"Ommi"-Schotterwagen beladen Teil 1

  • Hallo Einser,

    schon seit Hübner vor Jahrzehnten die Ommi´s rausbrachte wollte ich diese natürlich mit Gleisschotter beladen
    Zunächst probierte ich das mit dem Styropor-Verpackungselement das ich entsprechend zurechtschnitzte und beschotterte, empfand es aber eher unbefriedigend und zeitaufwändig in der Herstellung.


    Im Laufe der Jahre (oder Jahrzehnte) konnte ich den Zug dann auf 25 Wagen verlängern und in dieser Zeit versch. Beschotterungsmöglichkeiten testen.


    Da nun 125 Mulden zu Beschottern waren musste eine Fließbandfertigung her und da dachte ich an den 3D-Drucker, mit dem ich schon erfolgreich Riggenbach-Zahnstangen für meine Zahnradstrecke herstellte.


    Zum Glück wollte Rainer Hipp sich in die Technik des 3D-Zeichnens einarbeiten so dass ihm ein in die Ommi-Mulden passendes Objekt zum Beschottern gerade recht kam zum üben und testen. Die Bilder zeigen ein paar Schritte auf diesem Weg.


    Es sollte ja recht genau passen aber keinesfalls klemmen und die Mulde womöglich aufweiten so dass die Klappen herausfallen könnten.


    Letztendlich fand sich ein passender Kompromiss der am oberen, sichtbaren Rand anliegt und nach unten etwas Luft hat aber nicht zum kippeln neigt wie viele käuflichen Einlegeteile.


    Jetzt durfte der Drucker loslegen. die sichtbare Füllung nennt sich bei Cura "Blitz", damit spart man erheblich Druckzeit und die geringere Druckstabilität spielt bei diesem Teil allerdings keine Rolle. Er brauchte aber für die 12 Stck immer noch 26 Std.

    Unterbreche jetzt hier wg. der vielen Bilder, weiter gehts im nä. Beitrag

  • Michael Staiger June 25, 2025 at 1:31 PM

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  • "Ommi"-Schotterwagen beladen Teil 2

    weiter gehts.

    Mit den ersten Druckteilen ging es daran diese zu beschottern. Da war wichtig dass der Schotter an den Stirnwänden der Mulden anliegt und keine unrealistischen Spalte zeigt.


    Dafür baute ich mir aus Kunststoffleisten aus der Restekiste eines Reutlinger Technikhandels diese langstreckte, trapezförmige Wanne.


    Zunächst werden die Druckteile dick mit (Ponal-) Leim bestrichen und dann eingelegt, danach der Schotter aufgestreut und der Hügel geformt. Überschüssiger Schotter fällt nach unten raus und kann wiederverwendet werden. Dann wird mit dünnflüssigem Leim der Schotter beträufelt. Nach gut zwei Stunden ist der Leim fest genug dass man die Vorrichtung mit den Einsätzen umdrehen und losen Schotter ausleeren kann, jetzt bei Bedarf noch nachschottern und leimen. Ist nach 2Std. Trocknungszeit alles ok können die Teile herausgenommen werden. Aber auch wenn der Leim getrocknet ist, lassen sich die Teile durch die Trapezform der Vorrichtung gut nach oben herausnehmen da der Leim nicht am Kunststoff haftet.


    Wenn die beschotterten Einsätze einen Tag getrocknet sind, beschleife ich noch die Stirnseiten damit sie schön passend in die Mulden reinsitzen. Evt. muss noch das eine oder andere vorwitzige Steinchen beseitigt werden damit es die Klappen nicht aufdrückt.


    So sehen dann die beschotterten Wagen nun aus - die Fließband-Beschotterung kann beginnen :(
    Ergänzen möchte ich noch dass ein Wagen nach dem beschottern etwa 150gr schwerer wird, eine Gewichtszunahme um immerhin 26% !

  • Hallo Michael,

    danke für den Beitrag. Frage: Kann man die 3D-Druckdatei bekommen? Vielleicht auf Thingiverse hochladen, dann haben viele etwas davon? Die Ommis sind ja weit verbreitet ...

