Finescaletauglichkeit Märklin Bogenweiche 1550/1394

  • Hallo in die Runde,
    hat jemand vielleicht Erfahrung wie man die Märklin-Innenbogenweiche mit Radius 1394/1550mm Finescale-Radsatz tauglich machen kann. Bei den 10 Grad-Weichen (ex. Hübner) scheint das ja mit den "Hütchen" oder MS-Profil auf den Radlenkern mit 0,5mm Stärke zu funktionieren. Ich habe ausschließlich Finescale-Fahrzeuge. Das Märklin/Hübner-Gleissystem kommt vorallem wegen der sofortigen Lieferfähigkeit vorrangig für mich in Frage. MSM gibt es ja leider nicht mehr, auf der KM1-Homepage steht immer noch "Weichen derzeit nicht lieferbar", die Lieferfristen bei Hegob sind mir nicht bekannt. Stellt noch wer diese Hütchen her, bei Märklin ist davon nichts zu lesen, woher event. könnte man die beziehen?
    Dankeschön für hilfreiche Antworten
    Christian

  • Hallo Christian,

    Hegob, Thomas Obst fertigt auf Wunsch, einfach mal mit ihm telefonieren.
    Die "Hütchen" für die 10°-Weichen sind ja kein Kunstwerk sondern verengen einfach nur den Abstand des Radlenkers zur Schiene um 1mm, das ginge auch mit einem angeklebten Blech- oder Kunststoffstreifen in dieser Stärke.

  • Hallo Christian!
    Mit Hütchen aufsetzten wird es meiner Meinung kaum funktionieren; finescale Modelle haben kleinere Toleranzen, bei den meisten steht im Prospekt min. Bogenradius 2300 mm. Das gilt auch für Bogenweichen, 1390 mm ist schon fast rechter Winkel !
    LBG Bernhard

  • Hallo Bernhard,

    die Bogenläufigkeit eines Modells hängt nur von der Seitenverschieblichkeit der Achsen ab. Wird die bei finescale-Radsätzen nicht verändert bleibt m. E. auch die Radiustauglichkeit erhalten. Wie immer bei finescale muss natürlich die Gleislage möglichst präzise sein. Mit 1,4m-Radien müsste es also bei Modellen für 1m-Radien durchaus gehen.

  • Hallo Michael !
    Das mag schon für das eine oder andere Modell zutreffen, aber es muss nicht so sein. Ich habe derzeit 8 finescale Loks und schon einige sehr aufwendig selbst umgebaut, (Rahmen ausfräsen) damit sie meine 1500 mm Bögen zufrieden fahren können.
    LBG Bernhard

  • Hallo Christian,

    geht ziemlich "easy".
    Kauf dir 1mm dicke Kunststoffplatten und klebe davon passgerecht zugeschnittene Streifen innen an die Radlenker (roter Pfeil). Zusätzlich solltest du die Herzstücke etwas "auffüllen", damit die Räder mit den niedrigeren Spurkränzen da nicht "reinfallen" bzw. drüberholpern (blauer Pfeil). Dafür hab ich auch das 1mm dicke PVC zugeschnitten und reingeklebt. Bischen braune Farbe drauf für die Optik und schon laufen Finescale-Radsätze prima drüber und es sieht auch ganz gut aus.
    Ich habe 7 dieser Bogenweichen auf meiner Anlage verbaut. :thumbup:

    Hab ein paar Fotos angehängt. Man sieht auch die Betriebsspuren. ;)

    Greetz Ben

  • Guten Abend,

    ich verstehe die Idee hinter FineScale darin, dem Vorbild näher zu kommen, unter anderem auch flache Spurkränze zu haben, aber sich den ein oder anderen Modellbahnkompromiss trotzdem erlauben zu können.

    Wenn ich aber Radius 1550 und 1394 mm lese, stelle ich mir schon die Frage, was will man eigentlich tatsächlich erreichen?

