Hallo liebe Spur 1 Gemeinde,
hier nun wie versprochen die Fotos (ein paar hängen am Beitrag, die anderen sind in meiner Galerie) von der Superung meiner Märklin V200. Es handelt sich um die altbekannte Ep. 3 - Maschine, V200 018. Es ist die MaK-Variante. Die Krauss-Maffei Variante wäre mit einer kompletten Neulackierung verbunden gewesen, da der Latz der MaK-Loks deutlich anders als der der Krauss-Maffei Maschinen ist. So blieb es bei der Loknummer und dem Hersteller - allerdings wurden als letzter Arbeitsgang geätzte Fabrikschilder von Beckert angeklebt...
Nachfolgend habe ich kurz beschrieben, was ich alles gemacht habe bzw. was das AW-Plaza ausgeführt hat:
- Ersatz des Märklin-Decoders und Lautsprechers inkl. der Beleuchtung durch ESU-Teile. Dazu der Super- Sound von Brinkmann-Schneider. Das hatte das AW-Plaza schon im letzten Jahr ausgeführt. Der Klang ist um Längen besser als das Original von Märklin und das Fahrprogramm stimmt mit den Betriebszuständen überein. Diesen Umbau kann ich jedem nur empfehlen. Da kommt erst richtiges Diesel-Feeling auf! Wer will kann sich davon wieder in Heilbronn bei Wolfgang persönlich überzeugen.
Dann ging es aber erst richtig los, denn nun war die hauseigene Lokwerkstatt dran. Die Zurüstteile von Krüger, die hatte ich von Herrn Holl in Sinsheim erstanden, waren gekauft worden und nun - in einer Zwangspause am Umbau meiner ersten E244 hatte ich die Zeit und die Muße für die anderen Arbeiten. Diese sind:
- Einbau von 4 PC-Lüftern die natürlich vorher farblich behandelt wurden (Spachteln von kleinen Löchern inkl.). Hinzu kommt, dass sie am Gehäuse etwas abgefräst werden mussten, damit die Pärchen im richtigen Abstand voneinander montiert werden konnten. Wenn die Lüfter dann beim Start der Anlagen synchron zum Motorstart anlaufen ist das ganz großes Kino! Die Ansteuerung für die Lüfter ist beim AW-Plaza schon vorbereitet worden.
- Das Ganze ist natürlich nur möglich, wenn die geätzten Lüftergitter von Krüger eingebaut sind. Also aufbohren und dann vorsichtig bis an den kleinen Rand der Ursprungsgitter-Imitationen heranarbeiten. Der muss stehen bleiben, denn darauf werden mit Uhu plus 300 die neuen Gitter geklebt. Diese bekamen erst die Gehäusefarbe des Daches und wurden danach mit dem Airbrush patiniert. Unter dem Dach im Inneren muss der Rand der alten Lüfterimitationen bis direkt zum Gehäusedach weg, damit die Lüfter möglichst nah an der Oberfläche sind.
- Lackierung der Radscheiben in Rahmenfarbe. Damit sehen auch die Märklin-Radsätze gut aus.
- Einbau von geätzten Trittstufen (Krüger)
- Einbau der Flansche unter die Griffstangen. Die angespritzen Griffe an den Wartungsklappen vorn wurden ebenfalls durch neue ersetzt und die Flansche darunter geklebt.
- Das 3. Spitzenlicht erhielt die Krüger-Ringe, welche ich allerdings noch mit dem Gelstift nachbearbeitete. Damit wirken sie deutlich besser.
- Einbau der neuen Fensterrahmen. Diese wurden nach einer Entgratung seitlich vorsichtig mehrfach mit dem Edding bearbeitet. So bin ich der gewollten Optik - Schwarz mit silbernem eingelegten Keder der Ursprungsauführung - schon sehr nahe gekommen. Mir gefällt es jedenfalls so besser als nur Schwarz.
