Schwellen für Dioramen bzw. Gleisbaustellen

  • Für die Darstellung von Gleisbaustellen oder einfach auch nur für zwei oder drei vergessenen Schwellen neben der Gleistrasse fehlen die richtigen Schwellen. Auf den Fotos von Spur-1 Anlagen sieht man die Schwellen meist komplett mit Rippenplatten, Klemmplatten, Schwellenschrauben und Klemmplattenschrauben. Beim Vorbild sind sie so eigentlich nur im verlegten Zustand mit Schienenprofilen zu finden sind.

    Hier ein Foto von vergessenen Schwellen in Oberhausen:

    Achim Nolte hatte vor Jahre mal die Rippenplatten ohne Schrauben als MS-Gussteile im Programm, so dass man sich zusammen mit seinen Schwellenschrauben Schwellen anfertigen konnte, wie sie auf Gleisbaustellen zu finden sind. Hin und wieder bleiben solche Schwellen auch an der Gleistrasse liegen weil vergessen.

    Auf Schwellenstapeln sollten zumindest die oberen sichtbaren Schwellen nur mit der Rippenpatte und den Schwellenschrauben versehen liegen.

    Achim Nolte würde bei entsprechender Nachfrage diese Rippenplatte noch mal auflegen, allerdings dann aus Kunststoff, vielleicht hat der ein oder andere ja Interesse an diesen Teilen.

    Ich wünsche viel Freude beim Anlagenbau und der Ausgestaltung

    KaGe

  • Warum nicht Art. Nr. 21 111 oder 21 121?

    Hallo Andreas,

    warum nicht: Weil bei den Hosenträger Rippenplatten die Klemmplatte angegossen ist und ein 0,8er Loch für das Hs 26 Schraubenimmitat hat. Zusammengebaut sieht das zweifelsohne toll aus. Aber als lose Rippenplatten würde ich es nicht herumliegen lassen. Und tatsächlich wenn alte Schwellen oder Kleineisenteile herumliegen, dann fehlt nun mal die Klemmplatte. Logisch, sonst kriegt man die Schiene nicht ab. ;)

    Insofern ist das schon ein schönes Detail von Herrn Nolte, allerdings auch nur für diejenigen, die tatsächlich ein Auge für sowas haben. :D (z.B. ich ;) )

    Gruß
    Djordje

  • Hallo Dordje,

    danke, du hast das noch einmal sehr verständlich dargelegt, die Klemmplatte gehört nicht auf lose herum liegende Schwellen.

    Von Jürgen Berger erhielt ich noch einen Hinweis zu der vermeintlichen Schwelle, die ich in Oberhausen fotografiert hatte. Es handelt sich hierbei nicht um eine normale Schwelle sondern um einen Brückenbalken mit den breiteren Rph1-210. Ich hatte in meinem Fotofundus auf die Schnelle nur dieses Foto gefunden.

    Gruß

    KaGe

  • Hallo zusammen,

    da die Rippenplatten von Nolte ja nicht so toll aussehen ( zu dick, Rippen zu breit, Bohrungen deutlich zu groß ) werfe ich mal folgenden Entwurf in den Ring. Außerdem liegen lose Platten sicher nicht an Gleisbaustellen herum. Einbaufertige Neuschwellen werden ab Schwellenwerk direkt an die Gleisbaustellen angeliefert. ( in meinem Fall Schwellen mit Rph1 mit Fe6 und Ss ) Unbrauchbare Altschwellen werden von Gleisbaustellen umgehend abtransportiert und andernorts abgeplattet. ( auf geeigneten Flächen abseits der Baustelle ) Einzelne Platten sind allenfalls mal in geringer Stückzahl bei einer Bahnmeisterei zu finden.

    Ich werde mal meine Gießerei fragen, was die Rph1 dann kosten. Streng genommen könnte man die natürlich auch in Resin drucken.

    Viele Grüße

    Michael

  • Streng genommen könnte man die natürlich auch in Resin drucken.

    Hallo Michael,

    davon rate ich ab, die Platte selbst ist gerade mal 0,5 mm stark und der Druck neigt sich zu wölben. Das sieht im wahrsten Sinne des Wortes Banane aus.

    Schwellen, Schienen und Kleineisen neben dem Gleis sind mir dagegen nicht fremd. Nach einer Gleiserneuerung liegt gerne noch etwas altes Gleis herum. Natürlich nicht für immer.

