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1

Samstag, 23. Oktober 2021, 13:16

C II HERCULES der K.Bay.Sts.B.

Servus,
nach den beiden D II Lokalbahnloks ( https://www.s1gf.de/index.php?page=Thread&threadID=36181 ) ist mein nächstes Projekt ein - für meine Verhältnisse - richtig dicker Brummer, die Stütztender C II "Hercules" von 1857. Es ist eine der letzten von Maffei für die Staatsbahn gebauten Altbau Dampfloks (alte Pufferstellung, Dampfpumpe statt Injektor, kein Führerhaus).
Leider gibt es nur eine teilweise wenig detaillierte Ansichtszeichnung (wahrscheinlich von Helmholtz), Ansicht und Draufsicht der Schwestermaschine "Achilles" und zwei Originalfotos und das Nürnberger Modell der späteren Serienausführung mit Normaltender.
Helmholtz schreibt in der Beschreibung der Maschine, der Tender hätte einen Hufeisen Wasserkasten gehabt.
Nach langer Überlegung und dem Versuch einer Zeichnung habe ich das als äusserst unwahrscheinlich abgelegt.
Erstens wären damit die angegebenen Kohle- und Wasservorräte nicht zu erreichen gewesen, zudem wäre es der einzige Hufeisentender der Staatsbahn gewesen und Maffei hätte neben der gleichzeitig gelieferten Stütztender B V (mit dem üblichen Wasserkasten) einen völlig neuen Tender entwickeln müssen, was unwirtschaftlich gewesen wäre.
In Sachen Antrieb stellt mich das Modell vor neue Herausforderungen, alle drei Achsen werden angetrieben, die mittlere ist verschieb- und verkippbar.
Um auch das Innenleben des Fahrgestells mit Innensteuerung weitestgehend realistisch darstellen zu können, soll es kein Zahnradgewusel geben, sondern eine durchlaufende Welle, die über Schraubenräder die Achsen antreibt.
Die 3D Konstruktion ist weitgehend fertig, die Maschine wird (Schrauben und Nieten nicht mitgezählt) aus über 650 Teilen bestehen und ist auch insofern für mich eine neue Dimension.
Die ersten Teile sind inzwischen eingetroffen (Ätzbleche, Räder) und warten auf Bearbeitung.
Die Radkörper sind diesmal aus Neusilber, das spart das Verzinnen / Galvanisieren.


Claudius
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  • 001 Hufeisen Tender.jpg
  • 002.jpg
  • 003.jpg
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2

Mittwoch, 27. Oktober 2021, 21:42

Hallo Claudius
Oh, eine Stütztenderlok, das ist ja mal etwas ganz Anderes!
Ich freue mich schon, den Baufortschritt miterleben zu dürfen.
Ich bin sicher, das Endergebnis wird, wie Deine anderen Modelle auch, ein Highlight!
Inwieweit unterscheidet sich denn die alte Pufferstellung von der modernen? Pufferabstand, Pufferhöhe, beides?
Lokführer und Heizer mussten dazumals wohl besonders harte Hunde gewesen sein (die Bremser auf den Wagen sowieso).
LG
Anton
°Wie isst man einen Elefanten auf? - Bissen für Bissen!" - Indische Weisheit

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3

Donnerstag, 28. Oktober 2021, 07:31

Guten Morgen Claudius,

ein schönes und wirklich bulliges Vorbild hast Du da als nächstes Projekt ausgewählt.

Und ich muss sagen, dass die Ergebnisse Deiner Aktivitäten wirklich wunderschön sind. Habe mir gerade den Thread der D II angeschaut und wirklich begeistert!!!

So freue ich mich auf den Fortgang der Hercules...

