Hallo Leute,
Danke, für diesen seeehr interessanten Beitrag!
Genau an so einem System arbeite ich schon seit vielen Jahren. Nur dass es eigentlich kein eigenes Stellpult werden soll, sondern im vorhandenen Digital-System „dazwischen geschaltet“ wird.
Und DAS ist, wie ich das sehe (momentan) auch der einzige Weg, in dieser Richtung weiter zu kommen! Wir brauchen einen Versuchsträger, der (sowohl) dem Nutzer (als auch dem ein oder anderen Hersteller???) „erfahrbar“ macht, wie Sinnvoll eine proportionale Steuerung mit Massensimulation ist und wie viel Spaß sie machen kann. Gerade in den großen Spurweiten wo es doch noch den einen oder anderen „Selbstfahrer“ geben sollte.
Das Ganze funktionieren so, dass mit dem Regler am „Eingabeberät“ nicht mehr EINE Endgeschwindigkeit vorgegeben wird, sondern (wie bei jedem richtigen Fahrzeug auch) sich die Beschleunigungskurve variabel mit dem Regler (Gaspedal) verändern lässt. Wird der Regler bei Erreichen der gewünschten Geschwindigkeit in die Mittelstellung gedreht, rollt die Lok (Massensimulation). Wird der Regler aus der Mittelstellung in die Gegenrichtung gedreht, wird die Lok, umso stärker abgebremst, je mehr man den Regler in die Gegenrichtung bewegt. (wie beim Auto, Fahrrad und jeder Lokomotive auch).
Zusätzlich gibt es noch einen in Stufen veränderbaren Regler, mit dem (statisch) eine bestimmte Zugmasse simuliert werden kann und den Zug beim Rollen kontinuierlich langsamer werden lässt. Zum Halten der Fahrgeschwindigkeit muss auf Dauer doch wieder „Gas gegeben“ werden, aber das Rollen kann länger ausgenutzt weren, ohne dass der Zug gleich zu bremsen beginnt. Der Einfluss von Gefälle und Steigungen ist bei meiner Idee (noch) nicht berücksichtigt. Dazu braucht man erst die Rückmeldung aus dem Lok-Decoder und/oder einem Gyro-Sensor.
Die ganze Logik „wandert“ zunächst in eine sogenannte „Blackbox“ (wobei der Inhalt nicht ausschließlich elektronischer Natur ist) die zwischen der Zentrale und dem Lok-Decoder geschaltet wird und auch in die Lok selbst muss noch zusätzlich was rein.
Und warum habe ich das ganze entwickelt??? Weniger wegen dem Fahren. Das kam erst später.
Nein, weil ich auf der Suche nach dem „perfekten“ Sound war. Dabei hat sich das und nur das als die wahre Ursache herausgestellt, warum vor allem die Dieselsounds sich so „unnatürlich“ anhören!!! Nicht wegen der Qualität der Soundfiles, sondern vom Ablauf her.
Mit dieser Art betrieben erkennt keiner seine (Diesel)lok (egal mit welchem Sound sie bespielt wurde) mehr wieder. Es ist diese Art und Weise, wie die Lok angesteuert wird, die bis jetzt zum echten Sounderlebnis gefehlt hat. Und dann gehört auch ein, mit aller Gewalt und Endlosverzögerung herbeigequältes Stangenklappern für ein paar wenige Sekunden, endlich der Vergangenheit an, welches dann auf Kosten einer auch nur halbwegs vernünftigen Bremsung vor dem nächsten Signal geht. Von einem gescheiten Rangieren (z:B. eines Kurs-, oder Postwagens) mal ganz abgesehen. Es wird „losgeklappert“, so lange wie der Regler zu ist und die Lok rollt. Und so bald der Regler wieder auf gedreht wird, kommen wieder die Dampfstöße. Dann brauchen wir keinen schwer zu kontrollierenden Freilauf und keine Scheibenbremsen mehr. Denn die Modell-Massen sind mit dem Original eh in keinster Weise vergleichbar. Das betrifft nicht nur die Zugmassen, sondern auch die Anfahr- und Bremsmassen. Das lässt sich einfach nicht maßstäblich verkleinern. Außerdem sollen ja auch Loks mit Schneckengetriebe genauso gut funktionieren. Auch die Steuerung komplett an ein dazwischengeschaltetes PC-Programm zu übergeben, ist nicht ganz in meinem Sinne. Besser wäre es, wenn das später einmal Zentrale und Decoder (ohne die momentane „Blackbox-Krücke“) unter sich ausmachen könnten.
Sicher ist auch mein „System“ noch nicht perfekt, weil einfach noch eine viel intensivere Kommunikation zwischen den „ist“- Zuständen des Decoders und der Steuerung stattfinden müsste, aber ohne einen „erfahrbaren“ Anfang geht diese Entwicklung einfach nie richtig los.
Klar gibt es nur eine Handvoll Leute, die das Ganze hier interessiert und dies wirklich brauchen, so dass sich kaum ein Hersteller damit befassen wird, aber ich fände es gut, wenn sich ähnlich den PUR-Modellbauern vielleicht auch eine kleine Gruppe der PUR-Fahrer entwickeln würde.
Die Schwierigkeit ist momentan, das die neue Art zu steuern mit den „vertrauten“ Steuerorganen zu verbinden, dass sich jeder trotz der neuen Steuer-Welt noch „zu Hause“ fühlt, alternativ auch konventionell fahren kann und sich die Investitionen trotzdem einigermaßen in Grenzen halten.
Nun, es freut mich, dass es „in der Welt da draußen“ scheint’s ja doch noch den einen oder anderer „Selbstfahrer“ gibt, der sich ähnliche Gedanken zu dem Thema macht. Denn die Philosophie der Decoder-Hersteller ist halt, dass nur deren System oder ein supertolles PC-Programm in der Lage ist, eine Modell-Lok vorbildgerecht zu steuern. „Wir“ dürfen allenfalls die Fahrstraßen dazu stellen!
Wie heißt das auf Neudeutsch immer? Haall-loooo?????????
Das muss ein Ende haben!
Es muss endlich Zentralen UND Decoder geben, die auch für uns Selbstfahrer wirklich geeignet sind und uns sowohl originalgetreuen Fahrspaß vermitteln können, als auch eine ECHTE Kontrolle über unsere schönen Fahrzeuge bieten.
In diesem Sinne: viel Spaß weiterhin Euch allen mit dem gemeinsamen Hobby
und viele Grüße von
basti