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  • »Holger Danz« ist der Autor dieses Themas

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1

Sonntag, 23. Januar 2011, 21:43

Meine erste Höllentalbahn-Ellok E244 22

Hallo Zusammen,

hier nun ein erster Baubericht meiner ersten Umbaulok für meine Höllentalbahn. Es handelt sich um die 1950 unter Verwendung von Teilen der kriegsbeschädigten E44 005 im Bw Basel für die SWDE umgebaute letzte 50Hz Versuchslok E244 22. Diese hatte ich für meinen ersten Umbau ausgewählt. Da ich mittlerweile fast fertig bin, hier ein kleiner Bericht darüber und ein paar Fotos. Mehr sind in meiner Galerie.

Grundlage ist die Maxi-E44 von Märklin. Das ganze Unterfangen geht auch nur mit dieser Lok, da sie den Vorteil hat, zusammengeschraubt zu sein. Man kann also die Seitenwände, die Fensterfront, die Vorbauten und das Dach einzeln bearbeiten – ein riesengroßer Vorteil! Außerdem kann ich an dem Zinkdruckgussgehäuse mit Wandungsstärke von ca. 2mm auch etwas runterfräsen, um die Optik der neuen Seitenwände zu erzeugen. Bei Messing mit Wänden von 0,5mm ist das unmöglich. Natürlich kann man auch die ganze Lok selbst bauen, aber das wäre mir persönlich zu aufwendig…

Einziger Nachteil der Maxi-Lok ist das Antriebskonzept. Mit je einem Motor wird immer die innere Achse eines Drehgestells angetrieben, die äußere nicht. Damit sind Haftreifen nötig – schade. Aber an den Antrieb traue ich mich nicht so richtig heran. Das Problem ist auch, dass die weiteren Loks, die ich umbauen werde, z.T. andere Drehgestell-Achsstände haben. Vielleicht würde ein Zahnriemen zum Antrieb der anderen Achse gehen, mal sehen. Zunächst lasse ich aber den Antrieb so. Ebenso habe ich den Decoder und den Lautsprecher belassen. Der Sound der Lok ist richtig gut und das Fahrverhalten hat mir Tobias mal eingestellt. Ist völlig in Ordnung so…

Die wesentlichen äußerlichen Unterschiede der Versuchslok zu der Serienlok von Märklin sind die Seitenwände und das Dach. Die habe ich auch zuerst verändert. Die Seitenwände wurden 1mm abgefräst dann die im Rapid-Prototyping hergestellten neuen Seitenwände augeklebt. Diese Herstellungsweise hat den immensen Vorteil, dass alle Niete, Schrauben usw. mit erstellt werden. Ein kleiner Nachteil ist, dass glatte Flächen nachbearbeitet werden müssen, aber das hält sich in Grenzen. Außerdem ist das Material wärmeempfindlich und verzieht sich schnell, so dass unbedingt ganzflächig (ich verwende Uhu plus 300) verklebt werden muss. Fensterausschnitte usw. im Märklin-Gehäuse müssen geschlossen werden. Einzig die kleinen Haken an der linken Seitenwand sind Messingteile. Ein paar Niete fehlen jetzt noch.

Das Dach wurde nahezu komplett abgeschliffen und ein neuer Dachaufbau aus dünnem Bronzeblech (hatte ich noch, Ms-Blech geht aber auch) hergestellt. Dieser bekommt gerade noch Nietreihen, Verschraubungen usw. Dazu demnächst neue Bilder. Die Lüftergitter stammen vom Gehäuse der Märklin-Lok. Weiterhin wurden die Laufbretter mit den Auflagen, die Isolatorenstützen und die Stromabnehmerhalterungen neu gefertigt. Die Stromabnehmer sind umgebaute Hübner E94 Pantografen. Der Hauptschalter ist auch von Hübner. Als letzte größere Aktion am Dach sind die Attrappen der Stromabnehmerantriebe in Arbeit.

