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Montag, 19. Februar 2018, 17:06

Spur 1 Kupplungsdilemma

Hallo Spur 1er
Ich hab mich gestern im Forum angemeldet und möchte mich kurz vorstellen. Ich bin seit ca. 20 Jahren in der Spurweite 7 1/4 Zoll unterwegs und habe bereits einige Loks im M = 1:8 bis 1:5 gebaut. Vor einiger Zeit konnte ich meinen Dachboden ausbauen und hab eine kleine Anlage Spur 1 begonnen. An sich ein tolles Hobby. Was mich aber bei Spur 1 nervt ist, dass es keine funktionsfähige, halbwegs modellgerechte Rangierkupplung gibt. Ich habe mir vor einiger Zeit die
V 60 von Km1 mit Servokupplung KM 1 gegönnt. Die Lok ist wirklich wunderschön, allerfeinster Modellbau zu einem sehr guten Preis, aber die Kupplung optisch und funktionell eine Katastrophe. Probeweise habe ich 2 Güterwagen mit der Lenzkupplung Spur 0 ausgerüstet.
Optisch schon einiges besser und funktioniert. Warum gibt es so etwas nicht in Spur 1. Ich fahre natürlich auch Ganzzüge mit der Schraubenkupplung, aber bei gemischten Güterzügen möchte ich auch etwas rangieren, ohne ständig mit der Pinzette durch die Gegend zu laufen. (Ich bräuchte auch noch eine Taschenlampe dazu) Anscheinend fährt die eine Hälfte Spur 1er mit Tanta M ums 90° Eck (1020mm) und für die anderen ist alles andere als original Schraubenkupplung unter Niveau.
Gibt es denn nichts dazwischen ?
Mit freundlichen Grüssen Bernhard

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Montag, 19. Februar 2018, 18:33

Hallo Gerhard,

also bei deiner Vorgeschichte solltest doch die vorbildgerechten Kupplungen kennen: Entweder Schraubenkupplungen (mit der Pinzette) oder die Rangierlokkupplungen wie an den Kö(f) I, II oder III. Hab selber nur die KM1-Kö I mit der sogn. Witte Kupplung. Die funzt wie beim Vorbild (wenn die Servos tun) eben nicht bei jedem Wagen aber ich bin sehr zufrieden damit - im geraden Gleis!
Bei den Spielkupplungen gibts reiche Auswahl, aber keine "Vorbildnah". Selbstverständlich kannst da natürlich auch die Lenz- oder irgendeine andere nehmen. Kadee wäre da z.B. sicher auch was, wobei ich die KM1-Doppelhakenkupplung besonders für Wagen mit Kinematik gut finde, denn da ist deren Querstabilität sehr hilfreich.
Als Schraubenkupplungsfahrer nutze ich bei Wagen, bei denen die Schraubenkupplung nur von unten erreichbar wäre die Märklin-Klaue, da ich nur 2,3m-Radien fahre ist die Kinematikfunktion zweitrangig.
Achja, Kupplungspinzetten hab ich schon mit Beleuchtung gesehen ;-)

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

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3

Dienstag, 20. Februar 2018, 08:08

Hallo Bernhard,

also erst mal willkommen in dieser kuscheligen Ecke. Du kennst doch sicher das alte Sprichwort: Kleine Kinder kleine Sorgen, große Kinder ...

Persönlich hatte ich auch gedacht, dass mit dem Wechsel zu einer großen Spur alle bisher bekannten Probleme des Hobbys kein Gewicht mehr haben würden.
Nun ist es jedoch so, dass in dieser Baugröße der überwiegende Teil der motorisierten Fahrzeuge nicht für den Fahrbetrieb gemacht ist. Es sind wunderschöne Sammlerstücke, oftmals bis ins kleinste Detail dem Original perfekt nachempfunden. Ein vorbildnahes Fahren geht hier jedoch nicht mit jedem Fahrzeug. So meine Erfahrung.

Da sicher nur ein sehr kleiner Teil der 1nser intensiv fährt, und hier meine ich den wirklichen Anlagebetrieb wie man ihn von kleinen Spuren her kennt, ist das Thema Kupplung von den Herstellern (Ausnahme KM-1) auch bisher auch nicht weiter bedient worden. Ich denke, dass der Markt dafür einfach auch zu klein ist.

