Moin, Jungs,
letztes Jahr am dritten Advent ging es hier
https://s1gf.de/index.php?page=Thread&po…ght=#post154645um den Bau und die Aufstellung von Wartesignalen. Dieses Jahr folgt nun der Bericht zu den noch fehlenden drei Sperrsignalen, von denen ich zwei selber gebaut habe.
Ich hatte nicht nur die erforderlichen Baumaterialien schon vor längerer Zeit angeschafft, sondern auch Vorbildfotos, die als Hilfe beim Nachbau dienten, von Sperrsignalen im Bahnhof Kassel Bettenhausen gemacht und auch Maße abgenommen.
Weitere Angaben lieferte der (alte) Miba Report 18 Signale.
Aus Messingprofilen wurden Mast (H-Profil 4 x 4 mm), Aufstiegstritte (aus Winkelprofilen 1,5 x 1,5 mm zurechtgeschnitten/-gefeilt/-gebogen), die Halterung für den Antriebskasten (U-Flachprofil 5 x 2 mm) und der Signalbalken (Flachprofil 5 x 0,8 mm) mit seiner Achse (Rundprofil 1 mm Durchmesser) erstellt und zusammengelötet.
Für die Aufstellung auf der Anlage wurden Haltekästen aus grauer Kunststoffplatte erstellt, in die die Masten eingesteckt wurden.
Der Antriebskasten, der Signalkasten und die Halterung des Kastens auf dem Signalmast wurden aus Polystyrolprofilen und verschiedenen Polystyrolplatten erstellt (Bild 1 und 2).
Für die Beleuchtung des Signalkastens kam wieder eine warmweiße LED zum Einsatz. Ein Kabel wurde entlang des Masts nach unten und dort durch die Befestigungsplatte aus drei Lagen zusammengeklebter Kunststoffstücke geführt, das andere Kabel wurde direkt an den Messingmast angelötet und ein weiterführendes Kabel am Mastfuß (Bild 3).
Da die LED für den Fall eines Defekts aus dem Signalkasten wieder herausgezogen werden musste, waren die Kabel an dieser Stelle recht lang.
Die eigentliche Leitungsführung für die Beleuchtung beim Vorbild verbarg sich in einem fünf Zentimeter durchmessendem Rohr an der Vorderseite des Mastes und war dort mit Schellen befestigt.
Für das Modell wählte ich 1,4 mm durchmessenden Blumensteckdraht als Rohrnachbildung, also etwas kleiner im Durchmesser als bei maßstäblicher Umsetzung (Bild 4). Die Schellen entstanden aus Polystyrol Flachprofil und halbrundem Profil mit drei Millimeter Außendurchmesser. Hätte ich den vorbildlichen Rohrdurchmesser von umgerechnet 1,56 mm genommen, hätte das Ganze mit diesen Materialien nicht gepasst.
Die Messingteile wurden mit brauner Rostschutzfarbe grundiert, dann wurden die Halterungen (aus Polystyrol) für die Antriebskästen angeklebt. Bevor diese nun angebracht werden konnten, musste erst der Boden unterhalb der Antriebe nachgebildet werden. Hier war ein Rollenkasten vorgesehen, aus dem die Drahtzugleitungen, die ich aus dünnen Drahtstücken nachbildete, in den Antriebskasten führten. Das Umfeld beziehungsweise die Oberfläche der Grundplatte wurden ebenfalls bereits jetzt mit grauer Farbe angemalt, in die dann Split eingestreut wurde (Bild 5).Die Signale wurden nun mit
seidenmatter grüner Revellfarbe Nr. 362angemalt.
Um den Signalbalken zu bewegen, fehlte auf der Rückseite des Signalkastens noch ein Stellhebel. An diesem war auch eine Abdeckung befestigt, damit bei Anzeige des Signalbildes Sh1 von der Rückseite nur eine der beiden weißen Scheiben sichtbar war, insbesondere bei Dunkelheit.
Diese Hebel lötete ich aus Messing zusammen. In ein Messingflachprofil von 1 x 2 mm bohrte ich zwei Löcher mit 1 bzw. 1,1 mm Durchmesser. Auf das kleinere, mehr in der Mitte liegende Loch lötete ich ein kurzes Stück von einem 2 mm durchmessendem Röhrchen.
Die Abdeckung entstand aus einem 0,5 mm dicken und 3 mm breiten Flachprofilstück, an dem die Ecken rund gefeilt wurden (Bild 6 - die Gegengewichte, wie auf dem Vorbildfoto zu sehen, bildete ich nicht nach, offenbar gab es da beim Vorbild auch unterschiedliche Varianten).
Das Ganze steckte ich auf die Achse des Signalbalkens, brachte beide Teile in die entsprechende Position, so dass bei Schrägstellung des Balkens auch tatsächlich hinten die eine Scheibe verdeckt war, und verlötete Achse und Hebel.