Die Drehgestelle haben letztendlich mehr Arbeit gemacht als vorgesehen. Wichtig war mir da vor allem, die „Zutaten“ für die Telex-Kupplung zu entfernen. Außerdem mussten natürlich die E244-typischen Teile wie zusätzliche Sandkästen usw. dran. Da die Maschine keine Indusi besaß, wurden die Drehgestellblenden getauscht. Ich werde nach und nach alle 5 Loks bauen und so kann man da „Ringtausch“ machen. Außerdem hatte ich wegen der Sandkästen zusätzliche Blenden als Ersatzteil gekauft. Was mich noch störte waren die Innenseiten der Drehgestelle, also der Abstand dazwischen. Den habe ich natürlich auch verringert. Nun läuft die Lok natürlich nicht mehr 1020er Radius (geschweige denn 600er wie ursprünglich), aber im 2m Bogen gibt es keine Probleme. Dazu kommen noch jede Menge Kleinteile und vor allem auch neue Puffer. Im Moment fehlen nur noch die Tritte vorn an der Pufferbohle, die Schneepflüge und natürlich Bremsschläuche (Hegob) und Schraubenkupplungen.

Die Vorbauten der E244 22 sind nicht genau wie bei der Märklin-Lok, zumindest nicht der hintere. Dieser bekam die Luken von einem anderen Vorbau. Die Griffe an den Luken wurden natürlich bei beiden Vorbauten freistehend ausgeführt. Im Moment kommen noch zusätzliche Nietreihen dran.

Die Führerstand-Fensterfronten bekamen die für die E244 22 typischen Lüfterjalousien. Auch hier werden im Moment noch Niete ergänzt.

Am Hauptrahmen wollte ich zunächst eigentlich gar nichts machen außer dem Anbau der Hegob-Elektrokupplungen. Nach dem Vergleich mit Vorbildaufnahmen sind mir dann aber die Vorderseiten der Rahmen als nicht akzeptabel aufgefallen. Nun sind sie entsprechend geschlossen - sogar mit einem 4-Kantprofil als Abschluss. Das hat nicht mal die Kiss-E44! Was jetzt noch offen ist, ist der Ersatz der Führerstandstreppen. Hierzu werden gerade neue Trittstufen gelasert. das kostet zwar relativ viel Geld, ist aber vom Ergebnis her optimal. Die Tritte werden auch gleich für alle 5 Loks zusammen erstellt.

So, als Zwischenbericht soll das erst mal genügen. Die Bilder zeigen ja auch genug. Wenn ich die restlichen Teile dran habe, kommen noch mehr Fotos (vor dem Lackieren, damit man es gut sieht) und dann natürlich auch Bilder von der fertigen Lok.

Beste Grüße an Alle von Holger aus Jena
»Holger Danz« hat folgende Bilder angehängt:
  • Seitenwand-1.jpg
  • Seitenwand-2.jpg
  • Frontbleche.jpg
  • Dach-1.jpg
  • Spurkranzschmierung.jpg
  • Drehgestellabstand.jpg
  • Fensterfronten.jpg
  • Pantografen-2.jpg
  • Tachoantrieb.jpg
Beste Grüße Holger Danz

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Holger Danz« (24. Januar 2011, 08:32)


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2

Montag, 24. Januar 2011, 06:59

RE: Meine erste Höllentalbahn-Ellok E244 22

Hallo holger,
ganz toll, Dein Umbau . Ich hoffe dass Du die beim nächsten Stammtisch -Treff mitbringst.
Ich hab da auch im Weihnachtsurlaub an meine Projekten Fortschritt erzielt.
MfG. Berthold

3

Montag, 24. Januar 2011, 09:52

RE: Meine erste Höllentalbahn-Ellok E244 22

Hallo toller Umbau so entsteht ein Unikat! Für den Antrieb habe ich folgenden Vorschlag: habe ich bei meiner so gemacht. Eine Haftreifenlose Achse mit Rädern als Ersatzteil von M bezogen und die Haftreifen Räder über kreuz getauscht. Die Stromaufnahme ist besser geworden, die Zugkraft reicht noch völlig aus.
Grüße aus dem Pott

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4

Montag, 24. Januar 2011, 19:20

Hallo Holger,

da ich das Werk auch schon Live sehen durfte kann ich hier nur noch mal alle Vorrredner bestätigen. Gaaaaaaaaaaaaaanz toller Umbau( ;) hat nur einen winzigen Mangel, der schmierpumpenantrieb geht nicht :P :P :P, war nur Spaß). Wirklich schön, es wird wohl keiner mehr die Basis erkennen.


