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Donnerstag, 24. Oktober 2019, 20:30

Lokarbeitsbühne

Hallo Zusammen,
bei der Planung meines neuen Bahnbetriebswerks plane ich eine 2 gleisige Zufahrt zur Drehscheibe. Gemäß Reihenfolge beginnt es mit der Lokarbeitsbühne.
Aktuell weis ich nur das Viessmann in Spur 0 2 Varianten anbietet. Giebt es auch welche in Spur 1?
Gibt es neben einer Rechts oder Linksaufstieg auch eine Mittelbühne ohne Geländer was zwischen 2 Gleisen steht.

Gibt es diese Arbeitsbühnen auch aus Beton ?
Freue mich auch auf Originalbilder?
Allzeit HP 1
Frank
Mein avatar ist als Bausatz noch käuflich trittfest und freilandtauglich

2

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 21:25

Hallo Frank,

wüsste jetzt nicht, was eine Lokarbeitsbühne an den Bw-Zufahrtgleisen soll?
Dort gab es Wasser, Entschlackungs- und/oder Nachschau- und Löschegruben, Besandung und Bekohlung.
Eine Arbeitsbühne war nur eigentlich für Reparaturen - im Schuppen - nötig, sie erweiterte nur die Fläche der Umlaufbleche der Dampfloks um besser arbeiten zu können.

Typisches Dampflok-Bw
Am unteren Drehscheibenzufahrtsgleis befinden sich die Lokbehandlungsanlagen, von links Schlackengrube, da könnte noch ein Wasserkran stehen und man könnte gleichzeitig Lösche ziehen (Grube neben dem Gleis)
dann folgt die Bekohlungsanlage, das Kohlenwagengleis auf der anderen Seite des Bansens sollte an die Drehscheibe angeschlossen sein damit die Zustellung einfacher wird.
Im Anschluß an die Bekohlung folgt noch die Besandung und ein Wasserkran.
Die reihenfolge ist nicht zwingend, in vielen Bw waren die Behandlungsanlagen unterschiedlich angeordnet. Es sollten nur bestimmte Grundsätze eingehalten werden. So sollte eine Lok von der Schlackengrube nicht mehr große Wege zum Abstellplatz zurücklegen müssen, da sie meist nur noch ein Ruhefeuer drin hatte und der Kessel vor dem Wasserfassen "hochgespeist" (befüllt) wurde damit für die Nachtruhe (unter Dampf) genügend Wasser im Tender ist. Andererseits sollte Kohlen und Wasser für gleich weiterfahrende Lok nicht durch zu behandelnde Lok (Schlacke, Lösche, Sand) behindert werden.

Würde Dir entsprechende Literatur zu (Modell-) Bahnbetriebswerken empfehlen, gibts in jeder Preisklasse und da ist ja auch älteres für Dampflok aktuell genug.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

3

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 21:44

Hallo Michael,
danke für die Infos. Macht es dann auch Sinn bei einem RinglokschuppenbW den 2 teiligen Märklin Lokschuppen als Werkstattlokschuppen zu nutzen, wenn ja wären Umbauten erforderlich
Allzeit HP 1
Frank
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4

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 22:47

Hallo Frank,

Rundschuppen waren üblicherweise nur zum Abstellen vorgesehen, denn die Enge im Torbereich war für Reparaturen ein Problem.
Der Märklin-Rechtecklokschuppen hat ja 156mm (5m) Gleisabstand, der ist als Reparaturschuppen gut geeignet, besonders mit dem Werkstattanbau für Schmiede, Dreherei usw. Er ist nur für lange Schlepptenderloks zu kurz.


In Nördlingen z. B. steht der Rechteckschuppen neben dem Ringlokschuppen und die Werksttat ist daran angebaut.
Dort sind/waren die Behandlungsanlagen entlang der Zufahrtsgleise zur Drehscheibe angeordnet, ist auf google-earth gut zu sehen.