    Auf dem FREMO:32 Treffen in Gochsheim (also alles FineScale) hatte ich einen VT 98 mit 26,4m langen Kurswagen geplant. Eine wirklich wunderschöne Zusammenstellung, hier ein Bild:

    [size=10][Blocked Image: https://i.ibb.co/F00PTZ4/fremo-32-gochsheim-20231101-1.jpg][/size]

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    [/size]
    [size=10]Leider entpuppte sich der Zug als äußerst problematisch im Radius 2321 mm. Also noch weit entfernt von 1550 und 1394 mm. Wir mussten jedenfalls nach dem ersten Fahrtag diesen ganz tollen Zug vom Gleis nehmen. Sehr bedauerlich! [/size]
    [size=10]
    [/size]
    [size=10]Wenn ich die Frage in diesem Beitragsbaum richtig interpretiere, besteht wahrscheinlich nur der Wunsch nach flachen Spurkränzen, aber die Kupplungen (Märklin) und der Rest sollen weiterhin spieltauglich und komfortabel bleiben? Alles andere wird meiner Meinung nicht zuverlässig funktionieren.[/size]
    [size=10]
    [/size]
    [size=10]Die pfiffige Mannheimer Spur 1 Gruppe ist allerdings in d[/size]er Lage Spurkränze abzudrehen und nennen diesen Standard NEM XXXX pur, oder ähnlich. Vielleicht passt das besser zum geplanten Vorhaben?

    Gruß
    Djordje

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    [/size]

  • Hallo Djordje

    Es geht nicht nur um die Spurkränze.
    Es geht auch um die Kupplungen!
    Märklin Kupplungen sind nun mal nicht vorbildgerecht.
    Da sind wir wieder beim Thema Spielzeugeisenbahn oder Modelleisenbahn.
    Hätte die Bahn Scharfenbergkupplungen eingeführt hätten wir dieses Problem nicht.
    Gruß

    Frank
    Ps.: mir gefällt diese Zusammenstellung nicht. Hat es die im Original jemals gegeben?

    Viele Grüße

    Frank

    Edited 3 times, last by TAG 11 (November 10, 2023 at 11:01 AM).

  • Es geht auch um die Kupplungen!

    Ja dann viel Erfolg. Habe ja oben ein Beispiel aufgeführt, das selbst der 2321 mm Radius zum Problem werden kann. Kurze Güterwagen, gekuppelt mit Schraubenkupplungen, laufen dagegen ganz gut. Selbst die BR 50 ist prima durch den Radius gekommen. Aber in diesem Beitragsbaum soll es runter bis auf 1394 mm gehen. Da bin ich ja mal gespannt...

    Gruß
    Djordje

  • Hallo Spur 1er
    Bei finescale geht es in erster Linie um das Radsatzinnenmaß = 41,4 mm, bei NEM = 40.0 mm. Finescale wurde zwar wegen der kleinen Spurkranzhöhe gemacht, ist aber im Fahrbetrieb nicht ganz so wichtig. Die meisten Hersteller sind von den „Pizzaschneider Räder“ auf 1.8 mm bei NEM gegangen.
    LBG Bernhard

  • Hallo nochmal,

    entscheidend bei dieser Bogenweiche und Finescale-Betrieb ist es, das Herzstück etwas aufzufüttern. Den äusseren Radlenker (1550mm Radius) kann man auch so lassen, da das Rad hier im Bogen sowieso ans aussenlaufende Gleis gedrückt wird und so die Herzstückspitze gut "trifft". Beim 1394mm-Abzweig muss man am Radlenker auf jeden Fall etwas ändern, da sonst das in diesem Radius aussenlaufende Rad im Herzstück nicht weit genug "rüber gezogen" wird und an der Herzspitze aufgleitet. Das liegt eben am etwas weitern Radsatzinnenmaß. Wenn man nur von der anderen Seite in die Weiche fahren würde, was ja sicher keiner macht, bräuchte man an den Radlenkern eigentlich gar nichts machen.

