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Mittwoch, 17. Januar 2018, 08:40

Neulich im Therapiezentrum (Ausgestaltung Bahnhof Wilhelmshaven)

Moin, Jungs,

letztens hatte ich wieder einen Termin im Therapiezentrum. Als ich den großen Therapieraum betrat, fiel mir als erstes auf, das im Bahnhof Wilhelmshaven ein kompletter Güterzug stand, der darauf wartete, zerlegt zu werden. Das machte mich stutzig, denn auf meinem Therapieplan stand nix von Rangiertherapie, nur Basteltherapie.

Der Blick auf den kleinen ausgestalteten Bereich des Bahnhofs Wilhelmshaven weckte die Erinnerung über den manchmal recht zeitintensiven Aufbau der letzten anderthalb Jahre. Zeitintensiv war zum Beispiel der Bahnsteig mit seiner Überdachung gewesen.

Im Juni 2016 hatte ich damit angefangen, aus Kunststoffplatten die Bahnsteigkanten, wie sie nach Fotos zumindest bis Mitte der 70er Jahre bestanden hatten, anzufertigen. Geplant war, den Bahnsteig fest auf den Segmenten zu installieren, so dass die Trennstellen bei den Kanten berücksichtigt wurden.

Die Kanten wurden auf der Innenseite zunächst mit im rechten Winkel angeklebten kurzen Streifen versehen. Diese Streifen waren 3 mm niedriger, da auf ihnen die Bahnsteigdecke – ebenfalls aus Kunststoffplatte – aufliegen sollte.

Die Außenseite wurde mit Aufbrüchen und anderen kleinen Beschädigungen versehen und das Ganze wurde vor der Montage gleich grundiert, bemalt und verschmutzt.

Im Abstand von 12 mm zu den Schwellen wurden die Kantenteile aufgeklebt und dann der Bereich eingeschottert (Bild 1 und 2).Der Gleisbogen im Gleis Zwei war gering und ergab keine Probleme, wie vor­sichtshalber durchgeführte Testfahrten bestätigten.

Für die Ermittlung der Bahnsteigüberdachung, für die ich keine Maße hatte, sondern nur Fotos, musste erstmal recherchiert werden. Mein Bahnsteig war schmaler als das Original. Vor dem Empfangsgebäude war eine andere Überdachung vorhanden. Das Ganze musste im Modell trotz der zu machenden Kompromisse aber passend aussehen.

Daher experimentierte ich mit Zeichnungen auf Papier und Pappverstrebungen.

Die Träger vor dem Bahnhofsgebäude begannen unterhalb des eingeschossigen Anbaus. Auf dieser Höhe begann auch das Bahnsteigdach. Dessen First lag noch vor der Längswand des Ge­bäudes. Die Pfosten sowohl der Überdachung vorm EG als auch der Bahnsteigüberdachung lagen in einer Flucht (Bild 3).

Aus diesen Fakten ergab sich schon mal ein Abstand des Ge­bäudes, welches ich provisorisch mittels einer Styrodurplatte auf Bahnsteighöhe angehoben hatte, von 3,6 Metern zur Bahn­steigkante zum Gleis Zwei.

Die Höhe der Bahnsteigdachkantenunterseite hatte ich zunächst mit 3,5 Metern geplant, nun zeigte sich, dass 3,7 Meter richtig waren. Auch die Dachschräge wurde etwas flacher gestaltet, damit die ohnehin schmalere Überdachung des Bahnsteigs nicht zu hoch wirkte und die Proportionen eini­germaßen eingehalten wurden. Der Ab­stand von Dachkantenunterseite bis First­unterseite wurde von 100 cm auf 80 cm verringert.

Nachdem ich mir ein Lichtraumprofil nach NEM 102 aus Pappe gebaut hatte, stellte ich fest, dass dieses Modellprofil an der Dachkante geringfügig nicht eingehalten wurde. (Bild 4) Da dieses NEM-Profil aber auch größere Toleranzen zu meinen vorhandenen Fahrzeugen aufwies und Vergleiche mit diesen zu dem Ergebnis führten, dass es keine Berührungen geben würde, ig­norierte ich diesen Missstand.

Ich begann mit dem Bau der zweistieligen Tragwerke für die Bahnsteigüberdachung. Damit die insgesamt 21 zu fertigenden Gestelle auch einheitlich aussehen würden, musste ich zunächst eine Schablone aus Kunststoff zusammenkleben. Aus
Holzleisen wurden die benötigten Teile zurechtgesägt und dann nach und nach in der Schab­lone jeweils zu einem Trag­werk zusammengefügt und -geklebt (Bild 5).


Auch für die Löcher in den Bahn­steigplatten fertigte ich eine Schablone an, so dass hier ebenfalls gleichmäßige Abstände garantiert waren. Die Schablone konnte am Rand der Bahnsteigplatte an­gesetzt werden, mit einer der Holzleisten wurde sie in ei­nem bereits vorhandenem Loch fixiert und mit einem Schraubendreher wurden im zweiten Loch an den Lochkanten Markierungen in das relativ weiche Ma­terial der Bahnsteig­platte ein­gedrückt (Bild 6).

Anschließend wurde die Schablone entfernt und die markierte Öffnung mit einem Bastelmesser vorsichtig ausgeschnitten und passend gefeilt.

Am 14.12.16 wurde das letzte Tragwerk gebaut. Die Tragwerke wurden nun in die Bahnsteige eingesteckt und mit Längsleisten miteinander verklebt (Bild 7 und 8 ).