Mit den beiden KM-1 Kupplungen hast Du jedoch sehr gute und auch funktional sehr zuverlässige Alternativen zur Hand. Kadee wäre wie hier schon geschrieben eine fast perfekte Art des Kuppelns. Der Umbauaufwand jedoch enorm, wenn Du selbsttätig entkuppeln möchtest.

Sollten die KM-1 Kupplungen bei dir nicht richtig funktionieren, sind diese vermutlich noch einzustellen. Ich fahre mit beiden KM-1 Kupplungsarten sogar im automatischen, softwaregesteuerten Betrieb. Das funktioniert perfekt.

Bei der gelben Rangierkupplung muss jedoch (siehe Beitrag oben) der Kupplungshaken des anzukuppelnden Wagen weit genug nach außen stehen. Wagen mit Bremserbühne eignen sich dafür nicht immer. Du solltest den oder die Wagen auch mit angehobener Kupplung anfahren. Kurz vor dem Puffer des Wagens halten und dann den Kupplungsbügel absenken. Das kuppelt immer ein. Vor allem, wenn Du nur einen Wagen bedienen willst. Sogar im vollautomatischen Betrieb. Alternativ kannst Du auch auf Pufferkontakt fahren, dann drückt der gelbe Kupplungsbügel der V 60 den Wagen etwas nach hinten.

Bei der KM-1 Doppelhakenkupplung ist die innere Reibung der Hauptbaugruppe etwas größer. Hier gegebenenfalls die Kunststoffformteile ein wenig auseinander drücken, bis diese ohne großen Widerstand ineinander gleiten. Ich verwende zusätzlich noch ein Gleitmittel. (Silicon- oder Teflonspray). Auch diese Kupplungen funktionieren sehr gut. Du musst nur für ein entsprechendes Zuggewicht sorgen. Bei mir reichen dafür 3 (Hübner) Güterwagen in der Regel aus.
Ein Hübner 4-achser (Umbauwagen) kuppelt sogar solo ein.

Bei Lenz hätte ich da so meine Bedenken in punkto Zuggewicht. Geht in Spur 0 sicherlich. In 1 hast Du bergauf aber ganz andere Lasten zu bewältigen.

Im Übrigen halte ich es ähnlich wie Michael. Lok-Zugverbindung mit KM-1 Doppelhakenkupplung, Güterwagen mit Originalkupplung. Sieht auf der Anlage einfach schärfer aus. Geht mit Radien von bis zu 1200mm nach unten, wenn du in S-Kurven eine entsprechende Zwischengerade einbaust. Richtet sich aber nach der Länge und den Überhängen deiner Wagen.

meint Stefan

4

Dienstag, 20. Februar 2018, 08:34

Nun ist es jedoch so, dass in dieser Baugröße der überwiegende Teil der motorisierten Fahrzeuge nicht für den Fahrbetrieb gemacht ist.
Ein vorbildnahes Fahren geht hier jedoch nicht
Muss ich leider entschieden widersprechen: Gerade hochwertige Kleinserienmodelle besitzen heutzutage dank hochwertiger Antriebskonzepte und gefederter Radsätze sehr gute Fahreigenschaften.

Und was die Kupplungsprobleme anbelangt wäre ein Hinweis zu den vorhandenen Radien ganz hilfreich.

Bei ausreichend großen Radien und schlanken Weichen kann vorbildgerecht original gekuppelt gefahren werden, und kleine Radien erfordern halt Kompromisse, aber immer abhängig
von a) den Fahrzeuglängen und
b) vom tatsächlich vorhanden Mindestradius (1m, 2m,3m??)

Gruß
Rolf

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5

Dienstag, 20. Februar 2018, 10:50

Hallo Rolf,

ich bin mir schon bewusst darüber, dass die Ansprüche in Punkto Fahreigenschaften sehr vielfältig sind, so wie unser Hobby selbst. Aber versuche doch mal, mit einer Spur 1 Lok an einen einzelnen Wagen mit Kugellager-Radsätzen auf Pufferkontakt heran zu fahren, ohne dass sich dieser bewegt. Ich kenne nur sehr wenige Spur 1 Loks, die das von Hause aus können. Ein guter Lokführer bekommt das im Original mit dem Bremsventil problemlos hin. War schon oft genug dabei.

