ich hab` da mal ne Frage - zu E-Loks auf unseren Gleisen

  • schönen guten Tag,

    Auf ca. 90 - 95 % der Anlagen, Module und Dioramen, die ich selbst, und hier im Forum gesehen habe, existiert keine Oberleitung.

    Die vielfältigen Gründe sind bekannt (Bögen, Mastenabstand, Masten passen nicht zur Epoche, Kosten, für Modultreffen ungeeignet, u. v. mehr).

    Und nun ein schleichender (nicht negativ gemeint) Übergang zu moderneren E-Loks ab Epoche IV +, bis hin zur Jetztzeit.

    Wie sieht denn die Zukunft unserer Anlagen/Module/Dioramen usw. aus?

    Mit oder ohne Draht?, und mit aufgebügelten E-Loks, die ihren Strom aus der "freien Energie" entnehmen?

    Elektrische Lokomotiven gefallen mir auch, aber aus z.T. schon oben genannten Gründen, sind die Schwarzen und Roten Loks noch immer,

    zumindest meine, Favoriten auf den Modellbahngleisen....,

    ........., meint mit besten Grüßen, Tilldrick Einsenspiegel

  • Hallo Tilldrick,

    ich plane auf der Hauptstrecke, den Bahnhofsbereich sowie 2 Aussen und 2 Blindgleise Oberleitung. Für alle meine Personenzüge. Die Güterwagenbereiche bleiben komplett oberleitungsfrei, wie bei den Originalen auch

    Allzeit HP1

    Frank

    Mein avatar ist als Bausatz noch käuflich trittfest und freilandtauglich

  • Ich hatte mal Oberleitung auf einer H0-Modulprojekt, da beim Vorbild schon ab Mitte der 1920er Oberleitung installiert worden war. Auch wenn ich der ganze gestaltete Bereich auf einem 1,80 Meter langes Modul unterbringen könnte und ich die dünnste damals verfügbare Oberleitungsdrahte benutzte - nie wieder! Um das (über fünf Bahnsteiggleise) einigermaßen ordentlich aufgehängt zu bekommen, war die dazu benötigte Spannung an beiden Modulenden schon grenzwertig. Ich weiß gar nicht wie man das machen soll, wenn das alles auch noch bei Modulübergänge getrennt werden sollte.

    Seitdem habe ich mir vorgenommen, mir immer ein Vorbild auszusuchen wo Oberleitung bis weit in der Epoche 3 nicht notwendig ist - was in übrigen bei deutschen Vollbildern erheblich leichter ist als bei den niederländischen Eisenbahnen...

  • Das ist ein Ewig währendes Thema. Konseqeunt wenn dann einer nur Dampft und Dieselt, aber all die schönen E-loks nur ins Regal, oder im Laden stehen lassen ?. Viele machen sich wegen Ihrer Modelltreue was vor, ich beruhige mich weil ich mir einrede, solange andere 3000,00 eu Dampfer mit Strom aus den Schienen betreiben, solange kann meine Lieblings E-lok die E 94 auf der Strecke Ihre Energie mit den Bügeln aus der Luft ziehen. Mich schreckt einfach der meist Furchtbar aussehende Drahtverhau ab, auf einem kleinen Diorama mag das noch schön aussehen, aber auf meinem "Schwei.. radius , eine katastrophe, da könnte ich auch eine Rolle Hasendraht über die Anlage spannen, gäbe es wenigstens keine Kontaktpropleme.

    Modellbahn geht nur mit Phantasie und Illussionen, sonst kauft Euch 1zu1 , Horst Schneider

  • Ich denke, dass eines Tages mehr Oberleitungen in Spur 1 zum Einsatz kommen werden, denn

    1. die Jüngeren unter uns weniger Affinität zu Dampfloks haben (ich kenne Dampfloks nur von Museumseisenbahnen);
    2. für Spielebahner Spur 1 leider immer uninteressanter wird, da die Modelle immer teurer werden; damit wächst m.E. den Anspruch auf vorbildgerechteren Radien, die Oberleitung auch eher praktikabel machen;
    3. neue Techniken mehr möglich machen: die Jungs der "Lippstadt Nord Spur 0 Modellbahner" sind jedes Jahr in Gießen dabei und hatten im letzen Jahr ihre 3D-gedruckten Masten mit Transformatoren usw. mitgebracht. Zwar für Spur 1 (und 0) noch nicht stabil genug, aber früher oder später wird es Verfahren geben, mit dem man die Oberleitungsinfrastruktur gut nachbilden kann und man nicht abhängig ist vom Hersteller-Angebot (was in Spur 1 zum Heulen ist...).

