Moin, Jungs,
in meinem Kopfbahnhof Oldenburg werden neben den ein- und ausfahrenden Güter- und Personenzügen auch jede Menge Rangierfahrten durchgeführt. Dazu zählen auch die häufigen Lokwechsel und viele Lokfahrten der Schlepptenderloks zur Drehscheibe und zurück, wobei es oft über die Streckengleise geht. Um dieses Kuddelmuddel besser in den Griff zu bekommen, entschloss ich mich Ende 2022, endlich die Lichtsignale zu bauen und aufzustellen.
Von den bei meiner ersten Spur 1 Anlage gebauten sechs Signalen konnte ich zwei Ausfahrsignale und zwei niedrige Sperrsignale wieder verwenden, alle weiteren Signale mussten neu gebaut werden.
Als erstes begann ich mit dem Bau der zwei Einfahrsignale.
Die Lichtsignale wurden hauptsächlich aus Polystyrol gebaut, wie auf Bild 1 und 2 zu erkennen ist. Bild 1 zeigt den Bau eines Masts. Unter Zuhilfenahme einer Papierschablone (links im Bild) konnten die zurechtgeschnittenen Querstreben mit den immer gleichen Abständen zueinander zunächst auf das quadratische Hohlprofil aufgeklebt werden. Bevor nun auf der anderen Seite das U-Profil aufgeklebt wurde, erfolgte eine Bemalung des inneren Mastbereiches. Damit war so ein Mast fertig.
Auf Bild 2 ist zu sehen, dass die vier Microlitzen für die drei LEDs alle durch das vordere quadratische Hohlprofil passten, danach wurden die Widerstände angelötet. Durch farbiges Gewebeband konnten die Kabel den einzelnen LEDs zugeordnet werden. Die Litze mit dem roten Fähnchen ist die gemeinsame Rückleitung. Bei den vierbegriffigen Ausfahrsignalen habe ich übrigens zwei der insgesamt sechs benötigten Litzen in das U-Profil eingeklebt.
Auf Bild 3 sind Lampenschilde und Maste miteinander verklebt. Die Halterungen unterhalb der Schilde sind aus Messingprofilen, ebenso die Halterungen für die Warntafel und die Signalbezeichnung am Mast.
Für das Zusatzsignal Zs 1, das Ersatzsignal für den Fall, dass das Hauptsignal nicht mehr schaltbar oder gar erloschen ist, fertigte ich zunächst am Computer eine passende Zeichnung an, die anschließend mittels Fotokleber auf ein Stück schwarze Hartschaumplatte aufgeklebt wurde.
Das Signal blieb funktionslos, damit ich aber die Lampenschirme immer an der richtigen Stelle aufkleben konnte, nutzte ich die Zeichnung, um mit einem passenden Messingröhrchen eine Markierung dieser Lichter, die im Normalbetrieb immer dunkel sind, im weichen PVC herzustellen.
Anschließend wurden die Signalkörper mit einem Cutter ausgeschnitten und das Papier abgezogen.
Die Blenden wurden aus aufgeschnittenen Strohhalmen unter Zuhilfenahme eines Lochers hergestellt, passend mit dem Cutter auf einer Seite gerade geschnitten und dann über den Markierungen aufgeklebt. Bild 4 zeigt die beschriebenen Arbeitsschritte.
Bei den Mastschilden hatte ich zunächst rotweiße Papierschilder ausgedruckt, die auf dünne Polystyrolprofile aufgeklebt werden sollten. Das Weiß erschien mir aber, obwohl ich es am PC etwas dunkler gemacht hatte, zu rein.
Daher druckte ich nur den roten Teil aus und klebte diesen auf die mit weißer Revellfarbe bemalte Oberseite des Profils. Dann wurde das Ganze mit mattem Klarlack überzogen.
Bild 5 zeigt an der Pinzette den Papierausdruck mit dem schon etwas nachgedunkeltem weiß. Daneben der mit weißer Revellfarbe angemalte Polystyrolstreifen mit aufgeklebtem roten Mittelstreifen.
Die Schilder für die Signalbezeichnung wurden aus 0,5 mm dickem Polystyrol hergestellt und ebenfalls auf der Oberseite weiß bemalt. Aus einem Anreibebuchstabenset wurden die zugehörigen Buchstaben ausgewählt und aufgerieben, anschließend erfolgte auch hier eine Versiegelung mit Klarlack.