- Die Krüger-Scheibenwischer erhielten noch einen zweiten Hebel und sind nun bereit für den Regen
- Die Inneinrichtung wurde komplett farblich behandelt. Die Führerstände erhielten zudem noch am PC hergestellte Schaltschrank-Imitationen und die Armaturen ebensolche Skalen. Damit die Lok vom Meister auch gebremst werden kann, ersetzte ich die aufgespritzten Führer- und Zusatzbremsventile durch entsprechende handhabbare Imitationen. Mein Lokführer ist jedenfalls glücklich darüber, dass er jetzt richtig zufassen kann, wenn er bremsen muss. Farbe hat den Rest gemacht.
- Da Märklin unverständlicherweise nur einen Stuhl eingebaut hat - der Beimann soll wohl die ganze Zeit stehen - habe ich mir zwei weitere gebaut und eingeklebt. Darauf sitzen ein Lokführer und ein "Goldener", vielleicht Betriebskontrolleur oder irgendwo im höheren Maschinendienst tätig. Da die Loks ja Ende der 50er Jahre noch ziemlich neu waren, ist so ein "Beimann" sicher öfter mal dabei gewesen.
- Der Lokführer von Märklin mit seiner 70er/80er Jahre-Hemdsärmlichkeit gefiel mir gar nicht. Damals waren solche Loks sicher eher bei den altgedienten Meistern und so einen wollte ich drauf haben. Also habe ich kurzerhand das Oberteil vom Lutz von KM1 auf das originale Unterteil verpflanzt und den Arm von Lutz noch ein wenig verändert. Nun schaut aus der Lok ein gestandener Lokführer alter Schule! Damit man das gut sieht, habe ich das Seitenfenster geöffnet. In der wärmeren Jahreszeit bin ich selbst damals immer mit offenem Fenster gefahren. Aber immer nur eins, sonst holt man sich schnell den Zug weg!
- Der Beimann ist ein farblich angepasster Märklin-Lokführer 602097, der von der Haltung her ganz gut auf den Beimann-Stuhl passt. Er hat ein paar Anzeigeinstrumente auf den Schaltschränken im Blick! Übrigens: Beide Lokpersonale haben - unterschiedliche - Kragenspiegel!
- Im Führerhausdach ist eine leicht funzlige Lampe zur Führerstandbeleuchtung. Dazu wurde ein Glas von einer Miniaturglühlampe mit einer Unterlegscheibe über die LED geklebt. Das ganze leuchtet von einem hellgrauen Dach (Pappe).
- Schienenräumer von Krüger und komplett zugerüstete Fronten inkl. Heizkupplungen vervollständigen die Lok. Zum Schluss die obligatorischen Betriebsspuren. Dazu habe ich mich von Vorbildfotos der früheren Jahre inspirieren lassen. Die Dächer sind dabei durch die Abgase der Motoren und des Heizkessels ziemlich schnell eingeschwärzt und die Rahmen und Drehgestelle hatten fast immer bräunliche Spuren. Das habe ich so gut ich es konnte nachgestellt. Die Bremssohlen habe ich übrigens vorher alle mit entsprechender Farbe bemalt, da die ja spätestens nach dem ersten Wechseln die Farbe von angerostetem Guss haben...
- Ach ja, weil mir bei den Aufnahmen aus den frühen Jahren aufgefallen war, dass die Loks ursprünglich mit kleinen Windabweiser-Fenstern ausgerüstet waren, habe ich solche noch aus 0,5mm PVC angebaut. Die Halterungen dafür gefallen mir allerdings noch nicht hundertprozentig. Wahrscheinlich überarbeite ich die Windabweiser noch einmal...
So, ich denke ich habe alles aufgezählt. Nun warte ich noch auf die Zierleisten von Krüger, denn die soll die Lok auch noch bekommen. Herr Holl will mich benachrichtigen, wenn es die dann gibt.
Das wäre es erst einmal. Bin auf Eure Meinung gespannt!
Beste Grüße Holger