    Ich jedenfalls warte darauf, dass KM1 oder Wunder endlich mal die Einheitloks E 10, E 10.12, E 40, E 41 auflegt (und ich weiß, ich bin nicht der Einzige). Die alte KISS-Loks werden nie angeboten (und schon gar nicht in finescale oder pur) und sind auch nicht vergleichbar mit dem was heutzutage produziert werden kann. Das KISS mit einer neuen Serie Einheitloks gescheitert ist, bedeutet für mich nicht, dass ein Hersteller damit jetzt nicht erfolgreich sein kann. Die Loks waren über 60 Jahre im Planeinsatz, und nicht jeder möchte nur Nebenbahnidylle darstellen 8).

    Liebe Grüße

    --
    Tim

  • In meiner Kindheit hatte ich eine Märklin H0-Bahn, alle Gleise komplett mit Oberleitung überspannt, damit man auch überall mit 2 Zügen unabhängig voneinander fahren konnte. Bei der frühen Anlage hatte ich die Märklin Oberleitung, extrem robust aber mit den heutigen Ansprüchen an Vorbildnähe überhaupt nicht zu vergleichen (Fahrdraht aus gestanztem Blech, in Kurven wurde der Fahrdraht entsprechend des Radius gebogen, nur an den Masten eingehängt und nicht gespannt, für Modulbau eigentlich gut geeignet). Später auf meiner letzten H0-Anlage hatte ich Oberleitung von Sommerfeld, die war schon wesentlich vorbildgetreuer, aber die Fahrdrähte mit 0,5mm Durchmesser wurden verlötet und waren schon deutlich empfindlicher, mussten gespannt werden und rissen auch schon mal ab. Im Vorbild wäre dieser Fahrdraht etwa 4,5cm dick, also keineswegs vorbildgerecht. Modulbau mit diesen Oberleitungen hätte ich mir gar nicht vorstellen können, zumindest wäre es ein enormer Aufwand gewesen.

    Daher bin ich nach meinen Umstieg zur Spur1 zunächst 10 Jahre nur mit Dampf und Diesel gefahren. Als dann von den einschlägigen Herstellern immer mehr tolle E-Loks angeboten wurden, wurde ich als bekennender E-Lok-Fan schwach und gönnte mir eine 103. Mittlerweile ist mein Bestand auf 4 E-Loks von Epoche 4-6 angewachsen, wenn es wieder Einheitsloks gibt, dann Tendenz steigend.

    Aber zurück zur Oberleitung:

    Einige Modulisten haben immer mal wieder versucht, eine einigermaßen vorbildgerechte Oberleitung zu installieren, was sehr häufig in einem Desaster endete. Ein Fahrdraht beim Vorbild hat einen Durchmesser von 10-12mm, das wären in Spur1 etwa 0,35mm. Selbst der 0,5mm Fahrdraht aus meinen H0-Zeiten wäre in Spur1 mit umgerechnet 16mm viel zu dick. Außerdem sind die Fahrdrahtlängen und Abstände in Spur1 viel größer, so dass mit enormen Kräften abgespannt werden muss, damit die Drähte nicht durchhängen.

    Da wir aber immer mit Kompromissen leben müssen und auch wollen, wäre eine Oberleitung nach der Märklin Spur1-Technik, insbesondere für den Modulbau eher geeignet, da die Fahrdrähte am Mast verschraubt werden. Die Drähte selbst könnten möglicherweise etwas dünner ausfallen. Wenn die Drähte dann noch dunkel brüniert sind, dann würde es nicht gar so schlimm ins Auge springen.

    Viele Grüße aus Köln an alle Spur1-Freunde

    und allzeit HP1

    Claus-Peter Gehring

    (Piet)

  • Das ist ein Ewig währendes Thema. Konseqeunt wenn dann einer nur Dampft und Dieselt, aber all die schönen E-loks nur ins Regal, oder im Laden stehen lassen ?