Schließlich bekamen die Signale am Fuß noch ein Stück Aluminiumrohr angeklebt, durch die die Kabel zu ihren Steckern geführt wurden.
Diese Stecker aus dem Computerbedarf waren so klein, das sie durch die zu dem Aluminiumrohr passendem Gegenstück aus Kunststoff in der Anlagenplatte passten. So konnten die Signale jederzeit abgenommen werden.
Bild 6 zeigt die Vorder- und Rückseite der beiden fertiggestellten Einfahrsignale. Am rechten Signal sieht man unten am Fuß das Aluminiumrohr, welches in das – etwas aus der Holzleiste herausgezogene – Kunststoffrohr eingeschoben werden kann.
Als nächstes wurden die Ausfahrsignale gebaut. Die halbrunden Lampenschirme wurden hier aus 0,5 mm dickem Polystyrol hergestellt, auch die Schaltkästen wurden aus Polystyrolprofilen und Polystyrolstücken hergestellt (Bild 7), ansonsten war alles baugleich mit den Einfahrsignalen. Für die Sh1-Lichter verwendete ich 3 mm durchmessende warmweiße LEDs, die anderen LEDs hatten einen Durchmesser von 5 mm.
Nun wurden im Schaltpult die noch fehlenden Anzeige-LEDs eingeklebt, die restlichen Schalter für die Signalsteuerung eingebaut und alles mit Kabeln verbunden. Auch die Kabel, die nach draußen zu den Signalen führten, wurden an ihre Anschlüsse angelötet.
Das alles ging natürlich nicht ohne Probleme ab und durch die Fehlersuche dauerten die Arbeiten auch einige Tage länger als geplant. Ich zeige hier mal als Beispiel einen meiner „Schaltpläne“. Nur so konnte ich das Ganze verstehen und die Kabel an die richtigen Stellen löten.
Bild 8 zeigt daher Michels Schaltplan für ein Ausfahrsignal zur Anzeige von Hp00, Hp1, Hp2 und Hp0/Sh1. Der umrandetet Bereich stellt das Pult da, rechts daneben dann die jeweilige Anzeige am Signal. Über die drei Drucktasten werden die LEDs, die leuchten sollen, mit Strom versorgt. Bei den LEDs im Pult habe ich noch den Widerstand mit eingezeichnet, bei den Signalen habe ich sie nicht mitgezeichnet.
Die Diode von Schalter zwei zur grünen LED habe ich erst eingeplant, nachdem beim ersten Versuch die gelbe LED auch bei HP1 schon mit leuchtete. So ist das Leben.
Das anlöten der Kabel an die LEDs war sehr fummelig, da diese erst festgeklebt wurden und dann gelötet wurde. Bei den Schaltern lötete ich erst alle Kabel an, bevor ich sie im Pult befestigte.
Bild 9 zeigt zur Freude aller Fachleute, denen sich bei diesem Anblick wahrscheinlich die Fußnägel hochklappen, ein Blick ins Innere des Schaltpults. Oben die Leiste mit den Anschlussbuchsen. Diese Leiste ist nur verschraubt und herausnehmbar, damit ich alle Kabel problemlos anlöten konnte. Darunter der Bereich mit den Anzeige-LEDs und den Schaltern für die Sperrsignale. Unten die Schalter für die Hauptsignale. Dabei muss man bedenken, dass ich einen Teil des Pults ja schon 2018 gebaut habe – da musste ich mich erstmal wieder reindenken. Besser, man baut sowas sofort fertig.
Anfang 2023 waren auch alle Verbindungslitzen vom Pult zu den einzelnen Signalen fertig (Bild 10). Je nach Signalposition waren hier mehrere Segmentkanten mit Steckern zu überwinden. Die längste Kabelverbindung mit den meisten Steckern war natürlich die zu den Einfahrsignalen.
Nachdem alle Signale an ihren Positionen aufgestellt waren begann das mühselige verlegen der Kabel unter der Anlage.
Ich begann mit den Einfahrsignalen. Nachdem die Signale am Pult angeschlossen waren, schaltete ich den Trafo ein und hoffte, dass alles funktionieren würde. Und so war es auch, juchhu.
Also wurden die Ausfahrsignale angeschlossen. Weil es noch sehr kalt im Eisenbahnraum war, erfolgte die Verlegung der Leitungen hier zunächst nur fliegend. Sobald es wärmer werden würde, sollte eine korrekte Befestigung der Leitungen erfolgen, aber scheinbar war es 2023 nicht warm ….