Hallo Einser,
hatte zum Jahreswechsel eine Kiss 58 Ep. IIIa bekommen können, die nun in den letzten Wochen ein update erhielt da mir der Sound des 3.5er ESU nicht gefallen hat.
Zunächst ging ich davon aus daß nur der Tender von der Decodertechnik und dem Visaton freigeräumt werden muß um einen besseren Lautsprecher mit angepasster Schallkapsel reinzubekommen.
Da Decoder und Lautsprecher die Plätze aus Platzgründen tauschen mussten, hat mir Rainer Hipp eine neue Grundplatine für den 5er ESU angefertig auf der dann auch der Platz für den Lautsprecher war.
Eigentlich wollte ich die Lok selber nicht öffnen sondern für den geplanten Lautsprecher im Kessel die vorhanden Kabel des - nichtvorhanden - Rauchgenerators verwenden.
Leider waren die nicht bis in den Tender durchgeschleift.
Deshalb baute ich mir zunächst eine Arbeitsbock um die Lok sicher auf den Kopf stellen zu können.
Nach den Öffnen war dann klar, daß die Raucher-Leitungen dort auf der Platine im Stehkessel endeten. Allerdings konnten jetzt natürlich die Anschlüsse des vorhanden Lautsprechers, der natürlich rausflog, genutzt werden
um einen leistungsfähigeren mit entsprechender Schallkapsel in der Rauchkammer zu intstallieren. Die Schallkapsel enstand aus einem 50mm-Alurohr. "Befestigt" wurde er nur mit ein paar aufgeklebten Hohlgummistreifen zur Abdichtung von Fenstern.
Mit diesen beiden "bassfähigeren" Lautsprechern und dem ESU-Sound von der BR85 klingt die Lok jetzt richtig "bärig". Natürlich hab ich auch noch die Pfeife und den Luftpumpensound noch entsprechend angepasst.
Hier ein Blick in die bereits freigeräumte, kopfüber stehende Rauchkammer, die Halterungen für den Rauchgenerator am Boden und am Schornstein sind bereits entfernt. Der Schornstein wurde dann noch weitmöglichst aufgebohrt. Leider bot sich keine sinnvolle Möglichkeit in der Rauchkammer noch weitere Öffnungen für den Schallaustritt zu schaffen. Aber die Bässe kommen auch dort vorne noch gut raus. Die ganze Schallentwicklung hat sich dadurch hörbar nach vorne verlagert im Vergleich zum vorherigen, nach hinten tönenden Lautsprecher beim Motor.
Die Lok braucht nur noch 2,3m-Radien befahren können, soll dabei aber auch Puffer an Puffer vorwärts ohne zu Überpuffern schieben können. Dafür muß die Deichsel der Lenkachse eine Rückstellfeder bekommen die die Lok auch wirklich lenkt d. h. möglichst wenig Querbewegung der vorderen Pufferbohle zulässt. Dafür brauchte es einen 2mm-Stahldraht und einen entsprechend massiven Klotz als Halterung um den Federdraht festklemmen zu können.
Hier die Deichsel mit dem Rückstell-Federdraht beim ersten Einbau, die Klotz-Befestigungen wurde dann noch etwas nachgerichtet damit die Laufachse genau mittig steht.
Die Tender-Kupplunkskinematik links ist mit Hilfe eines zurechtgefrästen Messingblechs ein paar Milimeter nach vorne gerückt um einen noch kürzeren Lok-Tenderabstand hin zu bekommen. Zum Vorbildmaß fehlen nur noch 3-4mm.
Durch die Verkürzung des Tenderabstands verkantete sich der Tenderrahmen im Bogen mit den Aufstiegsleitern der Lok. Dagegen baute ich Kunststoff-Führungsleisten beiderseits auf die gefährdeten Rahmenecken damit die Aufstiegsleitern im Bogen an den Rahmenecken vorbeigleiten.
Die ursprünglichen Führerstandstüren waren federnd beweglich und standen immer irgendwie "in die Gegend". Dazu noch waren sie zu kurz um bis zum Tender zu reichen, es blieb immer eine Lücke.
Deshalb fertigte ich zwei neue, starre und längere Türen, die in der Geraden die Lücke schlossen. Um auch im Bogen eine geschlossene Tür zu bekommen, verlängerte ich sie noch mit feinem, schwarzen Leder von einem alten Geldbeutel. Damit wurde auch gleich - wie beim Vorbild - die Lücke zum Fußboden verschlossen. Und wie man im Vergleich zum vorherigen Bild sieht bekam der Fußboden noch einen Bretterbelag.
Mit den neuen Türen und da und dort ein bisschen Farbe sieht sie schon gut aus. Der Sound ist begeisternd und sie kann gefahrlos rangieren.
Hier die 58 311 in Reutlingen 2009 als Vergleich zum Modell
Gruß
Michael