Hallo E1nser,
ich möchte den Modellbauern, die Messing und Neusilber löten, eine weitere Löt-Tipp mitgeben:
Um zu verhindern, dass Dein Modell beim Löten kleinerer Teile auf große Teile zerbricht, können Sie (neben Widerstandslöten) verschiedene Arten von Lötmitteln mit unterschiedlichen Schmelztemperaturen verwenden.
Löten Sie die großen Teile wie z.B. die Rahmenplatten zuerst mit einem höherer Temperatur Lot, beispielsweise mit einer Schmelztemperatur zwischen 250°C und 300°C. Ich empfehle nicht, Messingbleche zu hartlöten, bei denen die Schmelztemperatur weit über 550°C liegt, da Messingbleche beim Erhitzen zu diesen Temperaturen ihre strukturelle Festigkeit verlieren und weich werden können.
Die mittelschwere Teile, wie beispielsweise die Bremsvorrichtung, können nächstens mit Standardlot gelötet werden, dessen Schmelzpunkt zwischen 183°C und höher liegt. Kleine Teile wie Leitungen werden zuletzt mit einem Niedertemperaturlot mit einem Schmelzpunkt von 143°C oder weniger angelötet. Die Verwendung von Lötmitteln mit extrem niedriger Temperatur, deren Schmelzpunkt 70° bis 73°C beträgt, ist nur zum Löten von Weißmetallteilen vorgesehen.
Zur Veranschaulichung habe ich so viele Arten von Lötmitteln die mir bekannt sind, gesammelt in der folgenden
Tabelle. Die Legierung der verschiedenen Lötmittelarten ergibt eine bestimmte Schmelztemperatur. Leider sagt diese Lötlegierung nichts aus über die Eigenschaften, z.B. wie einfach das Anbringen ist oder wie fest die Lötstelle ist. Eine gute Reinigung und die Verwendung eines guten Flussmittels können jedoch viel Löt-Elend verhindern. Nicht alle der genannten (oft vom Industrie entwickelte) Lötlegierungen sind für den normalen Bastler oder Endverbraucher einfach verfügbar. Viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen,
Arnold