Und wenn Du dir mal eine so richtig große Dampflok in Natura anschaust, dann ist es schon beeindruckend wie solch eine Maschine selbst große Lasten mit Hilfe der Dampfdehnung praktisch unsichtbar, extrem langsam und völlig ruckfrei in Bewegung setzt. Da muss ich trotz intensiver Einstellversuche meiner Decoder weitestgehend passen. Auch bei den wie Du schreibst sehr hochwertigen Modellen.

Natürlich, auf der Ebene kannst Du jede Lok bewegen und irgendwie anfahren. Im Original würden dabei nur häufig etliche Kupplungen reißen. Fahre doch mal einen Güterzug ein Gefälle hinunter und versuche dann, punktgenau vor einem Signal zu halten. Die schiefe Ebene hat 2,5% Steigung/Gefälle. Die große Bahn bringt hier jeden Zug in den Stillstand. Das wird dir mit so manchem Modellbahnzug nicht gelingen. Die Loks halten einfach nicht an. Noch krasser ist es, wenn Du dann versuchst, einen solchen Zug den Berg wieder hinauf zu bekommen. 5 Messingpersonenwagen übersteigen da schon massiv die Grenzlast vieler meiner Loks. Und wenn ich sie doch hinauf bekommen sollte, wehe, die Gleisspannung bei einem Halt in der Steigung fällt aus. Da sollte man dann wirklich flink auf den Beinen sein. Kann ein Lied davon singen.

Das meine ich mit Fahreigenschaften. Hier setze ich auch auf die neue Decoder-Produktlinie aus Launigen.

Ich kann das von Bernhard schon nachvollziehen.

Fährst Du Kadee, kuppelst Du überall ein. Der Radius ist dabei fast unbedeutend. Bei allen anderen Kupplungen muss es praktisch gerade sein, wenn es automatisch gehen soll.
Wenn Du per Hand einkuppelst, geht das auch in einem 1020ger Radius. Man muss halt nur geschickte Hände haben.

Deine Anmerkung betreffend der Radien sehe ich eine vorbildnahe Situation auch erst ab vorbildorientierten Radien. Wenn Du 2 maßstäbliche Schnellzugwagen (Gruppe 52) mit rund 80 cm und leicht vorgespannten Puffertellern kuppelst, sodass die sich die Gummiwülste in Kurven nicht öffnen, fährst du das nicht unter knapp 5,5m Radius. Ansonsten würden die Preiserlen zwischen den Wagen ein jähes Ende nehmen. Schau dir mal solche Wagen im Original an, wenn sie sich durch einen 180m Radius quälen müssen. In Stuttgart sind dabei Speisewagen durch Überpufferung 2 x entgleist. Die Weiche gibt es jetzt nicht mehr.

Natürlich sind Radien über 1020mm in unserem Hobby optisch etwas erträglicher. Aber auch ein 2,3m Radius ist so wie der 1020er ein reiner Spielzeugradius und hat mit dem Vorbild nicht wirklich etwas zu tun.

Aber das darf natürlich so sein. Unsere Moba ist nunmal ein tolles Funktionsspielzeug.
Hobbyraum-freundliche Radien und Steigungen, die es mit der schiefen Ebene durchaus aufnehmen können, das habe ich ebenfalls zu Hause und freue mich bei jeder Fahrt daran.

meint Stefan

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »newone« (20. Februar 2018, 12:14)


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Donnerstag, 22. Februar 2018, 12:01

Spur1 Kupplungsdilemma

Hallo Spur 1 er
Auch meiner Meinung hat die KM 1 Kupplung zuviel innere Reibung. Ich hab auch schon Holzklötzchen für mehrere Tage eingeklemmt und es ging dann kurzfristig besser. War aber auch nicht "die Lösung". Irgendwie passt die Kupplung überhaupt nicht zu den Modellen von Herrn Krug. Einfach zu klobig. Im Internet hab ich auch die Kupplung von der Berliner Firma Modellgetriebe gefunden, leider konnte ich aber keinen Kontakt aufnehmen. Hat jemand die schon einmal
ausprobiert ?
Nun kurz zu meiner Anlage: Raum 840 x 400 cm, somit bleibt für den Bahnhof ca. 500 cm gerade 4 gleisig. Derzeit 9 Weichen finescale selbst gebaut Radius 2300 u. 3000 mm. In den Raum Ecken Klothoiden mit R min 1400 mm. Rechts nicht sichtbar da der Bogen durch den hinteren Teil eines 5 ständigen Ringlokschuppen verläuft. Dafür sind 2 Lokstände etwas kürzer. Links muss ich mir noch etwas einfallen lassen, vielleicht eine Brauerei mit Ladegleis unten und oben 2 schöne Kupferkessel ?
Steigungen und S - Kurven habe ich auf meiner Anlage nicht. Kurven gibt es bei der Bahn ohnehin nicht, es heißt Bögen. Strassen und Frauen haben Kurven ! Als ich vor Jahren mit einer 01 er als Hilfsheizer 100 km mitfahren durfte und den Meister fragte wie schnell er mit der Lok in eine Kurve fahren darf sagte er "Meine 01 er fährt keine Kurve" wenn ich noch einmal Kurve sage steigst du beim nächsen Halt aus. Dem ist nichts hinzuzfügen.
Gruß Bernhard

