile Europas werden verseucht, auch in Deutschland geraten viele Menschen in Panik
  • 1986: 28. Januar, 73 Sekunden nach dem Start explodiert die Raumfähre Challenger in etwa 15 Kilometer Höhe. Dabei sterben alle sieben Astronauten, 5 Männer und 2 Frauen. Als Grund wurde das Versagen eines oder mehrerer Dichtungsringe in einer der seitlichen Feststoffraketen ermittelt. Es war der bis dahin schwerste Unfall in der Raumfahrtgeschichte der USA
  • 1988: 2. Juli, gewinnt die 19-jährige Steffi Graf als erster Deutsche die Wimbledon Championships. Das Rasenturnier im Dameneinzel gewinnt sie siebenmal
  • 1989: 9. November: Fall der Berliner Mauer. Die DDR öffnet die Grenzübergänge zur Bundesrepublik. Tausende Menschen "stürmten" noch am selben Tag die innerdeutsche Grenze
  • 1989: 22. Dezember, das Brandenburger Tor wird wieder geöffnet, genau 10 358 Tage nach dem Bau der Berliner Mauer
Die Bahn in den 80er Jahren

In den achtziger Jahren ist die Deutsche Bundesbahn von Modernisierungen geprägt. Die Dampflok ist nun schon seit 1977 „im Ruhestand“ und es gilt ein striktes Dampfverbot. Populäre Triebfahrzeuge wie E 18, E 44, E 94, V 200 und VT 11.5 (Planeinsatz im Touristiksonderverkehr) verschwinden endgültig aus dem Betriebsdienst der DB.

Die Bundesbahn musste sparen, erste Privatisierungsmaßnahmen sollten dabei helfen. Sogar Bahnhöfe wurden damals erstmals verkauft.

1985 war die DB noch der drittgrößte Arbeitgeber in der Bundesrepublik Deutschland und beschäftigte 322.383 Mitarbeiter, während sie Mitte der 1970er noch der größte Arbeitgeber (vor der Deutschen Bundespost) war.

Die DB zog sich immer mehr aus der Fläche zurück, Strecken wurden stillgelegt. Auf der letzten Schmalspurbahn der DB auf dem Festland, zwischen Biberach und Ochsenhausen (Öchsle) wurde am 31. März 1983 der Gesamtverkehr eingestellt. Gleichzeitig suchte man neue Konzepte, den ÖPNV auszubauen.

Die Deutsche Reichsbahn in der DDR kämpfte ab 1980 mit ungleich größeren Problemen als die DB. Wegen des starken Anstiegs der Preise für Erdölimporte aus der UdSSR mussten in hohem Tempo Hauptstrecken elektrifiziert und Gütertransporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Die Ablösung der letzten normalspurigen Dampfloks verzögerte sich deshalb bis ins Jahr 1988. Das Jahrzehnt des großen Umbruchs endete mit einem politischen Erdbeben: Der Reisefreiheit für DDR-Bürger.

Mit dem Mauerfall am 9. November 1989 wurden alle Reisebeschränkungen sehr schnell aufgehoben. Für den nun explodierenden Personenverkehr musste zwischenzeitlich sogar der Güterverkehr verringert werden.

"Die neue Bahn"

Ab 1979 wurde die Taktfrequenz im IC-Verkehr bei der Bundesbahn auf eine Stunde ausgeweitet. Damit war es möglich noch zügiger und öfter die gewünschten Zielbahnhöfe zu erreichen. Dennoch kam die DB gegen die Konkurrenz der Straße und in der Luft nicht an.

In den frühen 1980er Jahren setzte die DB noch auf lokbespannte Züge, wie mit der ersten Drehstrom-Serien-Ellok (Baureihe 120), die mit maximal 200 km/h über die neuen Strecken verkehren sollte.

Der InterRegio wurde 1988 von der Deutschen Bundesbahn als ein Zugsystem des Fernverkehrs eingeführt und sollte auf Dauer den damaligen D-Zug ablösen.

Im Laufe langwieriger Diskussionen zwischen Bundesbahnführung und dem Bundesverkehrsministerium bildete das im Mai 1984 beschlossene Projekt HGV einen epochalen Meilenstein, dass eine Aufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs mit 250 km/h vorsah.


