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1

Samstag, 13. Juni 2009, 21:03

Weichenstellhebel

Hallo zusammen,

man sieht ja hier im Forum und in diversen Zeitungen, aber auch im Internet viele schöne Bilder von Spur1-Anlagen. Diese sind meist sehr detailiert durchgestaltet, doch was ich bei fast allen Anlagen vermisse sind: vorbildlich lackierte Weichenstellhebel (natürlich nur bei den handweichen, klar!), die schönen Stellhebel von Hübner sind in der Regel so schwarz wie beim Kauf.

Neulich ,bei einem Stammtisch habe ich mich mal bei den H0-Kollegen kundig gemacht.
Es macht durchaus Sinn die Stellhebel entsprechen zu lackieren, und das möchte ich euch an dieser Stelle, mit fotografischem Beweismaterial, vorstellen.

Es gibt zwei unterschiedliche Lackierungsweisen die sich nach Lage und Einsatzzweck der Weiche richten.

1.
Ist der Weichenstellhebel (bzw. das Gewicht) orange bzw. gelb lackiert, dann bedeutet das, das die Weiche keine bestimmte Ruhestellung hat, egal ob sie in den gerade Zweig führt oder in den Abzweigenden.
Also Weiche in die gewünschte Lage stellen, drüberfahren und "vergessen".

Hier ein Foto:
[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1722,dsc00062DATRY.jpg][/url]


2.
Ist der Weichenstellhebel halb weiß und halb schwarz, dann bedeutet das, das die Weiche eine bestimmte Ruhestellung hat. Wie z.B. die Weiche eines Gleisanschlusses auf freier Strecke, da muß die weiche in Ruhestellung so stehen, dass das Streckengleis befahren werden kann (natürlich wird sie zusätzlich noch verschlossen).
Also Weiche in die gewünschte Lage stellen, drüberfahren und danach Weiche wieder umstellen.
Welche Stellung jetzt die Ruhestellung ist, dass erkennt man an dem Weichenstellhebel. In der Ruhestellung ist die Weiße Hälfte oben und die schwarze unten.

Hier ein Foto:
[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1724,handweiche44WVGL.jpg][/url]

und noch ein Foto, wenn die Weiche nicht in der Ruhestellung ist:
[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1725,dsc00063XVTO6.jpg][/url]

Natürlich kann die Ruhestellung in den geraden Zweig als auch in den abzweigenden Ast führen, kommt halt auf die Lage im Gleisfeld an.

Ich hoffe ich erzähle euch keinen alten Hut!

gruß,
Jens

2

Samstag, 13. Juni 2009, 22:15

RE: Weichenstellhebel

hallo Jensie.

auf das 3 bild steht eine tank wagen.
habe sie vielleicht ein paar bilder von der tank wagen.
ich danke inne.
grusse Ernst.

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3

Sonntag, 14. Juni 2009, 10:32

Hallo JenSie,

als gelernter Betriebseisenbahner muss ich dich leider korrigieren. Nach dem aktuellen Signalbuch ist es wie folgt.
1. es gibt mehr als 2 Varianten.
2. es gibt bei der Bahn keine Ruhestellung sondern nur eine Grundstellung.
3. hier die aktuell nach derzeitigen Signalbuch gültigen Anstriche bundesweit:

- ortsgestellte Weiche mit Grundstellung: weiß-schwarzer Farbanstrich, sollte es zusätzlich mit einem "W" gekennzeichnet sein, dann darf diese Weich nur mit Zustimmung des Weichenwärters umgestellt werden.
- ortsgestellte Weichen ohne Grundstellung: gelber Farbanstrich(kann natürlich verblassen und dann weiß wirken)
- ortsgestellte Weichen als Rückfallweichen tragen gelb-schwarzen Farbanstrich
- ortsgestellte Weichen ohne Spitzenverschluß sind durch roten Eckanstrich gekennzeichnet.

Meine Ausführungen beziehen sich auf das aktuelle Signalbuch gültig seit 14.12.08. Für andere Zeiträume muß man das zu der jeweiligen Zeit gültige beachten

Tobias
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Sonntag, 14. Juni 2009, 20:51

Hallo Tobias,

danke für diese Infos!


Könntest du mir noch die Rückfallweiche erklären?

Die Weichen ohne Spitzenverschluß, heisst das, dass man diese Weichen vom Herzstück her aufschneiden kann?

Gruß,
Jens

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Montag, 15. Juni 2009, 19:34

Hallo JenSie,

Rückfallweichen sind meines Wissens nach die einzigen Weichen bei der Eisenbahn die aufgeschnitten werden dürfen, da dafür gebaut. Ansonsten dürfen keine Weichen aufgeschnitten werden, wenn dies passiert wir es als Bahnbetriebsunfall gewertet.

Ein Spitzenverschluß oder auch Klammerspitzenverschluß dient dazu, dass die Weichenzunge nach dem umstellen fest an der jeweiligen Backenschiene anliegt und verschlossen sind und die abliegende Zunge einen definierten Abstand einhält und dort festgehalten wird. Das bedeutet wenn die Weichenzungen nicht hundertprozentig ihre Endlage erreichen wir man auch den Stellhebel(egal ob auf dem Sellwerk od. Handstellhebel) nicht in seine Endlage bekommen, gleichzeitig werden prinzipbedingt die Zungen auch nicht gleichzeitig umgestellt sonder etwas zeitlich versetzt. Schaut auch hie zu den Link an. Es ist eine Seite mit pdf-Datei und dort besonders Seite 148. Auf Seite 147 sind nochmal die Umstellgewichte aufgeführt. Bei einer Weich ohne Spitzenverschluß muss man also besonder durch Augenschein darauf achten das die Weiche korrekt umgestellt wurde.

Tobias
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Montag, 15. Juni 2009, 20:24

Hallo Tobias,
nochmals Danke, der Link ist wirklich sehr interessant den werde ich mir noch genauer anschauen.

Jens

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Dienstag, 16. Juni 2009, 16:22

Hier noch das Video eines funktionstüchtigen Klammerspitzenmodells in Spur1 von Pier gebaut in Aktion in Borken.

[vid]52859036df5adbf94a915214b649db1b[/vid]

Tobias
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Dienstag, 16. Juni 2009, 20:33

Hallo,

ab wann wurde diese Signalgebung eingeführt?
Im alten preußischen Signalbuch v. 1907 habe ich nichts gefunden. Gab´s das zu Länderbahnzeiten schon?

Vielen Dank für die Hilfe,
Fred
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9

Sonntag, 21. Juni 2009, 15:32

Stellgewicht

Hallo Fred,

in einer Filmszene aus dem Jahr 1921, war deutlich zu erkennen, das die Stellgewichte der handbedienten Weichen im Signalschema halb weiß, halb schwarz gekenzeichnet waren. Denke also auch zu späten Länderbahnzeiten und sicher seit der Gründung der DRG galt die Farbgebung an den handbedienten Weichen für die Anzeige der Grundstellung.

Gruß

Michael Kuhr
»Spur1pur« hat folgendes Bild angehängt:
  • ScreenHunter_ 21-Jun-09 15.28.jpg
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

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