    Gruß
    Djordje

  • Hallo Djordje,

    Ich werde Christian Gahre mal zum Resin-Druck fragen. Es gibt hier ja Leute im Forum, bei denen es anscheinend auf jeden Cent ankommt.

    Wegen der Ausfräsung für die Hakenschraube sieht das mit Silikonform gegossene Teil nicht mehr so toll aus bzw. die Gießerei lehnt den Auftrag gleich ab und als Direktabguss aus dem Plot sind gleich mal ein paar Euro pro Platte fällig.

    Heutzutage sind jegliche Baumaterialien z.B. wegen Einhaltung des Unfallschutz nach Beendigung der Baustelle zu entfernen. Vor 50 Jahren wurde noch "unter dem rollenden Rad" gebaut. Wenn die Zeit knapp war, lagen Bauteile schon mal ein paar Tage rum. Länger aber nicht. Ich kann mich an Stapel ausgebauter Gleisjoch erinnern, die bis zum Abtransport noch neben dem Gleis lagerten.

    Heutzutage gibt es exakte Bauablaufpläne, die festlegen, wann was gemacht wird. Und es gibt genaue Vorgaben, die von Bauleitung und Bauüberwacher kontrolliert werden. Einzige Ausnahme, die ich kenne, sind 15m-Schienen die nach Ausbau u.U. noch im Gleis liegen, bis sie eingesammelt werden.


    Viele Grüße

    Michael

  • Guten Morgen zusammen,

    Djordje Gladovic

    ich möchte dir da ein wenig widersprechen ( Banane ).

    Diese Platten sind Druckbar, und werden auch nicht zu einer Banane.

    Es reicht jedoch nicht aus mit einem Drucker " Scherzmodus an " 9000 K macht " Scherzmodus aus " auch mit solch einem geht es so einfach nicht.

    Beim Zeichnen und erstellen werden oft einfache dinge nicht beachtet. Dann können die "günstigen " Riesin Drucker bestimmte Bereiche nicht mit weniger Zeit belichten, was aber hier von Nöten wäre.

    Ach das Riesin, ja da war noch etwas. Beste Ergebnisse ......selber mischen.

    Einen günstigen Drucker kann man jedoch erweitern/umbauen, und man benötigt ein entsprechendes Programm. Nicht diese Programme die es zum einfachen Downloaden gibt.

    Und zu gutem Schluss noch, das nacharbeiten, nicht zu verachten. Hier liegen ca. 60% der Fehler versteckt.


    Also ist möglich und machbar, und könnte Preislich für ein breites Publikum zur erwerben sein..... mit Holzbohle natürlich.


    Lieben Gruß

    Lutz von

    Hofmanns Modellbau

  • Außerdem liegen lose Platten sicher nicht an Gleisbaustellen herum.

    Ein Beispiel (2017), kein Einzelfall und die lagen da über ein halbes Jahr (ob noch länger kann ich wegen Abwesenheit nicht sagen):

    Einbaufertige Neuschwellen werden ab Schwellenwerk direkt an die Gleisbaustellen angeliefert.

    Das ist eine Entwicklung der neueren Betonschwellen-Zeit. Die DB hatte früher auch Neuschwellenlager (Der Eisenbahningenieur 1963):

    Vor 50 Jahren wurde noch "unter dem rollenden Rad" gebaut. Wenn die Zeit knapp war, lagen Bauteile schon mal ein paar Tage rum. Länger aber nicht.

    Größere "Baustellen unter dem rollenden Rad" liegen eher 60 Jahre zurück. Direkt nach dem Krieg wurde bereits viel Geld und Gehirnschmalz in die Mechanisierung der Oberbauarbeiten gesteckt. Damit einher ging die Einsicht, dass das neue Equipment nur im möglichst unterbrechungsfreien Betrieb (sprich: Gleissperrungen bis zu mehreren Wochen) wirtschaftlich eingesetzt werden kann.

    Für diese Baustellen gab es auch damals schon ausgearbeitete Arbeitspläne und diese Baustellen wurden und werden weitgehend gut aufgeräumt.

    Meine Fotobeispiele zeigen die Überbleibsel von Kleinbaustellen, wo vielleicht nur zwei, drei Schwellen ausgetauscht wurden o.ä. .

    Als Nachschlag noch die Verwendung von Rippenplatten als alternatives Verbindungsmittel für Kuppel-/Doppelschwellen.

