Hallo Spur1-Fahrer,
die z. Zt. grad aktuell bei vielen Herstellern ausgeführte Stromübertragung ist für Betriebsbahner eine problematische Angelegenheit.
Zum einen gibt es im Lager zwischen Kugeln und Laufringen ständig kleinste Funkenbildungen - es werden ja im Verhältnis zu Kugelgröße recht hohe Ströme übertragen - aufgrund der kleinen Berührungsflächen.
Hinzu kommt natürlich noch die isolierende Wirkung des Schmieröls - deshalb wird so wenig wie möglich verwendet - die die Funkenbildung noch verstärkt und die geringe Ölmenge mindert die Schmierung. Jeder Funke hinterlässt eine kleinste Beschädigung auf Kugeln und Laufringen, was zum einen die Rollfähigkeit mehr und mehr schädigt und zum anderen das sowieso schon wenige Schmieröl mehr und mehr verbrennt. Da die Kugeln durch die (millionen) Brandschäden kleiner werden, klemmt da natürlich so schnell nichts und fällt somit auch meist jahrelang nichts auf. Ist das Öl weg arbeiten sich die Kugeln natürlich noch schneller ab und erst dann wäre auch was zu hören - wenn man ohne Sound fährt. Bin mir also sicher daß die Stromübertragung die Laufzeit der Lager deutlich begrenzt.
Zum Thema: "Geht doch!"
Nun haben Kugellager (ohne Stromübertragung) bei unseren Einsatzbedingungen eine praktisch unbegrenzte Laufzeit, ein Spur1-Fahrzeug könnte sicher weit über 10 Jahre Dauerlauf ohne Lagerschaden mitmachen. Bin bei Stromübertragung aber der Meinung daß die Kugellager dann nur schätzungsweise 10% der Laufzeit überstehen werden. Das ist natürlich dann immer noch eine Laufzeit, die die Mehrheit der Modelle nicht erreicht aber klar sollte sein daß es eben Einzelfälle mit viel früherem Schadensfall geben wird, einfach weil immer auch irgend ein Faktor (Fertigungsfehler am Lager, beim Einbau oder Betrieb) schädigend aufs Lager wirken kann. Theoretisch wäre das zwar ein Garantiefall, aber komm damit dann nach 10 oder 20 Jahren mal zum Hersteller.
Hier noch ein Link zum Thema
Gruß
Michael