Hallo Tobias,
ich kaufe meine Metallwaren immer in einem Fachgeschäft, da man dort nicht nur Vergleich hat, sondern auch wirkliche Fachberatung und nicht größere Gebinde kaufen muss als man braucht, aber das nur nebenbei, denn so etwas ist ja mittlerweile selten. Aber die Scharniere die Du brauchst bekommst Du auch im gut sortierten Baumarkt.
Ich würde an Deiner Stelle auf drei Merkmale achten:
1) Material: Messing ist zwar stabil, aber für die Gewichte in Spur 1 und die Größe der Brücke etwas weich, also nimm vernickelte Eisenware. Wenn Dir Qualität und Aussehen wichtig sind, kannst Du auch Stahl nehmen.
2) Verzugssteifigkeit erreichst Du durch Verwendung von mindestens drei Scharnieren. Dann sind auch geringe laienbedingte Toleranzen bei der Anbringung nicht mehr so wichtig. So etwas wie Klavierband solltest Du hingegen nicht werwenden, auch wenn man sich denken könnte, dass so ein durchgehendes Band mehr Stabilität brächte.
3) Dass die Scharniere nicht trennbar sein sollten, ist ja klar; damit gewährleistet ist, dass die Scharniere nicht zu viel Spiel haben und schön gleichmäßig laufen, nimm am besten solche, die mindestens vier Rollen (also um den Stift gebogene Führungen) haben.
Noch ein Tipp zur Montage: Deine "Brücke", wie immer sie aussehen wird, hat ja dann ein Kopfstück. Wenn dieses vom "Brückenmodul" bis zur Endmontage abnehmbar bleibt, kann es je nach örtlichen Gegebenheiten eleganter sein, nach Konstruktion des Moduls erst das Kopfstück wieder zu entfernen, mit den Scharnieren an der Anlage zu befestigen und dann den Rest des Brückenmoduls anzusetzen. Dann nämlich ersparst Du Dir, dass das Brückenmodul mit seinem Gewicht bei der Montage auf die Verschraubung der Scharniere drückt und beugst Unregelmäßigkeiten vor.
Außerdem kommt es nicht nur auf die Scharniere, sondern auch auf deren Befestigung an. Sie sollten also an einem stark bewehrten Rahmen befestigt werden, damit nicht der Rahmen "mitbiegt" beim Schwenken.
Bedenke auch noch, ob die Brücke nach oben oder nach unten klappbar sein wird. Beim Nachobenklappen müssen die Scharniere wie Möbelscharniere ausschwenken können, weil sich sonst die Schienen bzw. alle kantenbündigen Objekte über der Drehachse gegenseitig im Weg sind, bzw. die Drehachse muss über der Schienenoberkante liegen.
Wenn ich mich recht erinnere, hatte Michel bei seiner Lösung gar keine Scharniere verwendet sondern eine Art Balkenbrücke mit weiter hinten liegender Schwenkachse konstruiert, aber das ist schon etwas für Fortgeschrittene, denk ich mir.
Ich hoffe, diese Gedanken, die alle aus der Praxis des Bauens kommen, sind hilfreich.
Viele Grüße,
Guido