Hallo Forum,
immer mal wieder klingt in dem einen oder anderen Beitrag an, dass "1pur" auch nicht "seligmachend", nicht exakt ist und ebenfalls nur ein Kompromiss sei.
Ganz einfach gesagt, das stimmt. Ebenfalls einfach gesagt, diesen Anspruch hat "1pur" auch garnicht.
"1pur" ist der Versuch das Vorbild so gut wie möglich auch in den wesentlichen funktionstragenden Details im Maßstab 1:32 umzusetzen. Also auch im Rad/Schiene System. Wer es schafft, ist auch dazu aufgerufen andere Details funnktionsfähig umzusetzen, z.b. Dampfmaschine, Dieselmotor etc., das ist aber kein "Muss".
Es ist müßig, als Argument
gegen eine möglichst genaue Maßstäblichkeit ins Felde zu führen, das hier und da "1pur" nicht exakt ist. Denn das ist, wie wir alle wissen nach heutigem Kenntnissstand unmöglich das Vorbild exakt verkleinert abzubilden.
Dass bedeutet doch aber nicht, dass man, wenn es denn technisch und wirtschaftlich möglich und sinnvoll ist, es so genau versucht wie möglich.
Und beim Eisenbahnrad und der Schiene ist es möglich. Ob es sinnvoll ist, sollte dem Ermessen jeden Einzelnem überlassen werden, da gibt es ausreichend nachvollziehbare Gründe warum man es nicht will. Z.B. Modultreffen mit NEM-Einsern, keine Möglichkeit für ausreichend große Radien, keine eigenen handwerklichen Fähigkeit und so weiter und so fort.
Wenn aber bestimmte Vorbedingungen zutreffen ist "1pur" eine Möglichkeit im Maßstab 1:32 optisch und funktionell eine bessere Abbildung des Vorbildes Eisenbahn zu schaffen.
Eine Weiche nach Vorbildmaßen so genau wie möglich umgesetzt wird immer besser also wirklicher wirken, als eine Weiche die nur die Funktion der Weiche im Modell wieder gibt. Sie wird aber ein Modell bleiben, also nicht exakt dem Vorbild entsprechen.
So ist es dann natürlich auch mit den Rädern und vielen anderen Details.
Je genauer um so besser, um so schöner, umso wertvoller weil es auch anspruchsvoller ist dieses Ziel zu erreichen. Nicht nur die Geduld, sondern auch der Geldbeutel wird beansprucht und die Anzahl "Gleichgesinnter" wird auch weniger. Klar, die meisten sind mit weniger zufrieden, das ist o.k. geht ja auch. Mancher muß, aus seiner persönlichen Sicht, mit weniger zufrieden sein, weil z.B.kein Raum für große Radien vorhanden ist oder, oder.....
Jeder muß seine Schwerpunkte nach seinen persönlichen Ansprüchen an die Modellbahn selbst ausrichten und darf damit glücklich werden.
Auf "1pur" muß man sich einlassen weil man die Überzeugung hat, dass es optisch und technisch dem Rad/Schiene-System nach NEM überlegen ist. Das ist beweisbar. Gilt aber nur unter der Voraussetzung der möglichst vorbildnahen Umsetzung der Modelleisenbahn.
Fine-Scale ist aus meiner Sicht nur der halbherzige Versuch auch bei Rad und Schiene maßstäblicher zu werden und dennoch auch den Spagat zum Modellbahner mit engen Radien auf der Heimanlage zu schaffen. Bezüglich der unmittelbaren Verfügbarkeit sicher besser als Modelle mit Radsatzmaßen nach Vorbild und optisch auch schon deutlich besser als NEM, das Rad läuft mit geändertem Radsatzinnenmaß auch durch "1pur" Weichen, aber eben noch nicht 1:32 und somit verbesserungsfähig.
Toleranzen die das Vorbild vorgibt darf man gerne auch im Modell akzeptieren. So müssen "1pur" Räder nicht immer exakt gleich sein. Kompromisse sind auch in "1pur" erlaubt, warum denn nicht, wenn es anders nicht geht.
Fazit: Es gibt immer Gründe, Modelleisenbahn Spur 1 nicht mit Rädern und Schienen im M 1:32 zu betreiben und damit ausgelassen Spaß zu haben, es gibt aber gute Gründe dafür und zwar nicht nur die Optik, sondern auch der Wunsch die Modelle noch vorbildnäher zu gestalten.
Und natürlich würde ich mich freuen, wenn es mal den einen oder anderen gäbe, der ein Modul nach "1pur" baut und sich daraus langsam etwas entwickeln würde.
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Gruß
Michael Kuhr