Hallo!
Im Threat:
Märklin-01
Wir u.a. das Knattern der Modelldampflok bemängelt. Ich habe da schon einige grundsätzliche Gedanken (... "dann fährst Du zu schnell") angemerkt.
Ich möchte dies nochmals aufgreifen und hier abgetrennt - weil imho allgemein interessant und nicht an ein spezielles Modell, oder Sounddecoder gebunden - behandeln.
Wie ich schon im o.a. Thread schrieb ist die Güte des Soundes, also dessen Klang zum Einen von der Qualität des Sampels (11,16, 22, 44Khz und 8/16Bit) abhängig, dann natürlich von den Bauteilen, die den Sound wiedergeben sollen und andererseits vor allem vom Lautsprecher und dessen Einbauort.
Dazu folgendes:
Vielfach werden werksseitig LS verbaut, die man höchstens in irgendwelchen Spielzeugen, wie Puppen o.ä. findet und deren Frequenzspektrum für Sprache ausgelegt ist. Auch deren Leistung ist in den meisten Fällen viel zu gering (sowohl, was sie "vertragen", als auch der Schallpegel).
Wenn ich einen Sounddecoder mit 1Watt Ausgangsleistung habe, dann kann man davon ausgehen, dass dies meist die Musikleistung ist, die ist immer höher, als die Sinusleistung eines Verstärkers. D.h. dass ein Dauerton mit einer bestimtmen Frequenz nicht mit 1Watt Leistung wiedergegeben werden kann - eher irgendwo um 0,5 - 0,8 Watt.
Gut - wenn ich nun einen LS mit 0,5 Watt an den o.g. Verstärker anschließe, "reicht" der zwar, wird aber mit Scherheit - nicht umbdint beschädigt - übersteuert werden ! D.H. der Sound fängt zu "bröseln" an.
FAZIT: Immer einen passenden LS zur angegebenen Ausgangsleistung verwenden!
Also 1Watt an 8Ohm -> LS muss mindestens 1Watt an 8Ohm "vertragen" (der LS MUSS aber die erwähnten 8Oh haben - zu wenig, würde den Verstärker schädigen, zu viel würde dei Lautstärke schwächen)! Mehr Watt (Angabe am LS) schadet nicht - obwohl zuviel ist eher wieder Kontraproduktiv, weil so ein LS schon eine gewisse Mindestleistung brauch, um überhaupt Klang zu produzieren ...
Ein 10Watt LS an einen 1Watt Verstärker wir diesen sicher mächtig fordern - sprich man muss schon sehr laut aufdrehen, damit der LS überhaupt was von sich gibt...
Bestes Beispiel:
Der MX690 tönt mit einem Visaton FRS5 wunderbar - an einen FRS8 ist er einfach zu leise. Abhilfe bringt die 10Watt Erweiterungsplatine.
Damit ist der Schalldruck dann aber wieder so groß, dass man das Lokgehäuse unbedingt dämmen muss, sonst schwingt es und erzeugt unangenehmen Nebengeräusche .... (das gilt übrigens für alle Sounddecoder und Verstärker unabhängig des Herstellers!)
Beim Einbau eines LS ist es also SEHR wichtig, wo und wie er verbaut wird!
WO definiert dessen Sound "Abstrahlung"
Oft wird ein LS nach unten verbaut. Er strahl also den Sound nach unten auf die Gleise, den Schotter u.ä. ab.
Je nach dem wie der Untergrund beschaffen ist, werden diverse Töne verstärkt, oder geschluckt.
Der gleiche Sound vom gleichen Decoder und LS klingt anders, wenn er nach oben abstrahlt!
Bei genügend Platz, ist es vielleicht eine Überlegung Wert ZWEI LS zu verbauen - und zwar über eine Frequenzweiche.
Hohe Töne sollen nach oben abgestrahlt werden, tiefe nach unten.
WIE ist maßgeblich für die Klangqualität!
Am Besten wäre es, den LS wie eine HiFi Box zu verbauen. Ganz so wird es natürlich kaum möglich sein. Aber ein LS muss IMMER wenigstens mit einer Schallkapsel verbaut werden!
