Hallo allerseits,
heute habe ich Euch mal wieder das Ergebnis einer Optimierung mitgebracht.
Diesmal geht es um den Sound der märklin V320.
Den Sound zu optimieren, war der ursprüngliche Plan beim Kauf dieses Modells.
Dass es zuvor jedoch noch zu weiteren Optimierungen kommen würde,
war damals noch nicht abzusehen (siehe dazu die Beiträge HIER und HIER)
… und dass der Sound-Umbau derart umfangreich werden würde, auch nicht.
Aber schön der Reihe nach.
Ausgangssituation:
das märklin-Modell der V320 verfügt über zwei (nur!) 40mm große 16Ohm-Lautsprecher(le), welche unten in der Tankattrappe montiert sind. Die können nur Laut, aber keinen Klang.
Sie sind parallel geschaltet, mit der einen Sound-Endstufe des märklin-Sound-Moduls verbunden und strahlen den Schall nach unten ins Gleis ab.
Somit wird die Sound-Endstufe des Sound-Moduls mit 8Ohm belastet.
Die V320 ist im Original allerdings eine Doppel-Motor-Lok …
Video: https://www.youtube.com/watch?v=vFqI27GQbzY
BILD: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/S5GHZT47A…JMXWHEQWVN4QO5X
BILD: https://www.flickr.com/photos/21446550@N02/8132512802
…welche im Vorbild (je nach Last) auch durchaus mit nur einem Motor betrieben wurde.
Deshalb sollte auch das Modell den räumlich unterschiedlichen Klag der beiden Motoren exakt darstellen können.
Dazu ist es allerdings erforderliche, dass die beiden Lautsprecher von zwei Sound-Endstufen versorgt werden, denen die entsprechenden Sounds unabhängig zugewiesen werden können.
Das geht beim Original-märklin-Decoder der V320 leider nicht.
Es kommen also immer beide Motor-Sounds an beiden Lautsprechern raus, egal ob der vordere oder der hintere Motor eingeschaltet ist.
Ein ESU-XL-Decoder verfügt zwar über zwei Endstufen, diese sind allerdings fest miteinander gekoppelt und somit leider auch hier die Sounds nicht getrennt abspielbar.
Um tatsächlich einen unabhängigen Sound zu erreichen, müssen (momentan noch) zwei Decoder in das Lok-Modell gebaut werden.
Da das Modell ohnehin über zwei (Modell-) Motoren verfügt und zudem eine Einzellicht-Steuerung erhalten soll, lag der Einbau zweier ESU-XL-Decoder nahe.
Zudem hat das vom Hersteller gewählte Sound-Projekt weder vom Inhalt her, noch vom Sound-Ablauf etwas mit dem Original zu tun, weswegen sowieso zwei neue Sound- und Betriebsprogramme zum Einsatz kommen sollten. Diese lassen sich mit ESU-Decodern wesentlich freizügiger erstellen.
Leider gibt es den Original-Sound der V320 nicht als Sound-Projekt bei ESU (nicht überall wo „V320“ drauf steht, ist auch tatsächlich V320 drin!), und so wurde als „Lückenfüller“ sozusagen erst einmal der Sound der V160(Serie) gewählt.
Obwohl im Original bei beiden Baureihen Motoren derselben Bauart (nicht Motoren-Hersteller!) verwendet wurden. verfügt die V320 im Original über eine markant anders klingende Abgasanlage (ähnlich Lollo) im Gegensatz zur Serien-V160, was aber erstmal so in Kauf genommen wurde.
Nachdem nun zwei ESU-XL-Decoder im Modell verbaut sind, lässt sich das ja bei Verfügbarkeit durch das Aufspielen entsprechende Software jederzeit optimieren.
Der Einbau der beiden Decoder machte natürlich auch eine komplett neue Verkabelung des Modells erforderlich. Dazu wurde das Modell (elektrisch) in der Mitte getrennt und jede Lokhälfte unabhängig voneinander verdrahtet. Lediglich eine Masse-Leitung und die beiden Gleisspannungen verbinden nun noch die beiden Lokhälften.