Anerkennend

Tobias
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5

Montag, 24. Januar 2011, 19:37

Hallo Holger Danz,

das ist wirklich ein sagenhafter Umbau. Da bekommt mar richtig Geschmack. =)
Allerdings habe ich noch etliche angefangene Projekte herumliegen und da die Gefahr besteht, daß ich nicht so alt wie Joopi Heesters werde, sollte ich wohl die Hände davon lassen. ;(
Einen Vorteil hätte ich allerdings. Bei mir, wie auch bei dem einen oder anderen Spur 1er, liegen als Gerard-Geschädigtem noch E44-Messing-Drehgestelle herum und warten auf die nächste Eiszeit. X( Die (Drehgestelle) könnte ich dann gut mit verbraten. :D
Na, mal sehen ... ;)

Gruß
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6

Montag, 24. Januar 2011, 23:30

Danke für die Blumen!

Hallo Zusammen,

danke für das Lob - tut gut!

@peter sense:

Das ist auf jeden Fall ein Fortschritt, aber das was mir vorschwebt ist doch ein 4-achs-Antrieb und dann alle Haftreifen weg. Aber wenn sich das als zu aufwendig darstellen sollte, werde ich die von Dir beschriebene Lösung machen. Danke für die Info!

Beste Grüße Holger
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7

Freitag, 28. Januar 2011, 15:26

Hallo Holger Danz,

aufgrund dieses Beitrags habe ich mich noch einmal mit den Vorbildern beschäftigt. Man denkt bei Mehrsystemloks ja erst einmal an die DB AG 182, 185, 189 und an die BuBa 181, 182, 184.
Daß es auch welche auf E44-Basis gab, war mir gar nicht mehr so genau in Erinnerung.
Es ist wirklich ein spannendes Thema.

Gruß
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Freitag, 28. Januar 2011, 17:57

Hallo Torpedopfanne,

falsch - Euer Ehren! Die 5 Versuchsloks der Baureihe E244 waren allesamt reine 50Hz Maschinen. Die Höllentalbahn war bis 1960 die einzige Strecke in Deutschland, die mit 50 Hz zu Versuchszwecken elektrifiziert wurde. Die 5 Loks waren reine Unikate, da bei jeder eine andere Art des Antriebes ausprobiert wurde. Damals waren da sehr innovative Lösungen dabei.

Es gab auch noch einen auf 50Hz umgebauten Triebwagen, den ET255 auf Basis enes ET 25.

Mehrsystemloks gab es aber zumindest testweise auf der Höllentalbahn auch:

1952 Versuchsfahrten mit der französichen CC 6051
1958 Versuchsfahrten mit der österreichichen 1050.01
1960 Versuchsfahrten mit der DB Ellok E320 21

Die E244 21 wurde unter Verwendung der Fahrmotoren der E244 22 übrigens zur Zweisystemlok E344 01 umgebaut. Als solche war sie auch mal kurz zu Probefahrten 1962 auf der Strecke.

Alles in Allem also ein überaus interessanter Betrieb für einen Ellokfan wie mich!

Beste Grüße Holger
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Samstag, 29. Januar 2011, 11:33

Stimmt - da habe ich nicht aufgepaßt. Sie sind ja nur für diese Strecke gebaut worden. So ähnlich war das ja wohl auch auf der Rübelandbahn mit der 171er.
Schade, daß die schönen alten Loks irgendwann ersetzt werden. Aber das ist der technische Fortschritt.

Gruß
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10

Samstag, 29. Januar 2011, 12:13

Hallo zusammen,
hallo Holger, toller Umbau!!!

Zitat

Die E244 21 wurde ... übrigens zur Zweisystemlok E344 01 umgebaut.


Eben diese E344 hat es mir auch schon immer angetan.
Die ist so häßlich, dass sie schon wieder schön ist. =)

Als hier im Forum ´mal von Resin-Gehäuseteilen für Einheits-Eloks die Rede war, kam mir der Gedanke, ob daraus nicht die E344 zu bauen wäre...
Ich hab´s erst mal wieder verworfen: nicht noch ne Baustelle! :O
Und an detaillierten Unterlagen mangelt´s (mir) auch.

Grüße
Gunnar