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Sonntag, 16. August 2009, 13:14

Doppel- u. Mehrfachtraktion im Digitalbetrieb

Hallo!
Da imho das Thema im Thread "Welche Digitalzentrale..." nichts wirklich zu suchen hat, öffne ich hier einen Neuen solchen.

Da im Gegensatz zum Analgobetrieb das Fahrverhalten jeder einzelnen Lok angepasst werden kann, ist hier einer Mehrfachtraktion im Grunde kein Hindernis in den Weg gelegt.

Voraussetzung dafür ist, dass ein Traktion *einfach* in der Zentrale, bzw. im Fahrpult gebildet werden kann.

Für Systeme, die das nicht können, wurde seitens NMRA die Verbundadresse geschaffen. Natürlich kann man auch einfach alle Fahrzeuge, die in einer Traktion fahren sollen die gleiche Digitaladresse geben - mit dem Nachteil, dass diese dann halt nicht mehr einzeln gesteuert werden können, wenn sie gemeinsam am Gleis stehen...

Aber auch die Verbundadresse hat so seine Nachteile.
1. Lassen sich nur Adressen bis max. 127 bilden und
2. wenn man die Fahrzeuge wieder autark steuern will, muss das System POM können, um eben die entsprechende CV im Betrieb ändern zu können - ist halt auch nicht gerade eine benutzerfreundliche Art der Traktionsbildung....

Weiters müssen wie schon erwähnt alle Fahrzeuge in den Fahreigenschaften aufeinander abgestimmt werden.

Mindestens CV2,3,5 und 6 sind entsprechend zu konfigurieren!
CV2 bestimmt die Anfahrspannung bei FS1
CV3 und 4 die Verzögerung beim Beschleunigen/Bremsen
CV5 die Höchstgeschwindigkeit und CV 6 die Mittengeschwindigkeit.

Darüber hinaus sollte die Regelung der Decoder etwas zurückgenommen werden, damit diese nicht gegeneinander arbeiten.

Es gibt natürlich noch weit mehr CVs um die Fahreigenschaften zu konfigurieren - je nach Decoder... und das ist schon das nächste Thema.

Manche Decoder kann man konfigurieren bis zum Abwinken, die Fahreigenschaften werden dennoch nicht besser und das Fahrzeug weigert sich standhaft einer Traktion vernünftig beizutreten ...

Es hilft also ungemein gute Decoder zu verwenden, die ein möglichst breites Konfigurationsspektrum bieten und den Fahrzeugen alle den gleichen Decodertyp mit der der gleichen Softwareversion einzupflanzen.

Wie stimmt man nun aber Fahrzeuge aufeinander ab? SEHR Vorteilhaft ist hier eine stabile Schienenspannung und die Möglichkeit zur Konfiguration via POM!

Zuerst muss einmal für jedes Fahrzeug die Anfahrspannung eingestellt werden.
CV2 so lange inkrementieren, bis sich bei Fahrstufe 1 die Räder zu drehen beginnen. Dann die Höchstgeschwindígkeit mit CV5 definieren. Dazu stelle ich beide Fahrzeuge auf ein gerades möglichst ebenes Gleisstück (5 Meter sollte es schon lang sein ..) einige cm voneinander entfernt auf und fahre OHNE Anfahr-/Bremsverzögerung mehrmals hin und her. Dabei sollte der Abstand zwischen den Fahrzeugen gleich bleiben.
Dann wird auf gleiche Weise CV3 und CV4 (Anfahr-u.Bremsverzögerung) konfiguriert.

DAS sollte im Grunde jeder Decoder und Zentrale beherrschen!

2

Sonntag, 16. August 2009, 17:04

RE: Doppel- u. Mehrfachtraktion im Digitalbetrieb

Hallo,
das Thema hatten wir schon mal hier im Forum.
Es ist alles richtig, wie Du es beschrieben hast, ich mache es genau so.
Eine kleine Anmerkung vielleicht noch.
Bei zwei Lokomotiven mit Selbsthemmendem Getriebe kommt es vielleicht zu
einem Durchrutschen, oder Durchdrehen der Räder, wegen der Lastregelung.
Ideal ist es, wenn eine Lok, von den zwei Loks, kein Selbsthemmendes Getriebe hat
(Also bei Mehrfachtraktion sollte höchstens 1 Lok ein Selbsthemmendem Getriebe haben)
Und die Lastregelung bei einer Lok ausgeschaltet wird
(Am besten die ohne Selbsthemmendem Getriebe), oder nur in einem kleinen Bereich regeln lassen.
Zum Glück haben die meisten Loks kein Selbsthemmendes Getriebe.
(Probleme gibt es wie oben geschrieben, wenn man nichts am Decoder einstellen kann, ältere Märklin-Loks,
dann muss man die anderen auf die Märklin-Lok einstellen)
Grüße
Gerhard

