Hallo,
die Fahreigenschaften sind im Prinzip nicht vom Protocoll abhängig, wenn mal einmal von der Anzahl der Fahrstufen absieht, sondern vom Decoder (was macht er mit der Info "Fahre z.B. mit Fahrstufe 10 vorwärts").
Das Problem liegt in der Lastregelung, das heißt, der Fahrstrom wird für einen winzigen Teil abgeschaltet und dann die eletromotorische Gegenkraft gemessen, darauf hin wird ein Vergleich Soll/Ist durchgeführt und entsprechend nachgeregelt. Dieser Prozess ist sehr schwierig, weil die Motore unterschiedlich auf diese Nachregelung reagieren. Die Bauart und auch die Schwungmasse des Motores spielen eine große Rolle. So kommt es oft im Langsamfahrbereich zum Pumpen der Lok.
Dafür hat man bei den DCC Decodern besondere CVs (Configur Variables) eingerichtet, um eine optimale Einstellung zum eingebauten Motor zu finden.
Ich habe selbst einen Faulhaber Glockenankermotor in einer Kleinserielok mit ESU Loksound XL lange programmieren müssen, um optimale, ruckelfreie Langsamfahrten hinzubekommen.
Märklin ist da mit seinen Decodern bezüglich der Lastregelung ziemlich gut, kann man doch die verwendeten Motore und den Mircocontroller doch schon von Werk aus ziemlich gut anpassen.
Aber um es noch einmal zu sagen, die Regelung des Motores hat nichts mit dem Protocoll zu tun (abgesehen von den zur Verfügung stehenden Fahrstufen).
Mit am Besten gefallen mir die Zimo DCC Decoder, diese haben wohl zur Zeit die besten Langsamfahreigenschaften.
Also, optimale Fahreigenschaften mit dem ESU Loksound bekommt man durch Anpassung der CVs für den Motor solange, bis die Lok mit eingeschalteten
128 Fahrstufen bei Fahrstufe 1 ruckelfrei läuft.
Dann die Anfahr und Bremsbeschleunigung dem Fahrverhalten des Originales und der Möglichkeit der Anlage anpassen, die additiven Brems und Beschleunigungs CVs
auch anpassen, dann bekommt man auch mit ESU und sogar mit Faulhaber ein optimales Fahrverhalten hin.
Leider ist der Service von ESU auf deren Internetseiten sehr schlecht, man findet kaum Einstellungstipps für die CVs für seine Lok.
Ich würde mir dort ein Forum Wünschen, wo jeder ESU Besitzer die besten gefundenen Werte für seine Lok einträgt, um anderen Besitzern der gleichen Lok zu helfen.
Ich persönlich halte das NMRA/DCC Protocoll für besser, ein "Durchdrehen der Lok" wie Bei Märklin /Motorola (allerdings extrem selten) habe ich nie erlebt,
das liegt am extrem guten Prüfverfahren von DCC , mehr Programmiermöglichkeiten, mehr Funktionstasten usw. , aber Märklin kann ja auch noch verbessern, ich denke hierbei an Erhöhung der Motortaktfrequenz auf min. 16 KHz , dann werden die Getriebegeräüsche im Langsamfahrbereich unterdrückt.
MfG.