Und wann kommt er als Modell in 1:32?
Ein "Pausenfüller" in der "mörderischen" Hitze 
Das Aushängeschild der Deutschen Reichsbahn und ein Original ostdeutscher Zeitgeschichte wird Schritt für Schritt zu neuem Leben erweckt.
Elegant, schnell und luxuriös: Der Schnelltriebwagen Bauart Görlitz war einst das Prestigeobjekt der DDR-Reichsbahn und stand für internationales Flair und Reisekomfort. Drei der elfenbein-roten Züge sind erhalten, jedoch seit 2003 nicht mehr betriebsfähig und vom Verfall bedroht.
2019 gründeten ehemalige Reichsbahner und Fans eine gemeinnützige GmbH, um mit Herzblut und Fachwissen einen Zug zu restaurieren und als fahrende Legende wiederzubeleben.
Die Restaurierung des legendären wie prestigeträchtigen dieselhydraulischen Schnellverbrennungstriebwagen (SVT) nimmt nun buchstäblich Fahrt auf.
Nach nunmehr drei Jahren intensiver Arbeiten beim Halberstädter Zug-Instandhalter "Verkehrs Industrie Systeme GmbH" in den Hallen des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks in Halberstadt (VIS) ist zumindest einer der beiden Triebköpfe so weit, aus eigener Motorkraft zu rollen!
Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, den Zug wieder auf die Gleise zu bringen
Enthusiasten wollen damit ein Stück Eisenbahngeschichte retten!
Bislang sind sieben Millionen Euro in das Projekt "Ein Zug für Mitteldeutschland" geflossen, um den SVT Görlitz wieder vollständig zu restaurieren und flott für die Schiene zu machen.
Der zweite – der B-Triebkopf – ist noch nicht ganz so weit. Zurzeit werden etwa neue Druckluftschläuche für die Bremsanlage angebracht. Und in den übrigen Waggons kommen gerade Fensterscheiben in die Rahmen. So originalgetreu wie möglich soll das einstige Flaggschiff der Deutschen Reichsbahn hergerichtet werden.
Um solche Arbeiten kümmern sich viele Freiwillige, die sich in ihrer Freizeit mit Herzblut einbringen, getreu dem Motto:
"Andere spielen mit einer Modelleisenbahn, wir spielen hier mit einer richtigen Eisenbahn!"
Alle Beteiligten brennen dafür, den VT 18.16 als wertvolle "Eisenbahngeschichte" wieder fahren zu sehen, nachdem er 2003 aufs Abstellgleis rollte und drohte, in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Kurzer geschichtlicher Exkurs:
Für den Einsatz auf internationalen Strecken von Berlin nach Wien, Malmö, Kopenhagen und Karlsbad, entwickelte der VEB Waggonbau in Görlitz ab 1962 basierend auf den eigenen Triebwagenerfahrungen der 1930er Jahre diesen Dieseltriebwagen. Zwischen 1963 und 1968 wurden nur 8 Exemplare gebaut.
Alle waren in Berlin stationiert. Sie erreichten Höchstgeschwindigkeiten bis 160 Kilometer pro Stunde. Eingesetzt wurden die Triebzüge mit bis zu vier Mittelwagen - mit den beiden Triebköpfen sechsteilig - entsprechend der Nachfrage.
Züge mit Fährpassage nach Skandinavien waren stets vierteilig unterwegs, damit sie auf die Fährschiffe passten.
Diese Züge galten als Luxuszüge der DDR. Aufgrund der internationalen Fahrgäste war das Begleitpersonal handverlesen, das gastronomische Angebot deutlich besser als in den anderen DR-Zügen und die Lokführer wurden als Piloten bezeichnet.
Bei der Deutschen Reichsbahn hieß die Baureihe später 175, bei der DB AG im historischen Betrieb 675.
Seitdem lässt das Projekt die Ehrenamtlichen nicht mehr los. Stück für Stück zu sehen, wie der Zug zum Leben wiedererweckt wird, berührt viele, nicht nur Nostalgiker.
Das sind alles tolle Momente für jeden Eisenbahner, auch für die "aus dem Westen"…
Und weitere Momente dieser Art könnten dann die anberaumten Probefahrten sein. Wenn alles nach Plan läuft, wird der elegante SVT Görlitz mit seinen markanten purpurroten und elfenbeinfarbenen Linien im August zwischen Ilsenburg, Halberstadt und Aschersleben unterwegs sein.
Danach soll der der legendäre DDR-Schnellzug keineswegs ins Museum rollen. Geplant sind bis zu 50 Nostalgie-Sonderfahrten jährlich, im Originalcharme vergangener Zeiten, um das Projekt langfristig wirtschaftlich betreiben zu können.
Diese Einnahmen dienen der Erhaltung und Betriebsfähigkeit des Zuges, in meinen Augen ein Kulturgut europäischer Eisenbahngeschichte, um es für die Gegenwart und für die nächste Generation zu bewahren.
Quelle: Förderverein VT 18.16 e.V.
Märklin baut den VT 18 als Modell in H0 und will ihn bereits 2026 ausliefern.
Und wer von den "Big Five" traut sich in Spur 1 an die Umsetzung als Modell?
Oder wird es ein Kleinstserienanbieter, den noch niemand auf dem Zettel hat?
Der Zug wäre zumindest ein Novum im Fahrzeugpark eines jeden Sammlers mit entsprechender Kohle , sorry Anlage und wäre eine schöne Ergänzung zum futuristischen, zeitlosen Design eines Donald Duck (fahrplanmäßiger Einsatz begann mit dem Winterfahrplan 1974/1975) der Firma Wunder.
Die Puristen unter uns fragen schon sicherlich, ob die zwei Triebzüge auf einer Anlage durch einen "Eisernen Vorhang" abgetrennt werden müssen…
Fragen über Fragen, die mir bei dieser Hitze durch den Kopf gehen…
…meint augenzwinkernd Andreas (die Hitze hat mich fest im Griff und geht auch an mir nicht spurlos vorbei…)
Ich verabschiede mich fürs erste und werde jetzt einmal für Abkühlung sorgen…
...von innen und von außen…
P.S.: Fotos von dem restaurierten Zug folgen…