Im Zuge des Programms DB 90 sollte das Unternehmen in den 1980er Jahren wettbewerbsfähiger gemacht werden. Als Zugpferd wurde Mitte der 80er Jahre der Intercity Experimental, kurz ICE vorgestellt. Auf im Bau befindlichen Neubaustrecken sollte mit ihm zukünftig die Fahrzeit zwischen den Haltebahnhöfen erheblich reduziert werden. Der moderne Eisenbahn-Schnellverkehr sollte in Deutschland Einzug halten.

In der Mitte des spannenden Jahrzehnts liefen bereits 1985 erste Werbemaßnahmen zum ICE an, sechs Jahre vor Aufnahme des fahrplanmäßigen Betriebs. Dies erfolgte im Rahmen umfangreicher Marketingmaßnahmen anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Eisenbahn in Deutschland. Ab diesem Jahr warb die Bahn – auch aufgrund der geplanten ICE-Züge – im Personen- und Güterverkehr über mehrere Jahre unter dem Dachslogan "Die neue Bahn".

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Sonntag, 5. Februar 2023, 14:55

Der Countdown - Eine Zeitreise in die 80er Jahre – Vom Ende der Altbau-Elloks bis zum ICE, Teil 2

150 Jahre Deutsche Eisenbahnen

150 Jahre Deutsche Eisenbahnen war der Titel des Eisenbahn-Jubiläumsjahres 1985, das von der Deutschen Bundesbahn ausgerichtet wurde und in mehreren Großveranstaltungen ausgiebig gefeiert wurde. Den zeitlichen Bezugspunkt bildete die Eröffnung der ersten Bahnstrecke in Deutschland von Nürnberg nach Fürth am 7. Dezember 1835.

Von Mai bis August 1985 fand auf dem Gelände des Tafelwerks, ein stillgelegtes Eisenwalzwerk östlich der Nürnberger Innenstadt, eine große Jubiläumsausstellung statt. Sie zog etwa eine halbe Million Besucher an. Wesentlicher Bestandteil der Ausstellung war eine Leistungsschau der Deutschen Bundesbahn und der Eisenbahnindustrie. Auf dem Freigelände waren Gleisbaumaschinen sowie moderne Elektrolokomotiven, Reisezugwagen und Güterwagen ausgestellt und in den Hallen wurden die Themenkreise Personen- und Güterverkehr behandelt. Zudem konnten die Besucher eine große Modellbahnanlage und ein Großraumabteil des InterCityExperimental bestaunen sowie sich über Eisenbahnbetriebstechnik und das Berufsbild des Eisenbahners informieren.

Neben der Leistungsschau wurden unter dem Motto "Zug der Zeit – Zeit der Züge" mit Lokomotiven und Wagen verschiedener Epochen die Entwicklungsschritte der Eisenbahn dargestellt. Hierbei gab es ein mehrwöchiges Programm der Deutschen Bundesbahn auf den Strecken Nürnberg – Bayreuth und Nürnberg – Amberg mit von Dampflokomotiven bespannten Sonderzügen. Dafür wurden die Lokomotiven 01 1100, 23 105, 50 622, 86 457 und der Nachbau des Adlers betriebsfähig aufgearbeitet. Dazu musste im Vorfeld das im Laufe der Jahre immer stärker kritisierte Dampflokverbot im Zusammenhang des 150-jährigen Jubiläum sukzessive aufgehoben werden.

Der InterCityExperimental

wurde am 26. November 1985 der Öffentlichkeit vorgestellt. Am selben Tag stellte der Zug zwischen Gütersloh und Hamm mit 317 km/h einen neuen Weltrekord für Drehstrom-Schienenfahrzeuge auf. In den folgenden Jahren wurden die neu entwickelten Komponenten in ihrem Zusammenwirken bei bislang in Deutschland nicht erreichten Geschwindigkeiten erprobt.

Nach mehrjähriger Umbau- und Erprobungsphase wurde 1987 auf der Strecke Hamburg – Hannover der Schnellfahrbetrieb mit 200 km/h aufgenommen.