Kannst uns ja mal deine Planung zeigen.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

5

Freitag, 25. Oktober 2019, 08:56

Hallo Frank und Michael,
die Anordnung der Werkstattgleise wie in Nördlingen hat den Vorteil, dass Schadloks ohne den Umweg Drehscheibe auf die Ausbesserungsstände gebracht werden konnten.
Das musste allerdings nicht immer so gebaut werden. Auch in großen Ringlokschuppen-Bw konnten einige Stände für Ausbesserungen vorgesehen werden. Die wurden länger ausgeführt und die verschiedenen Werkstätten wurden dann in der unmittelbaren Nähe eingerichtet. Die Anzahl der Stände wie die Größe der Werkstätten war abhängig von der Zahl der beheimateten Maschinen.
Wenn man in der Bildersuche einer Suchmaschine die Begriffe Arbeitsgrube und Untersuchungsgrube eingebt, kann man einige sehr interessante Bilder finden. Zu dem Thema Untersuchungsgrube habe ich auf meiner Homepage einige Fakten zusammengetragen.
Gruß
Jürgen

6

Freitag, 25. Oktober 2019, 09:31


Der Märklin-Rechtecklokschuppen ist als Reparaturschuppen gut geeignet, Er ist nur für lange Schlepptenderloks zu kurz.


...diese Problem, sofern es eines ist, kann doch leicht beseitigt werden...
...in Anlehnung an eine Storck-Werbung seit 1962:.....

...Nimm 2...., (oder 1 1/2)

...so habe ich das gemacht, und fertig....
........., meint mit besten Grüßen, Tilldrick Einsenspiegel

7

Freitag, 25. Oktober 2019, 09:37

Danke Michael,

der Plan "Typisches Dampflok BW" hilft mir bei meiner Planung auch weiter.
Viele Grüße

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8

Freitag, 25. Oktober 2019, 15:34

kleine Ergänzung zu dem Beitrag Nr. 5 von Jürgen

Untersuchungsgrube im BW-Dieringhausen am 25.03.1978 .
Aufgrund der Vielzahl an dort beheimateten VT 95 oder 98.9 mit Verwendung auf Steilstrecke wurde diese benötigt . Fallweise auch für andere Lok und Wagen .
( Schienenomnibusse der genannten Baureihen müssen mit selbstätiger mehrlösiger Druckluftbremse , Motorbremse , Magnetschienenbremse und Handbremse ausgerüstet sein )

heißt , tägliche bzw. regelmäßige Wartung .
Im Bild sieht man gut die Stahlpalette mit alten Bremsklötzen , Schaltkasten für die in der Grube befindliche Unterbodenbeleuchtung , Hochdruckschlauch zur Reinigung , Pressluftanschluss , Bodenabfluss mit Oelabscheider . Schutzgeländer .

Auf dem Nebengleis am Beiwagen standen links und rechts je 2 elektrische Hebeböcke zum anheben der Fahrzeuge bei radsatzwechsel etc. Alles im Freien .

Grüße
Günter
»gschmalenbach« hat folgende Bilder angehängt:
  • Untersucvhungsgrube-für-VT9.jpg
  • Hebeböcke-Dieringhausen--PI.jpg
Günter, Großhettstedt, Ilmtal

9

Freitag, 25. Oktober 2019, 17:35

Hallo Günter !

Deine Fotos von Dieringhausen sind Bw typisch und nicht speziell für Vt 95/98.

Das aufgeständerte Gleis mit seitlichem Zugang ist typisch für neuzeitliche oder modernisierte Bw´n.

Die neue Halle in Gremberg hat solche Stränge in Osterfeld dto.

Aber auch ältere Großdienststellen mit Achssenke haben u. hatten ähnliche Gruben.

Die gezeigte Dieringhäuser Grube war zur ihrer Bauzeit überdacht, also Schuppen. Der überirdische Teil wurde als

Gerippe nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut ,sondern abgerissen. Ähnliches gab es in vielen Dienststellen

ab Epoche 3a . Wedau, Aachen West,Stolberg, Krefeld, Rheydt, Wt Vohwinkel, Neuss, Gremberg

sind nur einige Beispiele. Die verbreiterte modernisierte Grube mag für die Vt´s an dieser Stelle genutzt worden sein.

