Moin, Spur-1 Kollegen,
Heute werde ich über den Bau meines ersten Empfangsgebäudes berichten. Was braucht man alles dazu? Papierservietten, Werbeprospekte eine Damenstrumpfhose, zwei Bierflaschen, und und und ….. aber der Reihe nach.
Als allerwichtigstes Werkzeug hat sich für mich ein Maßstabslineal herauskristallisiert. Dieses Lineal dient nicht nur dazu, Vorbildmaße direkt umzusetzen, es hilft auch ungemein, wenn man gerade von einer kleineren Spur umgestiegen ist, weil sonst manche Dinge zwar optisch passend wirken, aber tatsächlich zu klein sind.
Als Beispiel dafür zeige ich hier mal ein Bild von meiner mit Hübner Kopfsteinpflasterplatten erstellen Seitenrampe. [url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/93,rampePNGU4.jpg]
[/url] Sieht eigentlich ganz gut aus, aber wenn man sich die Seitlichen Stützmauern ansieht, erkennt man, dass sie viel zu dünn sind, hier etwa wären es 10 cm im Original. Tatsächlich sind solche Mauern aber 40 oder 50 cm dick. Mir ist das erst aufgefallen, als ich mir eine originale Rampe angeschaut habe.
Man kann so ein Lineal kaufen, oder man kann sich auch selber eins erstellen.
Für mein geplantes Bahnhofsgebäude ermittelte ich für die Geschosshöhen Vorbildmaße von 4,2 m fürs Erdgeschoss und 3,7 m für die erste Etage. Da das Gebäude insgesamt nicht besonders groß sein würde, malte ich zunächst auf ein Stück Pappe eine eindimensionale Vorderfront und stellte fest, dass die Etagenhöhen so zu hoch wirken würden. Also änderte ich die Höhen auf 3,5 bzw. 2,9 Meter.
Als Baumaterial verwendete ich die bereits von mir hier
Info zum Baumaterial Kunststoffplatte vorgestellten Kunststoffplatten.
Zunächst wurden alle Fenster und Türöffnungen herausgeschnitten und dann wurden die einzelnen Wandteile zusammen geklebt. Als Klebstoff kam Uhu Kraft zum Einsatz. Die Zierstreifen an den Außenwänden wurden aus Pappe geschnitten. [url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/94,gebaeudeteile3O12Q.jpg]
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Der Rohbau wurde mit saharagelber Farbe von Dupli-Color im Terrakottastil besprüht, dadurch ergab sich eine wunderbare Rauputzfläche [url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/95,rauputz5FMQK.jpg]
[/url]. Die Zierstreifen sowie die Innenseiten der Fenster- und Türöffnungen wurden mit gelbbrauner Plakafarbe etwas dunkler gestrichen. Auf dem Bild sieht man, dass es keine gute Idee war, die Zierstreifen aus Pappe zu erstellen (wegen der großen „Fuseln“), hier wäre ein Kunststoffstreifen besser gewesen.
Aus verschiedenen Plastikprofilen wurden die Fenster und Türen erstellt. Für die gleisseitige Ausgangstür diente als Vorbild eine Tür des alten Wilhelmshavener Bahnhofs. Die Modelltür blieb dabei beweglich, sie wurde nur mit einem selbstklebenden Streifen Papier am Rahmen befestigt.[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/96,ausgangstuer95Y38.jpg]
[/url] Hier kam auch Riffelblech von Weinert zum Einsatz.
Die von außen einsehbaren Innenräume wurde mit einer Inneneinrichtung versehen. Dazu zählen eine Bank, ein Pfefferminzautomat, [url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/97,inneneinrichtungIVQBA.jpg]
[/url] ein Bahnsteigkartenautomat, ein Heizkörper an der Wand, ein Papierkorb, Werbeplakate der DB, Fahrplanplakate, natürlich die Bahnsteigsperre, ein möblierter Fahrkartenschalter und ein Gepäckraum mit Waage und Koffern. [url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/98,gepaeckabfertigungWK7I5.jpg]
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In der ersten Etage wurde eine Dienstwohnung eingerichtet. Die Möbel entstammen dem Möbelset AA-155-4000 von Academy und sind in 1:35 gehalten, fällt aber nicht auf. Jetzt kommen die Papierservietten ins Spiel, ich suchte im Einkaufscenter welche aus, die sich von der Art her als Tapeten der sechziger Jahre eigneten, hier mag der Betrachter selber entscheiden, ob dies zutreffend ist. [url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/99,zimmereinrichtung76H1G.jpg]
[/url] Bilder und Teppiche wurden aus Reklameprospekten ausgeschnitten.
Die Fenster der Dienstwohnung brauchten natürlich auch Gardinen. Ich schnitt aus durchsichtigem Plastikmaterial entsprechende Formen aus. Zunächst versuchte ich es damit, auf diese Formen durch das Einkratzen von Linien eine Gardinennachbildung darzustellen. Besser gefiel mir aber der zweite Versuch, bei dem ich die ausgeschnittenen Plastikteile mit Teilen einer Damenstrumpfhose, Farbe eisblau, beklebte. Falls das jemand nachmachen möchte, bitte eine Damenstrumpfhose in der Größe der Frau/Freundin kaufen, damit es nicht zu falschen Verdächtigungen kommt.
[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/100,gardinenJY65Y.jpg]
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Das abnehmbare Dach wurde auf einer Hartschaumgrundplatte erstellt, für die Nachbildung der Dachziegel kam Dekorpappe in Wellenformat, die ich in einer Dachpfannenbreite entsprechende Streifen schnitt und dann leicht überlappend auf einem Pappuntergrund aufklebte, zum Einsatz.
Die Firstziegel entstanden aus Knicktrinkhalmen, die in ca. 1 cm lange Stücke geschnitten und dann der Länge nach leicht konisch mit dem Bastelmesser in zwei Hälften geteilt wurden, wobei die kleinere Hälfte in den Abfall wanderte. [url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/101,dach41BZD.jpg]
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Auch Schornsteine entstanden aus Hartschaumplatte und etwas Weißaluminium von Tiefkühlkostverpackungen. [[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/102,schornsteineE8BV2.jpg]
[/url] Aus diesem Material entstanden auch zum Teil die Dachrinnen, zum Teil verwendete ich aber auch längs geteilte Knicktrinkhalme, insbesondere bei der Rückseite, die von der Anlagenkante eigentlich nie zu sehen sein würde.
Weiter geht’s gleich mit Teil 2 …..