Die Umsetzung der Positionen der einzel­nen Tragwerke nach den vorhandenen Vorbildfotos hatte gut geklappt, auch die Fluchtlinie mit den Pfeilern der Überdachung vor dem Empfangsgebäude passte (Bild 9).

Für die Anbringung der insgesamt 80 Verstrebungen zwischen den äußeren Längsträgern und den Pfeilern der Tragwerke fer­tigte ich mir wieder zwei Schablonen (Bild 10). Bis zum fünften Januar 2017 waren alle Streben ange­klebt.

Beim Original ragten die kur­zen mittleren Streben unter der Firstfette unterhalb der Quer­streben ein Stück heraus. Ur­sprünglich hatte ich nicht vor, dieses im Modell nachzubilden. Nachdem ich jedoch die Bilder über die Probeaufstellung am Silvestertag anschaute, fand ich es doch ganz gut, diese Pinökel nachzubilden. Also sägte ich die Enden einer 5 x 5 mm messenden Holzleiste im Winkel von 35 Grad an allen vier Ecken zu und dann das Ende ab. Dies machte ich 21 mal und klebte dann die Teile an die Tragwerke. Auf Bild 11 sind die Pinökel und die 42 inzwischen hergestellten Fundamentfüße abgebildet.

Die Farbgebung für die Dachbalken und die Dachunterseite war mir nicht bekannt. Also nahm ich die von mir vom Original gemachten Aufnahmen aus den 1980er Jahren zur Hand und schaute gleich­zeitig, was ich für Farben zur Verfügung hatte. Ein paar Probe­streichungen auf Holzleistenresten und Vergleiche mit einem der Fotos (Bild 12 und 13) brachten mich zu der Entscheidung, die Holzkonstruktion mit Revell Matt Dunkelgrün Nr. 39 und die Dachstreben mit Ma­rabu Decormatt Vanille Nr. 222 anzumalen. Auch die Firstfette wurde wie beim Original vanillefarben bemalt (Bild 14).

Für die Dachunterseite hatte ich zunächst einen in der Farbe pas­senden Zeichenkarton vorgesehen.

Mit leichtem Druck zog ich mit einem Bleistift schwache Linien als Nachbildung der Bretter­fugen auf einem Probestück. Das Ganze sah ganz gut aus, war mir dann aber wegen der ein­zuhaltenden Genauigkeit beim Malen der Linien zu aufwändig. Ich erstellte daher einfacher­weise am Computer Blätter mit exakteren und gleichmäßig schwachen Linien. Eine passende Farbe fand sich auch, jedoch war das, was am Bildschirm passte, nicht unbedingt identisch mit dem, was der Drucker lieferte.

Da die Dachunterseite zwar einsehbar war, aber eben auch im Schatten lag, konnte ich mich aber mit dem Ergebnis anfreunden (Bild 15).

Bei der Dachoberseite experimentierte ich zunächst mit drei Zentimeter breitem Kreppband als Nachbildung der Dachpappe. Nach der Probebemalung war die Naht zwischen zwei Bah­nen zwar schön dünn, aber der Gesamtzustand gefiel mir nicht so. Ich griff daher auf 600er Schleifpapier zurück.

Bevor es am Dach weiterging, war jetzt erstmal die Bahnsteigoberfläche dran. Ich begann mit dem unbedachten Stück am Bahnsteigende. Das größte Problem waren dabei die Fahrspuren der E-Karren auf der Bahnsteigoberfläche. Hier hatte ich schon an einem Probestück mehrere Expe­rimente durchgeführt und auch eine Achse mit zwei Rädern eines HO-Lastwagen an einen Holzstab zum Herstellen der Fahrspuren angefertigt.

Wie sich herausgestellt hatte, war die einfachste Lösung die Beste. Die Bahnsteigoberfläche wurde mit grauer Farbe bemalt, in die der Grus zur Oberflächengestaltung eingestreut wurde. Dabei wurde die Farbe im Bereich der geplanten Fahrspuren mit einem breiten Flachpinsel durchgehend aufgemalt, während bei den anderen Bereich die Farbe flächig mit einem Rund­pinsel aufgetupft wurde.

Nach dem Aufstreuen des Splits wurde zusätzlich noch an einigen Stellen der Fahrspur mit dem einachsigen Fahrgestell entlang gefahren.

Nachdem alles gut durchgetrocknet war, wurde die Bahnsteigoberfläche abgefegt und einige Stellen der Fahrspur noch mal mit ein wenig Farbe und Grus nachgearbeitet.

Am 22. März 2017 wurde die Bahnsteigdecke zwischen die Bahnsteigkanten geklebt und die Kanten ebenfalls noch mit Farbe und Grus nachbearbeitet. Ursprünglich hatte ich geplant, die Bahnsteigdecke etwa vier Zentimeter vom Rand auf der Unterseite mit einer einen Millimeter dicken Plastikleiste zu erhöhen, um so ein kleines Gefälle darzustellen.

Nach mehrmaligen optischen Versuchen erschien mir dieser zusätzliche Aufwand, insbeson­dere auch die Probleme bei der Verklebung, jedoch als zu hoch im Vergleich zu dem zu er­wartenden Ergebnis, so dass ich darauf verzichtete
(Bild 16).


