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21

Freitag, 20. Juli 2018, 13:25

Sehr geehrte technisch interessierte Modellbahnfreunde

Heute morgen habe ich mich auch mit einem Kunden über den "Ansetzwagen" unterhalten. Dabei ist mir aufgefallen das bei dem Ansetzwagen - möglicherweise- ein falscher Eindruck besteht:

Kurz gesagt
Der Ansetzwagen kann zwar an die Bühne angekuppelt werden, das ist richtig. Aber
a) nur an das kurze Ende denn
b) er macht daraus keine 80cm Drehscheibe denn
c) er dreht eben nicht die ganze Strecke mit

Der Grund liegt darin das dieser Ansetzwagen sich immer zwischen dem inneren und dem äusseren Ring befindet. Angekuppelt wird die Drehscheibe zwar grösser, also zB 80cm. Aber, da es sich ja um eine Segment-Drehscheibe handelt geht der 80cm Gleisring naturgemäss nicht über den ganzen Umkreis. Genauer gesagt ist mit dem Ansetzwagen die Beweglichkeit auf die überlappenden Stücke eingeschränkt, also alles das was über 180° hinausführt, einfach ausgedrückt.

Bei einer Drehscheibe a la Wirsberg bedeutet das, das - mit Ansetzwagen - die Bühne zB. nur noch ca 35° drehen kann weil dann entweder das linke oder rechte Ende der Bühne gegen die eingezogene Grubenwand stösst. Keine Drehscheibe wird also grösser, auch mit ansetzwagen nur bedingt, weil der vordere Grubenrand ja weg ist. Alles geht eben nicht, Platz einparen und beim Drehen dann wieder da sein :-)

Der Ansetzwagen ist ein interessantes technisches Detail das sicher viel Freude machen würde. Dennoch bleibt die Segmentgrube eine Segmentgrube. Und was noch zu beachten ist: Bei einer 180° Drehung des langen Bühnenteils stösst diese irgendwann seitlich an den Ansetzwagen der in der Grube ist und dort Platz braucht. Die Drehbarkeit der Bühne wird durch den Wagen also eingeschränkt.
Ich sehen den primären Vorteil eines solchen Wagens darin das über die Bühne eine zusätzliche Durchfahr- und Ausfahrmöglichkeit geschaffen wird.

Ich hoffe ich habe das verständlich erklärt.


Freundliche Grüsse vom Lokführer-Lukas
Helmut Schürr

22

Freitag, 20. Juli 2018, 13:58

Hallo zusammen,


nun ich weiß ja nicht, wer auf die glorreiche Idee kommt, den Ansetzwagen als Bühnenverlängerung "mißbrauchen" zu wollen,

oder wer andersherum so argumentiert, eine Nichtnutzung des Ansetzwagens zur Bühnenverlängerung als Ausschlußkriterium für dessen Umsetzung heranzieht!


Der Ansetzwagen dient ausschließlich dazu, nach einer 180°-Drehung der Bühne eine Abfahrt über das Zufahrtsgleis zu ermöglichen (wenn keine zweite Abfahrt auf der gegenüberliegenden Seite möglich ist).

Das soll natürlich nicht heißen, dass bei einer intelligenten Anordnung von Zufahrtsgleisen und Schuppengleisen die Möglichket besteht, die Segmantscheibengrube komplett zu überfahren, oder ein längeres Fahrzeug um ein oder zwei Abgänge versetzt in ein benachbartes Schuppengleis schwenken zu können (entsprechend lange Schuppengleise einmal vorausgesetzt!!!).


Aber so etwas ist keinesfalls die "Kernkompetenz" eines Ansetzwagens!

Und wer sich vorbildorientiert mit dem Thema beschäftigt und dieses auch so umsetzen möchte, wird einem solchen eine "Bühnenverlängerung" auch nicht abverlangen.

Deshalb: stimme ich für eine "artgerechte Haltung" und modellmäßige Wiederbelebung des Ansetzwagens.
:thumbup:

Mit besten Grüßen vom basti

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »210 001-4« (20. Juli 2018, 14:15)


23

Freitag, 20. Juli 2018, 18:14

Hier gibt es auch interessante Bilder von der Drehscheibe in Bebra aus besseren Zeiten.

;guckstduhier; https://doku-des-alltags.de/StreckenundB…ke/Bebra 3.html

Mich hat der Betrieb mit dieser Drehscheibe immer fasziniert.

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24

Freitag, 20. Juli 2018, 20:30

Hallo zusammen,
ich denke, dass die Drehscheibe Bebra und auch andere Drehscheiben mit Ansatzwagen ganz besondere technische Meisterstücke sind.
Und ich denke auch, dass der eine oder andere hier das Prinzip des Ansatzwagens noch nicht
ganz verstanden hat. Es geht in keinster Weise darum die Bühne zu Verlängern. Vielleicht sollte man
den Beitrag von Michael Staiger noch einmal in Ruhe ansehen.
Nachdenkliche Grüße
Es grüßt Thomas aus Hessen

Nebenbahn Epoche 3a
:love:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kö I« (20. Juli 2018, 20:53)


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25

Samstag, 21. Juli 2018, 20:10

Sehr geehrte Modellbahnfreunde

ich möchte mich zuerst für das grosse Interesse an diesem interessanten Modell bedanken.
Auch für die vielen informativen Beiträge mit fundiertem Hintergrundwissen.

Den Bau des Handmusters
habe ich inzwiaschen abschliessen können. Wie zusehen ist ist noch nicht alles fertig wie das Geländer und einige Passgenauigkeiten. Dennoch ist das Modell in der späteren Form gut zu erkennen glaube ich. Anbei lege ich noch einige Bilder auf denen Sie sich einen Eindruck machen können.

Das Fertigmodell
wird es ab Oktober geben. Bis dahin stelle ich das neue Modell der Drehscheibe "Wirsberg" auch auf der Homepage ein. Für die Planung habe ich noch eine Skizze gezeichnet die den gesparten Platzbedarf vermittelt. Ich hoffe das sie zusammen mit diesem interessanten Modell zum Einsatz anregt.

Für Fragen zum Modell
bin ich wie gewohnt tel zu erreichen, mit etwas Pausen Anfang August und September sowie natürlich auch per Mail.

Ich wünsche Ihnen weiter viel Freude mit meinen Modellen!

Freundliche Grüsse vom Lokführer-Lukas

Helmut Schürr
»Lokführer-Lukas« hat folgende Bilder angehängt:
  • 18_04014-1400.jpg
  • 18_04006-1400.jpg
  • 18_04012-1400.jpg
  • 18_03999-1400.jpg
  • 18_04001-1400.jpg
  • 18_04019-1600.jpg
  • Layout-6RLS-1600.jpg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Lokführer-Lukas« (21. Juli 2018, 20:38)


26

Donnerstag, 26. Juli 2018, 13:27

Einbau von Drehscheiben größter Länge bei beschränkten Platzverhältnissen -Abhandlung von 1931

Hallo zusammen,

In der Fachzeitschrift “Organ f. d. Fortschritte des Eisenbahnwesens“ erschien 1931 eine Abhandlung zu diesem Thema.

5 Seiten mit Erklärungen und Skizzen. Auch wie der Betrieb mit den unterschiedlichen Varianten abläuft wird erklärt.


Wer Interesse daran hat kann sich bei mir melden.


Beste Grüße,

Schwerlast und Strassenroller

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