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Mittwoch, 11. März 2009, 18:04

Niedriges Lichtsperrsignal, Weichenlaterne, Prellbock - Basteltipps

Moin, Modellbahnkollegen,

Die Lichtsignale auf meiner alten Anlage habe ich alle selber gebaut. Dabei waren auch zwei Sperrsignale in Zwergausführung erforderlich.

Aus einem drei Millimeter dickem Stück Kunststoffplatte und einem 1,5 Millimeter starkem Stück Polysterol wurde der Signalkörper hergestellt. Wenn ich meine Schmierzettel, äh, Aufzeichnungen richtig deute, waren die Maße der Frontansicht wie folgt: unten 20 mm, rechts/links 7mm, oben 10 mm und für die Schrägen ergeben sich dadurch 8 mm.

Als Beleuchtung kamen zwei Millimeter durchmessende rote und weiße LED zum Einsatz. Bei den Ausfahrsignalen habe ich warmweiße LED verwendet, das wäre bei den Sperrsignalen auch besser gewesen.

In den Signalkörper habe ich Löcher für die LED gebohrt, deren Anschlüsse wurden um 90 Grad umgebogen und gekürzt und daran Kabel angelötet. Dann wurde auf der Rückseite des Signalkörpers noch mal eine „Umrandung“ aus Plastikprofil 1 x 1,5 mm erstellt und darauf die rückwärtige Abdeckung. Die Kabel wurden durch ein dünnes Rohr, welches auch als Standbein für das Signal angelegt und mit einem Fundament versehen wurde, geführt.

Die Blenden für die Lampen wurden aus einem Strohhalm hergestellt, der platt gedrückt und in den Locher gehalten wurde. Mit einem Cutter wurden diese Locherreste beschnitten und dann angeklebt.[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1035,1sperrsignalLZ7YX.jpg][/url]

Als Umrandung für die (im Original) klappbare Rückseite (siehe hier: http://www.eib-t.de/gallery2/main.php?g2…_serialNumber=3 ) wurde ein 0,5 mm dünner Polysterolstreifen um die Seiten des Signalkörpers geklebt und die Rückseite mit gelben Streifen aus Humbrol Matt 24 versehen.[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1036,2sperrsignalTFLCW.jpg][/url]

Das ganze Signal wurde dann auf ein kurzes Stück Aluminiumrohr geklebt. In der Anlage befand sich ein entsprechendes Gegenstück, nur im Durchmesser etwas größer, so dass das Signal problemlos hinein geschoben werden konnte.[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1037,3sperrsignal4KS74.jpg][/url] Die Kabel waren alle mit Steckern aus dem Computerbereich versehen, die so klein waren, dass sie durch das Rohr in der Anlagenplatte hindurch gingen und dann an entsprechende Buchsen angeschlossen werden konnte. Von dort gingen Kabel zur Anlagenkante, wo das Signalbild mit einem Kippschalter zwischen Sh0 und Sh1 gewechselt werden konnte.

Bei den Weichenlaternen habe ich auch selber gebaut. Bei den käuflich erwerbbaren Laternen gefällt mir der dicke Rand zwischen dem Laternenkörper und dem weißen Lichtkörper nicht. Deshalb habe ich die vier Laternenseiten am Computer hergestellt und dann den Vorbildmaßen entsprechend auf Papier ausgedruckt. Der Laternenkörper selber wurde aus durchsichtigem Verpackungskunststoff erstellt und dann in den Papierkörper eingeklebt. Das dient der Stabilisierung.

Den oberen Abschluss der Laterne bildete ein aus Kunststoffteilen aus der Bastelkiste zurecht gefeiltes Teil, den unteren Teil ein Stück Kunststoff von einem Joghurtbecher und darauf ein Stück Plastik mit den Abmessungen der Laterneninnenmaße.

An diesem Stück wurde ein Messingrohr befestigt, das durch einen aus Holz und Metallstreben gefertigten Lagerbock nach unten durch die Platte geführt wurde. Im Inneren des Rohres verliefen zwei dünne Litzen für die Beleuchtung der Laterne mittels Leuchtdiode.

Der Lagerbock mit dem darin befindlichen Messingrohr wurde auf der Anlage befestigt. Die Laterne wurde auf den Joghurtbecherboden nur aufgesteckt, so dass im Falle eines Defekts der Leuchtdiode diese problemlos ersetzt werden konnte.[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1038,4laternenmimikGN4OD.jpg][/url]

An dem Messingrohr befand sich in Bodennähe noch ein Draht. Dieser Draht wurde in eine Gabel gesteckt, die an einem weiteren Draht angebracht war, der zur Stellstange führte, so dass sich beim Stellen der Weiche die Laterne entsprechend um 90 Grad drehte.

