Guten Morgen Martin und Basti,
auf jeden Fall verdeckt werden die Gleise auf denen der G-Wagen steht, das ist der Schattenbf. der Nebenbahn. Auch die davor von unten kommende Hauptstrecke wird wohl komplett überdeckt werden? Nur die unterm Viadukt nach links talwärts führende Hauptstrecke bleibt so weit als möglich sichtbar.
Die Zahnradlok rollt mit diesem schweren Metallwagenzug nach dem Anhalten - sehr langsam - talwärts, da das Zahnradtriebwerk trotz Motorbremse (CV124) nicht ausreichend hemmt. Da aber immer nur ein Zug auf der Strecke ist und der nicht übers Zahnstangenende hinaus talwärts rollt, besteht keine große Gefahr.
Zu den Fahrzeugen auf der Zahnradstrecke: Hier musste beim Vorbild jeder Zug mit einer Zahnradlok gesichert werden. Wenn die am Zug befindliche Reibungslok dran blieb musste sie bei Bergfahrt mitarbeiten, dann wurde ihr Gewicht nicht zur zulässigen Zuglast von 125t hinzugerechnet. Da bei der Talfahrt 250t zugelassen waren spielte dann das Gewicht der Reibungslok keine so entscheidende Rolle.
Wichtig waren natürlich die Bremsvorgaben. Alle Züge mussten bis zur Einführung der Hik- (Hildebrand-Knorr) Bremse in den 40er Jahren Handgebremst werden! Die bis dahin üblichen Luftdruckbremsen der Wagen durften im Zahnstangenabschnitt nicht verwendet werden, so z. B. bei Donnerbüchsen mit Kk-Bremsen! Es mussten also stets ausreichend Handbremsen mit Betriebsbeamten besetzt oder der Zug entsprechend geteilt und auf zwei mal zu Tal gebracht werden. Bei den Stammzügen waren die Wagen so gekoppelt dass die Bremserbühnen zueinander standen, so dass ein Mann, auf dem Übergangsblech stehend, zwei Bremskurbeln bedienen konnte.
Neben den Zahnradloks oder besser mit Hilfe der Zahnradloks befuhren die ortsüblichen Loks der BR 64, 75.0, 75.1 und 94.1 den Zahnstangenabschnitt. Allerdings wurde das erst in der geänderten Vorschrift ab 1949 erlaubt nachdem es sich in den Kriegsjahren bewährt hatte. Zwei Zahnradlokomotiven am Zug waren schon seit der Inbetriebnahme 1893 aus Sorge vor Überlastung der Zahnstangen streng verboten.
Zur E91 gibts eine interessante Geschichte: Der Maschinenamtsleiter des MA Tübingen, zuständig für den Maschinendienst auf der Zahnradstrecke, schlug in einer mehrseitigen Abhandlung eine Elektrifizierung der Stecke vor und einen Umbau "der für den Hauptstreckendienst eigentlich untauglichen, da zu langsamen E91" auf Zahnradantrieb. Das wurde jedoch auch nicht gemacht weil die Stromversorgung der Strecke Plochingen - Tübingen sowieso zu Leistungsschwach war.