Hallo Michael,
Die Achs- u. Stangenlager werden auf den Gleitflächen mit einem speziellen, weicheren Lagermetall "überzogen" um die Achsschenkel und Kurbelzapfen zu schonen, denn deren Nachbearbeitung bei Abnutzungserscheinungen ist erheblich aufwändiger als das Instandsetzten der Lager.
WM80 ist die Angabe über die Materialqualität dieses Lagermetalls (80% Zinn), denn man verwendete im laufe des II. Weltkrieg auch, um Zinn zu sparen, das billigere WM10 (mit höherem Bleizusatz) und diese beiden Materialien mussten getrennt gehalten werden, was man mit den Anschriften gewährleisten wollte.
Der rote Punkt am Führerhaus kennzeichnet daß der Kessel eine Stahlfeuerbüchse besitzt.
Stahlfeuerbüchsen wurden ab den 30er Jahren, als man die E-Schweißtechnik langsam in den Griff bekam, im großen Stil eingebaut.
Sowohl in Neubaulok/-kessel als auch als Ersatz für Kupferfeuerbüchsen bei der Kesselaufarbeitung in den AWen.
Während des Krieges verwendete man dann auch hochfesten Kesselbaustahl (St47K) um (durch dünnere Wandungen) Material zu ersparen, dieser Stahl zeigte sich jedoch als Rissanfällig - meist ausgehend von Schweissnähten - so daß man diese Kessel mit 2 roten Punkten am Führerhaus kennzeichnete, um auf die besondere Vorsicht im Umgang mit diesen Kesseln hinzuweisen.
Aufgrund ihrer St47K-Kessel wurden z.B. die 42er u.52er bei der DB so zügig ausgemustert, während Loks in "Friedensausführung" (BRen 01.10, 03.10, 44, 45, 50) baldmöglichst neue Kessel bekamen.
Gruß aus Reutlingen
Michael