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7

Donnerstag, 22. Februar 2018, 19:41

Hallo Bernhard,

etwas weiten, wie beschrieben. Den Rest besorgt das Gleitmittel. Und hier denke ich jetzt wirklich nur an die KM 1-Kupplung.

Bei mir funktionieren die Kupplungen auch im Dauereinsatz sehr gut. Sie fahren sich ein.
Dort wo es geht rüste ich gerade auch meine Lokomotiven mit der KM-1 Servodoppelhakenkupplung aus.
Gerade auf meinen Steigungsstrecken (fast 70% der Anlage) möchte ich nur sehr ungerne eine Zugtrennung erleben.
Deshalb habe ich mich für die KM-1 Kupplung entschieden. Die Dinger halten einfach und lassen sich automatisch betreiben.

Und mit dem Bogen hast Du natürlich recht. Nur "Kurven" versteht halt jeder.

Modellgetriebe: Tolle Seite mit noch besseren Ideen. Nachdem ich das Glas der virtuellen Tastatur meines Smartphons aber schon fast durchgescheuert hatte, sind meinerseits weitere Versuche bis zum Erzeuger dieser Seite durchzudringen unterblieben. Hatte auch nicht mehr Glück wie Du.
Aber:
Die Basis sind ja die KM-1 Kupplungen. Der Umbau ist dort sehr ausführlich beschrieben.

Schön, dass Du auch zum fahrenden Volk gehörst. Und sei versichert, es ist auf dieser Welt keine Schande, wenn man sich ganz bewusst für einen 1400mm Radius entscheidet.
Wir interpretieren unsere Vorbilder, denn ein im Maßstab verkleinerter Nachbau wäre selbst in unserer Spurweite in den meisten Bereichen wohl nicht zu schaffen. Ein Dieselmotor in meinem Hobbyraum ...
Aber immerhin sind wir dem Vorbild schon verdammt nahe.

meint Stefan

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Freitag, 23. Februar 2018, 10:09

Ich kann den Aussagen von Stefan völlig zustimmen .
Unsere hoch detailierten Triebfahrzeuge sind überwiegend nach dem Konzept der Vitrinenmodelle entstanden . Diese weit zurückliegende Entwicklung lässt sich rückwirkend nicht schönreden .
Die angesprochenen hochwertigen Antriebskonzepte möchte ich mal bezweifeln und eine Federung von Treibachsen muss auch wirksam sein im Gleichgewicht zum Reibungsgewicht der Maschine .
Für den Anlageneinsatz oder den sogenannten rauen Eisenbahnbetrieb wird man um nachträgliche Änderungen nicht herumkommen . Auch regelmäßiger Service ist wichtig .
Das kann ein Decoder-Wechsel sein oder tiefergehende mechanische Veränderungen , je nach dem Anforderungsprofil .
Das Vergnügen hatte ich zuletzt mit meiner S10 . Aktuell macht die schon ältere KM1 P10 ihre ersten Lastprobefahrten nach längeren AW-Aufenthalt .
Die Bemühungen haben sich voll ausgezahlt und die Maschinen sind nicht wieder zuerkennen , berichte noch davon .

Das alles kann aber nicht Aufgabe des zahlenden Modellbahners sein . Das geht nur durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Modelle durch den Anbieter . Mechanisch und Elektronisch .
Es reicht eben nicht die Modelle für den Betrieb in der Ebene zu entwickeln und der Rest vom Profil geht uns nichts an .
24 Promille Steigung-Neigung sind beim Vorbild schon sehr viel . Bei den weniger großzügigen Platzverhältnissen auf unseren Modellbahnen sind diese Steigungen-Neigungen schnell Realität.
Dann sollte das auch befahrbar sein oder wollen wir darauf verzichten .