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    Einbaufertige Neuschwellen werden ab Schwellenwerk direkt an die Gleisbaustellen angeliefert. ( in meinem Fall Schwellen mit Rph1 mit Fe6 und Ss

    Das ist eine Entwicklung der neueren Betonschwellen-Zeit. Die DB hatte früher auch Neuschwellenlager (Der Eisenbahningenieur 1963):

    Das ist durchaus keine Entwicklung der Betonschwellen-Zeit. Das bezog sich natürlich auf Holzschwellen. Schon in den 60er Jahren hatten die Bahnmeistereien gar nicht mehr genug Personal, um auch noch die Holzschwellen aufzuplatten.

    Das Beispiel mit der Rp18 erstaunt mich. Ich habe hier zumindest seit 1968 noch keine gesehen. Weder eingebaut noch ausgebaut. Die Zeiten sind hier schon ewig vorbei. Wenn sie da so lange rumlagen, haben sie wohl nicht gestört. So ein Beispiel ist aber schon sehr an den Haaren herbei gezogen. Naja ... Klaus-Gerd wird es freuen.

    Also bei uns wird alles eingesammelt. Da findet man nach Beendigung der Baustelle noch nicht mal einen Federing.

    Wochenlange Streckensperrungen wegen Baustellen ist eine Erfindung der Deutschen Bahn. Selbst Fahrten mit dem Schnellumbauzug fanden bei uns früher nachts statt. ( in 8 Stunden Nachtruhe kann man viel erledigen. ) Das ging erst nicht mehr mit Einführung des Stundentaktes und Verkürzung der Nachtruhe auf 3 Stunden.

    Viele Grüße

    Michael

  • Mit einem solchen Echo hatte ich bei meinem Beitrag nicht gerechnet, allen Dank, die weitere Informationen beigesteuert haben. Ich meinte mit Baustellen nicht das Sanieren von ein paar hundert Metern Gleis, was in 1:32 schon unsere räumlichen Möglichkeiten sprengen würde, sondern eher die kleine Baustelle, an der wenig Schwellen aus welchem Grund auch immer getauscht werden müssen.

    @ Jürgen

    Die Sicherung der Doppelschwelle mit RP16 sieht stark aus.

    @ Michael

    Ob man deine feinen Federringe wohl noch im oder am Gleis sehen würde? Die Idee finde ich nett, bietest du solche Federringe an?

    Allen weiter erfolgreiches Basteln und Bauen an der Anlage oder Modulen

    KaGe

  • Das ist durchaus keine Entwicklung der Betonschwellen-Zeit. Das bezog sich natürlich auf Holzschwellen. Schon in den 60er Jahren hatten die Bahnmeistereien gar nicht mehr genug Personal, um auch noch die Holzschwellen aufzuplatten.

    Hallo Michael,

    Dass die Schwellen von den Lieferwerken im allgemeinen aufgeplattet geliefert werden habe ich mit keinem Wort bezweifelt. Das war schon zu Reichsbahnzeiten so und galt auch schon für Schwellen mit Hakenplatten (siehe z.B. Wulfert 1939).

    Was die Lieferung auch von Holzschwellen direkt vom Werk an die Baustelle angeht, gebe ich Dir Recht. Ich war da gedanklich bei dem Verfahren, vormontierte Gleisroste zu verlegen.

    Das Beispiel mit der Rp18 erstaunt mich. Ich habe hier zumindest seit 1968 noch keine gesehen. Weder eingebaut noch ausgebaut. Die Zeiten sind hier schon ewig vorbei. Wenn sie da so lange rumlagen, haben sie wohl nicht gestört. So ein Beispiel ist aber schon sehr an den Haaren herbei gezogen. Naja ... Klaus-Gerd wird es freuen.

    Ich habe z.B. bei der Vorstellung meiner Oberbauvarianten darauf hingewiesen, dass (in Zeiten sonst flächendeckender Schienenschweißung) in Bergsenkungsgebieten auf vielen Strecken 120m-Schienen mit klassischer Verlaschung und Doppelschwellen lagen. Auch auf meiner früheren Website war davon zu lesen. Naja …

    Meine Fotos zeigen Überbleibsel vom Tausch diverser Doppelschwellen 2016/17 auf einer solchen Strecke im nördlichen Ruhrgebiet. Sind solche Standardarbeiten der Oberbauerhaltung an den Haaren herbeigezogen? 2021 wurden übrigens sämtliche Stöße der Strecke geschweißt.

    Wochenlange Streckensperrungen wegen Baustellen ist eine Erfindung der Deutschen Bahn.