Im Rahmen der ICE-Weltrekordfahrt am 1. Mai 1988 stellte die später als ICE-Versuchszug (ICE/V) bezeichnete Garnitur mit 406,9 km/h zwischen Fulda und Würzburg einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord für Rad/Schiene-Fahrzeuge auf.

Der ICE-Verkehr bildet heute das Rückgrat des deutschen Schienenverkehrs und schreibt somit die Eisenbahngeschichte weiter.

Der MEHEV in den 80er Jahren

1981 wurde das Jubiläum 50 Jahre Modelleisenbahn Hamburg e.V. und 1989 40 Jahre Spur1 Anlage im "MHG" gefeiert.

1983 erreichte die Gleichstrom-S-Bahn den Stadtteil Hamburg-Harburg und wurde 1984 bis Hamburg-Neugraben verlängert. Den unterirdischen S-Bahnhof Harburg mit zwei S-Bahnzügen wird auf der Anlage als Teilansicht im Modell gezeigt, siehe Bild 326.

In den achtziger Jahren traten aber auch die ersten Probleme auf: Der damalige Museumsdirektor, Prof. Dr. Bracker kündigte
1987 den Vorführraum, um dort den Gartensaal der "Villa Rücker" einzurichten. Dem Vereinsvorstand gelang es, dem Museumsdirektor diese Flausen auszureden und einen Vertrag über 20 Jahre "aus dem Kreuz zu leiern". Damals gab es bei einigen Mitgliedern schon eine gewisse Resignation, der aber die Mehrzahl der Mitglieder nicht entsprach. Das kennen wir doch irgendwoher?! Das Thema ist also absolut nicht neu...

Die ersten Farbaufnahmen aus der langen Geschichte der Spur 1 Anlage im Abschnitt Hafen, Pfeilerbahn und Hauptgüterbf.

Sie zeigen den 1956 fertig gestellten Teil aus der Fahrtrichtung Süderelbbrücken. Vom Haltepunkt Elbbrücke am Beginn der
Pfeilerbahn geht es durch den Hauptgüterbahnhof bis zum Außenbahnhof.

Die Bilder sind in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden. Deutlich sind der Mittelleiter, die hohen Schienen und die Holzschwellen zu erkennen. Die Gleise entstanden im Selbstbau und waren bis Mitte der neunziger Jahre in Betrieb.

Quelle: https://www.mehev.de/de/index.html und Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt

Die Bilder 326-345 wurden mir vom MEHEV freundlicherweise zur Verfügung gestellt, um sie hier im Forum zu veröffentlichen.

Einen schönen Sonntag

wünscht Andreas,

der Euch demnächst in die 90er Jahre mitnehmen wird!
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Samstag, 18. Februar 2023, 22:34

„Die Urmutter des Miniatur Wunderlandes“ - Zitat "Hamburger Wochenblatt"

Liebe Freunde der Spur 1 Anlage in Hamburg, schön dass Ihr wieder mit dabei seid :)

Wie sagt man so schön: Der Täter kehrt immer wieder zum Tatort zurück! 8)

Am 30.01.2023 um 16:40 Uhr fuhr aus Richtung Bremen der sogenannte Abschiedszug, gezogen von einer selbstgebauten Dampflokomotive der Baureihe 50 (Bild 346), die hier jahrzehntelang defekt auf einem Abstellgleis stand und erst vor dem Finale durch großzügige Spendengelder wieder fahrbar gemacht werden konnte. In dem Zug waren zahlreiche Wagen eingereiht, die dem MEHEV zu Jubiläumsveranstaltungen geschenkt wurden.

Nach der letzten öffentlichen Verabschiedung gab es drei Tage später eine Schlussveranstaltung für die Mitarbeiter des Museums. Diese war sehr emotional. Dabei sind mehr als ein paar Tränen geflossen, nachzulesen unter:

https://hamburgerwochenblatt.de/alle-aus…r-hamburgensie/

Allerdings beruhen die Zahlen des Zeitungsartikels aus dem Jahre 2013.

Bis zum 30. Januar 2023 gab es ca. 100.000 Vorführungen mit umgerechnet 5 Millionen Besucher.

