Hi,
ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand wirklich ernsthaft der Meinung ist, dass Märklin in Nürnberg ab 5.2.09 nicht vertreten sein wird.
Märklin ist kein Würstchenbudenbetrieb!
Die Spielwarenmesse ist die Messe, bei der sich zeigt, welches Interesse Neuheiten erwecken und - vor allem - welche Vorbestellungen Händler aufgeben! Gerade mit Neuheiten werden die Haupt-Geschäfte gemacht, die ein Hersteller braucht. Übrigens auch, um Kreditgeber zu überzeugen. Und alleine deshalb wird Märklin in Nürnberg eine (letzte?) "Nagelprobe" zu bestehen haben.
Die rührigsten Märklin-(Versand-)händler haben ja auch aus diesem Grund (zu unserem Vorteil!) bereits mit günstigen Vorbestellpreisen "Aufträge geschrieben".
Über jede Messepräsentation dieser Größenordnung werden detaillierte Protokolle erstellt, die wiederum wichtige Herstellungs- und Finanzierungsentscheidungen auf Vorstandsebene direkt beeinfussen.
Zeigt sich z. B. auf der Spielwarenmesse, dass Produkt X besonders gut ankommt und entsprechende Vorbestellungen darüber vorliegen, dann wird dieses Produkt in der Prioritätenliste nach oben rücken (= relativ schnell produziert und ausgeliefert).
Beispiel: Es zeigt sich z. B. bei den (alten) Neuheiten aus 2008, dass der erstklassige Ex-Hübner-Güterzugbegleitwagen Pwg 14 an das Ende der Prioritätenliste gerutscht ist, weil offenbar die Nachfrage (vermutlich allein preislich bedingt) eher im unteren Bereich angesiedelt ist. Die Auslieferung ist jetzt für das II. Quartal 2009 geplant (mal sehen, ob das dabei bliebt, ich selbst warte darauf).
Nur das bringt zunächst Geld in die Kasse - und das wollen die Banken sehen.
Bei allem müssen wir auch einmal berücksichtigen, dass z. B. eine Lok-Neuentwicklung um die 500.000 bis 1.000.000 Euro kostet (bevor auch nur ein Modell verkauft wird).
Insofern (ich schrieb das schon in einem anderen Thread) wird nach Abarbeitung der Hübner-Entwicklungen (= wenig Vorauskosten für Märklin) für uns vermutlich eine magere Märklin-Neuheiten-Zeit kommen (mit höheren Preisen!). Weil nämlich Märklin wieder alleine die Vorauskosten in voller Höhe erst einmal aufbringen muss für Neuheiten.
Das wird sich bis ca. 2011 zeigen, egal wie jetzt die Insolvenzgefahr gemeistert wird - oder auch nicht.
Grüße!
Al
EDIT:
Ich las in einem alten Artikel vom 8.5.2006 u. a. Folgendes, das am Rande der Vorgänge interessant ist:
"Kingsbridge ist offenbar bereit, den Eignern insgesamt 30 Millionen Euro für ihre Anteile zu zahlen. 13 Millionen würden sofort fließen, zwei Millionen blieben für eventuell nicht entdeckte Probleme in den Geschäftsbüchern unter Verschluss. Den Rest wollten die Briten zahlen, wenn Märklin wie geplant in drei bis sieben Jahren an einen anderen Investor weiterverkauft werde. Diese so genannte Exit-Beteiligung ist jedoch erfolgsabhängig."
Das würde, wenn die Regelung so gelaufen ist, bedeuten, dass auch die "alten" Eigentümer längst noch nicht ihr erwartetes Geld bekommen haben.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Magister« (3. Februar 2009, 14:44)