Lot und Flussmittel weichlöten?

  • Hallo zusammen,

    aktuell baue ich eine zweiachsige Lokomotive mittels 3D Druck:

    Bei dieser Lok bestehen die Geländer aus umgerechnet 1mm Rohren. Diese Geländer möchte ich nicht drucken, da diese schnell abbrechen können. Daher würde ich diese gerne aus Messing ausführen und weichlöten.

    Welches Lot/Flussmittel könnt Ihr hierfür empfehlen?

    Leider wird das vordere Geländer mit vielen Biegungen schon eine Herausforderung...


    Danke

    Gruß

    Thorsten

  • Moin Thorsten !

    Ich löte gern und viel.

    Am besten geht Lötwasser,

    aber auch der Lötgel aus dem Dachdeckerbedarf.

    Das ist alles Salzsäurehaltig und aggressiv! Also gut nach dem löten entsäuern.

    Natürlich geht es auch mit milderen Mitteln und auch da

    muss gereinigt werden.

    Lötzinn mit Kolophonium

    hinterlässt klebrige braune

    Masse,auch die muss weg.

    Manfred Linden hat nach dem Löten seine Modelle

    in der Geschirrspülmaschine

    durchlaufen lassen....

    Letztlich ist es egal womit Du Dir behilfst, entscheidend ist nach dem Löten die Reinigung, um der Lackierung

    eine säurefreie Basis zu bieten und (bei Stahl/Eisen besonders) Korrosion vorzubeugen....

    Bei Tinplate sehr wichtig...

    Gruß Wolfgang

  • Ich kann nur davon abraten, das Geländer weichzulöten. Hartlöten ist hier das einzig Vernünftige. Lötlehre aus Aluminium. Zugegeben, alles sehr aufwändig, aber dann hält es auch.

    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Michael,

    mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt, allerdings kann der Modellbau nur in der Wohnung stattfinden und da möchte ich nicht mit der Flamme hantieren.


    Gruß

    Thorsten

  • Hallo Michael,

    wie würdest Du dann denn eine Lötlehre aus Aluminium anfertigen? Z.B. ein Aluminiumblech nehmen und darauf zurechtgefeilte Aluminiumplatten aufschrauben und dann zwischen diese Platten den Messingdraht legen? Wird bei dem vorderen Geländer natürlich sehr kompliziert, da gibt's ja mehrere Winkel

    Oder wie muss man sich das vorstellen ?


    Gruß

    Thorsten

  • Hallo, beim Hartlöten habe ich beste Erfahrungen mit dem Silberlot gemacht. Den MS Draht lege ich auf einen Schamott Stein. Richte alle kleinen Teile, die zuvor auf Maß gebracht wurden, aus. Beschwert mit Teilen aus Metall. Nur die Lötpunkte bleiben logischer Weise frei. Dann das Flussmittel dosiert drauf geben und (wichtig! Vorher testen wieviel benötigt wird ) das Silberlot in einem kleinen Stück schneiden und an die Lötstellen beilegen. Da das Silberlot sich zur Lötstelle mit einer kleinen Perle hin zieht reicht es vollkommen aus die feine Flamme nur kurz an die zu verlötende Stellen zu halten. Nahe liegende weitere Lötstellen lassen sich dadurch nicht beeinträchtigen. Wichtig ist eine sehr feine Lötflamme, (ich habe eine proxxon), viel Geduld und Ruhe! Aufbiegungen wieder neu ausrichten. Ggf zuvor in Weichlot ein Test zu den erforderlichen Maßen machen.

    Viel Glück! Bei mir ist es (meist) gut gegangen.

    Bitte den Brandschutz beachten!

    Gruß Marco

  • Hallo Achim,

    das hört sich interessant und einfach an. Hast Du das schonmal ausprobiert? Ob das in Zweifel auch fürs Hartlöten geht? Gips kann wohl 700Grad aushalten, da wird es beim Hartlöten eventuell problematisch

    Selber ausprobiert habe ich es in der Form noch nicht.

    Allerdings wird Gips auch als Formmaterial im Wachsausschmelzverfahren benutzt, um NE Metalle zu giessen. Insofern sollte die Temperaturbeständigkeit kein Problem sein. Auch hier, bisher eigene Erfahrungen nur mit Bronze im Sandguss:

    Kleiner Amboss, mit durchwachsenem Ergebnis, der erste Versuch halt. Im Hintergrund SLA gedruckte Formen für Silikonguss.

    Gruß
    Achim

    Edited once, last by AchimS (September 29, 2024 at 7:22 PM).

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