Da man heutzutage gar nicht so schnell schauen kann, wie Gerüchte in die Welt gesetzt werden, die gar nicht stimmen, möchte ich bei all den Spekulationen, um die Zukunft der Spur 1 Anlage ausschließlich Fakten verbreiten:

Rückblickend waren für die Vereinsmitglieder die letzten sechs Wochen eine schöne, aber auch anstrengende Zeit im Museum. Hinter den Kulissen lief nicht immer alles glatt. Von nun an ist der Verein, um es einmal in Anbetracht der Situation und des hier gezeigten Hafens zu formulieren, in schwerer See. Zum Glück gibt es die letzten Monate mehr neue Mitglieder als Austritte. So setzt die "Mannschaft" alles daran, unter der Führung des Kapitäns und Steuermanns dem Sturm zu trotzen.

Der Verbleib der Anlage und wie es mit dem Verein weitergeht

Bis zum 31. Dezember 2023 müssen alle „Habseligkeiten“ des Vereins die Räumlichkeiten im Museum verlassen.

Somit steht 2023 allein im Zeichen des Abbaus der Anlage!

Tobias Matthiessen und Kay Gawehns sind Mitarbeiter des Museums und werden die Vereinsmitglieder beim Abbau der Anlage unterstützen. Um die Logistik kümmert sich der Verein. Dabei kommt ein Schichtplan zur Anwendung, der gewährleisten soll, dass zwei Mitglieder täglich die beiden Ex-Vorführer tatkräftig unterstützen. Das bedeutet für die einsetzbaren Mitglieder drei Tage Museumsdienst pro Woche.

Im 1. Halbjahr werden die Vitrinen leergeräumt, weiterhin ca. 250 Transportkisten für die Fahrzeuge gebaut (Bild 347-349) und die Fahrzeuge verpackt. Im 3. Quartal wird das verpackte Material außerhalb des Museums eingelagert. Dazu wird ein Lagerraum von der Hamburger Hochbahn für die Zwischenlagerung angemietet. Das Ziel ist, die Lagerkosten, die das Vereinsvermögen belasten, so niedrig wie möglich zu halten. In letzter Konsequenz bedeutet das: wenn sich kurzfristig die Möglichkeit eines Neuanfangs bietet, wird der Verein diese nutzen.

Im 4. Quartal kommt die Werkstatt dran. Da es während der Umbauphase den Mitgliedern nicht möglich ist das Museum zu betreten, werden sie das, was sie während der kommenden fünf Jahre benötigen, ausräumen. Das meiste wird jedoch zunächst dort verbleiben können, weil nur die Heizkörper ausgetauscht werden. Ob der Verein nach der Sanierung wieder ins Museum zurückkehren wird, ist ungewiss.

2024 beginnen im Museum die Abrissarbeiten der Anlage, der Kulisse und des Stellwerks, wobei noch nicht einmal geklärt ist, wer diese Kosten übernehmen wird… ?(

Ab 2024 werden die beiden oben genannten Angestellten vom Museum für "andere Tätigkeiten" (was immer das auch heißen mag) eingesetzt.

Die "Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg", der zweitgrößten Hochschule in Hamburg (412 Professoren, 468 wissenschaftliche Mitarbeiter, 523 Lehrbeauftragte und 16.879 Studenten im WS 2022/2023) hat dem MEHEV angeboten, dort als Verein weiterzuleben und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, um die wöchentlichen Treffen fortsetzen zu können. Hinsichtlich des Sommersemesters wurden bereits von Vereinsseite Projekte für die neuen Studenten initiiert.

Die dortigen Werkstätten können inklusive CNC-Fräse, Lasercut und Filamentdrucker genutzt werden. Damit besteht die Möglichkeit, die Module (Bild 350-351) zusammenzustellen, um sie weiterhin der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Bei einem Gespräch mit dem Jugendgruppenleiter des Vereins habe ich erfahren, dass bereits vier Modulausstellungen in diesem Jahr in der Planung sind. Dafür wird fleißig Werbung gemacht. So will sich der Verein 2024 mit den Jugendmodulen wieder in Erinnerung bringen. Dies ist quasi ein Prozess, sich neu zu erfinden, ähnlich der Situation von 1932. Mit den Modulen der Jugendgruppe werden die Mitglieder durchs Land tingeln. Einnahmen sind vorerst damit nicht in Sicht. Jetzt geht es ans Eingemachte, sprich Vereinskapital!