    Ich fahre alle meine Wagen mit Schraubenkupplung. Kurze Wagen laufen völlig stressfrei ohne Überpufferung. Ab so ca.40cm Modellwagenlänge muss man manchmal ein bischen auf die Zugkombination achten. Also nen kürzeren Wagen mit nem längeren koppeln, dann wieder nen kürzeren. Bei Güterzügen eigentlich auch kein Problem.
    Ab Schnellzugwagenlänge oder 4-achsigen Güterzugwagen ala "SS15", "Bromberg" etc. wird´s dann eigentlich nix mehr mit direktem kuppeln, wobei mein Bromberg in manchen Kombinationen trotzdem gut funktioniert. Da kommt dann der Achsstand bzw. der Überhang/Abstand der Puffer zur Achse mit ins Spiel. Hier hake ich ne kleine Verlängerung in die Haken der Schraubenkupplungen und dann geht´s ohne Überpufferung. Optisch finde ich das auf gerader Strecke auch vertretbar und definitiv "schöner" als die klobige Klauenkupplung.
    Das Gleiche gilt natürlich auch für´s kuppeln/koppeln mit der/den Loks.

    Das sind meine praktischen Erfahrungen mit der "Normalspur", bei der ich hauptsächlich mit Güterzügen rumfahre. "Schmalspur" ist dann wieder ein anderes Thema.
    Also... mutig ans Werk! :thumbup:

    Greetz Ben

  • Hallo Djordje,

    danke für die Blumen.
    Warum aber deine Garnitur entgleiste, ist mir noch nicht recht klar. Überpuffern? VT-Puffer am Faltenbalg angeschlagen? Zu stramme bzw. verkantete Schraubenkupplung? D-Zug-Wagen maßstäblich lang/Fabrikat? Unebene Gleislage? Gleisüberhöhung? Welcher Radsatz steigt als erstes auf?

    Zu dem oben angeschnittenen Thema "NEM-pur" noch ein kleiner Nachtrag von gestern abend:
    [Blocked Image: https://ig1.de/images/stories/Chronik_2023/k-P1090438.JPG]
    Das km1 Gleis machte wieder Schwierigkeiten, weil die Spurweite Übermaß hat (45,5 statt 45,0 mm).
    Das Fahrwerk der Hz wurde derart überarbeitet, dass es durch 1394 läuft. Die Radsätze wurden dazu bis an die Grenzmaße der NEM 311 (Fassung bis 2008 ) angepasst. Auf dem Gleismaterial anderer Fabrikate gibt es keine Probleme. Sogar die äusserst kritische Hübner/Märklin-Bogenweiche 1550/1394 wird durchlaufen.
    An dieser Stelle der neuen Bergstrecke fällt bergab aber der mittlere Radsatz beim Einlauf von der Geraden in den Bogen mit R 2000 ins Gleis.

    [Blocked Image: https://ig1.de/images/stories/Chronik_2023/k-P1090441.JPG]
    Abhilfe: sechs Schwellen wurden mit der Minitrennscheibe (Dremel 0,75 mm) aufgeschnitten und die Schwellenteile mit Minischräubchen so im Unterbau fixiert, dass sich an der Einfallstelle eine Spurweite von 44,9 mm ergibt. Wenn farblich nachbehandelt und eingeschottert sicher nicht mehr auffällig. Beim Vorbild wurden übrigens Stahlschwellen bei Reparaturen oder Umbauten auch sehr oft stumpf verschweisst.
    Das nächste Bogenmodul wird dann aber mit Hübnerschwellen gebaut, auch wenn das nicht dem Vorbild entspricht, denn dort kamen Stahlschwellen zum Einsatz.
    .

    Grüße aus Mannheim und immer Hp 1 (:32)
    Andreas
    Ich habe zwar "Kontaktdaten für Gäste sichtbar" aktiviert, scheint aber nicht zu klappen?
    Deshalb: http://www.ig1.de

  • Hallo Wurstbrötchen,
    Zitat:

    Quote

    Hätte die Bahn Scharfenbergkupplungen eingeführt hätten wir dieses Problem nicht.

