Die Modernisierung meiner E91 war elektrisch dann doch etwas aufwändig,
weshalb ich mich nach ihrer Fertigstellung nach einem Prüfgerät sehnte,
mit dem man die Verdrahtung auf falsche Verbindungen und die elektrischen Komponenten vorab prüfen kann.
Ich befürchtete, dass ein Fehler den kostbaren Decoder schädigen könnte.
Also lieber einen Decodersimulator bauen, er könnte ja sonst auch noch nützlich sein. Mit ihm können Loklaternen,
Radsensor, Motor, Lautsprecher, Servo, Hallsensor usw. auf richtigen Anschluss und Funktion getestet werden.
Der Simulator sollte auch alle Spannungen die ein XL-Decoder zur Verfügung stellt bereit halten.
Um Zeit zu sparen wollte ich ursprünglich den Simulator modular aufbauen, mit Tongenerator, Servotester, Stromversorgung usw.
Habe dies aber wieder verworfen, weil es auch recht aufwändig geworden wäre, eine erhebliche Verdrahtung erforderte
und jeder einzelne Schalter im Gehäuse verschraubt und jede LED in einer Fassung montiert werden muss.
Es sollte ein robustes und alltagstaugliches Gerät werden, weshalb ein Aluminiumgehäuse zur Verwendung kam.
Gerade so groß, dass eine Leiterplatte im Europaformat (100x160mm) in ihm Platz findet.
Das Alugehäuse dient auch gleichzeitig als Kühlkörper für die Spannungsregler.
Eine Frontplatte entstand aus einem Ausdruck auf Papier der in Laminierfolie eingebettet wurde.
Die gibt es auch in einer Ausführung die bereits eine Selbstklebeschicht mitbringt
und so bequem direkt auf das Gehäuse aufgeklebt werden konnte.
Derartige Frontplatten sind recht robust und können leicht gereinigt werden.
Bevor jedoch die Frontplatte aufgeklebt werden konnte, mussten alle Bohrungen
und der Ausschnitt für das Voltmeter dem Alugehäuse beigefügt werden.
Ein zweiter Ausdruck der Frontplatte wurde dazu mit Klebestreifen mittig
auf das ungebohrte Aluminiumgehäuse geheftet und dann die erforderlichen Bohrungen
mit einem Körner übertragen. Auf das fertig gebohrte Gehäuse ist dann die laminierte Frontplatte
mit Hilfe von Zentrierpunken so genau als möglich aufgeklebt worden,
um dann die Löcher von hinten mit einer primitiven selbst gebauten Stanze auszustanzen.
Sämtliche erforderlichen Komponenten befinden sich auf der dazu entwickelten Leiteplatte
und sind nach dem Einlöten gleich an richtiger Stelle und elektrisch verbunden.
Alle Ausgänge führen auf eine 37-polige SUB-D-Buchse wo das Prüfkabel, das zum Decoder-Steckplatz führt, eingesteckt wird.
Hat man einen Decoder mit Klemmen ist ein Prüfkabel mit offenen Drähten erforderlich.
Die Schaltung des Simulators ist recht einfach.
Die Schalter in der Unteren Reihe simulieren die Ausgänge AUX 1-10 und Licht vorne/hinten
und schalten gegen GND. Ein Spannungsregler LM317 mit Schalterpoti (weil die Ausgangsspannung nicht auf null Volt gestellt werden kann)
und Wendeschalter erzeugt eine regelbare Ausgangsspannung um den Motor zu testen.
Zwei weitere Spannungsregler 7805 und 7810 stellen die Hilfsspannungen 5 und 10V bereit.
Eine einfache Schaltung mit dem Timer LM555 dient als Tongenerator zum Prüfen des/der Lautsprecher.
Und ein weiterer Doppeltimer LM556 erzeugt entsprechende, durch ein Poti einstellbare Impulse, die auf vier Schalter führen
zur Prüfung eventueller Servos. Die rote LED “Radsensor” wird direkt durch einen Kontakt oder Hallsensor in der Lok geschaltet.
Betrieben wird der Simulator durch ein Steckernetzteil mit der gewünschten Spannung.
Sie kann mit dem eingebauten Digital-Voltmeter kontrolliert werden und sollte dem verwendeten Fahrgerät entsprechen,
um auch die Helligkeit der LED in der Lok beurteilen zu können.
Ohne Zweifel ein Gerät das nur die Allerwenigsten auf ihrer Liste haben.
Aber man kann ja ruhig auch mal einen Blick darauf werfen, was die extreme Szene so hervorbringt.
Auch ist es selbstverständlich erlaubt seine Verwunderung darüber zum Ausdruck zu bringen.
Rainer Hipp