Der einen Millimeter durchmessende Stelldraht wurde in eine passende Form gebogen, erst unten am Mast von oben durch ein Loch im Haltesockel geführt und anschließend in das etwas größere Loch am Hebel eingesteckt. Durch die stabile Führung innerhalb des Sockels und des Mastes war eine Sicherung des Drahtes oben am Hebel nicht erforderlich.
Das Blech für die Anzeige des Lichtraumprofils zwischen den Gleisen konnte jetzt unterhalb des Signalkastens angebracht werden (Bild 7).
Da beim Vorbild die Stellstange über einen Hebel in den Antriebskasten führt, habe ich hier aus einem Stück runden Polystyrolprofil eine funktionslose Attrappe angebracht (Bild Acht).
Zum Schluss habe ich dann die Namensplättchen am Computer erstellt und auf dünnes, mattes Fotopapier ausgedruckt, ausgeschnitten und an den Signalkästen angeklebt. Damit waren die Signale einbaufertig (Bild 9).
Bevor sie Ende Mai auf der Anlage aufgestellt wurden (Bild 10), wurden sie vorher noch etwas verschmutzt.
Nachdem auch die Beleuchtung angeschlossen und getestet war (Bild 11), ging es daran, die Hebelmimik unterhalb der Anlage unterzubringen. Der Zugang in diesen Bereich war nicht gerade einfach. Bei dem Bau der Segmente und der Verlegung des Loconet mit seinen Anschlüssen im November 2008 hatte ich Signalstandorte überhaupt nicht berücksichtigt, außerdem waren ja schon die Stellmimiken für die beiden Hauptsignale da.
Es gelang mir dennoch, alle Stellknöpfe zwischen den Loconetbuchsen und den Handreglerhalterungen, die natürlich in die Nähe der Buchsen gehörten, unterzubringen.
Bild 12 zeigt an der Anlagenvorderseite links und rechts jeweils eine Halterung für einen Handregler, in der Mitte zwei Loconet Anschlussbuchsen und dazwischen fünf Stellknöpfe. Wofür diese gedacht sind, ist an ihrer Farbe erkennbar: Braun
(Gleisfarbe) für Weichen, Rot (Flügelfarbe) für Hauptsignale, Schwarz (Signalkastenfarbe) für Sperrsignale. Zur Unterscheidung sind auf den Knöpfen auch die Nummern der Weichen beziehungsweise Signale angebracht.
Auf Bild 13 ist die Stellmimik unter der Anlage zu sehen. Die beiden Stellstangen am oberen Bildrand sind für die Signale Hs3I und P3 zuständig, die beiden kürzeren und zum Teil von der Leiste des Untergestells verdeckten Stangen führen direkt
zu den Signalen Hs4 und P4. Dazwischen noch Litzen für die Signalbeleuchtung und das Loconet.
Die 50er im Bild 14 plant eine Rangierfahrt, deswegen erhält der Lokführer Sh1 als Fahrauftrag vom Stellwerker angezeigt. Im Bild 15 steht anscheinend eine Zugfahrt an, deshalb muss auch das Hauptsignal auf Hp2 gestellt werden. Da die Stellknöpfe an der Anlagenkante direkt nebeneinander liegen, ist diese Stellaktion einfach durchzuführen.
Ein drittes Sperrsignal wurde am Ziehgleis 3a installiert. Dieses ist ein zum Ausprobieren schon vor längerem angeschafftes Signal von Saalbach, hat einen Flanschfuß, und der Drehpunkt des Balkens liegt statt 4,02 Meter 4,95 Meter über der
Schienenoberkante. Wie ich irgendwann feststellte, war diese Signalform erst mit Einführung des Lichtraumprofils für Lademaßüberschreitungen im Jahre 1969 eingeführt worden (Miba Report 18, Ausgabe 1986, Seite 109), und solche Signale
standen nur an durchgehenden Hauptgleisen. Es passte also weder zeitlich noch örtlich dorthin, aber ich stellte es erstmal auf. Bild 16 zeigt auch, das die Führung des Stelldrahtes suboptimal ist. Das große Loch im Antriebskasten habe ich wie auch bei den anderen Signalen von Saalbach mit einem Stück Polystyrol verschlossen.
Was man auf Bild 12 noch sieht, sind die ausgelegten Ablenkungen, Blechkanäle und Rollenkästen für die Drahtzugleitungen. Und damit dürfte auch das Thema für den nächsten Adventbeitrag deutlich werden: die Ausgestaltung des Weichen-/Einfahrbereichs des Bahnhofs Wilhelmshaven. Davon dann nächsten Sonntag mehr.
Gruß
Der Michel