Moin, Jungs,
Nachdem ich 2019 das
Hauptgebäude im Bahnhof Wilhelmshaven fertig gestellt hatte, standen 2020 die Anbauten für das Empfangsgebäude auf dem Programm. Ein paar Vorbildaufnahmen aus verschiedenen Epochen gibt es
hier zu sehen.
Zuerst war der straßenseitige Vorbau mit dem Eingangsbereich an der Reihe.
Die Aufbauprozedur entsprach dem des Hauptgebäudes. Die Gestaltung des Eingangsbereichs war jedoch neu. Hier wurde aus Kunststoffplatte ein Podest aufgebaut, in das die Steinstruktur der Gehsteigplatten eingeritzt wurde (Bild 1 und 2).
Die Türen wurden nach Vorbildfotos erstellt, Bild 3 vom 06.09.1987 zeigt ein Foto von den Ausgangstüren – oh Schreck, davor rote Pflastersteine!!
Die Eingangstüren wurden nach diesem Muster gebaut. Zunächst wurde der Türrahmen angefertigt. Mit Revell Nr. 83 braun angemalte Polystyrolprofile wurden auf transparentes PVC mit 0,4 mm Dicke aufgeklebt. Die Fenstereinfassungen wurden aus unbemalten weißen Profilen erstellt und mit dem Rahmen verklebt. Die Pfeiler an den Seiten und in der Mitte wurden aus Kunststoff erstellt, gelb angemalt und auf den Rahmen geklebt.
Im unteren Bereich wurde ein Schutz aus H0 Messing Riffelblech von Weinert angebraucht.
Auf Bild 4 fehlen nur noch die Griffplatten.
Für den Bodenbelag im Inneren des Empfangsgebäudes bemühte ich mal wieder das Internet, Photoshop und meinen Drucker (Bild 5).
In die Deckenplatte wurden zwei quadratische Öffnungen geschnitten für die Beleuchtung. An der Unterseite wurden aus 0,3 mm starkem Polystyrol quadratische Deckenlampen nachgebildet, an der Oberseite gab es einen Rahmen aus Kunststoff, auf den eine Kunststoffplatte geklebt wurde, in die eine zylindrische warmweiße LED mit drei Millimeter Durchmesser gesteckt werden konnte (Bild 6 und 7). Bild 8 zeigt eine Aufnahme der Deckenlampe aus Sicht eines Modellmenschen.
Auf dem Dach des Anbaus gab es auch vier Oberlichter. Da mein Gebäude von den äußeren Abmessungen auf 80 Prozent der Originalgröße geschrumpft dargestellt wurde, war auf Höhe des Eingangsbereichs nicht genug Platz für ein komplettes Oberlicht. Das vierte Oberlicht wurde daher halbiert.
Bei den Fenstern handelte sich um Fenster aus zwei unvollendeten H0 Vollmer Lokschuppen, die einiger ihrer Stege beraubt wurden.
Die Fensterrahmen wurden zusammengeklebt und mit dunkelgrauer Farbe (Revell Nr. 74) angemalt. Dann wurden sie auf transparentes PVC geklebt.
Die Lichtschächte wurden aus 0,75 mm starkem Polystyrol erstellt und mit den Oberlichtern verklebt. Diese Schächte wurden oben außen, in dem Bereich, der sichtbar bleiben würde, ebenfalls grau angemalt, sowie im Innenbereich mit matter weißer Revellfarbe (Bild 9).
Die Positionen auf dem Dach wurden festgelegt und anschließen entsprechend große Öffnungen hinein geschnitten.
Für die Nachbildung der Dachpappe auf dieser recht großen Fläche hatte ich mir diesmal was anderes ausgedacht und auch schon ein Probestück erstellt. Zunächst wurden auf der Dachplatte im Abstand von einem Modellmeter mit dem Bleistift Linien aufgemalt. Dieser Übergang zwischen zwei Dachpappenstreifen wurde dann mit Nähgarn überzogen. Dabei klebte ich auf der Unterseite an markierten Stellen mit Gewebeband den Faden an, spannte ihn anschließend über den aufgemalten Strich zur anderen Seite und klebte ihn dort ebenfalls fest (Bild 10).