3

Sonntag, 16. August 2009, 19:00

RE: Doppel- u. Mehrfachtraktion im Digitalbetrieb

Servus!
Stimmt - je weniger man am Decoder einstellen kann, desto mehr muss man mechanisch korrigieren.
Wobei es sicher eine Diskussion wert ist, wie ein Antrieb mechanisch optimal aussehen sollte ( je besser, desto weniger muss ich elektronisch korrigieren ...)

Wegen "kaum selbsthemende Getriebe" - ich muss Dich dahingehende leider korrigieren .... Es gibt nur wenige Großserienhersteller, die ein Stirnradgetriebe nutzen ...
Die Meisten verwenden ein Schneckengetriebe und und selbst bei LGB, wo es nicht komplett hemmt, ist der Widerstand so groß, dass es so gut wie selbsthemmend ist ...

Aber wie gesagt, die mechanische Sache wäre ein Thema für sich ..

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ozoffi« (16. August 2009, 19:05)


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Sonntag, 16. August 2009, 19:27

RE: Doppel- u. Mehrfachtraktion im Digitalbetrieb

Hallo Oliver,
Stimmt, die meisten haben ein Schneckengetriebe.
Nur kommt es dabei darauf an, wie viele Gänge die Schnecke hat.
Ab zwei Gängen geht es schon ganz gut, bei noch mehr Gängen ist keine Hemmung mehr vorhanden.
Wenn ein Glockenankermotor eingebaut ist, kann man die Lok schon mit einer "zweigänigen Schnecke" schieben.

Die meisten Spur1-Loks haben ein hohes Gewicht und dadurch lassen die sich besser schieben, LGB Loks sind glaube ich, sehr leicht.

Grüße
Gerhard

5

Sonntag, 16. August 2009, 23:06

Servus!
Ich hatte meine ÖBB2095 mit Blei beschwert - das Ding wog dann um die 7kg. Man kann auch die LGB Loks schieben - aber wenn der Motor keinen Strom hat, dann blockiert auch bei dem Gewicht die Lok.
Ob der Auslauf dann 0cm oder 3 cm ist, ist schon egal - von "Auslauf" kann man da nicht wirklich sprechen....
Optimal wäre meines Erachtens ein Getriebe mit (Rutsch/Fliekraft)Kupplung und einer Bremse auf die Räder.
Wenn dann noch eine kleine Schwungmasse (nur damit der Motor ruhiger läuft) und eine vernünftige Motorregelung im Decoder vorhanden ist, wäre es meines Erachtens optimal!

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Montag, 17. August 2009, 09:36

Hallo,
wenn ich ein Getriebe für eine z.B. Dampflok selbst bauen würde, würde ich ein 6 - gängiges Schneckenrad nehmen, dann ist die Selbsthemmung garantiert nicht vorhanden (Gibts bei Mädler)
Der Wirkungsgrad ist höher, es kämen auch nur Kugellager in Frage wegen der Axialkräfte, damit da nicht noch mehr reibt.
Natürlich braucht man dann auch noch ein Vorgelege, damit die Gesamtübersetzung stimmt.

Schneckengetriebe haben Vor - und Nachteile, z.B. geringer Wirkungsgrad, deshalb ist hier die Qualität , Lagerung und Schmierung sehr wichtig.

Mädler z.B. hat Präzisionsschnecken und Schneckenräder für genaue Achsabstände, die sind aber teuer.

Preiswertere Varianten sollten ev. noch in Vorrichtung mit vorgesehenem Abstand mit feinster Schleifpaste eingeschliffen werden.

Was nützt sonst der tolle Fauli, wenn das Getriebe nur einen Wirkungsgrad weit unter 50 % hat.

Also Mechanik und Elektronik, ich meine ein schlechtes Getriebe kann keine Elektronik ersetzen , besser ist wenn beides gut ist.
MfG. Berthold

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »bbenning« (17. August 2009, 10:05)