Die drei Laternen wurden wieder an ihren Positionen eingeschoben. Inzwischen hatte ich mir von Weinert mehrere Lautsprecher angeschafft, von denen ein Paar am mittleren Lampenmast angeklebt wurde. Wie auf Vorbildfotos zu sehen ist, gab es diese Lautspre­cher in den 1960er Jahren so nicht, erst auf meinen Bildern aus den Achtzigern ist an jedem Laternenpfahl ein Lautsprecher in Richtung Bahnsteigdach angebracht.

Ich fand aber, dass hier zwei Lautsprecher hingehörten.


Weiter geht’s mit Teil 2 ….
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Mittwoch, 17. Januar 2018, 09:04

Neulich im Therapiezentrum (Ausgestaltung Bahnhof Wilhelmshaven) Teil 2

Auch die Abdeckung für den Revisionsschacht und den Fernsprechkasten der alten Bauart bastelte ich (Bild 17). Ein Vorbild für den Fernsprechkasten gibt es am Einfahrsignal nach Fritzlar, Bild 18, aus Richtung Bad Wildungen, den ich fotografierte und vermaß. Inzwischen gibt es den Kasten auch bei Weinert, siehe https://weinert-modellbau.de/ausgeliefer…spur-1-zubehoer

Wie ich beim Be­trachten von Vorbildfotos mit Er­schrecken festgestellt hatte, war der weitere Bahn­steig unter dem Dach bis in die 70er Jahre noch nicht mit einer Asphaltdecke überzogen, sondern be­stand aus Backsteinen!

Ich begann daher, in die nächste anschlie­ßende Bahnsteigdecke Back­steine bzw. die Fugen dazwischen einzuritzen und errechnete dabei, dass es für die gesamte Bahnsteigober­fläche ca. 48000 Backsteine nachzubilden galt. Das war doch mal ein Wort.

Mit Revellfarben in verschie­denen Braun- und Rottönen wurde die Oberfläche dann bemalt. Nach dem Trocknen der Farbe wurde graue Dis­persionsfarbe für die Fugen aufgetragen. Dabei wurde der Pinsel ab und zu in eine Plas­tikschüssel mit Wasser, in welches ein paar Tropfen Spülmittel hineingeschmischt waren, eingetunkt. Dadurch verdünnte und entspannte sich der Farbauftrag und die Farbe floss gut in die Fugen.

Nach dem Durchtro­cken wurden mit einem feuchten Lappen die verblie­benen grauen Farb­reste auf den Steinen vorsichtig abge­rieben. Abschließend wurde die gesamte Oberfläche mit Klarlack versiegelt (Bild 19).

Aus Fotos hatte ich auch ermittelt, dass die Bahnsteigkante am Gleis zwei stellenweise dicker war als üblich. Warum das so war, wusste ich nicht. Vielleicht war die Verstärkung wegen Zerstörungen im zweiten Weltkrieg erforderlich gewesen. Auch die Backsteine waren hier, nur auf dieser Bahnsteigseite, durch eine Reihe quer zu den anderen Stei­nen, also in Bahn­steiglängs­richtung, verlegten Backsteinen abgegrenzt zum restlichen Bahnsteig.

Ein Deckel von ei­nem Revisi­onsschacht hatte hier ebenfalls seinen Platz.

Die Bahnsteigkante wurde hier durch einen von der Bahnsteig­oberfläche abgeschnittenen Streifen verbreitert. Der Spalt zwischen dem Streifen und der Kante wurde mit Holzkitt ver­spachtelt und nach dem Trock­nen verschliffen, grau angemalt und verschmutzt (Bild 20).

Das bisher gestaltete Bahnsteigdach hatte mich aufgrund seines „unzuverlässigen Verhaltens“ nicht gerade zu einer Weiterbearbeitung motiviert. Weil es abnehmbar bleiben sollte, damit im Falle eines Falles eine Reparatur der Beleuchtung möglich wäre, hatte es sich aufgrund der einseitigen Verklebung mit Schmirgelpapier nicht nur verformt und lag nicht mehr auf allen Dachsparren auf, auch die „Dachpappe“ hatte einige „Luftblasen“ nicht nur an den Kanten bekommen. Auch das Papier mit der Bretternachbildung hatte solche Blasen aufzuweisen.

Die Lampen für die Beleuchtung sollten aus LEDs bestehen, waren also eigentlich unkaputt­bar. Die beiden vorgesehenen Uhren, die aus HO-Uhren entstanden, hatten Birnchen zur Be­leuchtung, hier war das Potenzial eines Ausfalls schon größer. Ich überlegte und entschied schließlich, das Dach neu zu gestalten und auf den Dachsparren fest zu kleben. Für den Fall einer nötigen Reparatur müsste dann an der gegebenen Stelle das Dach aufgeschnitten wer­den.

Das Bahnsteigdachabschlussstück wurde nun als erstes mit der LED-Beleuchtung ausgerüstet. Es kamen warmweiße LEDs aus einer Ikea-Lichterkette zum Ein­satz, die einen Lampenschirm aus Abdeckkappen für Möbelschraubenlöcher erhielten.

Die Litze musste fein sein, da sie unter dem Dachfirst verlegt werden sollte. Schwarze Microlitze mit 0,05 mm² Querschnitt war das Richtige. Auf Bild 21 sind unter dem Firstbalken drei Lampen zu erkennen, links die dünne Litze, die noch am Pfeiler nach unten geführt werden muss. Die aufgeklebte Dachplatte auf der hinteren Hälfte wurde so zugeschnitten, dass sie genau auf einem Dachsparren endet.

