Hallo Modullisten,
wer kennt es nicht, Module und transportable Anlagen mit abstehenden oder leicht zu beschädigende Teile sind immer eine Herausforderung. Sei es der Platzbedarf zum Einlagern oder auch der sichere Transport ohne Beschädigungen.
Als Vorschau auf das kommende 1. Filderstädter Spur-1 Modultreffen 2025 möchte ich hier in loser Abfolge unsere Filderstädter Lösungen für solche gefährdeten und hochstehenden Teile vorstellen. Steckbar und abnehmbar ist wie bei vielen die Strategie. Auch für uns Filderstädter Spur-1er stand am Anfang die Philosophiefrage: "Von oben oder von unten stecken?"
Lampen, Lichtsignale, Bäume und vieles mehr lassen sich einfach von oben stecken. Formsignale und andere Teile mit mehr oder minder großer Antriebstechnik benötigen beim Stecken von oben eine größere Öffnung um die komplette Mechanik zu verstecken. Formsignale von unten gesteckt benötigen maximal eine Öffnung zum Durchstecken der Signale während die Antriebsbox unter der Anlage dann doch größer ausfallen darf. Am Ende stand für uns Filderstädter die Lösung fest. Ein einheitlicher Stecksockel für alle Signale und Technik in Kombination mit Signale (z.B.: Fernsprecher). Zwei einheitliche Größen von Stecksockel -- für einzelne Signale oder doppelte Signale wie eine Kombi aus Form-Hauptsignal kombiniert mit einem Gleissperrsignal oder einem Vorsignal oder auch einem Fernsprecher. Insbesondere bei Streckenmodule kommt es oft zu unterschiedlichen Einsätzen und ein Modul an der Einfahrt zu einem Bahnhof soll ein anderes Signalbild anzeigen können als im Einsatz auf freier Strecke als Blockstreckenmodul mit einfachem HP0/HP1 Signalbild.
Zur Unterbringung der Antriebtechnik für Formsignale und notwendiger elektronischer Komponenten wie z.B. Servodecoder oder Signaldecoder wurde auf eine Plastikbox zurückgegriffen, die auch in der Industrie Verwendung findet und somit auch längerfristig zu beschaffen ist. Es wurde eine ABS Plastikbox mit 120mm x 65mm x 40mm, die genügend Platz bietet für einen Uhlenbrock Servodecoder und zusätzlich max. 3 Mini-Servos. Ausreichend für ein ungekoppeltes doppelflügeliges Hauptsignal oder Länderbahnsignale mit noch dritter Funktion. Auf die Plastikbox kommt ein Signalsockel, der die Distanz zwischen Landschaftsoberkante und der Box unter dem Modulboden überbrückt.
Der Signalsockel besteht aus vier 3mm Polystyrol gefrästen Seitenteile, einem Innenrahmen für das einfachere rechtwinkelige Verkleben, vier 0,5mm dünne schwarze Polystyrol-Streifen und verschiedene Arten von Sockeldeckel. Die Sockeldeckel sind individuell abgestimmt auf den Typ des Signals aber auch dem Signalhersteller. Sockeldeckel gibt es für Flügelhauptsignale, Vorsignal, Gleissperrsignale von verschiedenen Hersteller wie z.B. Saalbach oder Besig. Aber auch Sockeldeckel für die einfachen Märklin Lichtsignale aus Kunststoff. Erste "Prototypen" zeigten, dass das weiße Polystyrol doch immer wieder zwischen dem dunkleren Schotter oder gesandetem Brandschutzstreifen neben dem Gleis zu sehen war. Deshalb die 0,5mm dünne schwarze PS-Streifen die deutlich weniger im Landschaftsbild auffallen.
Die Antriebsbox ist eine PS-Box von Hammond vom Typ 1592-CYK mit den Abmessung 120mm x 65mm x 40mm. Auf der Bodenseite der Box wird ein Ausschnitt für den Signalsockel gefräst sowie fünf 4mm Löcher für Einschraub-Büschelstecker. Vier 4mm Büschelstecker dienen der Stromversorgung (2x Digital & 2x Trafo) und ein Index-Pin welcher bei Schmalmastsignale nicht bestückt wird. Schmalmastsignale ohne Index-Pin können überall eingesteckt werden während Normalmastsignale und niedere Vorsignale mit der großen Signalscheibe bei engem Gleismittenabstand in das Lichtraumprofil des Nachbargleises ragen könnten. Das Gegenstück, der Einbausockel im Modul, hat oder hat nicht die Öffnung für den Index-Pin und so kann sichergestellt werden, dass z.B. nur Schmalmastsignale zwischen den Gleise aufgestellt werden können.
Im inneren der Antriebsbox gibt es dann noch Halterahmen für den Uhlenbrock Servodecoder und einen Servohalter. Die Halterahmen für den Decoder passen in die für Platinen vorgesehene Haltenuten in der Box sodass nichts lose in der Box herumfliegen kann. Der Servohalter ist wieder individuell abgestimmt auf die Lage der Antriebsgestänge verschiedener Formsignale. Auch der Servohalter wird nur in die Haltenuten gesteckt. Letztendlich hat der Signalsockel dann eine 3-seitig umlaufende Nut, die wie in einer Art Schubladenführung auf die Antriebsbox aufgeschoben wird. So wird nicht nur das Signal selbst am Modul eingesteckt - es ist auch beim Zusammenbau (fast) alles nur gesteckt.
Das ganze gibt es dann noch in gespiegelter Form sodass wir von einem Hauptsignalstecker und einem Vorstellstecker (Vorsignal, Gleissperrsignal, Fernsprecher) sprechen können. Dort lassen sich ganz interessante Kombinationen bilden und auch schnell denselben Bahnhof an einem Tag mit Flügelsignale bestücken, heute die Modernisierungsphase mit bereits aufgestelltem Lichtsignal aber noch nicht abgebautem Formsignal darstellen und am nächsten Tag mit nur Lichtsignale in einer späteren Epoche betreiben.
Hier noch ein paar Bilder verschiedener Signale und deren Kombinationsmöglichkeiten:
... und es gibt auch sogenannte Blindstecker, falls kein Signal an dieser Stelle benötigt wird und das "Loch" gefüllt werden soll:
Zum Schluss noch eine Vorschau zum nächsten Beitrag über den Modul-Einbausockel für die Signale:
Grüße aus dem Schwabenland
Harald