    Werner Dittmann hat mir mal viele vor Jahren sehr gute Einsätze gemacht, aber mittlerweile sind noch ein paar Ommis dazu gekommen und leer ... =O

    Besten Dank und viele Grüße,

    Kalle

  • Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen,

    besonders toll finde ich den relativ geringen Aufwand für individuelle Ladungen.


    Sand, Kohle oder Schotter in allen Farben, klasse umgesetzt.

    Die Datei würde ich auch nehmen, meine Ladungen gefallen mir schon länger nicht

    Tim

  • Ich glaube mal bei Hübner als die Wagen auf den Markt kamen gelesen zu haben, das die Mulden bei den Ommi aus Sicherheitsgründen nur zu zwei Drittel befüllt werden durften. Wegen des hohen Schwerpunkts und der Kippgefahr des Wagens.

    Auch durften die Mulden nur eine nach der anderen entleert werden.

    Gruß Theo

  • Hallo Theo,


    Bild: Steffen Lüdecke
    das wusste wohl nicht jeder Lademeister, wenn man dieses Bild betrachtet ;)
    Ein Ommi hat 26t Zuladung (b. 20t Achslast), das ergibt bei Neuschotter 18,6m³. Die 5 Mulden haben insgesamt 22m³ Inhalt so dass die Wagen korrekt fast voll sind.


    Meine sind vielleicht á bissle voller ;)

  • Den Zahn mit dem Schotter muss ich euch leider ziehen. Der Ommi ist von der Konzeption her kein Schotterwagen, denn abschottern im Gleis ist ja nicht möglich. Ich wohne in der Nähe eines ehem. Bahnschotterwerkes und dort wurde Schotter ausschließlich in Dienstschotterwagen oder später teilweise auch in Otmm70 verladen. Der Ommi wurde entwickelt, um von den Mulden direkt in einen Lkw umkippen zu können. Kohlenhändler nutzten das öfter, da durch die 5 Mulden auch verschiedene Kohlesorten in einem Wagen möglich waren. Ich kenne aber auch Sand als Ladegut. Also wenn Schotter im Ommi, dann allenfalls zum Anlegen eines Schotterlagers für Unterschotter auf BE-Flächen, d. h. Schotter wird neben das Gleis gekippt und dann mit Radlader aufgehäuft. Dieses Verfahren wird heutzutage angewendet bei grundhafter Erneuerung einer Bahnstrecke, aus Ep 3 oder 4 kenne ich das aber nicht. ( Das läuft aber heute alles dem Lkw direkt ab Schotterwerk. )

    Viele Grüße

    Michael

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Beiträge zu den "Ommis".

    Zwei Hinweise von mir:

    Zur Entladung: Die DV 975/5 "Bedienungsanweisung für die Muldenkippwagen F(s)-z 120" in der Ausgabe von 1978 regelt eindeutig: "Beim Entladen darf mit Rücksicht auf die Standsicherheit des Wagens jeweils nur eine Mulde in Kippstellung sein, d. h. jede Mulde muß nach dem Entladen zurückgeholt werden. bevor die nächste Mulde gekippt wird." (Soweit die Theorie...)

    Zum Beladen der "Ur-Ommis":) bei der WLE: Das Konzept der Beladung basierte auf dem Prinzip, dass die Kalksteine aus dem Steinbruch mit Kipploren zum Bahnhof transportiert und dort per Schwerkraft in die Mulden der Ommis umgeladen wurden, jede Mulde konnte den Inhalt einer Lore fassen.

    Beste Grüße

    Tom

  • Vielleicht kann man schneller drücken mit eine Resin Drücker aber um dann dafür eine neue Drücker zu kaufen


    Nur der Pwg vor der Ganzzüg, das gab es eigentlich nicht bei Ganzzügen. Ohne die Pwg pr 14 war der Zug wahrscheinlich auch noch mal ein bisschen schneller.


    MfG,

    Martien

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