    Ja, warum nicht? Auch ohne E-Loks gibt es weit mehr Rollmaterial zu kaufen, als ich jemals lagern oder gar auf einer Anlage einsetzen könnte, auch werde ich kaum sechsstellige Summen für Rollmaterial ausgeben... Von daher ist es eher hilfreich, wenn man sich durch die Wahl von Anlagenthema und Epoche von vornherein einschränkt, man muss nicht bei jedem Angebot seitens der Hersteller ´ja´ sagen, nur weil es vorhanden ist.

    Dabei, eine Illusion vom Vorbild lässt sich sehr wohl kreieren, wenn man auf Illusionszerstörendes verzichtet.

  • Hallo zusammen,

    dass Oberleitungsbetrieb in 1:32 problemlos möglich ist, ohne massive Drähte zu verwenden, zeigt diese stationäre Anlage eines Freundes.

    Der Aufwand für den Bau einer solch filigranen Oberleitung ist allerdings deutlich höher als der für den Gleisbau.

    Gruß KaGe

  • Hallo zusammen,

    wie Piet schon schrieb: Der Durchmesser der Fahrdrähte beträgt nur etwa 10 mm. Tragseile und Hänger sind noch dünner. Beim Vorbild ist das Kupfer auch noch oxidiert. Je nach Umgebungsbedingungen sind diese beim Vorbild schon aus geringer Entfernung nicht mehr zu sehen.

    Eine praktikable und dem Vorbildeindruck entsprechende Lösung ist es daher, nur Maste aufzustellen und die Fahrleitungen weg zu lassen. Dann muss natürlich der Hub der Stromabnehmer begrenzt werden.

    Als "Kind der Epoche 4" besteht mein Treibfahrzugbestand aus je einem Drittel E-Loks, Dieselloks und Kleinloks. Dazu gesellt sich nur eine Dampf- (Museums-) Lok.

    Viele Grüße

    Dietmar

  • Hallo,

    wem es nur um das Fahren geht und auf eine Gestaltung der Anlage verzichtet (z.B. Teppichbahner), braucht keine Oberleitung für seine E-Lok.

    Bei gestalteten Anlagen trägt die Bahninfrastruktur wesentlich zur realitätsnahen Atmosphäre bei. Den Ansatz von Dietmar_42 halte ich daher für einen guten Kompromiss. Das Aufstellen der Maste bringt das für den Oberleitungsbetrieb erwünschte "Feeling" und der Verzicht auf den Draht bringt weniger Aufwand und auch der händische Zugriff bleibt gewährleistet.

    Grüße

  • Es gibt da noch ein ganz anderes Problem, jedenfalls bei mir:

    Solange eine Anlage nicht "fertig" ist, also Gleise eingeschottert, neben den Gleisen alles ausgestaltet, begrünt, Fahrbetrieb getestet ... eben "fast fertig", solange macht es keinen Sinn die Oberleitung abzuspannen! Klar, Masten kann man schon vorher setzen. Aber abspannen geht erst ganz am Schluss.

    Siehe auch Beitrag von Michel und seine exzellent vorbereiteten Quertragwerke.

    Zum Thema Oberleitungsmaterial gibt es bereits einen anderen, längeren Beitrag.

    Bei mir kommt Oberleitung nur in meinem E-Lok Betriebswerk (Schiebebühne) zum Einsatz. Dann auch abgespannt. Wenn ich meine ganze Anlage damit ausstatten würde (was ich nicht tue), dann bin ich pleite ... ^^

    Und erstaunlicherweise fahren bei mir alle E-Loks auch ohne Fahrdraht zu meiner vollsten Zufriedenheit (mit Panto unten)! (einen Panto habe ich schon geschrottet, der blieb an einer Brücke hängen ... ;()

    Viele Grüße,

    Kalle

  • Hallo Fahrleitungsbauer (-träumer?)

    Fahrdrähte haben 12 bis 15mm Durchmesser so dass 0,5mm-Draht schon passt. Trag- und Hängerseile von 8 - 16mm. Selber hab ich vor auf meiner Anlage mit - begrenzt - angehobenen Pantos zu fahren


    nicht so "überstreckt" wie bei den meisten Modellpantos.
    Werde aber nur auf den Zulaufstrecken zum Bahnhof bis zu den ersten Weichen tatsächlich eine Oberleitung bauen. Der Bahnhof bleibt Fahrdrahtfrei, schon allein wg. der Zugriffseinschränkung. Berührung des Fahrdrahtes nur bei Bedarf (Tunnel, Brücken, Schuppentore), stromführend schon gar nicht, dafür sind die Pantos auch gar nicht geeignet.