Die aus einem Millimeter starken Polystyrol zurecht geschnittenen Dachplatten wurden nun mit stärkerem 280er Nassschleifpapier beklebt – und zwar beidseitig, um ein erneutes Verzie­hen in eine Richtung zu verhindern. Zum Ausrichten der Dachpappenstreifen wurden mit dem Bleistift Hilfslinien auf dem Polystyrol aufgezeichnet (Bild 22).

Die Innenseite wurde anschlie­ßend mit den ausgedruckten Pa­pierbrettern beklebt, wobei die Blätter so geschnitten wurden, das die Trennstellen zwischen zwei Blättern genau auf einem Dach­sparren zu liegen kamen und so­mit nicht mehr sichtbar waren (Bild 23 und 24).

Unter dem Bahnsteigdach waren zwei Uhren vorgesehen, die ich selber baute. Grundlage dafür waren zunächst die Halterungen inklusive Birnchen der HO-Uhren von Brawa, von denen ich noch einige hatte.

Diese Halterungen hatten am Ende ein Gewinde und konnten so mittels einer Mutter und ei­ner Scheibe am Firstbalken be­festigt werden. Allerdings waren die Hal­testangen viel zu kurz, so dass ich sie zunächst mit einem zwei Millimeter durchmessen­den Messingröhrchen verlängern musste.

Die Uhren selber wurden aus Muffen für Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von 16 mm gefertigt. Von diesem Rohr wurde ein 6 mm (20 cm im Original) breiter Ring abgeschnitten. Darum wurde dann ein 8 mm breiter, aus 0,3 mm dicken Polystyrol geschnittener Ring ge­klebt, und darein das Ziffernblatt.

Das Ziffernblatt war eine verkleinerte Fotografie der Uhr im Modellbahnraum. Diese hatte ich in passender Größe ausgedruckt und auf klares Plastik geklebt und ausgeschnitten.

Ein zweiter Ring mit einer Breite von 6 mm wurde dann um den ersten geklebt, oben drauf kam schließlich noch eine Abdeckplatte, alles ebenfalls aus 0,3 mm Polystyrol.

Der Innenring für den Uhrausdruck wurde schwarz bemalt, für die Außenseite verwendete ich Revell Nr. 70, Kieselgrau glänzend, RAL 7032.

Und natürlich ist die angezeigte Uhrzeit 1:32, das muss bei einer Anlage in der Königsspur so sein.

Oben in den Uhrenring wurde ein Loch hineingebohrt. Die Birne am Ende des Messingrohrs war breiter als das Rohr, also war das Loch im Uhrenchassis auch entsprechend größer. Damit die Uhr dennoch problemlos am Messingrohr halten konnte, wurde am unteren Ende der Um­fang mit etwas Gewebeband vergrößert, bis die Uhr darauf geschoben werden konnte und hielt (Bild 25).

Als nächstes waren die Dachrinnen dran. Ich hatte einige halbrunde Profile mit verschiedenen Durchmessern zum optischen testen und vergleichen mit Vorbildaufnahmen zur Auswahl. Letztendlich kamen einen Meter lange Kunst­stoffprofile mit einem Außendurchmesser von fünf Millimetern zum Einsatz. An die Außenseite wurde ein ein Millimeter durchmessendes Rundprofil angeklebt und der Spalt an der oberen Kante mit Holzspachtel zugeschmiert und nach Trocknung glatt geschliffen.

Alle 80 Zentimeter bzw. 2,5 Zentimeter im Modell wurde dann ein cirka ein Millimeter brei­ter Papierstreifen als Dachrinnenhalternachbildung außen aufgeklebt und alles mit Vanillegelb bemalt und mit Kreidepulver verschmutzt (Bild 26).

Im Nachhinein wäre eine schmalere Dachrinne vielleicht doch besser gewesen, denn was ich nicht bedacht hatte war, das die Dachrinne ja auch vorbildgemäß vanillefarben angemalt wurde und diese helle Farbe mehr auffiel an meinem gegenüber dem Vorbild schmaleren Bahnsteigdach.

Aus einem 7,7 Millimeter durchmessenden Strohhalm, den ich mal bei einem Imbiss der Fastfoodkette Subway mitgenommen hatte, wurden die an einigen der Pfeiler angebrachten Abfallbehälter gebastelt. Die 7,7 mm entsprachen den 25 Zentimetern des Originals, die ich aufgrund der vorhandenen Originalfotos ermittelt hatte. Daraus hatte ich auch auf eine Länge von 40 Zentimetern der Behälter geschlossen und eine Höhe des Be­hälterbodens von etwa 50 Zenti­metern
über der Bahnsteigoberflä­che.


Der Behälterboden wurde aus Pa­pier ausgeschnitten, auch die Um­randung am oberen Ende wurde aus einem Papierstreifen mit einem Millimeter Breite erstellt, ebenso ein senkrechter Streifen, mit dem die Behälter an die Pfeiler geklebt wurden. Als Farbe ver­wendete ich Revell Farbe Nr. 99 Aluminium (Bild 27).

Nachdem die Dachrinnen angebracht waren, standen die Regenfallrohre auf dem Bastelprogramm. Dazu hatte ich bereits runde, drei Millimeter durchmessende Kunststoffprofile besorgt und fertigte als erstes eine Schab­lone an, damit die insgesamt 20 benötigten Fallrohre auch die gleiche Form bekamen.