Die Frage nach dem kleinsten Radius muss Jeder für sich selbst beantworten . Da kommt einiges zusammen vor allem bei einer ortsfesten Anlage .
Ich habe mich damals für R 1715 entschieden , natürlich wäre ein größerer Mindestradius besser gewesen .
Das reicht mir jedoch in allen Fällen für den Betrieb mit Schraubenkupplung . Zumal unsere hochdetailierten Lokmodelle durchgängig keine KK-Kulisse , nicht mal am Tender , besitzen . Da fängt die Fummelei doch an .

bei Güterwagen sind in der Regel die Überhänge kürzer und sie schwenken auch nicht so weit aus . Da kann man gut mit Schraubenkpgl. fahren .
Beim Vorbild hatte der Rangierer auch ein Taschenlampe dabei und musste für jeden Vorgang unter den Puffern durchkriechen.
Diese Zeit kann man sich beim Spiel mit der Modellbahn durchaus nehmen . Zumal wir uns ja nicht zu fein sind das An.-und Abkuppeln im Soundprogramm zu hinterlegen .

bei durchgehenden Personenwagengarnituren , die ja in der Regel selten getrennt werden , sollte man die Möglichkeit der Kurzkupplungen nutzen , der erste und letzte Wagen beidseitig mit Schraubenkupplung .

Das Vorbild hat es uns vorgemacht . Folgen wir also mit Augen und Ohren diesem Beispiel , dann kommt die Freude am Spiel von ganz allein .

Viele Grüße
Günter
»gschmalenbach« hat folgendes Bild angehängt:
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Günter, Großhettstedt, Ilmtal

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9

Freitag, 23. Februar 2018, 12:27

Hallo Günter,

eigentlich könnte ich Deine Ausführungen hier auch einfach so umkommentiert stehen lassen.
Denn: Sie sind bei mir täglich erlebte Realität.

Natürlich habe ich auch versucht, bei den Erzeugern unserer wunderbaren Modelle eine entsprechende Sensibilisierung für uns Fahrbahner herbeizuführen.
Wir sind nur offensichtlich zu wenige, um als Zielgruppe das nötige Gewicht in die Waagschale "werfen" zu können.

Allerdings konnte ich dabei feststellen, dass man sich seitens der Hersteller der Problematik durchaus bewusst ist.

Hier im Forum kann man es ja auch sehr schön nachvollziehen. Etliche unter uns sehen ein rollfähiges Getriebe als unabkömmlich an.
Für mich als Fahrbahner ist dies jedoch im Anlageeinsatz "tödlich", denn Decoder können diese derart leichtlaufenden Maschinen einfach nicht mehr richtig kontrollierten.
Wenn du automatisch fährst, wirst du Brems- und Beschleunigungszeit auf ein Minimum reduzieren. Denn das können die heutigen Programme sehr viel besser und natürlicher als jeder Handregler oder Decoder das je können wird.

Im Anlagenbetrieb hat nunmal das Getriebe die mechanische Bremsanlage des Originals zu ersetzen. Das Getriebe muss also im Stand blockieren oder zumindest ein hohes Beharrungsmoment haben. Ein punktgenaues Halten ist sonst nicht möglich.
Die decodertypischen Hilfsmittel vermögen das nicht zu leisten. Hier sind tatsächlich mechanische Eingriffe in das Rollmaterial nötig.

Aber dennoch macht es sehr großen Spaß, wenn man dann wieder einmal eine seine Traumloks in den Griff bekommt.
So geht es mir jedenfalls.

meint Stefan

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10

Freitag, 23. Februar 2018, 14:27

Hallo Stefan,
leider sind blockierende Getriebe oft auch nicht das Gelbe vom Ei. Sie fangen an bei Talfahrt zu ruckeln. Das liegt daran, dass der Zug schiebt, mehr als der Motor dreht, dann blockiert kurz die Schnecke, der Motor dreht weiter, gibt die Schnecke wieder frei und das führt zu kontinuierlichem ruckeln. (Selbst erlebt bei KM1 frühe BR 41)
Besser wäre eine Art Reibungsbremse auf der Motorwelle, die mit Servo bedient werden könnte, leider steigt dann wieder der technische Aufwand.
ESU hat mir geschrieben, sie haben testweise versucht, die gepulste Motorspannung zum bremsen umzudrehen, das hat nicht gut funktioniert, deshalb haben sie es erst gar nicht in der Firmware eingebaut.
MfG. Berthold

