Hi,
stimmt,
Uwe, Schuco ist groß im Geschäft und hat aktuell speziell den 1:43-Sammlermarkt beackert. Wäre evtl. auch noch mindestens ein Ansprechpartner für das 1:32-Bus-Wunsch-Projekt.
Die ganze Geschichte „Suche nach einem Hersteller, Produktion und Vertrieb einer Neuheit“ ist ein komplexes Feld, vernetzt mit vielen Bereichen.
Ich will nur ein paar wenige Punkte aus meiner Sicht für interessierte Kollegen anreißen (
ich weiß: für manche Leser sicher zu lang, aber die Dinge sind eben nicht in drei Sätzen abzuhandeln....
) :
1.) Ein Nachteil großer Unternehmen (ich nenne hier keines) ist oder kann sein, dass sie ziemlich zäh in der Entscheidungsfindung – bezogen auf spezielle Marktlücken wie in 1:32 – sind.
Es ist im Modellbereich nach meiner Kenntnis nämlich oftmals so, dass die internen „Ideenfinder“ zwar durchaus findig sind, aber – je größer das Unternehmen – teils auch frappiernde „Ideenlosigkeit“ und mangelnde Modellfindungs-Individualität verbreitet sind.
2.) Typisch ist für manche großen Hersteller: Massenabsatz. Es bedarf keines Ideenreichtums, z. B. ein VW-Käfer-Modell o. Ä. auf den Markt zu bringen, das weltweit Verbreitung findet. Oder wie bei New Ray in 1:32: Ein MACK-Lkw wird weltweit als Modell nachgefragt, da kann man mit Niedrigpreisen Geschäfte machen.
3.) Eine 1:32-Marktlücke ist eine ganz andere Dimension, nicht nur verengt risikobezogen, sondern auch vertriebsbezogen betrachtet! Deshalb sind kleinere Hersteller hier oftmals flexibler und erfolgreicher (gerade auch bei hohem Modellpreis).
4.) In meiner bisherigen Modellbahnzeit (seit über 45 Jahren) habe ich verschiedenen Herstellern einige Ideen/Anregungen geliefert. Von daher weiß ich, dass bei Herstellern hausintern bei weitem nicht alles „von selbst“ aufgegriffen wird. Vielfach fehlen den Mitarbeitern z. B. umfangreiche Kenntnisse, modellbahnerisches Einfühlungsvermögen und Initiativkraft. Unternehmen brauchen deshalb einfach den „Draht“ zu nachdenkenden (und fordernden) Kunden. Es freut mich in der Nachschau, dass meine früheren Anregungen (in der Mehrzahl jedenfalls) aufgegriffen worden sind, weil sie marktgängig und keine Tages-Spinnereien oder „Nur-Träumereien“ waren (und sind).
Das erst einmal aus meiner Sicht zur Herstellerseite bzw. zur Herstellersuche.
Bei dieser aktuellen Projektidee „Spur-1-Bus“ kommt man natürlich unweigerlich wieder ins
Gundsätzliche:
Bekanntlich ist der Spur 1-Markt in Deutschland zahlenmäßig relativ eng, man rechnet so allgemein mit maximal 5.000 Spur Einsern plus „ein paar Gequetschte“ .... vielleicht. Statistisch belegt ist, dass die Kaufkraft des Spur-Einsers sich aber ganz erheblich – nach oben – vom Durchschnitt anderer Modellbahnsparten abhebt.
Man muss insofern auch vorsichtig sein, etwa Äußerungen in diesem Forum für irgendwie repräsentativ zu halten.
Wir aktiven Forumsschreiber sind eine verschwindend kleine Minderheit des Ganzen! 50 Leute hier sind gerade einmal 1 Prozent.
Die meisten Spur Einser, die ich kenne, sind gar nicht hier im Forum oder in Vereinen bzw. IG`s aktiv und deren Kaufkraft und Interesse (z. B. an einem Busmodell) liegt möglicherweise auch über dem Durchschnitt dieses Forums.
Ich habe oben durch die kleine Marktforschung schon gezeigt, wo die Tendenz liegen mag. Aber dies nur am Rande.
Durchaus verständliche Diskussionen, die wir hatten, z. B. wg. des Wunsch-Busmodells oder z. B. im Hinblick auf den
Waggon Pwg 14 mit Preisen um 400 bis 500 Euro, finden außerhalb des Forums so gar nicht statt.
Der Einser als solcher sagt sich doch in der Regel:
„Das Modell will ich – oder eben nicht, basta!“ Da ist der Preis – nach meiner Erfahrung und Beobachtung – nicht in erster Linie bei der Mehrheit entscheidend.
Wenngleich jeder für sich eben die „Wertigkeit“ individuell bestimmt und seine eigene Kasse prüft.
Jeder entscheidet glücklicherweise selbst.
Nimmt man den Pwg 14 nochmals als Beispiel (im Hinblick auf bzw. im Vergleich zur Gestaltung des Wunsch-Busmodells), dann könnte man natürlich sagen: „Warum kostenträchtige Inneneinrichtung bei einem Pwg, wenn man sie so nicht sieht?“
Aber genau das ist ja der Punkt,
denn viele Einser wollen eben maximale Originaltreue, sozusagen ein Schätzchen, selbst wenn man Details nicht sofort wahrnimmt und erst eine Tür öffnen muss. Und dafür wird kräftig gezahlt – natürlich nicht von jedem.
Und der Bus müsste (anders als ein Pwg) schon zwangsweise „innere“ Details aufweisen, denn das macht den Reiz eines solchen Modells entscheidend mit aus. Und das kostet eben – womit wir wieder beim eher nachrangigen Thema „Preis“ wären.....
Denn, man bedenke: Wer sonst kauft denn die relativ teuren Metall-Modelle von KISS, KM 1, Bockholt usw., das sind ja nun wahrlich keine Ladenhüter diese Schmuckstücke, sondern sie werden zumeist flott ausverkauft.
So ist eben Spur 1:
Anspruch, Wertigkeit und Preis sind vergleichsweise hoch – wie auch in anderen
exquisiten Freizeitaktivitätsbereichen oder Sammelbereichen.
Und deshalb würde sich m. E. auch ein solches Busmodell wie der O 321 H – sicher nicht weltweit und nicht in schwindelnder Auflagenhöhe wie ein VW Käfer, aber dennoch
wirtschaftlich vertretbar, verkaufen.
Grüße!
Al