Hallo Einser,
Michael Schulz hatte vor Jahren einen schönen vierachsigen Schienentransportwagen angeboten. Da der Wagen fast komplett aus Kunststoff ist, waren alle, die ich gesehen hatte in irgendeiner Form verbogen, so daß mir dafür der Wagen dann doch zu teuer war.
Letztes Jahr konnte ich dann einen preiswert erwerben, bei dem die Rahmenkonstruktion/Ladefläche scheinbar nur ein wenig durchhing.
Die Stangen der Unterzüge waren in ihren End-Haltern nur lose eingsteckt und konnten so jedem Zug/Druck nachgeben. Deshalb demontierte ich die Drehgestelle, beschwerte den Wagenrahmen so daß er völlig eben lag und klebte die Unterzugstangen in ihre Halter mit dünnflüssigem Sekundenkleber, das ergab dann eine deutlich bessere Biegesteifigkeit und der Durchhang war weg. Allerdings krümmten sich nun beide Wagenenden ab den Drehzapfen erkennbar nach unten, die Puffer standen 2-3mm tiefer zu anderen Wagen. Diese Krümmung ließ sich wohl nur mit einem langen, entsprechend stabil befestigten Ladegut beseitigen. In Heilbronn hatte ein "Messinghändler" ein paar K+K - Lokrahmen von denen ich den einer 03 auswählte.
Von der Lokbeschreibung der BR03 ließ ich mir die Rahmenzeichnungen scannen - gute Freunde sind halt schon was wert ;-)
So war die Zeichnung allerdings schwer lesbar
deshalb hab ich sie noch mit einem Bildbearbeitungsprogramm etwas bereinigt
Im Vergleich mit der Vorbildzeichnungen waren an meinem Rahmenmodell dann doch noch so einige Aussparungen zu erweitern bzw. zusätzlich anzubringen. Desweiteren waren noch die Ausschnitte für die Nachlaufachse waren viel zu groß und im Bereich der Zylinder mussten ein Ausschnitt verschlossen und dann wiederum mit einer kleineren rechteckigen Aussparung versehen werden. Da beiderseits die Pufferbohlen fehlten, fand ich im www bei Wilgro passende Teile. Auf die noch fehlenden Achsgabelstege verzichtete ich, denn das Ladegut sollte dann doch nicht teurer werden als der Wagen.
Nachdem alles verlötet, gefeilt und verschliffen war lackierte ich den Rahmen in der Farbe von Bleimennige, die in der Ep. III übliche Rostschutzgrundierung daß es so aussieht als ob er aufgearbeitet wurde und nun auf dem Weg zum Einbau ist.
Jetzt musste der Rahmen hoch genug auf den Wagen gesetzt werden daß die Federspannschrauben nicht auf der Ladefläche aufstanden. Mit der "Beute" aus mehreren Neujahrsspaziergängen war das natürlich leicht machbar. Die Balken wurden so angeordnet daß jeweils ein Querbalken über den Drehzapfen liegt und die Querbalken zum Wagenende hin soviel Luft hatten das das Ende beim Festmachen wunschgemäß hochgezogen wird. Wegen der fehlenden Achsgabestege musste der Rahmen dann auch noch gemäß der Dampflokinstandhaltungsvorschrift (DV946/Rahmen) mittig unterstützt werden damit er sich nicht durchbiegen kann.
Den Rahmen hab ich dann so mit dünnem (0,2mm) Stahldraht (verzinntes seil f. Fesselflugmodelle) durch verdrillen auf dem Wagen verspannt daß der Wagen jetzt nicht nur gerade ist sondern auch deutlich stabiler ist.
Eigenlich fehlen jetzt noch ein paar Bremsgestängeteile aber über deren Anbringung muß ich noch eine Weile nachdenken ;-)
Gruß aus Lichtenstein
Michael