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Freitag, 23. Februar 2018, 14:31

Hallo Stefan und Mitleser !
Heute hab ich mit die KM1 Kupplung mal genauer, unter Leuchtlupe angesehen. Sie ist symetrisch aufgebaut und hat eingekuppelt überhaupt kein Spiel. Bei meinen Teilen sind auch noch die schrägen Nasen vorne etwas zur Gleismitte verzogen, sodass ein Einkuppel auch auf der Geraden schwer fällt. Kann mann das mit Heißluft etwas korrigieren ? Ich weiß daß hier im Forum meist Leute schreiben, die nichts lieber tun als mit der Leuchtpinzette unter körperlichen Verenkungen an allen möglichen und unmöglichen Stellen der Anlage Wagen ein und aushängen. Ich mag das nicht, da fahr ich lieber gleich nach Ampflwang am Hausruck und spiel mit der 1:1 Eisenbahn. Das macht "Rücken"
Rein von der Belastung würde auch eine H0 Kupplung reichen, denn mehr als 2 kg Hakenzug bringt ohnehin keine Spur 1 Lok. (bitte mit Federwaage testen) Ich sehe einfach nicht ein, dass Dinge die in H0 und Spur 0 perfekt gelöst sind in Spur 1 nicht möglich sind. Ich brauch auch keine Kupplung die im Schweinebogen auch noch funktioniert aber wenigstens auf der Geraden solls klappen.

meint Bernhard

12

Freitag, 23. Februar 2018, 17:13

Lieber Newone
Aber versuche doch mal, mit einer Spur 1 Lok an einen einzelnen Wagen mit Kugellager-Radsätzen auf Pufferkontakt heran zu fahren, ohne dass sich dieser bewegt. Ich kenne nur sehr wenige Spur 1 Loks, die das von Hause aus können. Ein guter Lokführer bekommt das im Original mit dem Bremsventil problemlos hin. War schon oft genug dabei.
Wenn ein Wagon mit betätigtem Lösezug , ohne Luft und ohne weiteren Sicherungsmassnahmen in Form von Handbremse oder Hemmschuh gesichert ist hat auch der original Triebfahrzeugbewegungskünstler sein ganzes Geschick aufzubringen , den Rangierer zwischen den Puffern nicht zu einem sportlichen Wurf des Kupplungsbügels zu nötigen !
Fahre doch mal einen Güterzug ein Gefälle hinunter und versuche dann, punktgenau vor einem Signal zu halten. Die schiefe Ebene hat 2,5% Steigung/Gefälle. Die große Bahn bringt hier jeden Zug in den Stillstand.
Ohne gebremsten Wagenzug geht das auch im Original schief , sonst könnte man ja auch die Bremsprobe sparen und der Lokführer bräuchte keine Infos über die Bremshundertstel des angehängten Zuges in form eines Bremszettels !

Unsere Lokomotiven haben sehr gute Bremseigenschaften , wenn allerdings ein Zug mit mehreren Kilo schieben würden , ging diese Belastung unwiederbringlich in die Antriebsmechanik . und wie wir bei Bergfahrt mit solch schweren Züge bemerken, kommt die Reibungsmasse der Modellok ins Spiel und würde zum gleiten derselben führen . Dann hätten wir irgendwann jemand , der über Flachstellen wegen selbsthemmenden Getrieben bemängelt !

Was wir brauchen ist eine zeitgemässe Bremse in unseren leichtlaufenden Wagenzügen ! Das Original soll ja nur grösser sein ! Bremsgestänge ist ja schon vorhanden ,fehlt ja nur ein Decoder mit Servo !

Ein Wagenbausatzanbieter hat ja schon eine funtionsfähige Handbremse , toll aber etwas zu umständlich für den Intensivrangierer !
Sorry , das eigentliche Thema ist doch die wahnsinnige Kupplungsvielfalt in unserer Spurweite !
LG
Holger

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Müller68« (25. Februar 2018, 12:40)


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13

Freitag, 23. Februar 2018, 17:58

Hallo Berthold,

die 41 von KM-1 ist ein bekanntes Thema. Die Ursache aber anders gelagert.

