Spur 1 Gemeinschaftsforum

Hallo Forum,

der Titel des Threads ist etwas ungewöhnlich, trifft aber den Inhalt denke ich ganz gut, wobei sicher noch andere Überschriften denkbar wären.

Eigentlich wollte ich nur kurz ein paar Relikte aus vergangenen, eher unrühmlichen Tagen, fotografisch festhalten, da mir so etwas bislang noch nicht über den Weg gelaufen ist. Vor 65 Jahren war das "normal" heute ist selbst solch ein verblasster Aufruf für mich etwas besonderes. Ich habe ihn zufällig bei einer Runde um den Bahnhof im Auto letzte Woche gesehen.

( Klick auf das Bild und es wird größer )

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Also bin ich heute nochmal nach Fritzlar gefahren, ist übrigens nicht weit von Borken, so ca 12 Km. Bei herrlichsten Sonnenschein bin ich also da am Bahnhof, der noch betrieben wird, welch Wunder, rumgestolpert.
Es gab viel zu sehen und fotografieren, hier eine kleine Auswahl, sozusagen als Vorbildinfo für den Modul/Anlagen oder Dioramenbau, oder nur so zum anschauen.

Um die Ecke herum, Richtung Gleise stand dann dieser Hinweis an der Wand, hier hatte man sich augenscheinlich nicht die Mühe gemacht zu putzen.

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Der Hinweis folgend konnte man noch eine kräfige, aussen angeschlagene Stahltür entdecken. Wofür so eine Güterabfertigung doch alles gut ist....

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Nun wollte ich natürlich noch ein paar andere "Schätze" heben.....
Insbesondere das mitten auf dem Hausbahnsteig befindliche Signal erweckte meine Neugier.

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Da fuhr auch schon ein Triebwagen Richtung Kassel ab. Die Ankuft war recht geräuscharm, ich hatte es erst bemerkt als ich um die Ecke Sichtkontakt hatte.
Interessant, aber nicht schön, finde ich die Lösung mit dem eh schon schmalen Bahnsteigdach. Das Signal hat wohl schonmal einen anderen Standort gehabt und ist erst in neuerer Zeit hierher gekommen. Man kann gut erkennen, dass das Dach mal breiter war. Der Erkenbarkeit des Signals halber hat man es jetzt davor ausgeklinkt. Wetterschutz bietet die Resthälfte sicher keinen mehr

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Die Gleisanlage ist schon etwas zurückgebaut, aber ein Anschluß zum Fliegerhorst gewährleistet noch eine Zeitlang das Überleben einiger Nebengleise.
Hier der Blick über den westlichen Bahnhofskopf......Richtung Bad Wildungen......

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Im Vordergrund eine DKW, deren folgende Weiche bereits ausgebaut wurde. Erstaunlich ist, dass bis auf eine Weiche alles noch fernbediente Weichen und Gleissperren sind. Sogar das Signal P3 ist noch elektrisch beleuchtet, obwohl das dazugehörige Gleis nicht mehr befahrbar und zum Teil schon abgebaut ist. Signal ganz links.

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Auf dem Weg zum östlichen Bahnhofskopf gab es noch Stahlschwellengleis und die übliche Barracke einer Gleiswaage und ein Fernsprecher im Dornröschenschlaf zu sehen.

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Natürlich interessierte mich das Stellwerk und der Bahnübergang, sowie der Abzweig zur Bundeswehr.......
Das Stellwerk gab fotografisch nicht viel her, schade überall die "Epoche 5 Lackierung", aber so ist`s nun mal.

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Auch nett fand ich die Kreuzung der Seilzüge, bei mir auf der Modellbahn hätte es das so nicht gegeben, aber jetzt

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Und dann war da auch schon die Schranke unten.....

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Rechts kann man einen Zaun erkennen, dahinter ist "militärischer Sicherheitsbereich".

Auf dem Rückweg zum Auto hab ich noch ein paar Details fotografiert, so den Gleisbaukasten in 1:1, ich möchte nicht wissen, was so eine Gleisschraube in der Anschaffung kostet.....

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Wieder am EG angekommen konnte ich noch einen Blick auf die Hebelbank werfen, das Fenster stand offen. Niemand war anwesend(Siesta)

Nun wollte ich noch die andere Richtung erkunden und bin dabei auf ein recht interessantes Thema im Vorbild gestoßen. Wie man unschwer erkennen kann handelt es sich um die Anlieferung von Weißkohl. Das allerdings die Fa. Hengstenberg in Fritzlar produziert wußte ich auch nicht.
Hier also in chronologischer Folge einige Details. Besonders schön fand ich die Reihe der Telegrafenmasten, die z.T. nagelneu waren, wobei wenige KM weiter die Leitungen im Kabelkanak laufen.

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So und hier noch mal ein Unimog in voller Fahrt mit dem frisch geerntetem Kohl.

Hier nochmal das "Panorama" mit Schornstein, der wegen des nahen Fliegerhorstes an der Spitze bemalt und befeuert ist.

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Es gab noch viele kleine Details zu sehen, die den Rahmen aber sprengen würden. Aufgefallen war mir am Ende nur die saubere Schalterhalle...............
Und die schlampige Verdrahtung an einem Telegrafenmasten vor dem EG...

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Gruß aus Nordhessen

Michael Kuhr

Hallo Peter,

konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.....
Das mit dem Rückbau ist leider so und wird sicher weiter gehen, auch wenn es wohl gesellschaftspolitisch/wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Da die Menschen aber nicht Bahnfahren wollen ist es eben so. Man gut dass es Modellbahnen, insbesondere in Spur 1, gibt.

@ Ralph

Ich wusste gar nicht, was es in der "Schwalm", (so nennt sich die Ecke[für nicht in Hessen lebende]), alles Interessantes gibt und ein paar Anregungen zum Modulbau brauche ich noch. Bezügl. der Parolen muss ich mir das bei Dir vor Ort noch mal anschauen.......

@ Michel

Das Gleisdreieck bei Wega existiert ja so auch nicht mehr......
Die zum Teil mit Solarstrom betriebenen Formsignale sind weg und der Bahnhof ist, wenn ich es richtig gesehen habe, auch ordentlich zurückgebaut worden.
Deine Links kannte ich noch nicht und finde sie ganz klasse........
Wer über Hessen hinaus noch an gestorbenen Eisenbahnstrecken interessiert ist, findet auch hier vielfältige Informationen.

http://www.vergessene-bahnen.de/

Es ist schon erschreckend, das ein Großteil der "deutschen Eisenbahn" schon seit Jahrzehnten nicht mehr existiert und Werte von heute auf morgen wertlos sind, weil sie nicht mehr benötigt werden...

Gruß

Michael

P.S. Die SIKU-Fraktion scheint mit der Kohlernte nichts anfangen zu können, oder?