Unterstützung benötigt der Verein sowohl materiell als auch wirtschaftlich, unabhängig wo die neue Anlage gebaut wird! Zu erwarten ist eine Investition zwischen zwei und vier Millionen Euro. Da dies kein Pappenstiel ist, werden händeringend Sponsoren gesucht.

So können Zukunftsvisionen und entsprechende Planungen erst 2024 in Angriff genommen werden.

Der Verein denkt also noch lange nicht ans Aufhören!

Mal schaun wohin die Reise gehen wird…

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass niemand seinen Optimismus verliert,

herzliche Grüße

Andreas
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Sonntag, 14. Mai 2023, 21:21

Hallo E1nser,
hier ein weiterer Bericht zur Anlage vom Hamburger Abendblatt vom 11.5.2023 :

https://www.abendblatt.de/hamburg/harbur…bahn-sorgt.html


Grüsse

Michael Biaesch
Bei Epoche 3 sind wir dabei

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Samstag, 7. Oktober 2023, 16:31

74-jähriges Bestehen der Spur 1 Anlage im "Museum für Hamburgische Geschichte"!

Liebe Freunde der Spur 1 Anlage in Hamburg,

schön dass Ihr wieder mit dabei seid :)

Wie sagt man so schön: Der Täter kehrt immer wieder zum Tatort zurück! 8)

Nach fast einem dreiviertel Jahr möchte ich wieder einmal aus Hamburg berichten.

Auf den Bildern seht Ihr ein Beispiel für mutwillige Zerstörung, sorry, erzwungenen "Rückbau"! Aber so verkehrt waren meine ursprünglich gewählten Worte gar nicht, denn es gehören schon "MUT und WILLIGE" Vereinsmitglieder dazu, um dieses "Denkmal" von unschätzbarem Wert zerstören zu müssen.

Am heutigen Jahrestag der Eröffnung am 7. Oktober 1949, siehe auch den dazugehörenden Beitrag 32, möchte ich meiner Chronistenpflicht gerecht werden und an dieses Jubiläum erinnern:

1949 rollten die ersten Züge im "Museum für Hamburgische Geschichte" und 2023 die letzten. Genau genommen drehte am 26. September bei der "aller-aller-letzten-Fahrt" mit der BR 50, einem Eigenbau aus dem Jahre 1955, der letzte Zug vor den Mitgliedern des MEHEV seine Abschiedsrunde.

So wird heute auch ohne Festakt an das 74-jährige Bestehen der Spur 1 Anlage gedacht.

Bei manchen Orten, wie diesem, gib es einfach eine Magie, der kann man sich nicht entziehen und lässt sich auch nicht so ganz erklären, aber man spürt sie, wenn man da ist. So ergeht es zumindest mir und sie hat mich bis heute nicht losgelassen! Ich bin froh, dass ich diese wunderschöne Anlage im Verlauf des letzten Jahres verhältnismäßig oft noch besuchen durfte. Dabei hatte ich immer das Gefühl, als würde die Welt für einen Moment stillstehen.

Die Spur 1 Anlage ist mein besonderer Sehnsuchtsort, an dem ich meine Seele und meinen Geist vom Alltagsstress und dem Ärger bei der großen Bahn wieder aufladen konnte und mir die Zeit genommen habe, um zu entschleunigen. Das ist ja etwas, was einen Sehnsuchtsort so besonders macht.

Ich werde auch in Zukunft weiter darüber berichten und möchte den Beweis antreten kann, dass der Verein nicht gestorben ist und dass es Versuche gibt, die Anlage an einem neuen Standort wieder aufzubauen.

Wie ist der jetzige Stand?

Die Schätze an Eigenbauten, wie beispielsweise die 89 7108, siehe Beitrag 23, sind mittlerweile an einem geheimen sicheren Ort in einem "Atombunker" ;), die von K&K, Tante M und Onkel Bockholt natürlich auch.