Zunächst wurde am unteren Ende ein S-Bogen angefertigt. Dieser war erforderlich, um an den Fundamentsteinen der Pfeiler vorbei zu kommen. Dazu schraubte ich in das Brett mit der Schablone drei Holzschrauben, die mir beim biegen halfen (Bild 28 ).

Um das Polystyrolprofil zu biegen, wurde ein Fön benutzt, um das Material zu erwärmen. Dann wurde es um die Schrauben herum in Form gebracht.

Die weitere Formgebung stand im rechten Winkel zu diesem Endstück, daher wurden an der Schablone am unteren Ende zwei höhere Stücke kleiner Holzleisten angebracht, die das Profil im rechten Winkel zur restlichen Schablone fixierten (Bild 29). Rohre auf der Seite vom Gleis Zwei wurden nach links, Rohre auf der Seite von Gleis Eins nach rechts gebogen bzw. entsprechend in die Schablone eingelegt.


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Mittwoch, 17. Januar 2018, 09:20

Neulich im Therapiezentrum (Ausgestaltung Bahnhof Wilhelmshaven) Teil 3

An den erforderlichen Stellen wurde das Rohr erwärmt und an­schließen mit der Hand gebogen, bis es in die Schablone passte (Bild 30 und 31). Dabei waren die Bögen gegenüber dem Original etwas größer, dies war nö­tig, um eine schmiegige Form ohne Knicke oder Wulste zu erhalten.

Lag das geformte Rohr passend in der Schablone, wurde es am oberen Ende, an der sich eine Markierung in der Schablone befand, mit einem Cutter abgeschnitten. Es blie­ben dabei immer zwei Millimeter Reserve über. Das obere Ende bekam dann mit der Feile eine Ausrundung, anschließend wurde durch eine Stellprobe am Bahn­steig/Dachrinne die „Reserve“ dazu ge­nutzt, um mit der Feile das Fallrohr in der Länge anzupassen (Bild 32).

Die Anschlussstellen der einzelnen Fallrohrstücke stellte ich aus 1,5 Millimeter breiten Pa­pierstreifen her, die zweimal um das Rohr gewickelt und festgeklebt wurden (Bild 33).

Ende Oktober war das erste der drei Dachsegmente komplett fertig und wurde in die Spiel­halle gebracht.

Die Bahnsteigüberdachung setzte ich zunächst auf dem Bahnsteig etwas versetzt neben den Löchern für die Pfosten ab, denn ich musste zuerst die beiden Kabel für die Beleuchtung durch den Bahnsteig und die Segmentdecke führen. Hier hatte
ich schon vorm aufkleben der Bahnsteigoberfläche zwei größere Löcher gebohrt.


Die an den Pfosten nach unten geführten Kabel waren übrigens vorbildgerecht mit dem glei­chen Grünton wie die Tragwerke angemalt und daher fast unsichtbar. Über den Fundamenten hatte ich Löcher schräg nach unten gebohrt, so dass die Kabel dort hindurch geführt werden konnten und am Pfostenboden wieder austraten. Die sichtbaren Löcher an den Pfosten wurden mit Holzspachtel zuge­schmiert und grün überge­strichen (Bild 34).

Was ich noch vergessen hatte, waren die Lautsprecher für die Bahnhofsansagen. Diese klebte ich nachträglich noch am sechsten November ein (Bild 35). Wie auf diesem Bild und auch auf den Bilder von meinem Beitrag vom siebten November In Echt geht das schon lange nicht mehr … zu erkennen ist, hatten sich unter dem Papier schon wieder Blasen gebildet. Daher ver­wendete ich jetzt zum aufkleben der Papierbretternachbildung Sprühkleber, um die gesamte Papierfläche mit Klebstoff zu versorgen.

Zum Glück war ja dieses Innendach vom Anlagenrand nur zu sehen, wenn man sich bückte, so dass ich dieses Missgeschick zunächst einmal hinnahm.

Das mit dem Sprühkleber funktionierte aber auch nicht so gut, die Klebekraft auf dem Schmirgelpapier war stellenweise mangelhaft. Auch hier bildeten sich an einigen Stellen Bla­sen. Mist.

Also verwendete ich am Ende von Bahnsteigdach II wieder Uhu Kraft, diesmal allerdings sowohl auf dem bedruckten Papier als auch auf dem Schmirgelpapier aufgetragen und hier auch noch mit einem Spachtel flächig verteilt. Das war endlich die Lösung.

Nachdem am 27. November das dritte Bahnsteigsegment fertig war, blieb noch der Dezem­ber für das letzte und größte Stück. Hier war noch mehr zu tun, zwar hatte ich in die Bahn­steigoberfläche schon die Backsteine eingeritzt, aber die farbliche Behandlung fehlte noch. Das Bahnsteigdach hatte noch nicht einmal die Querhölzer erhalten und auch noch keine Fun­damentfüße.

Erst im Januar 2018 bin ich dann mit dem Bahnsteigdach fertig geworden (Bild 36). Das die Dachkante und die Regenrinne so verbogen sind, ist dem Vorbild geschuldet 8) siehe Bild 37.

Auf Bild 38 sieht man, das die papierene Bretternachbildung nun keine Blasen mehr wirft. Auch habe ich hier mal die Lampen gerade gerückt :rolleyes: .

Die Bilder 39 und 40 zeigen den Blick von der anderen Bahnsteigseite.

