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Mittwoch, 12. Januar 2011, 14:15

Entharzen von Lokomotiven

Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einer anderen Methode,wie das bekannte Ausbauen des Getriebes,ein Fahrzeug zu entharzen.Ein Bekannter erzählte mir etwas von einem Entharzungsspray.Ein zerlegen der Antriebsteile würde mir dadurch erspart bleiben,jedoch frage ich mich,wie ist es mit der Elektronik? siehe z.B. Dekoder oder Taktgeber.Nehmen die keinen Schaden davon?

Vielen Dank im voraus
Gruß
Timo

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Mittwoch, 12. Januar 2011, 14:40

RE: Entharzen von Lokomotiven

Hallo,

eigentlich ist zerlegen die einzige saubere Sache.

Allerdings kann man auch dünnflüssiges Teflonöl nehmen, dies löst das Harz an.
Einwirken lassen und dann länger laufen lassen (oftmals "anschub" mit einen Schraubendreher geben), abwischen und nachölen.
Dies dann ein paar mal wiederholen.
Ich habe das schon oft bei alten Märklin Lokomotiven mit erfolg gemacht.

Dennoch :
Zerlegen und mit Waschbenzin oder Spiritus reinigen ist das beste !

Grüße, Rainer
-Nur Wer seine eigene Groesse kennt - laesst anderen die Ihre !!!

-Ich behalte mir vor auf Beiträge nicht zu antworten, wenn sie nicht mit vollem Namen unterschrieben sind.



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3

Mittwoch, 12. Januar 2011, 15:55

RE: Entharzen von Lokomotiven

Hallo,

stimme meinem Vorredner zu. Bei einem verharzten Öl sind dessen Molekülketten durch chemische Reaktionen u.a. mit Sauerstoff und Licht verändert und teilweise vernetzt worden, außerdem sind flüchtige Komponente verdunstet. Daher kommt die Verfestigung, die Schmiereigenschaften sind in der Regel irreversibel dahin. Ein Entharzungsspray kann nur das Harz anlösen und erzeugt eine gewisse Beweglichkeit, weg muß das Harz trotzdem.

Man kann also wie beschrieben mit wiederholtem ölen und entölen Harze auswaschen, es bleibt aber eine fröhliche Sauerei, die sich eigentlich nur für die gut zugänglichen Gestänge lohnt. Beim Getriebe ist Zerlegung, Reinigung und Neuschmierung das beste. Je nach Fett erzielt kann man damit auch deutliche Geräuschreduzierungen bei Stirnradgetrieben erreichen.

Nicht harzende Fette, im nicht sichtbaren Getriebebereich auch gerne mit Molybdänsulfidzusatz (schwarz), ansonsten bevorzugt auf Silikon- oder Teflonbasis sind das Mittel der Wahl. Mit der Viskosität kann man spielen.

Dünnflüssige Öle gehen auch (bevorzugt am Gestänge), neigen aber dazu, durch die Bewegung rasch überall dort aufzutauchen, wo man sie eigentlich nicht haben will, daher nur sparsam verwenden. Meine KöF war beim Erwerb vom Vorbesitzer im bester Absicht so gut geölt worden, daß sie förmlich darin schwamm und der liegend eingebaute Motor das Zeug schon an den Kollektoren hatte.

Gruß
Matthias
https://mat-spur1.jimdofree.com/

Wonach du sehnlich ausgeschaut - es wurde dir beschieden
Du triumphierst und jubelst laut: „Jetzt hab’ ich endlich Frieden!“
Ach, Freundchen, rede nicht so wild, bezähme deine Zunge!
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge

Wilhelm Busch

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mat-spur1« (12. Januar 2011, 15:56)


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Mittwoch, 12. Januar 2011, 16:35

RE: Entharzen von Lokomotiven

Zum Einfetten benutze ich "Trompeten-Fett", erhältlich im Musikinstrumentenbau oder -Fachgeschäften.
Hiermit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.

  • »Dieter Hagedorn« ist ein verifizierter Benutzer

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Donnerstag, 13. Januar 2011, 11:19

RE: Entharzen von Lokomotiven

Zitat

Original von mat-spur1
Dünnflüssige Öle gehen auch..., neigen aber dazu, durch die Bewegung rasch überall dort aufzutauchen, wo man sie eigentlich nicht haben will...

Gut eignet sich hier - auch im Getriebe(Lager-)bereich - gewöhnliches Auto-Motorenöl, es zeichnet sich durch eine besonders lange Standzeit ("Ölwechsel") aus; für Zahnräder, Schnecken etc. die schöne weiße klebrige Klüber-Paste.
Grüße aus MS
Dieter