Zusätzlich gehen aus dem Loch in der Mitte jeweils die Leitungen der Hochtöner zu den entsprechenden Decodern.
Zur Decoder-Programmierung kann eine der beiden Versorgungs-Leitung getrennt,
und somit jede Lokhälfte über das darunter liegende Drehgestell separat programmiert werden.
Und nun zum Klang des Modells:
da die beiden Endstufen eines jeden ESU-Decoders mit jeweils bis zu 4Ohm (weniger ist in diesem Falle mehr ) betrieben werden können, sind die beiden nun getrennt betriebenen 16Ohm-Laustprecherle an nur jeweils einer der ESU-Endstufen für die Wiedergabe eines voluminösen Sounds einer 32-Zylinder-Lok mehr als suboptimal.
Kurz gesagt, der Sound hört sich fürchterlich an.
Da das Modell der V320 zudem noch über drei große, gut einsehbare und beleuchtete Innenräume verfügt, ist in dem Modell weniger Platz, als es ihre schiere Größe auf den ersten Blick vermuten lässt.
Das stellt weitere Herausforderungen an die Unterbringung großer Lautsprecher für einen möglichst bassigen Klang. Zu Deutsch: da passt nicht viel rein!
Also 8er-Visaton? Fehlanazeige.
Parallel dazu hat unser Sound-Labor Versuche in anderen Spur1-Modellen unternommen, um mit möglichst großen (lokfüllenden) Schallkapseln das Optimum an Bass aus den großen Visaton und anderen Lautsprechern herauszuholen.
Ergebnis: ernüchternd!
Es liegt nicht an den Soundprojekten in den Decodern (an einer Stereo-Anlage angeschlossen sind aktuelle ESU-Projekte über jeden Zweifel erhaben)…
… es liegt am Lautsprecher-Konzept!
Wenn man einen wirklich guten Klang in so einem kleinen Modell haben möchte, hilft nur der Griff in die Trickkiste.
Vergesst möglichst schnell die Idee großer Lautsprecher und gebastelter Schallkapseln.
Das taugt nix. Das haben wir alles hinter uns.
Das Problem nur EINES verwendeten Lautsprechers für alles ist, dass seine Membran nicht GLEICHZEITIG die Frequenz großer Höhen und die Geringe der Bässe darstellen kann.
Da kommt die Physik an ihre Grenzen.
Deshalb wurde in diesem Falle die Aufgabe an zwei unterschiedliche Lautsprechertypen aufgeteilt.
Am jeweils ersten der beiden ESU-Sound-Endstufen ist nun ein 40mm AS-4Ohm-Hochtöner angeschlossen,
und an der jeweils andere ein 59mm TB-Soundmodul mit Passiv-Membran.
Und genau dieses Modul schafft es, wesentlich tiefere Bässe und ein breiteres, klareres Klang-Spektrum aus kleinerem Bauraum zu generieren, als es jede noch so große Standart-Schallkapsel je könnte. Aber eben nur in Verbindung mit dem Hochtöner, da die Höhen des Subwoofers nun durch seine Frequenzweiche abgeschnitten werden.
Wichtiger Sicherheitshinweis: die Hochtöner dürfen lt. Hersteller nur mit vorgeschalteter Frequenzweiche betrieben werden! Die niedrigen Bassfrequenzen könnten die Lautsprecher sonst zerstören.
Auch der Klang des Subwoofers wird durch den Einsatz der zwischengeschalteten Spule in seinen Höhen begrenzt, was zu wesentlich klareren Bässen führt. Die beiden Lautsprecher mit ihren Frequenzweichen ergänzen sich somit perfekt.
Ergebnis: mit dem Einsatz dieser Kombination wurde ein vielversprechender Klang auf kleinstem Raum geschaffen, der nun im sehr massiven Gehäuse der V320 seine Bewährungsprobe absolvieren soll.
Da wir ja in diesem Modell jetzt über zwei Sound-Systeme verfügen, sollten logischer Weise von jedem Lautsprecher Typen auch zwei Stück verbaut werden.
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