Bild 41 und 42 zeigen den beleuchteten Bahnsteig in der Nacht. Obwohl ich vor dem Bau des Dachs und auch vor dem Einbau auf dem Bahnsteig immer die Beleuchtung gecheckt habe, habe ich beim finalen Test eine kaputte Lampe entdeckt, die oben auf Bild 41 zu erkennen ist. So ein Mist …

Natürlich habe ich nicht nur am Bahnsteig gearbeitet, sondern auch teilweise unsichtbare und ebenfalls zeitintensive Arbeiten ausgeführt, wie zum Beispiel beim Einfahrsig­nal und dem dazugehörigen Vorsignal.

Aufgrund des langen Fußwegs für den Fahrdienstleiter bis zum Vorsignal sollte hier keine Schaltung vor Ort per Stellstange erfolgen.

Stattdessen sollten die beiden auch recht weit auseinander stehenden Signale (Bild 43) mit den noch reichlich vorhandenen motorischen Antrieben gestellt werden. Dazu mussten aber nicht nur passende Halterungen für Motor und Signal gebaut, sondern auch Ka­bel verlegt werden, mit Trennungen an den Segmentübergängen, und das auf einer Länge von cirka 18 Metern. Insgesamt habe ich dafür etwa acht Basteltage verbraucht.

Die Halterungen für die Signale wurden aus Holz und Kunststoff gebaut, alles wurde nur verschraubt, so dass ein Zugriff jederzeit ge­währleistet ist.

Bei den beiden Signalen ging es zunächst nur um den Be­trieb, die Gestaltung des Umfeldes wird erst dann erfolgen, wenn die Gestaltungsarbeiten soweit vorgedrungen sind. Signale und Halterungen sind an ihren Positionen einge­schoben und können jederzeit entnommen werden. Deswegen sind alle benötigten Kabel an Lüsterklem­men befestigt, so dass sie bei Be­darf gelöst wer­den können (Bild 44 und 45).

Der Antrieb für das Vorsignal wird über den Antrieb des Hauptsignals geschaltet. Zum Umstellen auf Hp2 ist dieser Vorgang auch dem Original ent­sprechend richtig, erst wurde das Einfahrsignal auf freie Fahrt umgelegt, dann das Vorsignal.

Für die Rückstellung auf Hp0 wäre vorbildgerecht zunächst das Vorsignal auf Vr0 gefallen, anschließend das Hauptsignal. Dies ist aber bei meiner Schaltung nicht möglich, auch hier geht erst das Hauptsignal auf Haltstellung, dann das Vorsignal.

Da Zugfahrten in Stumpfgleise nur mit 30 km/h zulässig sind, zeigen die beiden Signale nur Hp0 oder Hp2 an, außerdem wurde noch ein Geschwindigkeitsanzeiger Zs3 am Hauptsignal aufgestellt (Bilder 46 – 48 ).

Zur Bedienung der beiden Signale hatte ich nun endlich auch ein Schaltpaneel auf Höhe des Fahrdienstleiterplat­zes im Bahnhof Wilhelmsha­ven an einem Segment ange­bracht und gleich alle Schalter installiert, die erforderlich waren (Bild 49 und 50).

Beim nächsten Fahrtag wollte ich natürlich der Fahr­dienstleiter in Wilhelmshaven sein. Es war eine reine Freude, von der Ferne aus Einfahrsignal und -vorsignal zu schalten und bei der Geräuschku­lisse im Raum waren die Stellmotoren gar nicht zu hören.


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Mittwoch, 17. Januar 2018, 09:31

Neulich im Therapiezentrum (Ausgestaltung Bahnhof Wilhelmshaven) Teil 4

Die drei Lampen auf dem unbedachten Bahnsteigteil sollten nach Vorbildfotos erstellt werden, das bedeutete also Selbstbau.

Aus Messingröhrchen (vier bzw. fünf Millimeter Durchmesser) wurden die Masten gebaut, aus dünnem Mes­singdraht die Halterungen für den Lampenschirm. Alles wurde verlötet. Das war der einfache Teil (Bild 51).

Für die Lampenschirme benötigte ich an den Enden runde Abdeckungen. Hier halfen die Plastikschalen zur Aufbewahrung von Tabletten. Mit Hilfe von Polystyrolstreifen konnte ich dazu ein Gestell bauen. Die Mitte zwischen zwei
Endstücken wurde mit Papier abgedeckt (Bild 52).


Soweit sah das ganz gut aus. Aber dann mussten noch die Kabel für die SMD-Beleuchtungen an dem dünnen Halterungsdraht verlegt werden. Die LED’s hatte ich übrigens HO-Bausätzen von Viessmann Wand­lampen entnommen.

Die Bahnsteiglampen inklu­sive Kabel wur­den dann mit grauer Farbe, Revell Matt 43, angemalt. Alte­rungsspu­ren wurden auch gleich ange­bracht.

Aus einer runden Holzleiste wurden Mastfüße gedreht (siehe auch Bild 16).

Weiter ging es mit Weichenla­ternen, Schottern und der Ges­tal­tung des Zwischenraums zwi­schen den Gleisen.

Die Gleisverbindungen am Ende der Gleise zwei bis fünf waren ortsgestellt. Da es nicht nur unlogisch war sondern auch un­schön aussah, wenn eine der Weichen auf Abzweig und die andere auf den geraden Strang gelegt war(als Beispiel Bild 53), mussten dringend die Weichenböcke und die Weichenlaternen installiert werden, damit die Grundstellung der Weiche eindeutig ersichtlich wurde.