    Ich habe von Gleissperrungen bis zu mehreren Wochen geschrieben und nicht von (kompletten) wochenlangen Streckensperrungen. Dass die Beschränkungen des Betriebs so gering wie möglich ausfallen, versteht sich von selbst.

    In Eisenbahntechnik Heft 8 1951 wird von der Erneuerung der Strecke München-Augsburg berichtet (Betriebserfahrungen bei Gleiserneuerung auf stark belegten Strecken). Offensichtlich wurde zum ersten mal im Bereich der DB mit längeren Gleissperrungen gearbeitet.

    Zum Einsatz kamen mobile Kleingeräte und Portale auf Leerschienen (K1-Verfahren).

    Die Vorgehensweise hat sich bewährt und wurde weiterentwickelt. Siehe beispielsweise Der Eisenbahningenieur 1962 (Neuzeitliche Gleisbauverfahren bei der DB).

    Noch ein paar Jahre später habe ich als Jugendlicher die Erneuerung des Oberbaus auf der stark befahrenen Strecke zwischen Wanne und Münster im Abschnitt Marl-Sinsen – Haltern erlebt. Mit weiterentwickelteten Großgeräten wurde im eingleisigen Betrieb rund um die Uhr gearbeitet.

    Jürgen

  • ... warum nicht: Weil bei den Hosenträger Rippenplatten die Klemmplatte angegossen ist und ein 0,8er Loch für das Hs 26 Schraubenimmitat hat. Zusammengebaut sieht das zweifelsohne toll aus. Aber als lose Rippenplatten würde ich es nicht herumliegen lassen. ...

    Aaaha! Schon klasse …

    Danke Djordje!

    Bin doch froh, dass es für mich auch noch Dinge gibt, mit denen ich schmerzbefreit + kompromissbereit, kreativ mit umgehen kann … ;)


    Herr H. Ziegler – als nicht angemeldeter Mitleser des Forums - bat mich für ihn folgenden ergänzenden Hinweis mit Bildern online zu stellen:

    Die Firma Feld-Grossbahn bietet unter Spur 1 / 1E „Zubehör für Gleisbaustellen“ vorbildgetreues Gleisbaumaterial an. Man kann die Teile „blank“ oder „brüniert“ erwerben.

    Zubehör Gleisbaustelle, Spur 1, 1:32 - --> Zubehör / Ladegut - Spur 1 / 1e - Spur 1 - Produkte


    Ich habe die Gleisbauteile brüniert bestellt und nach meinen Vorstellungen mit Puderfarben nachbearbeitet.

    Zusammen mit Gleisbauschrauben von Wenz und Holzschwellen „Marke Eigenbau“ wurden Szenen auf unserem Diorama nachgestellt und ganze Wagenladungen „produziert“ (insgesamt 160 Schwellen).

    Die angehängten Bilder zeigen einerseits den Lieferumfang der Fa. Feld-Grossbahn und andererseits fertig bearbeitete Teile an ihrer Verwendungsstelle.

    Auch die Stapelbox, nachträglich auf alt getrimmt, stammt von Feld.

    Das Kleinteilelager zwischen den Schienen ist einem Vorbild in Fützen nachempfunden.

    Bevor einer der Modellbaukollegen das „Rad neu erfindet“ und Geld und unnötig Zeit in Neuentwicklungen investiert, kann ich nur die kostengünstige Variante von Feld-Grossbahn empfehlen.

    In diesem Sinne wünsche ich allen ein gutes Gelingen, viel Spaß beim Umsetzen des Bauvorhabens und riesige Freude an den entstandenen Szenen.

    Herzliche Grüße

    Hans Ziegler


  • Hallo Forum,

    für die Detaillierung von Gleisbaustellen werde ich auch die Set von Herr Ziegler nehmen.

    Gibt es irgendwo Details über die Abmessungen von die verschiedene Rippenplatten und Kleineisen, auch die bei Weichen gebraucht werden?


    MfG,

    Martien

  • Hallo,

    ich hatte mir Musterteile der Rippenplatten bestellt. Im wahrsten Sinne des Wortes "preiswert", die Umsetzung hat mit "Pur" aber leider nichts zu tun. ( von daher hier in der falschen Rubrik ) Die Ausfräsung für den Hakenschraube stimmt bedingt durch die Gußtechnik natürlich nicht. Die Teile sind aus Weißmetall gegossen. Preis ist konkurrenzlos günstig, z.B. das Set "Gleisbaustelle". Auch die 15-Meter-Schienen aus Kunststoff als Ladegut gut brauchbar.

    Viele Grüße

    Michael

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