Über diesen Draht wurde die Weichenantriebsattrappe gestülpt – fertig.[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1039,5laterneBBVRZ.jpg][/url]

Bei diesem Antrieb habe ich mal als obere Abdeckung Riffelblech verwendet, später habe ich dann Verstärkungssippen von innen in das Blech eingedrückt.[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1040,6weichenantriebVOK8N.jpg][/url]

Die Prellböcke auf meiner Anlage habe ich ebenfalls alle selber gebaut. Soweit sie es zuließen, wurden in ihr Innenleben massive Holzklötze integriert, um die schweren Loks im Falle eines Falles auch wirklich zu stoppen.

Hier ist mal ein solcher Block [url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1041,7prellbockunterbauLD4SN.jpg][/url]am linken Ende des Bahnhofs Waldhövel, wo für den Kreisverkehr sonst ein Kurvenmodul angedockt werden konnte, zu sehen. Später wurde dieser Prellbock mit Holzleistchen, Sand und diversem Grünzeug in einen echten Gleisabschluss verwandelt.

Andere Prellböcke hatten neben Originalen auch den HO-Prellbock von Roco als Vorbild, den ich leicht abgewandelt nachbaute. Zum Einsatz kamen Schienenprofile, Plastikprofile und Holzleisten.

Die Verbindungsbleche stellte ich aus einer einen Millimeter starken Plastikplatte her, wobei ich von der jeweiligen Innenseite mit einem Metalldorn die Nieten eindrückte, so dass sie auf der Außenseite plastisch hervortraten.[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/1042,8prellbockA68I1.jpg][/url]

Der erste Prellbock wurde in einem helleren Grau gestrichen, für die anderen verwendete ich Panzergrau. Abschließend wurde mit Kreidepulver eine Alterung vorgenommen und jeweils eine Sh-2 Scheibe angebracht. Diese wurde natürlich auch selbst hergestellt. Auf eine dünne, weiße Pappscheibe mit den entsprechenden Maßen wurde eine kleinere, aus einem Klebeetikett hergestellte und zinnoberrot bemalte Innenfläche aufgeklebt. So erhielt ich exakte Farbtrennungen, und optisch war davon nix zu erkennen. Das ganze wurde dann noch mit mattem Klarlack haltbar gemacht.

Die Prellböcke sollten eigentlich nur mit einer mittig angebrachten Holzschraube mit der Holzplatte verschraubt werden. Zwischen der Holzplatte und den Plastikverstrebungen des Prellbocks war eine Messinghülse angebracht, durch die die Schraube geführt wurde. Durch die Hülse wurde verhindert, dass sich die Plastikprofile nach innen durchbogen.

Leider war diese Befestigungsmethode etwas „labberich“, bei einem Aufprall auf den Prellbock hob sich dieser vorne leicht von den Schienen.

Also wurden die Böcke mit Uhu Kraft auch noch auf die Schienen geklebt. Ob es insgesamt was nützt und eine Lok tatsächlich aufhält, habe ich noch nicht ausprobiert … :D

Ich hätte statt einer Schraube in der Mitte lieber vier Schrauben außen an den mittleren Verstrebungen anbringen sollen, was ich ursprünglich auch mal als Idee geplant, aber dann doch verworfen hatte.

So, dass war’s erstmal. Viel Spaß beim Basteln.

Der Michel

Dampffreund

unregistriert

2

Mittwoch, 11. März 2009, 19:17

Gleissperrsignal

Hallo Michel,

ganz großes: WoooWWWWWWWW! Alle Achtung!

Da bleibt mir die Luft weg! :D :tongue: Klasse weiter so!

MfG

MASRO

3

Donnerstag, 12. März 2009, 07:37

Superspitzenklasse!!!

Tolle Tipps, gute Bilder, einfach nur schön...


...das sind die Beiträge, die die Qualität eines Forum ausmachen.

Danke und weiter so. :D
Viele Grüße aus Köln an alle Spur1-Freunde

und allzeit HP1

Claus-Peter Gehring

(Piet)

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Wohnort: MS

Beruf: ...war mal was mit Seeschifffahrt

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4

Donnerstag, 12. März 2009, 10:45

RE: Niedriges Lichtsperrsignal, Weichenlaterne, Prellbock - Basteltipps

Guten Morgen,

Zitat

Original von michel
habe ich warmweiße LED verwendet, das wäre bei den Sperrsignalen auch besser gewesen.


nein, das wäre schlechter gewesen, denn das Original hat vor den "2 weiß" blaue Blenden, die ein grellweißes, leicht bläuliches Licht ergeben.
Grüße aus MS
Dieter

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Beruf: jetzt Rentner, programmieren nur noch im Hobby

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5

Freitag, 13. März 2009, 09:55

RE: Niedriges Lichtsperrsignal, Weichenlaterne, Prellbock - Basteltipps

Hallo michel,
ganz toll, schon wieder eine wunderschöne Bauanletung,
von den Sperrsignalen bau ich mir auch mehrere , die dann an simple Selbstbau - Decoder angeschlossen werden.
MfG. Berthold