Hallo Berthold,
der Gleisschotter wurde demnach nicht verklebt!
Vielen Dank für die wertvollen Tipps!
Langsam wird es also auch für mich Zeit eine Modellbahnanlage im Garten zu bauen.
Dafür habe ich das von Michael Staiger empfohlene, siehe Beitrag Nr. 23, Gleismaterial (100 Meter Gleise und 26 Weichen) bei Herrn Probst (Familienunternehmen Proform aus der Schweiz) gewählt.
Seine 1984 begonnene Gartenanlage, die mittlerweile ca. 1.200m Schienen, 56 Weichen, 29 Tunnel und 18 Brücken auf Normalspur, dazu ca. 70m Gleislänge in Meterspur umfasst, finde ich sehr inspirierend.
Hierfür hat er im Garten eine Betontrasse gegossen und speziell UV-„beständige“ Schwellenbänder aus sogenanntem Thermo- beziehungsweise Duroplast gegossen, die auf dem Oberbau verschraubt wurden. Das Schienenprofil aus Edelstahl wird mit Messingnägeln auf den Schwellen befestigt. Aber nicht fest, sondern als flexibles Gleis, damit sich das Schienenprofil temperaturbedingt in der Länge ändern kann. Sogenannte Ausgleichsschienenstücke sollen Gleisunterbrechungen verhindern und bei einer Ausdehnung Spannungen ausschließen, die zur Zerstörung von Gleismaterial durch Verwerfungen
führen können, siehe Beitrag Nr. 92 von Johann. Allerdings muss/sollte man diese im Frühjahr neu justieren.
Michael Meyer hat im Beitrag Nr. 95 berechtigt nachgefragt, warum Freilandgleise mit dem Untergrund verschraubt „sein müssen“, da bei der echten Bahn die Gleise auch nur lose, ohne Verschraubung auf dem Oberbau liegen!
Das ist richtig. Aber im Maßstab 1:1 sprechen wir von ganz anderen Gewichtsdimensionen und zum anderen werden hier die Gleise gestopft.
Stopfen (im Fachjargon heißt das Stopfen des Schotterbetts grampen) ist beim Bau von Gleisen nötig, um vertikale Unebenheiten (Höhe) und horizontale Verschiebungen (Richtung) in der Gleislage durch Anheben und/oder Verschieben des Gleises durch Unterfüttern der Bahnschwellen mit Schotter zu beseitigen. Beim Stopfen wird der Schotter, der unter die Schwelle rutscht, verdichtet. Damit wird verhindert, dass sich Längenänderungen durch Temperaturschwankungen, wie bei der Modelleisenbahn im Außenbereich auswirken. Immerhin kann sich auch hier das Gleis bei direkter Sonneneinstrahlung auf über 40 Grad erhitzen.
Trotzdem kann es bei „Extremtemperaturen“ auch im Maßstab von 1:1 zu Gleisverwerfungen kommen. Deshalb wird u.a. auf Schnellfahrstrecken die sogenannte „Feste Fahrbahn“, auch als schotterloses Gleis bezeichnet verlegt.
Zurück zur Gartenbahn. Ich habe Proformgleismaterial gewählt, nachdem ich bei einem Freund einen „Berg“ alter Märklingleise sah, die nach jahrelangem Einsatz im Garten ausgetauscht werden mussten. UV-Strahlung hatte die Schienenfußklammern spröde und brüchig werden lassen, so dass die Schienen keinen Halt mehr auf den Schwellen hatten.
Das war meine Wahrnehmung und soll nicht als schlechtes Urteil am Gleismaterial der Firma Märklin missverstanden werden. Auch möchte ich niemanden, der alte Märklingleise im Garten verlegt hat damit verunsichern. Ich habe für mich die Entscheidung getroffen auf jahrzehntelange Freilanderfahrung zu vertrauen.
In vielleicht 20 Jahren kann ich dann hier von meinen Erfahrungen berichten.
So Gott will...
und ich noch lebe…
In diesem Sinne bleibt gesund,
viele Grüße
Andreas