Allen Bahnfans, ob 1:1, 1:32 oder beides , ein gutes Neues Jahr 2010!
Zum Bild: eine unglaubliche, mafiöse Allianz von SPD, CDU, FDP und Freien Wählern versuchen seit Jahren gegen den wachsenden Widerstand in der Bevölkerung das mittlerweise auf 20 Jahre alten und betriebstechnisch überholten Voraussetzungen basierende Projekt Stuttgart 21 mit Milliardenaufwand durchzudrücken. Eine 8-gleisige unterirdische im Gefälle liegende Flaschenhalsstation soll den jetzigen 17-gleisigen Kopfbahnhof (immerhin der zweitpünktlichste in ganz Deutschland!) quer zu dessen Ausrichtung unterirdisch ersetzen. Ziel ist es wohl in erster Linie durch den Wegfall der bestehenden, oberirdischen Zulaufstrecken Land für Immobiliengeschäfte zu erhalten. So hat die Stadt Stuttgart bereits 2003 der Bahn dieses Land für eine knappe halbe Milliarde Euro der Bahn abgekauft. Anfang Dezember 2009 bekam Oberbürgermeiser Schuster dann von einem Immobilienlobbyverein einen "Award" für seine Verdienste für die Immobilienwirtschaft verliehen. Ein Schelm, der sich etwas Bösese dabei denkt. Durch gegenseitige Verträge wurde eine Erpressungssituation geschaffen, die alle Beteiligten an der Kandarre hält, wollte einer aussteigen. So müsste z.B. Die Bahn AG bei einem Ausstieg die Erlöse für den Grundstücksverkauf wieder an die Stadt Stuttgart zurückerstatten, mit Zinszins mittlerweile satte 700 Mio Euro. Herr Grube hat diesen Erlös aber aktuell aktiviert, um mit ihm seine Bilanz für 2009 aufzuhübschen.
Spät, aber hoffentlich nicht zu spät, melden sich immer mehr Fachleute aus dem Umfeld der Bahn äusserst kritisch zu Wort, so dass Hoffnung besteht, dass sich in Zeiten knapper steuerfinanzierten Ressourcen Vernunft und Augenmass durchsetzt.
Sollte aber in 2010 der erste Spatenstich für diesen dümmsten aller Bahnhöfe stattfinden, wird er zu einem alle Finanzmittel verschlingenden Grossmonster mutieren. Für den dringenden Ausbau des Regionalverkehrs oder Reparaturen an maroder Bahninfrastrukur wirds dann ganz eng. Desaster wie Berliner S-Bahn, Ausfall von ICEs wie z.B. bei Berlin-Müchen sind dann vorprogrammiert. Wir sehen also, da haben dann alle in Deutschland etwas davon, nicht nur die Einwohner der Stuttgarter Region.
Stuttgart 21 wird in jedem Fall scheitern. Besser jetzt als später, wenn das Teil gebaut ist, und dieser Flaschenhals in den Hauptverkehrszeiten die von S21-Fans hochgejubelte Europa-Magistrale Paris-Bratislava effektvoll verkorkt und er mit weiteren horrend hohen Mitteln betriebtauglich gemacht werden muss.
Soweit wird es hoffentlich nicht kommen. Das ist jedenfalls meine perönlich Hoffnung für 2010.
Peter
P.S.: Für weitergehende Infos:
www.kopfbahnhof-21.de