Guten Abend oder gute Nacht,
ich habe kürzlich meine neue BR 152 (= E 52 / EP5) beim Händler abgeholt und bin von ihren Fahreigenschaften genauso angetan wie von ihrem Äußeren - aber, weil ich sie nicht dauernd als Lok-Zug fahren lassen wollte, erwarb ich drei (!) Austauschkupplungen von Märklin (Nr. E 590100), wie sie in der Gebrauchsanleitung der Kiss-Lok beschrieben waren. Am vergangenen Sonntag erprobte ich den Umbau auf einer Lok-Liege von Hübner, die ich extra ausgepolstert hatte, um die Stromabnehmer nicht zu beschädigen. - Der Kiss-Umbausatz besteht aus zwei Kupplungsaufnahmen, die vermittels zweier Schräubchen hinter den jeweiligen Pufferbohlen anzubringen sind, nachdem die Hakenkupplungen entfernt wurden. Die Märklin-Kupplungen haben drei Schraublöcher an ihrem langen Ende; laut Kiss-Gebrauchsanweisung soll dieses lange Ende bis auf ein Loch abgelängt werden, durch welches vermittels eines etwas längeren Schräubchens die Kupplung an der Kupplungsaufnahme zu befestigen sei. Angesichts dieser kleinen Schraube machte ich mir schon meine Gedanken in Bezug auf die Belastbarkeit der Kupplung mit schweren Zuglasten. Nun denn: ich sägte eine von drei Kupplungen so weit ab, wie vorgeschrieben und musste feststellen, dass sie überhaupt nicht in die Führung der Aufnahme hineinpasste - wegen der vorderen Verdickung am Beginn der Klaue. Ich schaute mit die Sache genauer an und stellte fest, dass die Aufnahme zwei Schraublöcher hat, die sich genau mit zwei Löchern im Kupplungsstiel decken. Also verkürzte ich die übrigen beiden Kupplungen nur um ein Loch - sieh da! Es passte! Und ich konnte die Kupplung gleich mit zwei Schrauben befestigen, die merkwürdigerweise - und entgegen der Beschreibung - auch schon vom Hersteller beigelegt worden waren. - Lok auf die Schienen gestellt, Probefahrt, Lok entgleist
, weil die Drehgestelle klemmen. Vielleicht war die Kupplung nach hinten noch zu lang? Also noch einmal ausbauen, einen Milimeter abschneiden, einbauen, Probe: Lok entgleist nur noch in der einen Richtung: Drehgestell verhakt an der einen Befestigungsschraube, auf die ich nicht verzichten kann. Was tun? Schraubenkopf abschleifen? Zunächst fahre ich die Lok nur in einer Richtung und ärgere mich. Dies ist nicht der erste Fall, in dem der Einbau von Klauenkupplungen in Kleinserienloks Probleme bereitet. Früher fehlte übrigens jegliche Anleitung - jetzt gibt es zwar eine, die ist aber irreführend. Die zuerst abgelängte Kupplung kann ich vergessen (immerhin 8,-- Euro). Warum, frage ich, werden die Loks nicht herstellerseits mit Klauenkupplungen ausgestattet (evtl. wahlweise)? Ich denke, dass die meisten Einser - wenn sie nicht gerade eine Turnhalle zur Verfügung haben - auch mit engen Radien operieren müssen. Sollen doch die Vitrinenbahner sich mit der Fummelei herumärgern!
Was hat man denn in Runde für Erfahrungen gesammelt?
Gruß
Aquarius