    Im Gegenzug,hätte die Modellbahnindustrie nicht den 1Meter-Radius eingeführt,hätte wir auch ein Problem weniger,denn der ist genausowenig wie die Kupplungen vorbildgerecht.
    Was nun die automatische Kupplung anbetrifft,so hatten wir in den 70igern ja eine V200 mit einigen Wagen als Demostrationsmodell für die neue Kupplungen und alle Werkstätten hatten sich ja auf einen
    Umstellungstermin eingerichtet.DB und Privatbahmnen.
    Leider sind wir nicht in der Schweiz,wo sich die Regierung und das Volk für die Eisenbahn entschieden haben.
    Einen Schienenbus mit einem Schnellzugwagen habe ich während meibner Lokführerzeit auch nicht gesehen.Bin nur sortenrein gefahren.Kenne aber den von Micha Staiger beschriebenen Kurs von Plochingen
    Ansonsten mal bei Tante google nach Tübingen mit angehängtem Behelfspackwagen.
    Wenn man bei Tante Google den Begriff Anhängen artfremder Fahrzeuge an Schienenbusse eingibt,kommen etliche Bilder.
    Gruss Wolfgang

  • Ich möchte noch ergänzen, dass bei Auslieferung viele Bogenweichen die "falschen" Herzstücke hatten. Noch heute tauchen auf Ebay vermeintlich "neue" Bogenweichenpackungen auf und wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man das alte, fehlerhafte Herzstück. Gibt es hier im Forum auch genug Beiträge und Bilder zu.

    Wir gehen mal davon aus, dass der Beitragsersteller eine Weiche mit überarbeiteten / aktuellen Herzstücken hat?

    Viele Grüße,

    Kalle

  • Warum aber deine Garnitur entgleiste, ist mir noch nicht recht klar. Überpuffern?

    So isses! Die Schraubenkupplung wurden zwar noch weiter aufgedreht, was aber nur zu mäßigem Erfolg führte.

    Schon beim Frühlingstreffen war der 2321 mm Bogen mit den langen Wagen immer kritisch. Mittelfristig wird sich aber dieses Problem von alleine lösen. Die Bogenmodule werden peu à peu durch 3,5 m Bogenmodule ersetzt. Insofern investieren wir keine Zeit in den Radius 2321 mm, der ohnehin in der FREMO:32 Norm ausgeschlossen ist.

    Gruß
    Djordje

  • Hallo Djordje,

    auch bei mir überpuffern die - verkürzten - Schnellzugwagen trotz 2,32m-Radien immer mal wieder, weshalb ich bei denen die Klauenkupplungen beibehielt zumal die nur schwer kuppelbar sind. Lasse die als "Ganzzüge" laufen an denen nur die Endwagen Schraubenkupplungen haben.
    Um wirklich sicher ohne Überpuffern mit allen Fahrzeugen mit Schraubenkupplungen fahren zu können wären nach meinen Erfahrungen 3m Radien zumindest bei den Weichen erforderlich.

    @ Wolfgang:
    Ohne dem Meterradius wäre die Spur 1 wohl nicht da wo sie heute steht. Jeder Hersteller kann Dir bestätigen dass auf größere Radien beschränkte Fahrzeuge sich schwer verkaufen lassen!

    Finescale ist m. E. das was ich jedem Neuanfänger empfehlen würde, denn da geht es nicht nur um "fine" Radsätze sondern eben auch um feinere Gleise und Weichen! Das ergibt eben insgesamt ein wesentlich vorbildgetreueren Eindruck bei einer Modellbahnanlage. Wenn man dann noch die Spurkranhöhe auf Vorbildmaß abdreht ist eigentlich schon fast die absolute Vorbildtreue erreicht.


  • Finescale ist m. E. das was ich jedem Neuanfänger empfehlen würde

    dieser Empfehlung würde ich mich nur für ein Diorama anschließen.

    Keinesfalls für einen Neueinsteiger, der eine fahrtüchtige Anlage nebst fahrtüchtigem Rollmaterial darauf, beabsichtigt.

    Aus vielerlei Gründen.

    MfG, H.Werner

    (und für neue Modulisten schon gar nicht, weil das in aller Regel nicht passt)

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