Die "Fronten" zwischen MEHEV und Museum sind so verhärtet, dass eine weitere Zusammenarbeit als höchst unwahrscheinlich einzuschätzen ist. Und so wird innerhalb der Hansestadt immer noch nach einem neunen Standort Ausschau gehalten.

Was sich in Zeiten leerer öffentlicher Kassen und heutzutage schwindender Bereitschaft für ein Ehrenamt als schwierig erweist.

Mit einer finanziellen Unterstützung durch die Kulturbehörde ist ab nächstem Jahr nicht mehr zu rechnen. Schon dieses Jahr sind die Gelder "sehr knapp" ausgefallen. Soll heißen, dass sich der Verein irgendwie selber finanzieren muss.

Es mangelt an Einnahmen. Anderseits hat der MEHEV die Raummiete des Lagers im "Atombunker" ;) zu stemmen. Die Rücklagen des Vereins reichen aus, um diese Kosten 5 Jahre lang zu tragen. Was danach passiert, steht in den Sternen. Mal schaun wohin die Reise dann gehen wird…

Sicher ist, es wird noch ein langer Weg und für manche Vereinsmitglieder eine Lebensaufgabe!

In diesem Sinne wünsche ich dem Verein, dass niemand in diesen schwierigen Zeiten seinen Optimismus verliert!

Herzliche Grüße

Andreas

P.S.: Wer es sich antun möchte, ein Blick auf den heutigen Zustand der Anlage zu werfen, kann sich gerne meine Bilder anschauen. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass es kein schöner Anblick ist. Wer neu hinzugekommen ist, sollte sich lieber die vorangegangenen Beiträge anschauen, als hier die "Welt noch in Ordnung" war. Die abgebildeten Lokomotiven dienen übrigens nicht zum Abtransport der Gleise, Weichen und Signale, sondern der Ausschmückung, damit die Bilder nicht ganz so gespenstisch wirken…
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Freitag, 10. November 2023, 22:36

Unser Geburtstagskind des Tages!

Heute feiern wir den 92. Geburtstag vom MEHEV!





Herzlichen Glückwunsch!





Ich begrüße alle Freunde und Interessierte zum Geburtstag der Modelleisenbahn Hamburg e.V.

Schön, dass Ihr mit dabei seid!

Jetzt einmal Hand aufs Herz liebe Leser und Zuschauer, hättet Ihr gedacht, dass der "offizielle Zusammenschluss" von Eisenbahn-Enthusiasten heute schon 92 Jahre zurück liegt?

Das muss man als Verein mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten auch erst einmal schaffen!

Ich möchte den Geburtstag des MEHEV hier gebührend würdigen, damit er nicht in Vergessenheit gerät.

Die Geschichte dazu könnt Ihr in diesem Thread nachlesen.

Aus gegebenem Anlass möchte ich die Anfänge nochmals wiederholen!

Wie heißt es bei Eisenbahnern so schön: „Einsteigen bitte...“

1929 trat die "Eisenbahntechnische Vereinigung" ehemaliger Schüler des "Kirchenpauer Realgymnasiums" erstmals in Erscheinung.

Schon seit Mitte der zwanziger Jahre baute diese Gruppe Eisenbahn-Enthusiasten ihre Spur1-Bahnen zu Weihnachten gemeinsam in wechselnden Wohnzimmern auf. Die Eltern, wenig begeistert vom "Treiben" ihrer Söhne "kauften sich frei", indem sie gestatteten, hierfür Gaststättensäle anzumieten. Der Sprung an die Öffentlichkeit gelang, als die Schulbehörde von der belehrenden Art dieser Veranstaltungen überzeugt werden konnte und dafür Turnhallen, Zeichensäle usw. zur Verfügung stellten. Allerdings durften die Schüler die Anlagen nur für wenige Betriebstage aufbauen und so erwirtschafteten sie bei niedrigen Eintritten meistens rote Zahlen.