Hier:
http://members.kabsi.at/huebsch/g-spur/SoundSpezial1_web.pdf
könnt Ihr mehr dazu lesen.
SO und zum Schluß noch was zum Nachdenken:
Der "gemeine" Modellbahner hört eine Lok meist unmittelbar neben sich "lärmen" und ist bei einigen Fahrzeugen von dessen "Spruch" begeistert. Den will er jetzt in seinem Modell auch hören ....
Davon abgesehen, dass für den Gänsehauteffekt, den zb. ein US-Diesel erzeugt (Röhren, tiefes Brummen, fast körperlich spürbar) eine entsprechende HiFi Anlage mit einigen Watt Musikleistung und großen Konzertlautsprechern nötig wäre, müsste der Sound korrekterweise dem Verkleinerungsmaßstab angepasst werden ....
Dann stehen wir ja in der Regel 1-2meter vom Modell entfernt - auch diese Entfernung muss im Grunde - dem Maßstab entsprechend - umgerechnet werden. Dann erhält man also die korrekte Lautstärke.
Hm - also bei zb. einem "1" Modell -> Maßstab 1:32, wären ca. 2 Meter Abstand zum Modell 64 meter in 1:1.
Wie laut hört man also ein 1:1 Fahrzeug in ca. 60-70 Meter Entfernung?!
Wie stark nimmt man nun tiefe Töne in dieser Entfernung noch wahr?!
Welche Betriebsgeräusche sind in dieser Entfernung wirklich noch alle zu hören?!
Je kleiner der Maßstab, desto Irrealer wird das alles ... (in H0 haben wir schon 180 Meter, in N schon über 300 Meter Abstand ...)
Es ist also auch hier die Physik, die uns Grenzen setzt - sowohl in der Größe und Leistung der Komponenten, als auch bei der Maßstabsumrechnung!
Dann erlaube ich mir hier noch wegen des anfangs zitierten "Knatterns" ein wenig abzuschweifen:
Man verzeihe mir diese Kritik, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass der "gemeine Modellbahner" vom Vorbild so absolut keine Ahnung hat .... Da wird z.b. bemängeld, dass eine Dampflok ohne Last im Modell mit diesem, oder jenen Sounddecoder so leise sei....
Eine Dampflok ohne Last - also. zb. bergab" - IST fast nahezu unhörbar!
Da gibt es keine Dampfschläge - weshalb auch?!
Der Zug rollt eh von selbst, weshalb sollte der Lokführer also unnötig Dampf verschwenden?
Es ist allerhöchstens ein leises Zischeln und Klappern der Ventile und natürlich das Rollgeräusch zu hören - aber keine Dampfschläge!
Dass dies viele Modellbahnhersteller anders halten, liegt am "Hörverlangen" der Kunden! Eine Dampflok hat laut "Tsch-Tsch" zu machen - basta! Richtig ist das allerdings nicht ....
Nicht ganz so gravierend verhält es sich bei Dieselloks. Den Klang eines Dieselmotors kennt man u.U. vom eigenen Auto. Daher weis man, dass der beim Beschlenigen lauter ist, als bei konstanter Fahrt bergab, oder beim Bremsen.
Da hört sich die Vorbildkenntnis aber meist auch schon auf.
Das Dieselmechanische, Dieselhydraulische und Dieselelektrische Loks grundsätzlich anders klingen - ausser beim Starten und Abstellen des Motors - scheint vielen unbekannt zu sein ...
Daher kann ich wirklich nur raten, das Vorbild nicht nur am Bahnof zu bewundern, sondern auf freier Strecke, beim Rangieren usw. - also in unterschiedlichen Betriebssituationen zu studieren (dann wird auch die Sache mit dem roten Rücklicht klarer ;-)
Und rechnet doch auch die Vorbildgeschwindigkeit entsprechend um -dann erhaltet Ihr die Modellgeschwindigkeit ... wer sich daran hält, wird feststellen, um wieviel zu schnell er eigentlich sonst fährt ;-)
Ferner - beobachtet das Vorbild aus mehrere Metern Abstand und unmittelbar daneben - Vergleicht dies auch mit Eurem Modell ....
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