Gruß Andreas

4

Donnerstag, 28. Oktober 2021, 09:18

Hallo Claudius,
ich freue mich auch schon wieder auf dein neues Projekt. Da hast du dir ja wieder eine uralte Rarität ausgesucht . :)
Viele Grüße Norman

5

Donnerstag, 28. Oktober 2021, 09:29

Servus,
danke Anton, Andreas und Norman für die Vorschusslorbeeren.
Die alte bayerische Pufferstellung war niedriger und etwas enger. Stütztenderloks gab´s oder gibt es noch in Österreich häufiger, in Deutschland eher weniger. Haben sich in Bayern auch nicht bewährt und wurden bald umgebaut.
Bin noch dabei die letzten Details zu konstruieren, dann werde ich mich mal um Räder und Achsen kümmern.
Bis demnächst,
Claudius
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  • 006 Puffer.jpg

6

Donnerstag, 28. Oktober 2021, 10:03

Hallo Claudius,

vielen Dank für die Übersicht der Pufferstellungen. Für den "heute normalen" 1750 mm-Abstand gibt es aber verschiedene Höhenangaben. Für die BR 44 sind z.B. 1025 mm angegeben und für die Kleinlok Lg II (Köf & Co) 1030 mm.

Gruß
Jürgen

7

Donnerstag, 28. Oktober 2021, 12:28

Hallo Jürgen,

die Puffer sind ja am gefederten Fahrzeugrahmen befestigt, so daß sich dadurch zwangsläufig Höhenunterschiede ergeben.
Zulässig sind Mittenhöhen von 940 bis 1065mm. Durch die Beladung, bei Loks die Betriebsstoffe ändert sich deshalb die Pufferhöhe und eine "leere" 44 federt wohl mehr aus als ein Köfle, beide dürfen aber das Maß 1065mm keinesfalls überschreiten. Die Zeichnungsmaße bei Loks gelten m. W. mit 75% Betriebsstoffen.
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

8

Donnerstag, 28. Oktober 2021, 15:25

KBE Uralt Holz-Pufferbohle.
Viele Grüße Norman

9

Freitag, 29. Oktober 2021, 11:12

Servus Norman,
der Wagen ist zwar uralt (mit komplettem Holzfahrgestell), die Puffer sind aber schon auf die "norddeutsche" Pufferstellung umgebastelt. Diese Notlösung hat man bei den meisten Altbau Güterwagen dann damit vermieden, dass man die Achslager verlängert bzw. durch neue ersetzt hat, die Pufferbohle also höher heraus kam, damit die Puffer dann normal auf der Pufferbohle montiert werden konnten.
Claudius

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10

Samstag, 30. Oktober 2021, 09:43

Danke für das interessante Bild dieses alten Güterwagens, Norman!
Was ist denn das für eine Kette die vom Kupplungshaken links an die Pufferbohle geht und welchen Zweck hat diese?
Ich kenne die Fanghaken die viele Wagen der frühen Epoche I zum Auffangen der Wagen im Falle von Kupplungsabrissen hatten, aber diese waren erstens links und rechts des Kupplungshakens angebracht und waren auch anders ausgeführt.
LG
Anton
°Wie isst man einen Elefanten auf? - Bissen für Bissen!" - Indische Weisheit

11

Samstag, 30. Oktober 2021, 10:29

Hallo Anton,
Ich meine es handelt sich um diese Sicherungsketten. Die rechte Befestigung wird wohl durch den Puffer verdeckt. Der Schatten dieses Puffers lässt die Kette dunkel erscheinen, nur den dazugehörigen Bügel sieht man hell am Kupplungshaken.
Viele Grüße Norman

12

Samstag, 30. Oktober 2021, 11:44

Servus,
...genau, muss die Notkette sein. Ursprünglich waren diese ganz außen an der Pufferbohle befestigt, später sind sie nach innen gewandert, wo sie bei der Ostbahn, die von Anfang an die "norddeutsche" Pufferstellung hatten, immer schon befestigt waren.
Claudius
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  • E III kbs.JPG
  • F bob.jpg

13

Samstag, 30. Oktober 2021, 12:56

Notketten

In Baden waren diese Notketten in Vernindung mit einfachen Kupplungen bis ca. 1895 gebräuclich. Mit Einführung der Doppelhakenkupplung
waren diese dann nicht mehr erforderlich. Die Umstellung erfolgte zwischen 1895 und 1900.