Die Plattenoberseite wurde nun mit mattem Lack mit Granit Effekt aus der Sprühdose besprüht (Bild 11, oben noch ohne, unten mit Lack, Bild 12 zeigt eine Nahaufnahme). Dadurch wurden auch die gespannten Fäden endgültig fixiert. Das Ganze ging auf jeden Fall viel schneller als das aufwändige Bekleben mit zurecht geschnittenen Schmirgelpapierstreifen.
Nach Ablauf der Trocknungszeit wurde nun anthrazitgraue Dispersionsfarbe aufgetragen. Nachdem auch diese Farbe getrocknet war, konnten die Lichtschächte eingeklebt werden. Ich verspachtelte die Seiten an der Dachunterseite noch mit Holzspachtel, damit später durch die Innenbeleuchtung kein Licht aus irgendwelchen Spalten dringen konnte.
Auf der Dachoberseite erhielten die Schächte noch eine Umrandung aus schwarzen Papierstreifen (Bild 13).
Das DB-Emblem auf dem Dach entstand aus einer Fotodatei. Diese wurde in passender Größe mehrfach auf mattem Fotopapier ausgedruckt. Ein Exemplar wurde auf 0,4 mm starkes klares PVC aufgeklebt und vorsichtig an der schmalen äußeren Linie ausgeschnitten. Auf der Rück- beziehungsweise Innenseite wurde der schwarze Bereich mit einem schwarzen Edding ausgemalt, damit dort kein Licht der Beleuchtung durchscheinen würde.
Ein zweites Emblem wurde auf ein 0,5 mm dickes Stück Polystyrol aufgeklebt und anschließend ebenfalls ausgeschnitten, allerdings an der dicken schwarzen Umrandung. An diese Rückseite der Leuchtreklame wurde ein ebenfalls aus 0,5 mm Polystyrol erstellter schmaler Rahmen an der Seite angeklebt und alles rückseitig schwarz angemalt.
Die Emblemvorderseite erhielt einen 6 mm breiten Rahmen, der ebenfalls an der Seite des klaren PVCs angeklebt wurde (Bild 14). So sollte die äußere, dünne weiße Umrandung des Emblems bei Beleuchtung noch sichtbar sein. Außerdem war diese Umrandung nun etwas weiter als die der Rückseite, so dass beide Teile unverklebt ineinander geschoben werden konnten (Bild 15, der Spalt vorne im Rahmen wurde noch zugespachtelt). Als Farbe für den Außenrahmen wurde wie bei den Uhren unter der Bahnsteigüberdachung wieder Revell Nr. 70 Kieselgrau glänzend verwendet.
An der rückseitigen Wand wurde unten innen ein Stück Kunststoffplatte angeklebt. Darin waren die beiden LEDs eingesetzt. Im Dach wurde an der vorgesehenen Stelle eine passende Öffnung eingeschnitten, in die die Platte eingesteckt werden konnte. Auch hier wurde nichts verklebt (Bild 16, das Dach ist hier bereits mit Kreidepulver patiniert). Bild 17 zeigt eine Nachtaufnahme. Bei dem DB-Emblem sollte die dünne weiße Außenlinie
noch zu sehen sein, deshalb war die Umrandung nur mit wenig Kleber an dem klaren PVC seitlich angeklebt. Leider ist dies nicht ganz gelungen, so dass einige Stellen der Zierlinie dunkler blieben.
Was jetzt noch fehlte waren die Regenrinnen, Fallrohre und ein Mülleimer.
Die Rinnen und Rohre wurden nach dem gleichen Schema wie die für das Hauptgebäude erstellt, der Mülleimer kam noch aus dem Bestand des ersten Empfangsgebäudes.
Jetzt war der Anbau fertig und konnte an seine Position auf der Anlage gestellt werden (Bilder 18 bis 20).
Die Regenrinnen wurden am abnehmbaren Dach angeklebt, die Fallrohre an den Wänden. Der Anbau stand auf einem „Fundament“ aus Kunststoffstreifen, die auf dem Segment festgeklebt waren.
Der Unterbau unter dem Bürgersteig fehlt noch, hier ist eine Holzleiste provisorisch untergelegt. Die Fallrohre von den Dachrinnen am Hauptgebäude müssen auch noch gefertigt und installiert werden.
Dazu gibt es was am dritten Advent zu berichten, nächsten Sonntag ist erstmal der Güterschuppen dran.
Gruß
Der Michel