Dazu verwendete ich modifizierte Weichenböcke von Hübner. Da diese jedoch einen zu gro­ßen Abstand zur Gleismitte hatten, wurden die Halteeisen entsprechend gekürzt, so dass ein annähernder Vorbildabstand von 2070 mm (64,7mm) erreicht wurde (Bild 54).

Hätte ich den Abstand der Weichenlaternen zur Gleismitte nicht verkürzt, wären sie näher am benachbarten Gleis als an der zugehörigen Weiche gewesen, was irgendwie unpassend wirken würde.

Durch die Kennzeichnung des Umstellhebels war auch für jedermann die Grundstellung zu erkennen: Erde (schwarz) unten, Himmel (weiß) oben. Die Laternen sind Eigenbau, der Deckel oben drauf wurde von Sven (Wasi, der Lichtschnitzer) am 3D-Drucker hergestellt.

Die Weichenla­ternen wurden innen mit einer LED versehen. Damit man für alle Fälle noch mal dran kam, war die Laterne nur mit Fotokleber am unteren Boden befestigt und konnte relativ leicht ab­gezogen werden.

Für die Schotterarbeiten wurden zunächst wieder alle noch unbehandelten Schwellen bemalt und in den Gleisen entstandene farblose Stellen nachgemalt. Außerdem war nun die Gelegenheit, „Unebenheiten“ im Gleis auszugleichen. So gab es zum Beispiel einige Stellen, wo ich beim befestigen des Dämmmaterials auf dem Sperrholz zu große Lücken zwi­schen den Klebebandstreifen gelassen hatte und sich die Stellen, an denen Schienen auf der Korkoberflä­che befestigt waren, nach oben angehoben hatten.

Mit kleinen Holzschrauben sorgte ich an diesen Stel­len dafür, dass das Gleis bzw. der Untergrund an die Grundplatte gedrückt wurde (Bild 55), dann wurde geschottert. Nach dem Aushärten wurden die Schrauben entfernt und die kaum sichtbaren Löcher nachträglich mit Schotter verklebt.

Den Kork zwischen den Gleisen ersetzte ich durch zurecht geschnittene Stücke Climapor, vier Millimeter dickes Dämmmaterial mit einer glatten Oberfläche, auf die nach dem einschottern der Gleise graue Farbe aufgebracht wurde, in die Schotter und Grus eingestreut wurden.

An den Segmenttrennstellen wurden diesmal nicht Korkstücke eingesetzt, die vorab mit Schotter versehen worden waren, sondern die Stücke wurden „leer“ in die zu füllenden Lücken gelegt, allerdings von einem Stück Zellophan umgeben. Dann wurde auf dem Kork Schotter verteilt und verklebt.

Nach dem Trocknen wurden die Stückchen am Zellophan vorsichtig aus den Lücken her­aus gezogen, das Zellophan entfernt, und nun konnten die Schotterstücke eingelegt wer­den (Bilder 56 – 58 ).

Damit die Einsatzstücke bei einem eventuellen Ab- und Wiederaufbau wieder der rich­tigen Stelle zugeordnet werden konnten, wurden sie durchnummeriert. Nummern, auf Papier ausgedruckt, wurden jeweils auf die Schotterkorkstücke und ihre Position im Gleis aufgeklebt (Bild 59).

Inzwischen gingen die Arbei­ten auch zu Hause im Keller weiter. Allerdings nicht an Dingen der BoMo. Das jährli­che Fremo:32 Treffen in Wa­ren­dorf näherte sich, und hier hatte ich für meine beiden Schmalspurmodule noch das Empfangs­gebäude Tüschendorf zu bauen.

Für einige Wo­chen wandte ich mich daher diesem zeitintensiven Thema zu. Ich kam dabei zu dem Entschluss, das Gebäude nicht für 360 Tage im Jahr ins Regal zu stellen, sondern es mit einem austauschbaren Bahnhofsschild auszurüsten und an 360 Tagen als alten Schuppen im Bahnhof Wil­helmshaven aufzustellen (Bild 60).

Meine Gedanken kehrten in die Jetztzeit zurück. Da stand ich vor meinem Bahnhof, und diese Güterwagen wisperten: Komm, verteile uns an die Ladegleise, wir wollen be- oder entladen werden. Da vorne steht eine 94, die will rangieren, sie wartet schon so lange darauf, sich zu bewegen …

Und als wenn das nicht genug wäre, meldete sich auch noch ein Postwagen, der am Bahnsteig vergessen worden war. „Lieber Michel“ raunte er, „ich muss dringend an den Postschuppen verschoben werden, bitte …“

Ich blickte noch mal auf den Therapieplan. Basteltherapie!

Scheiß was drauf, Planänderung, ich schiebe zwei Stunden Rangiertherapie ein. Die armen Wagen, die arme Lok …die brauchen das jetzt!

Gruß

Der Michel
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JoachimW

unregistriert

5

Mittwoch, 17. Januar 2018, 10:18

Hallo Michel,

vielen Dank für die detaillierten Einblicke ins Therapiezentrum.

Das Material zwischen den Gleisen würde mich Interessieren. Verrätst Du, was Du dort verwendet hast?


Gruß
Joachim

6

Mittwoch, 17. Januar 2018, 10:23

Hallo Michel

herzlichen Dank für diesen tollen Baubericht. bin echt begeistert ;-)

gerne weitere fotos von deiner Arbeit.