Der Motor wird entweder mitlaufen oder aber das Getriebe abbremsen. Einfache Physik. Blockiert die Schnecke, stehen die Räder still. Ist bei jedem Schneckengetriebe so ... Das zeigt die 41 aber nicht. Hatte die Lok auch schon auf meiner Anlage.
Bei der 41 ist die Regelung des Decoders einfach nicht flott genug. Das gesamte System schaukelt sich auf.

Die 45 zeigt übrigens ganz ähnliche Phänomene mit einem leichter laufenden Getriebe. Allerdings verstärkt bei Bergauffahrt. Die Lok ist technisch aber vollkommem in Ordnung. Zimo sorgt hier für Abhilfe.

Im Übrigen haben meine Märklin Maschinen allesamt selbsthemmende Getriebe. Da schauckelt sich nichts auf und hält selbst im Gefälle brav an.
Mit ZIMO im Bauch entwickeln sie sogar extrem gute (Langsam)Fahreigenschaften.

Einachsantriebe in Verbindung mit großen Massen sind für Decoder eben einfach eine sehr große Herausforderung.

Motorbremsen an sich funktionieren schon. Die Einstellung ist nur nicht ganz so einfach. Deshalb stelle ich auf Zimo um, wo immer es geht.


Hallo Bernhard,

natürlich hast du in einer Serienfertigung immer eine gewisse Toleranz. Die vorderen Nasen sind an sich nicht so problematisch. Müsste die Kupplungen sehen, um hier weiter zur Seite stehen zu können. Nur der hintere Teil der Kupplung darf wenig Reibung aufweisen. Dort bitte etwas auseinanderbiegen wenn es nicht passt. Die Kupplungen halten einiges aus. Ich fahre mit Fahrstufe 1 (in der Regel eingemessene 0,1 km bei 126 Fahrstufen) an den Zug heran und drücke diesen etwa 5mm zurück, damit sich der Doppelhaken schließen kann. Ähnlich wie die Lenz Kupplung ist die KM-1 jedoch auch wenig höhentolerant. Darauf bitte ein Auge haben.

Theorie, lieber Bernhard, ist wie immer die eine Sache, die Praxis lehrt uns jedoch oft etwas Anderes. Lass deine Federwaage ruhig eingepackt. Ich habe nämlich auch eine. So ein digitales Nobelteil.
Mein gemischter Güterzug zeigt hier bergaufstehend in der Geraden 14,2 kg. So ziemlich genau das Gewicht der Einzelwagen in Summe. Und exakt dieses Gewicht haben die Maschinen des Zuges auch am Haken. Im Gleisbogen ist es sogar noch deutlich mehr.
Natürlich laufen vor diesem Zug nur die ganz großen Brummer.

Das von Dir gemessene Gewicht bezieht sich nur auf den Wert, den die Reibwertgrenze der Einzellok erreicht, wenn man das Fahrzeug feststehend hemmt. Die tatsächliche Zuglast- und -kraft
ist bei frei beweglichen Gewichten um ein vielfaches höher. Die Zuglast reduziert sich in der Steigung im Gegensatz zur Ebene jedoch nicht. Sie nimmt in den Gleisbögen durch die Reibungserhöhung sogar noch zu.

Das was Du möchtet bekommst Du derzeit nur bei Kadee. Wirklich perfekt wie in H0. Hat aber seinen Preis und seinen Aufwand.

Meint Stefan

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Freitag, 23. Februar 2018, 19:48

Hallo Holger,

offen gesagt verstehe ich nicht so wirklich, was Du mir mit Deinem Betrag sagen möchtest.

Aber vielleicht noch so viel dazu:

Vor ettlichen Jahren bot ein Lokführer der DB WETTEN DAS an, mit seiner Lok, einer BR 150 (E50) meine ich mich zu erinnern, ein rohes Ei zwischen dem Puffer seiner Lok und einen Wagen so einzuklemmen, dass die Hülle des Eis nicht beschädigt wird. Die Wette wurde angenommen und der Lokführer gewann sie. Habe ich damals selbst verfolgt. Er ist wohlgemerk an das Ei herangefahren.

Natürlich war der Wagen aus Sicherheitsgründen festgebremst. Aber auch ohne angelegte Bremse hätte er diesen nicht weggeschoben.