Als bei einer Schau das für damalige Zeiten ungeheure Defizit von 50 Reichsmark entstanden war, entschlossen sich die sieben Schüler und Studenten, um die Verluste besser schultern zu können, am 10. November 1931 zur Gründung des Vereins Modelleisenbahn Hamburg e.V., der im Dezember 1931 eingetragen wurde.

Und wie steht es heute um den Verein?

Die Antwort dazu bekommt Ihr Morgen hier zu lesen.

Bis denn und schöne Grüße

Andreas

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Freitag, 1. Dezember 2023, 16:14

Eine Spur der Trümmer

Ich begrüße alle Freunde und Interessierte der Modelleisenbahnanlage in Hamburg!

Am Beispiel des MEHEV will ich hier auch auf das Schicksal anderer Vereine aufmerksam machen, die ihre Bleibe verloren haben, einschließlich allgegenwärtiger Geldsorgen.

Einfach nur Pressemeldungen weiterzugeben ist hier nicht mein Ziel. Gerade im Spur 1 Gemeinschaftsforum werden besonders hohe Maßstäbe angelegt... ;)

Ausgewogen zu berichten, Inhalte sortieren und einordnen, ist mein höchste Ziel.

Im vorliegenden Bericht habe ich mir schwergetan, gute Nachrichten zu formulieren. Dazu habe ich lange üben müssen ?( , um mit scharfem und fokussiertem Blick auf die wichtigen Dinge zu schauen, da ich hier auf die neuesten Entwicklungen eingehen möchte.

Ich will Euch Einblicke und Ausblicke gewähren:

Einblicke

Derzeitige Herausforderungen des Vereins:

Bei meinen Gesprächen betone ich immer wieder, dass sich der MEHEV dieses Jahr auf die Räumung des Museums inklusive der Auslagerung der "Schätze" konzentrieren muss. Im nächsten Jahr werden dann die Standortfindung und die Suche von Förderern in Unternehmen, Stiftungen und Politik intensiviert.

Wie andere Vereine auch muss der MEHEV kräftig sparen. Von den Rücklagen können die Einlagerung der Exponate für 5 Jahre bezahlt werden. Bis dahin ist ein Neustart dringend erforderlich. Falls dies nicht gelingt, muss der Verein aufgelöst werden. Dies kann nur mit Sponsoren abgewendet werden.

Der Verein benötigt dazu einen Saal von mindestens 400 m² zzgl. 100 m² Werkstatträumlichkeiten in unmittelbarer Nähe. Vorzugsweise orientiert sich der damit beauftragte Vorstand im Raum Hamburg-Harburg, dem Thema der zu erstellenden Eisenbahnanlage.

Auf der Suche nach einem Standort für die Modelleisenbahnanlage hat es bereits Gespräche mit der Bezirksversammlung Harburg gegeben. Es ist eine Stärke des MEHEV positiv und zielführend mit verschiedenen Institutionen zusammen zu arbeiten.

Dafür hat die Mitgliederversammlung mit dem Umzug in Räumlichkeiten der "Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg" einen wichtigen Meilenstein gelegt.

Die Vorstandsmitglieder wollen in ihre Arbeit "alles reinlegen" und am Markt ein "Produkt mit Niveau" anbieten. Sie wähnen sich auch aufgrund von Rekord-Besucherzahlen im letzten halben Jahr des Bestehens der Spur 1 Anlage in einer "Position der Stärke", räumen aber ein, dass eine "Weiterentwicklung der bisherigen-Modellanlage und deren Präsentation notwendig" ist. Dafür sei aber noch kein Geld vorhanden. Daher wird der Einstieg eines Geldgebers/Investors neu debattiert.

Deshalb muss sich der Verein auf ein gemeinsames Finanzierungskonzept verständigen, um die Spur 1 Anlage zukunftsfähig aufzustellen.

„Wir schwimmen nicht im Geld und meine Vorgänger haben mir auch keine Schatztruhen hinterlassen“, sagte mir sinngemäß der 2. Vorsitzende Hans-Dietmar Schäding.

Seine Aufgabe sei es, das Schiff zu konsolidieren, siehe Bild 374.

