Liebe Modellbaufreunde,
Herr Koch von Kotol hat ein interessantes Thema ausgegraben und für uns in 1:32 umgesetzt.
Landwirtschaftliche Verkehre spielten früher eine wichtige Rolle und rechtfertigten den Bau manch einer Nebenbahn. In der Saison mussten die Bahnbediensteten Höchstleistungen erbringen. Das bekannteste Beispiel waren sicher die jährlichen Rübenkampagnien.
Doch auch Hopfen stellte so ein saisonales Gut dar. Zum Beispiel verdankte die berühmte Strecke nach Spalt bei Pleinfeld im Fränkischen, auf der der Glaskasten lange noch eingesetzt wurde, ebenfalls dem Hopfen ihre Existenz. Doch Hopfen war kein Massengut sondern eine teuere und empfindliche Ware. So teuer, dass die Säcke sogar durchnummeriert wurden, um Verlust vorzubeugen. Kotol fertigt für uns zwei Säcke, von denen einer schon mehrmals gebraut wurde, und daher mehrere Nummern übereinander aufweist. Der Typ "Bayern" dagegen verfügt über eine individuelle Nummer - ganz wie sein Vorbild. Der empfindliche Hopfen wurde in Großraumgüterwagen (z.B. Gl 11 Dresden) befördert, nicht nur in ganz Deutschland sondern auch im Export. Über die Abfertigung ins Ausland stöhnten die Bediensteten der Spalter Expedition, wie man in alten Berichten nachlesen kann.
http://asoa.de/spur1-kotol.htm#319276
http://asoa.de/images/kotol/hopfentransport.jpg
http://asoa.de/images/kotol/319277-kotol…n-gebraucht.jpg
http://asoa.de/images/kotol/319276-kotol-hopfen-bayern.jpg
Vielleicht dient das als Anregung für eine Umsetztung im Modell.
Größere Brauereien hatten oft einen Gleisanschluß.
Andrerseits erfolgte der Transport von und zum Ladegleis auch mit Pferdefuhrwerken oder Lastwagen.
Obwohl Brauereien eine der ersten Anwender von Lastwagen waren, gab es parallet oft noch Pferdefuhrwerke.
Viele Grüße aus München.
Klaus Holl