Ab und an bin ich noch im Stuttgarter Hauptbahnhof. Hier sieht man auch sehr schön, ob der Triebfahrzeugführer gerade gut drauf ist. Die meisten jedenfalls fahren an ihre Züge so an, dass die Puffer der Wagen und der Lok bei Berührung nicht einfedern. Sind halt echte Könner.


Und was unser Hobby angeht: Spielzeug wird immer Spielzeug bleiben und das Original eben das Original. Wir können es nachahmen, mehr aber auch nicht. Wenn man das mal akzepzieren kann, wird es im Hobby sehr viel entspannter.

In Punkto Servos zeigen mir deine Zeilen, dass Du mit diesem Thema noch nicht wirklich konfrontiert warst. Ich habe jetzt so um die 60 Servos auf meiner Anlage im Dauereinsatz. Mit dem heutigen Stand derTechnik lässt sich eine Wagenbremse jedenfalls nicht zuverlässig realisieren. Außerdem ist sie selbst für den vollautomatischen Spielbetrieb unnötig.

Hier kommt es nur darauf an, die Getriebe der Triebfahrzeuge entsprechend auszulegen. Und ich kann Dich auch in dem Punkt beruhuigen, dass das bereits verfügbare Triebfahrzeugangebot auch bei vorbildnahen Zuglängen nicht ins Rutschen kommt, wenn ein Decoder den Zug über das Getriebe der Lok fahrstufengleich in den Stand bekommt. Edelstahl hat einen "verdammt" guten Reibwert. Es gibt momentan eben nur kaum Loks, die das können.
Hättest Du eine entsprechende Anlage, wäre Dein Meinungsbild sicher auch ein anderes.

Ein Blick auf die anderen Spurweiten zeigt ja deutlich, was sich im Fahrbetrieb bewährt und was nicht. In allen kleineren Spurweiten setzt man ausschließlich selbst- oder starkhemmende Getriebe ein, denn diese Loks sind zum Fahren gemacht. Antriebskonzepte, die eine Eigendynamik entwickelten sind dort alle wieder vom Markt verschwunden. Nicht grundlos. Im Gegenteil: Selbst auf Schwungmassen, einstiges Allheilmittel, verzichten die Hersteller zunehmend. Der Decoder ist dort alleiniger Herscher über den Antrieb.

Meint Stefan

15

Sonntag, 25. Februar 2018, 12:00

Hallo Stefan und Mitleser dieses Beitrags!
In den letzten Beiträgen von Stefan werden 2 Sachen vermischt oder gleichgesetzt. Hakenzugkraft und Wagengewicht + Nutzlast. Ansich 2 verschiedene Dinge. Eine Spur 1 Lok Beispiel KM 01 hat in etwa 7 Kilo, davon entfallen auf Vorlaufachse und Tender ca. 2 Kilo. Für die Zugkraft wird im allgemeinen 25% des Treibachsengewichts angenommen. Ist beider richtigen Eisenbahn auch so, sicher gibt es verschiedene Reibungskoefizienten zwischen Stahl-Grauguss-Neusilber-Messing, aber die sind nicht entscheidend denn sie bewegen sich im einstelligen Prozentbereich. Die Spur 1 01er hat also maximal 1.5 kg Hakenzugkraft, alles andere ist utopisch. (MIt Haftreifen ist es etwas anders, aber die sind in Spur 1 ohnehin verpönt.)
Die maximale Anhänglast ist natürlich, abhängig von der Steigung, um den Faktor 10 bis zu Faktor 100 größer. Ich kann zum Beispiel mit meiner Jenbacher ÖBB 2060 Modell M = 1:8 Modellgewicht 115 kg, Hakenzugkraft 28 kg gemessen, in der Bahnhofsausfahrt Neuötting einen 2 Tonnenzug ( 5 Wagen mit ca. 25 Personen) gerade noch wegziehen. Leichte Steigung ca. 1.5% und 10 Meter Bogen.
So, das musste ich euch noch sagen. Bei der Modelleisebahn müssen immer Kompromisse gemacht werden, egal welche Spurweite. Je kleiner desto mehr Kopromisse, und Spur 1 ist halt für Parkbahner sehr klein.
Bei der Kupplungsvielfalt hat mich das auch nicht weiter gebracht.
Schönen Sonntag Bernhard

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