Servus Leute,
da ich mir vorstellen kann, dass die gestern von mir mit alten Köfs gemachten Erfahrungen auch anderen Leuten helfen könnten, hier ein kurzer Abriss:
In den letzten Wochen kamen gleich zwei alte Märklin-Köfs in meine Sammlung. Zunächst für wenig Geld aus der Bucht eine Sonder-Messeausführung "Metal Tech", dann für etwas mehr Kohle ein "SOB-Schienentraktor", die "Mandarinli"-Version der Köf (allerdings ohne Mandarinen
). Während das silberne Messe-Schaustück gefühlsmäßig einwandfrei fuhr, stotterte das "Mandarinli" ziemlich erbärmlich, vor allem bei Vorwärtsfahrt. Dazu sei gesagt, dass ich ein unverbesserlicher Analogfahrer bin und die Maschinen mit Wechselstrom betreibe. Deshalb tippte ich auch zunächst darauf, dass der nachträglich vom Fachhändler in die Köf eingebaute Digitaldecoder der Übeltäter sein könnte, schaute mir aber dennoch vorsichtshalber auch das Fahrwerk an.
Und genau da lag der Hase im Pfeffer: Glaubt man dem Schiffmann-Katalog, dann stammt die Lok aus den frühen Neunzigern. Eine lange Zeit, vor allem dann, wenn eine Maschine offensichtlich kaum oder gar nicht gefahren wurde. Die Achsen mochten sich in den Messingbuchsen (übrigens eine typische Hübner-Konstruktion) kaum noch drehen. Also entfernte ich, so gut es ging, das alte Schmierfett (das sich in den reinsten Klebstoff verwandelt hatte) und ölte die Lager und die Achsen. Siehe da, das Stottern war weg, nun läuft die Köf weich und ruhig (vom Decoderknurren im Analogbetrieb mal abgesehen). Interessanterweise hatte die "Metal Tech"-Version, die subjektiv gut lief, das selbe Problem. Was der Motor hier "ackern" musste, um die Lok von der Stelle zu bekommen, will ich gar nicht wissen.
Bei der Gelegenheit fiel mir auch auf, dass bei der als "niemals gelaufen" verkauften Lok eine der vier Federn für die Achslager fehlt. Sollte hier jemand mit einem gut gefüllten Ersatzteillager mitlesen: Gemeint sind die ganz kleinen Federchen, mit denen bei Märklin-Maschinen aus den "Hübnerjahren" die Messing-Radlagerbuchsen abgefedert sind. Davon bräuchte ich eins. Nein, ich habe es nicht selber vesemmelt, das würde ich zugeben, zumal so etwas leicht passiert
.
Ich hoffe, der kleine Bericht hilft manchem weiter, der sich schon wunderte, warum seine prachtvolle Gebraucht-Gelegenheit trotz sauberer Räder nicht fahren will - vielleicht hat sie einfach zu lange gestanden.
Gruß, Hans