  • Hallo Elokfans,

    diese Traktionsart ist die einzige, die vorbildgerecht mit Strom fährt. Zudem gibt es sehr schöne Modelle, auf die ich nicht verzichten möchte. Daher habe ich mit einer stromlosen Oberleitung experimentiert. Endergebnis war eine eingleisige Paradestrecke mit vorbildgerechten Radien, so dass auch die Mastabstände recht groß sind. Da früher noch keine einstellbaren Servos für die Stromabnehmer eingebaut waren, habe ich die Oberleitung etwas höher aufgehängt und die Federn der Abnehmer geschwächt. So ist der Druck gegen den Fahrtdraht geringer. Zudem habe ich bei Kiss Loks die seitliche Stufe der Schleifleiste beigeschliffen, damit nichts hakt. Versuche, eine Weiche abzweigend zu überspannen, waren nicht betriebssicher genug.

    Als Fahrdraht und Halteseil verwendete ich unterschiedlich dicke verzinnte Kupferdrähte. An den Enden der Paradestrecke lief die Oberleitung nach oben weg, so dass sich die Stromabnehmer selber ein- und ausfädeln. Ein Ende ist starr befestigt, am anderen Ende ist eine Feder für das Tragseil und für den Fahrdraht ein Gewicht über eine Umlenkrolle (im Tunnel) eingebaut. Die Abhänger sind gelötet. So ergab sich eine zufriedenstellende Betriebssicherheit.

    Alles natürlich persönliche Ansichts- und Geschmackssache. Jeder, wie er möchte.

    Schnauferle

  • Moin!

    Mein Vater hatte auch Oberleitung auf seiner Anlage. Wie schon zuvor auf seiner H0-Anlage hatte er zusätzlich zu den erhältlichen Masten noch Quertragwerke und diverse Sonderausleger selbst gebaut. Es ist ein faszinierendes Thema für sich selbst.

    Er hatte nur eins nicht bedacht: In H0 kann man jederzeit Pantographen nachkaufen, in Spur 1 gibt es von den Kleinserienherstellern KEINE, gar keine, nichts, nada.

    Wenn dann mal unbemerkt eine Lötung an irgendeinem Ausleger aufgibt oder auf sonst eine Weise irgendein kleiner Versatz entsteht, dann passiert ganz schnell so etwas:

    Da konnte dann auch niemand helfen. Die Lok ist ruiniert, die wollte dann auch niemand mehr.

    Beim Krokodil (dem neuen aus Metall) konnte Tante M schnell und problemlos den Pantographen tauschen, aber bei den anderen Anbietern sieht's da recht düster aus. So ein Panto dürfte von mir aus auch 100plus EUR kosten, wenn es die denn überhaupt als Einzelteil gäbe. Solange das nicht der Fall ist, werde ich es nicht riskieren, einen Panto an den Fahrdraht zu legen. Die obere Position wird auf wenige mm unterhalb der Fahrdrahthöhe begrenzt.

    Das Problem dabei ist allerdings, daß dadurch ein wesentlicher Eindruck verloren geht, eben das Wippen des Pantos entlang des durchhängenden Fahrdrahts. Er bewegt sich nicht mehr sondern bleibt starr. Dann kann man auch gleich den Fahrdraht weglassen.

    Übrigens: Mein Vater hatte deswegen sämtliche Oberleitung wieder abgerissen. Experiment beendet.

    Gruß,
    -karsten

  • Er hatte nur eins nicht bedacht: In H0 kann man jederzeit Pantographen nachkaufen, in Spur 1 gibt es von den Kleinserienherstellern KEINE, gar keine, nichts, nada.

    Moin,

    bei KM1 gibt es Ersatz für defekte Stromabnehmer von KM1-Modellen, allerdings ungerne für die Schublade.

    Es war extra eine Einmal-Serie aufgelegt worden mit allen unterschiedlichen Panthografen, in den gängigen Lackierungen, sie konnten vorbestellt werden und wurden bereits komplett ausgeliefert.

    Natürlich ging ein Teil davon in die Reparaturabteilung, und dort sind noch ausreichend vorhanden, bezogen auf den Bedarf der letzten Jahre.

    Schöne Grüße vom Oliver.

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