Wolfgang
»Wolfgang Hug« hat folgendes Bild angehängt:
  • Notkette.jpg

14

Samstag, 30. Oktober 2021, 14:05

Danke Wolfgang!
Und wie war das in Württemberg (Michael Staiger?) und Österreich (Anton?).
Dann hätten wir den ganzen Süden, abgesehen von der Schweiz durch.
Wüsste gar nicht, wann die Notketten in Bayern eigentlich abgeschafft wurden.
Claudius

15

Samstag, 30. Oktober 2021, 18:03

Notkupplung Württemberg

In Württemberg waren die Wagen im entsprechenden Zeitraum ebenfalls mit Notkupplungen ausgestattet, hier liegen einige Aufnahmen vor.
Das zweite Bild zeigt einen preussischen Wagen, der mit einer Kombination von Normal- und Notkupplung gekuppelt war.

Wolfgang
»Wolfgang Hug« hat folgende Bilder angehängt:
  • Notkupplung_wü_800.jpg
  • Notkupplung_1.jpg

16

Samstag, 30. Oktober 2021, 19:55

Alte Schätzchen,

da habe ich heute etwas in Romanshorn im Locorama etwas passendes gefunden.
»Roland Bachmann« hat folgende Bilder angehängt:
  • 20BEF0C5-605A-492A-8D02-38507229F445.jpeg
  • 7E695BF4-F108-4F8B-94D0-09BCFF17102B.jpeg
  • F5C40FD0-7161-48B9-9B02-D49C4A59BCEC.jpeg
  • F664E5B8-1177-4980-8195-5402B35A25C2.jpeg
Roland B.

17

Mittwoch, 1. Dezember 2021, 14:35

Servus,
war ein hartes Geschäft, die Räder händisch von den recht mächtigen Angüssen zu befreien. Die sind übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern waren eine Vorgabe der Firma Horbach.
Die Achsen haben - wie schon bei den D II Modellen - einen Vierkantstab als Kern, um den Kurbelversatz und die Stellung der Excenterscheiben für die Innensteuerung leichter einstellen zu können. Die einzelnen Excenterscheiben sind "gepunzt", damit ich sie beim Auffädeln nicht versehentlich verdrehen oder verwechseln kann.
Die Stromabnahme erfolgt über die Achslager.
Der mittlere Radsatz ist seitenverschiebbar und verkippbar, deshalb wird nur die Nabe des antreibenden Schraubenrades mit Kugellagern fest im Rahmen gelagert, der Vierkant kann sich (in Grenzen) frei darin bewegen.
Die Teile für den Rahmen sind bei shapeways gerade im Werden, also heißt´s erst mal abwarten und Tee trinken.
Claudius
»Claudius« hat folgende Bilder angehängt:
  • 007.jpg
  • 008.jpg
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18

Mittwoch, 1. Dezember 2021, 14:57

Wunderbar zierlich deine Radsätze. :thumbsup:
Viele Grüße Norman

19

Mittwoch, 1. Dezember 2021, 17:12

Deutschlands beste Miniaturbauer...

... findet man nicht in irgendwelchen 10 Fuß-Containern, ...
... sondern höchstens in ihren stillen Kämmerlein. ;)

Hallo allerseits,

... und manchmal, ...
... aber nuuur manchmal, ...
... lassen sie uns hier im Forum an ihrer Passion teilhaben. :)

Tausenddank dafür, Claudius.
Und danke an dieser Stelle auch an alle anderen Künstler hier.

Feinmechanik in Perfektion!
Einfach ein Genuss, zuzuschauen.

Weiterhin viel Erfolg und viel Freude beim Bauen...

... wünscht mit besten Grüßen der basti

20

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 09:18

Servus,
danke Norman, danke Basti, da wechselt die Gesichtsfarbe gleich von graugrün auf dunkelrosa.
Nun - Feinmechaniker bin ich (leider) nicht und ich denke dass Viele, die zwei Hände, eine Laubsäge, eine Bohrmaschine und Schleifpapier haben, das auch hinbrächten. Ohne Dienstleister für 3D Druck, Metallguss und Ätztechnik würde ich ziemlich auf dem Schlauch stehen.
Um hier nicht nur trocken rumzureden, noch ein Foto der Lokschilder von Herrn Kuswa, die zwar noch sehr lange nicht benötigt werden, sind aber nett anzuschauen.
Claudius
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  • 010.jpg

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