Gleichzeitig erfährt der MEHEV Unterstützung durch die Geschichtswerkstatt Harburg. Ebenfalls führen sie Gespräche mit dem Miniatur Wunderland. Aber das hat alles noch nicht zu greifbaren Ideen geführt. Kostet aber viel Zeit...

Hans-Dietmar Schäding macht keinen Hehl aus der Schwere seiner Aufgabe. Das könnte spannend werden.

Stühle rücken, wie im Fall der neu vergebenen Räumlichkeiten der Spur 1 Anlage zugunsten des Gartensaals der "Villa Rücker" bedeuten nicht zwangsläufig Erfolg. Museumsdirektorin Prof. Bettina Probst hört sich zwar alle Argumente des MEHEV an, relativiert Kritikpunkte und räumt aber nie eigene Planungsfehler ein.

Eine Spur der Trümmer

Das tut schon weh, wenn man sieht, wie die Spur 1 Anlage vor die Hunde geht, was Enthusiasten nach dem Krieg mit wenig Geld, aber viel Idealismus, Eigenleistung und Zusammenhalt innerhalb des Vereins und des Museums auf die Beine gestellt haben.

Der Vorstand des MEHEV muss an dieser Stelle als "Brückenbauer" gelobt werden, siehe Bilder 369 und 370. Immer wieder haben Dr. Ingo Martiny und Hans-Dietmar Schäding dem Vorstand des MHG die Hand gereicht für eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.

Bettina Probst hingegen ist beratungsresistent und scheint sogar stolz darauf zu sein auf die Trümmerspur hinter ihr, die immer größer wird.

Damit hat Frau Probst weitere zielführende Gespräche mit den Modelleisenbahnern de facto stillgelegt.

Intern bei den Mitarbeitern des Museums für Hamburgische Geschichte "muss" gejubelt werden, als habe sie die Kultur neu erfunden. Probst forsche Devise: „Raus aus dem eigenen Kultursilo.“ Zu weit, aber lieber nicht. Denn wer sich auch nur ein bisschen umschaut, merkt: Brücken werden derzeit nicht gebaut, sondern zertrümmert.

Die Direktorin geht weiter unverdrossen davon aus, dass der MEHEV mit einer neuen Anlage in eine "Besenkammer" (ironische Anmerkung des Autors dieser Zeilen, da der in Aussicht gestellte Raum weder die Dimension für eine entsprechende Anlage noch Platz für Besucher, geschweige denn die statische Grundlage für beides bietet) des Museums zurückkehrt. Eigentlich sagt man das doch Modellbahnanlagenbauern nach, in ihrer eigenen Welt zu leben… 8|

Ausblick

Als Verein kommt der MEHEV seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung nach und präsentiert die Module seiner Jugendgruppe im Museum des Universitäts-Krankenhauses Eppendorf anlässlich des Tages der Modelleisenbahn am 2. und 3. Dezember 2023. Dazu sind auch Gäste herzlich willkommen!

Damit macht der Verein insbesondere Kindern während ihres Krankenhausaufenthaltes eine Freude und das Leben wieder etwas bunter.

Die Jugendgruppe ist technisch sehr versiert und ist größtenteils gar nicht mehr an den aktuellen handelsüblichen Modellen interessiert. Die kaufen sich lieber, robuste alte Modelle und bringen diese dann digital und hinsichtlich des Sounds auf den neusten Stand.

Da die Zukunft des MEHEV nicht rosig erscheint,

enden meine Zeilen mit dem Schlusssatz "bleibt zuversichtlich!" an die Mitglieder des MEHEV!

Uns allen wünsche ich ein schönes Wochenende

Viele Grüße

Andreas
»01 118« hat folgende Bilder angehängt:
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Sonntag, 4. Februar 2024, 11:33

Ein Jahr her sind die letzten Vorführungen

Moin!

Vor einem Jahr fanden die letzten öffentlichen Betriebsvorführungen der Spur 1 Anlage statt.

Hier kann man nochmal den Betrieb verfolgen, sowohl auf der Seite mit dem Bahnhof Harburg:
https://youtu.be/NdBuCvRDlww

als auch auf der Hafenseite der Anlage:
https://youtu.be/N3QKMSBj3gc

Gruß,
-karsten

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