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  • »michel« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 578

Wohnort: Nordhessen

Beruf: Kreativhobbyist

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1

Donnerstag, 5. August 2010, 11:15

Noch mal was zum handgestellten mechanischen Weichenantrieb

Hallo, Leute,

ich hatte ja in meinem Bericht Think Big schon mal über mein System der mechanischen Weichenstellung berichtet.

Bei dem Bahnhof Oldenburg meiner neuen Anlage waren auf dem Einfahrsegment für den Güterbereich einige Weichen vorgesehen, die sowohl über ein vorgelagertes Segment hinweg als auch von zwei verschiedenen Stellen aus bedient werden sollten. Ich füge hier mal eine unmaßstäbliche Zeichnung bei, auf der die Gleise und Weichen, um die es geht, rot markiert sind. Die beiden blauen „Figuren“ zeigen die Positionen an, wo sich der Lokführer/Rangierer/Stellwerker befinden könnte, wenn die Weichen betätigt werden müssen.

[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/4218,1weichenbedienung7WNRC.jpg][/url]

Wie man sieht, wäre es ein sehr langer Weg um den Bahnhof Oldenburg und das Bw herum, wenn man die Weichen nur von einer Seite bedienen könnte.

Vor dem Segment mit der Zufahrt zu den Gütergleisen befindet sich das Segment mit der Zufahrt zum Personenbahnhof. Es mussten also die Stellstangen über zwei Segmente geführt werden. Hier eine Lösung zu finden, war relativ einfach, denn anstatt eines Möbelknopfs am Ende der Stellstange vom hinteren Segment wurde einfach eine 20 mm lange Verbindungsmutter M4 auf die Gewindestange aufgeschraubt, hier rechts unten auf dem Bild zu sehen.

[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/4219,2stellmimikobenP3PFX.jpg][/url]

Dadurch war es möglich, sobald das Segment der Personenbahnhofszufahrt vor das Segment mit der Güterbahnhofzufahrt gesetzt worden war, eine verlängernde Gewindestange einzuschrauben (und mit einer weiteren Kontermutter zu sichern) und somit bis an die Kante des vorderen Segments zu kommen, wo dann der aufgeschraubte Möbelknopf eine Bedienung der Weiche ermöglicht. Natürlich mussten dazu in dem Segment entsprechende Öffnungen bzw. Führungen vorhanden sein, aber so ist es möglich, die Segmente auch wieder abzubauen

Auf dem Bild ist auch zu erkennen, das ich nun nicht mehr in Gleismitte durch ein Loch in der Platte einen Stelldraht in die Stellschwelle geführt habe, sondern hier ein wenig vorbildgerechter der Stelldraht von der Seite zur Stellschwelle gelangt. Der Draht kann mittels einer Lüsterklemme von der Durchführung von unten (eine Holzleiste, die auf der Gewindestange befestigt ist) getrennt werden. Die später noch folgende Weichenantriebsattrappe wird die Lüsterklemme und das hier noch etwas zu lange rechteckige Loch wegtarnen.

Um die drei Weichen auch von der anderen, entfernteren Seite bedienen zu können, besorgte ich mir von Conrad 1,5 Meter lange Kunststoffbowdenzüge und 90°-Anlenkhebel inklusive Lager.

Der Anlenkhebel wurde auf der einen Seite mittels Draht mit der Stellstange verbunden, auf der anderen Seite wurde mit einem Drahthaken eine Lüsterklemme eingehängt, an die der Bowdenzug angeschraubt wurde. Hier ein Bild mit den beiden möglichen Stellungen.

[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/4220,3stellmimikmitwinkel3ZGID.jpg][/url]

Über die Stellstange wird auch der Kippschalter betätigt, der nicht nur für die richtige Polarität des Herzstücks sorgt, sondern auch so kräftig ist, dass er die Weichenzunge in der angewählten Position hält. Das hat bisher einwandfrei funktioniert, lediglich bei der DKW (von Hegob) ist die Kraft des Schalters für die jeweils 2 Weichenzungen zu gering. Ich habe daher bei diesen Weichenstellhebeln an der Anlagenkante eine einfache Hebelverriegelung angebracht.

[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/4221,4dkvhebelverschlussO361Q.jpg][/url]

Die Weichenknöbbe haben übrigens die gleiche Farbe wie die Gleise, damit man sie später, wenn auch die verschiedenen Signalhebel vorne aus der Anlage herausragen, leicht identifizieren kann. Weichenstellhebel = Schienenbraun, Hauptsignalhebel = Signalflügelrot, Sperrsignal = Signalkastenschwarz, so stell ich mir das vor.

Die Kunststoffbowdenzüge wurden unter dem Segment verlegt. Da für die erste Weiche die Zuglänge von 1,5 Metern nicht ausreichte, wurden einfach zwei Züge wieder mit einer Lüsterklemme zusammengeklemmt, sieht man hier an dem rechten Bowdenzug.

[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/4222,5bowdenzuege8GI96.jpg][/url]

Um die Beweglichkeit der Züge zu gewährleisten, wurden sie im Bogen an die Anlagenkante verlegt, wo sie dann wieder mittels Lüsterklemme mit einem kurzen Stück Gewindestange verbunden hervortreten und mit einem Möbelknopf versehen als Stellhebel fungieren.

[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/4223,6hebel4SMHL.jpg][/url]

Was mir dann bei der mechanischen Bedienung der Weichen „aus der Ferne“ auffiel, war, das mir das unheimlich viel Spaß machte, den Weichenstellhebel zu bedienen und dann die Bewegung der Weiche zu sehen. Ein mechanisches Stellwerk für den ganzen Bahnhof hätte schon was … :rolleyes:

Zum Schluss noch Links zu den verwendeten Teilchen:
Anlenkhebel 90° mit Lager, Artikelnr. 227566, Conrad
Bowdenzug Kunststoff 1,5 Meter, Artikelnr. 229628, Conrad
Kippschalter, Artikelnr. 701343, Conrad

Gruß

Der Michel

Peter24

unregistriert

2

Donnerstag, 5. August 2010, 19:52

RE: Noch mal was zum handgestellten mechanischen Weichenantrieb

Prima Lösung, gefällt mir, auch wenn ich keinen Platz für eine Anlage habe, wo ich Weichen per Hand à la Methode DER MICHEL zu stellen hätte.
Vielleicht sehen wir ja einmal eine Art Gesamtstellwerk für den Bf. Oldenburg ??

Jedenfalls, Michel, herzlichen Dank, dass ich das studieren durfte.

Gruß

Peter24

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Peter24« (5. August 2010, 19:53)