Gruß Roman

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7

Mittwoch, 17. Januar 2018, 10:45

Moin, Joachim,

das ist Grus aus dem Steinbruch. Was für eine Steinart das ist, weiß ich nicht, ich habe den grauen Hügel mit der kleinsten gemahlenen Größe genommen und einen Eimer damit befüllt. Beim Aufstreuen benutze ich dann ein altes Teesieb.

Gruß

Michel

8

Mittwoch, 17. Januar 2018, 11:20

Hallo Joachim,

zwischen den Gleisen liegt sehr oft "Kleinschlag" bzw. "Schaufelsplit".
Beides wurde in verschiedenen Farben von Minitec angeboten, und wird jetzt von www.sceneryproducts.de angeboten.
Als Alternative zum selber schürfen.

Viele Grüße
Peter Hornschu
Peter

9

Mittwoch, 17. Januar 2018, 13:58

Hallo Michel,

... meinen allerherzlichsten Dank für diesen sehr umfangreichen Baubericht :thumbsup: ,

damit zeigst Du uns "MODELLBAU vom ALLERFEINSTEN" !!! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Dann hoffe ich einmal, dass Du uns Spur-E1NS-er auch weiterhin an Deinem Anlagenbau visuell teilnehmen läßt, vielen Dank ***** für's Zeigen !
Gruß Wolfgang

Spur-E1NS-Nebenbahn Epoche 3

Loknummern- und Fabrikschilder, Betriebsbücher von Dampflokomotiven ...
... der DRG + DB + Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE).

10

Mittwoch, 17. Januar 2018, 14:24

Hallo Michel

der Schuppen auf Bild 60 ist der Eigenbau??

gruß

roman

JoachimW

unregistriert

11

Mittwoch, 17. Januar 2018, 14:51

@Michel
Vielen Dank für die Info.
Der Steinbruch ist leider etwas weit weg, so dass ich wohl auf anderes Material setzen muss.

@Peter
Vielen Dank für den Tipp.
Den Kleinschlag werde ich als Alternative ins Auge fassen.


Gruß
Joachim

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12

Mittwoch, 17. Januar 2018, 15:52

Schuppen

Hallo, Roman,

alles Eigenbau. Der Schuppen ist eigentlich das Stationsgebäude von Tüschendorf an der ehemaligen Kleinbahn Bremen - Tarmstedt.

Gruß

Michel

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13

Mittwoch, 17. Januar 2018, 17:58

Hallo Michel,

das ist für mich extrem beeindruckend und vorbildlich, was du modellbauerisch geleistet hast. Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Baufortschritt deiner Anlage.
Und natürlich vielen, vielen Dank für's Zeigen und für die hilfreiche Dokumentation.

Ich hoffe, dass ich noch viel von dir lesen und sehen werde.

Vielen Dank!
Manfred

Breezer

unregistriert

14

Mittwoch, 17. Januar 2018, 18:04

Hallo Michel,

ich sach nur...vom Feinsten...immer wieder schön hier auch mal was an Basteleien zu sehen.

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15

Mittwoch, 17. Januar 2018, 19:22

Hi Michel,

bleibst deiner Linie treu, sehr schön!! Freue mich auf jeden neuen Beitrag...

Gruß Andreas

16

Donnerstag, 18. Januar 2018, 08:23

Hallo Michel,


Große Technik.
Detaillierte Notizen.
Schöne Fotos.
Chapeau !


Gruß Gabriele

ospizio

unregistriert

17

Donnerstag, 18. Januar 2018, 19:24

Therapiezentrum Borken

Hallo,

Ich war vor Monaten mal einen Sonntag in Michels Therapiezentrum von 10-18 Uhr.
Dort hatte ich die Aufgabe, einen Tagesdienst mit der Dampflokbaureihe 55 als Rangierlok im Bahnhof Willhemshaven auszuführen.
Züge auf und abstellen,Güterzüge auflösen und bilden.Kurswagen bei und abstellen,Güterschuppen und Ladegleise bedienen.
Alles wie beim Orginal,ich kann das beurteilen,da ich als Lokführer viele solche Schichten,teils mit Dampflok,aber ab 1976 dann leider nur mit Diesellok abgeleistet habe.
Damals war noch kein Bahnsteigdach und an der Ausgestaltung fehlte noch einiges,da die Anlage ja erst neu um und aufgebaut geworden war.
Es hat mir saumässig Spass gemacht,mal wieder Rangierleiter/Lokführer in Eigenverantwortung zu sein.

Deshalb freue ich mich wieder darauf dieses Erlebnis im Monat März zu widerholen und die sagenhaften Fortschritte im Therapiezentrum zu bewundern.
Früher hat es mal in der Werbung geheissen: Ich geh meilenweit für eine Camel.
Heute heisst es bei mir:
Ich fahrgerne viele km weit(486)für ein solches Erlebnis.

Vielen Dank Michel

Gruss Wolfgang

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (19. Januar 2018, 20:20)


18

Freitag, 19. Januar 2018, 12:43

Wilhelmshaven

Hallo,
sind beeindruckt
Leider ist in Wilhelmshaven nicht viel geblieben
Nur das Stellwerk und die Fußgängerbrücke und der wunderschöne Bahnhof Wilhelmshaven West
Viele Grüße von der Nordsee
Heizer und Heizerin