Aber in dem V-Lok Bw Krefeld gab es sie auch .Die mobilen Hebebühnen sind praktisch,weil sie universell einsetzbar sind.

Dies nur noch als Ergänzung zu Deinen Ausführungen.

Gruß

Wolfgang

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10

Samstag, 26. Oktober 2019, 00:08

Hallo Wolfgang ,

Danke für Deine zusätzlichen Erläuterungen .

Zum Aufnahmezeitpunkt war das BW noch voll im Betrieb mit Triebwagen-Beiwagen , V 212 und Zubehör .

Gute Aufnahmen von dem alten Zustand findet man leicht im Netz , weniger die angefügten Detailaufnahmen .

Bild 1 die BW-Einfahrt mit zeittypischer Dieseltankstelle . Links die Ortsgüterannahme , rechts die reste der ehemaligen Sturzbekohlung .

Bild 2 Freigleise ehemals überdacht , Untersuchungsgrube rechts hier nicht sichtbar .

Bild 3 Ende der Strahlengleise links BW-Einfahrt

Bild 4 2 x 211 auf der Drehscheibe 25.03.1978

Wolfgang , wir freuen uns auf weitere Detailfotos aus den von Dir benannten BW

Grüße
Günter
»gschmalenbach« hat folgende Bilder angehängt:
  • Dieringhausen-BW-Einfahrt-D.jpg
  • Dieringhausen-Freigleise-Mü.jpg
  • Dieringhausen-Schneepflug--.jpg
  • Dieringhausen-2x-211-auf-Dr.jpg
Günter, Großhettstedt, Ilmtal

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Samstag, 26. Oktober 2019, 07:20

Hallo Wolfgang und Günter und natürlich alle anderen,
ich habe zwei Fotos größerer Gruben aus Gießen und Hamm (copyright: Ingo Bornemann/LostAreas.de). Kann jemand sagen, ob die noch aus der Dampflokzeit stammen oder ob die Gruben erst für die Unterhaltung von V-Lok umgebaut wurden?
Ich sehe auf den Fotos jedenfalls keinen Hinweis, dass es sich um Achssenken handeln könnte. Die einzige Grube mit Achssenke, die ich in meiner Jugend bewußt wahrgenommen habe, war die in Rheine. Und die war bis auf den Bereich Achssenke eine ganz "normale lange" Grube.
Gruß
Jürgen
»Herzstück« hat folgendes Bild angehängt:
  • Hamm_RBF_BW_Betriebswerk_Rangierbahnhof-19.jpg

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Samstag, 26. Oktober 2019, 12:17

Hallo Zusammen

danke für die vielen Infos und schönen Fotos. Nachdem ich das Abfahrtsgleis abgeflext. 2 Unterlagenbretter zurecht gesägt und aufgeräumt habe habe ich danch einfach mal Schienen und Weichen so hingelegt wie ich es geplant habe.Die Rechtsweichen auf den Fotos sind für den Dieseltankstellenbereich geplant. Das 2 gleisige Zufahrtsgleis dürfte gemäß Zollstock 240 Cm lang werden.Hier hatte ich zuerst an meine Kohlehochbunker von Kesselbauer gedacht. Danach die Entschlackungsgruben zusammen mit den Wasserkränen. Bei den 240 Cm wäre doch bestimmt noch vor dem Hochbunker vielleicht eine doppelte Lokarbeitsbühne möglich. Oder passt die nicht in die Reihenfolge?
Allzeit HP1
Frank
»funshooter« hat folgende Bilder angehängt:
  • DSCN0167.JPG
  • DSCN0168.JPG
Mein avatar ist als Bausatz noch käuflich trittfest und freilandtauglich

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »funshooter« (26. Oktober 2019, 12:24)


13

Sonntag, 27. Oktober 2019, 13:17

Hallo Frank,
Oder passt die nicht in die Reihenfolge?
die Frage hat Michael schon in Beitrag 2, 1.Abschnitt beantwortet.

Gruß
Jürgen